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Veröffentlicht am 08.08.2022

Eine alte Fehde - und ein neues Bündnis auf der Isle of Skye

Das Geheimnis von Ardmore Castle
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"Das Geheimnis von Ardmore Castle" von Constanze Wilken erschien (TB, 477 S.) im Goldmann-Verlag, München, 2022. Auch hier weiß die Autorin, die ich sehr schätze, ihre LeserInnen auf beste Weise und mit ...

"Das Geheimnis von Ardmore Castle" von Constanze Wilken erschien (TB, 477 S.) im Goldmann-Verlag, München, 2022. Auch hier weiß die Autorin, die ich sehr schätze, ihre LeserInnen auf beste Weise und mit gewohntem Tiefgang wie auch historischen Hintergründen zu unterhalten:

"Mit gemischten Gefühlen kehrt die Versicherungsdetektivin Ivy Ferguson auf die Isle of Skye zurück, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Auf Ardmore Castle soll sie die Echtheit eines alten Möbelstücks klären, der bärbeißige Schlossherr Ross MacKenzie ist ihr jedoch keine Hilfe. Einziger Lichtblick auf der Burg ist MacKenzies Neffe Calum, zu dem sich Ivy schon bald hingezogen fühlt. Doch dann fördern ihre Recherchen ein ungeheuerliches Geheimnis zu Tage, das ihrer aller Leben für immer verändern wird."

(Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

In diesem atmosphärischen und geheimnisumwitterten Roman begleitet man Ivy Ferguson nach Ardmore Castle, nicht wissend, welche alte Geschichte zwischen ihrer Familie und der des alten Lairds Ross MacKenzie steht. Ivy arbeitet in London und wird von ihrem Versicherungsbüro, das eine Kunstauktion mit einem antiken Möbelstück von Ross durchführte und dessen Echtheit prüfen lassen will, beauftragt, sich auf Ardmore Castle umzusehen, da dort eine Expertin gesucht wird, die die Antiquitäten, die weiterhin wie auch das Schloss selbst, veräußert werden sollen. Ivy nimmt den Job an und hat aus guten Gründen vom alten Burgherrn kaum Hilfe zu erwarten; diese jedoch bietet ihr Calum, der Neffe an, der vom ersten Augenblick an ein Auge auf diese toughe Frau geworfen hat.... Es geht auch im Roman um den Mord an Kirsty MacKenzie; Ross' Ehefrau, der damals in den 80er Jahren beschuldigt wurde, sie getötet zu haben. War er der Mörder von Kirsty? Das muss der geneigte Leser selbst herausfinden.

Spannend, tragisch und auch bedrückend ist die Geschichte um Angus Ferguson, einem Vorfahr von Ivy und anderen Crofter-Familien, die jahrhundertelang Land von den Lairds pachteten, um dieses u.a. mit Schafzucht und Landwirtschaft zu bewirtschaften: Im Jahre 1879 gibt es ein dunkles Kapitel schottischer Geschichte, als die Lairds ihre Pächter, die Crofter, einfach von ihrem Haus und Land vertrieben, um das Land wohlhabenden Engländern zu verpachten. Ich wusste bereits um die Crofter, diese Geschichte hier im Roman wirkt jedoch ebenfalls sehr authentisch, was der Recherche von C. Wilken geschuldet ist: Mit beklemmenden Gefühlen erfahren wir von der Armut und dem sozialen Elend, in dem diese Familien leben mussten, von denen nicht wenige um diese Zeit (ebenso wie viele Iren) nach Amerika und Kanada auswanderten, um einem Hungertod zu entkommen.

Die wunderschöne Insel Isle of Skye wird sehr atmosphärisch beschrieben und soviel ich hörte (ich war selbst leider noch nicht dort, sondern nur im südlichen Schottland) soll sie "Schottland im Kleinen" geologisch abbilden. Sowohl Ivy als auch Calum waren mir auf Anhieb sympathisch und auch die anderen Charaktere (Ross MacKenzie; Ivys Eltern, Calums Eltern etc.) waren sehr gut ausgeleuchtet und stimmig: Die Wechsel in der Zeitebene (1879 und die Gegenwart) erhöht oftmals die Spannung eines Romans; so auch hier und das Nachwort der Autorin erklärt auch vieles an Historie und gibt Tipps und Hinweise zu Orten und Museen, die man sicher besuchen sollte, wenn man in Schottland und auf dieser schönen Insel ist.

Fazit:

Ein von Geheimnissen umwitterter Ausflug auf zwei Zeitebenen auf eine fiktive schottische Burg auf der Isle of Skye, denen man unbedingt auf den Grund gehen sollte. Gerne empfehle ich den Roman weiter und weise auch auf die "Wales-Reihe" der Autorin hin, die mich ebenfalls sehr begeistern konnte, zumal Constanze Wilken selbst eine Weile dort lebte und ihre Romane unterhaltsam, spannend und sehr gut recherchiert sind.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Spannende literarisch-musikalische Zeitreise durch 60 Jahre Bandgeschichte der legendären Rolling Stones

Rolling Stones - Alle Songs
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"Rolling Stones - Alle Songs - Die Geschichten hinter den Tracks" mit informativen, sensationellen, prall-gefüllten Hintergründen und Infos zu allen Stones Songs sowie zahlreichen Fotos erschien (2022, ...

"Rolling Stones - Alle Songs - Die Geschichten hinter den Tracks" mit informativen, sensationellen, prall-gefüllten Hintergründen und Infos zu allen Stones Songs sowie zahlreichen Fotos erschien (2022, broschiert, Softcover, 759 Seiten) im delius-klasing-Verlag.

Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon setzen hier in hervorragender, ultimativer, spannender und sehr interessant zu lesender Machart einen weiteren (Meilen-)"Stein" zur Geschichte dieser legendären Rockband, die inzwischen seit ihrer Gründung (1962) um den charismatischen Mick Jagger seit nunmehr 60 Jahren um die Welt "tourt" - und seit 1965 Hits landete, die wochen- und monatelang in den internationalen Charts waren. Die "Rolling Stones" haben - in Abgrenzung zur Beatmusik ("The Beatles") eher die dunkel-aggressive Seite des Rock and Roll "bedient", mit denen sie Fans auf der ganzen Welt seither begeistern konnten: Ebenso legendär sind ihre zahlreichen Tourneen, die nicht selten mit einem Feuerwerk endeten. Die "Stones" prägten die musikalische Ära des Rock and Roll seit Mitte der 60er Jahre und werden auch heute noch dem Image der "Rebellen" gerecht: Im Gegensatz vieler anderer Bands aus den 60er und 70er Jahren, die sich längst auflösten, sich zerstritten, sind die Rolling Stones - trotz des frühen Todes von Brian Jones und des Verlusts des Schlagzeugers Charlie Watts (2021) - bestehen geblieben: Sie sind seit 1989 bereits der "Rock and Roll Hall of Fame" angehörig; Mick Jagger wurde von der Queen geadelt und - wie es scheint- sind die heute fast 80jährigen Bandmitglieder Mick Jagger, Keith Richards und Ron Wood - unsterblich und gerade wieder auf Tournee!

Mich persönlich begleiten ihre Songs seit meiner frühen Kindheit/Jugend und so bin ich - geprägt von meinem älteren Bruder, der die Charts auf einem Cassettenrecorder mitschnitt - ebenso Fan ihrer Musik geworden wie er es war: "Dandelion", "Satisfaction" und "Get off of my cloud" gehören zu den ältesten Songs, an die ich mich erinnern kann - und die ich sogar heute noch sehr gerne höre (wie viele andere spätere Songs der Rolling Stones). Nun die spannenden Anekdoten zu lesen und die Entstehungsgeschichten der Songs, dazu die tollen Fotos anzusehen, schickt einen schon auf eine literarisch-musikalische Reise in die Vergangenheit, die bis zur Gegenwart reicht! Chapeau an die beiden Autoren für das Füllhorn an fulminanter Recherche zu den Songs der "Rolling Stones", die man staunend liest. Der interessierte Stones-Fan hat bei diesem prächtigen Werk keine Mühe, den ggf. gesuchten Song zu finden: Ein Register, ein Glossar und eine Bibliographie machen dies am Buchende möglich! Auch die Übersichtlichkeit zu den einzelnen Songs fand ich sehr gut: Links die Musiker und technischen Daten; danach Vorgeschichte und Aufnahme mit detaillierten Informationen!

Fazit:

Ein fulminantes Feuerwerk spannender Anekdoten, Hintergrundinformationen und Fotos zu allen Songs der unsterblichen Rocklegende "The Rolling Stones"! Ein must-have für Fans und solche, die es werden sollten: Von mir eine absolute Empfehlung und 5* plus!

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Eher Psychogramm denn Psychothriller

Dunkle Tiefen
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"Dunkle Tiefen" von Elizabeth Kay ist (tb, brosch., 411 S.) bei Lübbe erschienen (2022) und trägt auf dem Cover den Genrenamen: Thriller

Ich muss dazu sagen, dass der 2. ins Deutsche hier von Rainer Schumacher ...

"Dunkle Tiefen" von Elizabeth Kay ist (tb, brosch., 411 S.) bei Lübbe erschienen (2022) und trägt auf dem Cover den Genrenamen: Thriller

Ich muss dazu sagen, dass der 2. ins Deutsche hier von Rainer Schumacher aus dem Englischen übersetzten Buch der Autorin für mich eher ins Genre Sozio- oder Psychogramm einer Familie als ins Genre Thriller passt. Denn mir hat während des Lesens der dennoch interessant konstruierten Geschichte der "Thrill" sehr gefehlt....

"Ein abgelegenes Cottage an der Steilküste Englands. Es ist kurz vor Weihnachten, als die drei Schwestern Jess, Ella und Lydia in dem einstigen Ferienhaus der Familie eintreffen. Um kurz darauf festzustellen, dass keine von ihnen die Einladungen für das gemeinsame Weihnachtsfest verschickt hat. Doch wer sollte sie an diesen Ort gelockt haben, an dem vor zwanzig Jahren ihre jüngste Schwester Rosa unter mysteriösen Umständen ums Leben kam? Hat ihr Tod etwas mit der rätselhaften Einladung zu tun? Als unheilvolle Erinnerungen alte Zweifel wecken, drängen lang gehütete Geheimnisse an die Oberfläche - und mit ihnen eine tödliche Gefahr...."

(Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

Drei Schwestern kehren an den Ort zurück, an dem 20 Jahre zuvor ihre jüngste Schwester ums Leben kam: War es ein Unfall oder steckt doch mehr dahinter?

Seit diesem Ereignis gingen sich die Schwestern aus dem Weg; 9 Jahre haben sie sich vor diesem Treffen im Cottage ihrer Kindheit nicht gesehen - und begegnen sich von Beginn an mit Misstrauen und Ablehnung; doch wer steckt tatsächlich hinter den Einladungen, die sie bekommen haben? Als am Weihnachtstag noch ihre Mutter Bernadette auftaucht, die "nur helfen will", wie sie sagt, ist das (Gefühls)chaos perfekt und die Frage drängt sich geradezu auf (und deren Lösung), was sich wirklich an jenem Sommertag an den Klippen ereignet hat.

Der Roman ist in zwei Zeitebenen unterteilt, die sich immer wieder abwechseln: Mal lernen wir die Schwestern in der Kindheit kennen (1997), in der sie - fast immer sich selbst überlassen und m.E. emotional sehr vernachlässigt - sich allerlei Streiche ausdenken, die die Ferienzeit im Cottage füllt und alle Spaß haben. Was niemand merkt, ist die Tatsache, dass ein Streich aus dem Ruder läuft - mit ungeahnten Folgen. Die Mutter packt stets Brote für den Strand und verköstigt ihre Töchter; Zeit jedoch darf man hier nicht erwarten, denn sie ist nach der Trennung ihres Mannes von der Familie alleinerziehend und hat ihre Arbeit (Buchhaltung) mit ins Feriencottage gebracht. Sie wirkt auf mich seltsam achtlos, überfordert und immer gestresst. Das Ereignis und die Familienkonstellation sollten sich auch im Erwachsenenleben (2007 - 20 Jahre später) auf alle Schwestern auswirken; Lydia entwickelt sich zu einer Person mit Panikattacken und Ängsten; in Ella's Leben findet Sport, besonders Joggen einen hohen Stellenwert und am 'normalsten' lebt wohl die Älteste, die dennoch von Schuldgefühlen geplagt wird. Zur Mutter besteht kaum bzw. kein Kontakt bis zum Zusammentreffen im Cottage.

Wird es der Familie gelingen, Dunkel ins Licht von damals zu bringen? Wer war maßgeblich am Tod der jüngsten Schwester beteiligt?

Leider passte inhaltlich einiges für mich nicht zusammen; die Düsterkeit lag eher in den Personen begründet als in der Handlung und auch die Nachbarin, die ebenfalls ein Kind vor langer Zeit verloren hat, ändert nichts an dieser Tatsache. Der dennoch gut und flüssig zu lesende "Thriller" ähnelte für mich eher einer Familientragödie, einem Drama, das seinen Anfang in einer völlig überforderten Mutter und emotional vernachlässigten Schwestern nahm. Auch der Vater spielte hier keine Rolle, er hatte sich einfach "verdünnisiert". Fehlende Tiefe und fehlender Thrill lassen mich leider maximal 3* vergeben - allerdings kann ich mir vorstellen, dass Elizabeth Kay, eine junge brititsche Autorin, sehr gut noch "Potenzial" hat - und so besteht zumindest 'Luft nach oben'.


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Veröffentlicht am 10.07.2022

Einfühlsame, warmherzige Geschichte vom sich selbst finden und zu sich stehen

Briefe an Moa
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"Briefe von Moa" von Jenny Fagerlund erschien (HC, geb., 334 S.) im Verlag Dumont, 2022.

"Moa dachte immer, ihre Großmutter Elsa und sie hätten noch alle Zeit der Welt. Doch dann verstirbt Elsa unerwartet ...

"Briefe von Moa" von Jenny Fagerlund erschien (HC, geb., 334 S.) im Verlag Dumont, 2022.

"Moa dachte immer, ihre Großmutter Elsa und sie hätten noch alle Zeit der Welt. Doch dann verstirbt Elsa unerwartet und hinterlässt Moa ihre Wohnung im Zentrum von Stockholm, mitsamt einbem trauernden Königspudel. Aber sie ist noch nicht fertig mit ihrer Enkelin: Mit der Zeit trudeln immer mehr Briefe bei Moa ein. Briefe, in denen ihre Großmutter sie teilhaben lässt an ihrer Lebensgeschichte und ihr ganz konkrete Aufträge erteilt. Die Wohnung renovieren, zum Beispiel. Moa stürzt sich in das Projekt und findet dabei jede Menge über sich selbst heraus - und endlich den Mut, zu sich zu stehen."

(Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

Diesem sehr flüssig und gut zu lesendem Roman von Jenny Fagerlund, einer schwedischen Autorin, liegt eine sehr schöne Buchidee zugrunde: Die kürzlich verstorbene Großmutter versucht in Form von Briefen, die sie ihrer Enkelin Moa in gewissen Zeitabständen immer wieder zukommen lässt, die Geschicke ihrer geliebten Enkeltochter zum Guten zu wenden. Kurz vor Elsa's Tod hatten beide einen Disput und daher kam es zu keinen weiteren Gesprächen.

Moa's Großmutter ist es wichtig, dass ihre Enkelin ihren eigenen Weg geht, zu sich steht - und ihre eigenen Träume und Wünsche nicht hintenanstellt: Obwohl Moa und ihr Freund anfangs fest entschlossen sind, nach gründlicher Renovierung eine superschicke Wohnung in einem angesagten Stockholmer Viertel zu kaufen, merkt Moa mehr und mehr, dass dies mehr dem Wunsch ihres Freundes (der nicht sehr sympathisch rüberkommt; von Karriere sehr geprägt und oberflächlich erscheint) geschuldet ist denn ihr eigener: Während der Renovierung stößt sie auf Geheimnisse aus dem Leben ihrer Großmutter, die diese nie erzählte, nun aber peu-à-peu in ihren hinterlassenen Briefen preisgibt. Zugleich stellt sie Moa Aufgaben, die diese an ihre frühere Lebenshaltung zurückbringen sollen; kreativ zu sein, zu reiten - und sich selbst und seine Wünsche zu respektieren, gut für sich zu sorgen. Mit der Renovierungsarbeit verliebt sich Moa immer mehr in die Wohnung von Elsa - und auch der große Pudel fasst langsam Vertrauen zu ihr und überwindet seine Trauer immer mehr. Sehr positiv gestaltet sich die Nachbarschaft, wo ein mit Elsa befreundetes älteres nettes Ehepaar Moa sehr herzlich aufnimmt und hofft, dass sie in der Wohnung bleiben wird. Während Ruben, aus beruflichen- und vor allem Karrieregründen immer öfter in Italien, an der Idee festhält, das tolle Appartement gemeinsam zu kaufen, wird sich Moa ihrer eigenen Gefühle immer sicherer, was sie wirklich mag und wie sie leben möchte.

Eine weitere sympathische Figur ist Moa's Freundin Sofia; die beiden trägt eine offene und tiefe Freundschaft, die besonders in schwierigen Momenten hilfreich ist. Der Roman hat kurze Kapitel und ich habe ihn förmlich verschlungen, da es einfach wundervoll ist, eine junge Frau auf dem Weg ihrer Selbstfindung zu begleiten. Der Stil der Autorin ist sehr empathisch, warmherzig, authentisch und bleibt nicht an der Oberfläche der Figuren. So sind mir Moa, Sofia, die Nachbarn und einige andere Figuren sehr ans Herz gewachsen und es machte Spaß, die positive Entwicklung Moa's mitzuverfolgen und zu begleiten. Die Themen sind sehr vielfältig, denen wir in diesem wundervollen Roman begegnen:

Verluste, moderne Beziehungen im Kontext zu Karriere und Beruf; Erbe, Auktionen und wunderbare wertvolle alte Möbel, Einsamkeit im Alter, Kinderlosigkeit, Hobby und Interessen, die man niemals vernachlässigen oder gar aufgeben sollte.

Fazit:

Ein sehr flüssig und wundervoll zu lesender Sommerroman, der Hoffnung gibt, tiefgründig ist und sympathische Figuren beinhaltet: Mir hat diese Reise einer Selbstfindung - hier in Person von Moa - und der Hintergrund der Briefe von Elsa als Romanidee sehr gut gefallen. Daher empfehle ich ihn sehr gerne weiter - und vergebe 5*.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Ein ganz besonderer Handel - Schöne Märchenadaption aus Schottland

Donald MackIntosh - Im Zeichen des Gevatters
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"Donald MackIntosh - Im Zeichen des Gevatters" von Daniela Vogel erschien (tb, 2022) im Nova Verlag, in dem weitere Romane im Fantasy-Bereich angesiedelt, von ihr bereits erschienen sind.

Für mich war ...

"Donald MackIntosh - Im Zeichen des Gevatters" von Daniela Vogel erschien (tb, 2022) im Nova Verlag, in dem weitere Romane im Fantasy-Bereich angesiedelt, von ihr bereits erschienen sind.

Für mich war es das erste Buch, das ich von Daniela Vogel gelesen habe - und "Im Zeichen des Gevatters" hat mich aufgrund des selten schönen Covers magisch angezogen, das ich aus der keltischen Mythologie kenne und das sich Triskell nennt.

So hat auch das Amulett seiner geliebten Seamnhair (Großmutter), das Donald bei ihrem Tod von ihr erhält, eine Bedeutung, die sich im Laufe der Geschichte zeigen sollte. Donald MackIntosh ist Holzsammler und lebt mit seiner Großmutter in sehr ärmlichen Verhältnissen in den schottischen Highlands. Nichts wünscht er sich mehr, als seinem Leben eine neue Perspektive zu geben; mehr zu erreichen, als von der Hand in den Mund zu leben. Eines Tages begegnet ihm ein "Fremder", der sich später als niemand Geringerem als dem Gevatter Tod selbst, einen Handel vorschlägt, der sich für beide Seiten lohnen sollte: Nach reiflicher Überlegung geht Donald auf das seltsame Angebot ein und wird mit Unterstützung des Gevatters zum besten Medicus in Alba (Schottland). Will, sein Studienfreund und Assistent, behandelt viele Patienten mit ihm gemeinsam, die zahlreich zu dem bekannten Medicus strömen. Auch die Königin selbst, Margaret Tudor, sucht eines Tages seine Hilfe - die Donald nicht ablehnen kann, da es sich um die Regentin handelt: Auf diesem Wege lernt er ein sehr eigenwilliges, intelligentes Mädchen kennen, Allison - und sein größter Wunsch, sein Leben mit ihr zu teilen als Mann und Frau, geht in Erfüllung: Doch schafft Donald (nun Medicus, früher mit einer Hucke auf dem Rücken) es, den Gevatter niemals zu hintergehen? Denn wenn dies geschieht, wird er bis in die Ewigkeit als dessen Begleiter fungieren.....

Meine Meinung:

Der Autorin gelingt es sehr gut, ein bekanntes schottisches Märchen ("Donald mit der Hucke") zu adaptieren; das Märchen so umzuwandeln, dass es eine Mischung aus Fantasy, Märchen und auch ein wenig historischem Roman ergibt. Die beiden HauptprotagonistInnen sind sehr sympathisch und gerne liest man deren Geschicke weiter; Donald ist intelligent, reinen Herzens und hat im Beruf des Medicus seine Bestimmung gefunden; anderen zu helfen. Allison möchte ihrer Schwester Beth gerne helfen, die als Kind durch einen Reitunfall körperlich sehr beeinträchtigt ist und deren Vater es aufgrund dessen schwer fällt, einen geeigneten Heiratskandidaten für sie zu finden. Will ist etwas forscher als der sehr zurückhaltende, schüchterne Donald und es ist natürlich schön, die Annäherungen dieser sympathischen Figuren mitzuerleben. Der Gevatter taucht immer wieder auf - ebenso wie der Todesengel;, der das Ableben des Kranken verkündet, wenn er am Kopfende des Bettes steht - und das Weiterleben, wenn er am Fußende des Kranken zu sehen ist (natürlich nur für Donald, andere sehen ihn nicht).

Wird es Donald gelingen, dem Gevatter durch eine List ein Schnäppchen zu schlagen? Hier darf sich der Leser/die Leserin überraschen lassen!

Positiv empfand ich auch die Einflechtung von schottischer Geschichte; die atmosphärische Dichte und das Gefühl, in einem Märchen abzutauchen, denn ich habe seit langer Zeit keine Märchen mehr gelesen. Die Handlung war dennoch für mich etwas absehbar, was ein wenig die Lesespannung nahm; den Plot hingegen fand ich sehr stimmig - und hätte mit dieser Wendung keinesfalls gerechnet.

Fazit:

Eine literarisch gut umgesetzte Adaption eines schottischen Märchens, das Fantasy- Märchen- und Historienanteile hat inklusive einer Prise Mystery: Eine gute Mischung, wie ich finde und dessen Zauber ich gerne weiterempfehle; allen Fans von Romantik, Märchen und von Schottland! 4*

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