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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2022

ein aktuelles und spannendes Thema

Dark Clouds
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Dieses Buch, über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Natur und die Menschen hat mich total fasziniert. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Es war schon ziemlich beunruhigend ...

Dieses Buch, über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Natur und die Menschen hat mich total fasziniert. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Es war schon ziemlich beunruhigend dem Geschehen zu folgen. Denn es werden ziemlich authentisch die Auswirkungen einer extremen Wettersituation in ganz Europa aufgezeigt. Der Leser wird gerade zu Beginn der Geschichte, aus der Sicht der Protagonisten, auf die auftretenden Ereignisse durch die Wetterkapriolen aufmerksam gemacht. Es ist immer emotionaler, wenn man durch persönliche Schicksale die Entbehrungen und Katastrophen erlebt. Man zittert mit den Menschen und hofft, dass alles gutgeht. Es wird hier sehr gut rübergebracht, wie man als Wissenschaftler oder zumindes Sachkundiger auf bestimmte Ereignisse reagiert oder man als Normalbürger auf offzielle Informationen aus der Politik oder Presse angewiesen ist. Mir waren die drei Protagonisten Fjella, Arian und Philip jedenfalls sehr sympathisch. Sie lassen sich nicht einwickeln und versuchen, mit ihrem Wissen der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Sie sind total verschieden, aber sie ergänzen sich gut und vertrauen auch einander. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und sie möchten zusammen die Zusammenhänge verstehen. Das wird sehr deutlich dargestellt, denn in solchen Situationen muss man auch unübliche Wege gehen. Sie bringen sich auch in Gefahr, aber das hinterfragen sie garnicht. Und da in dem Buch alles sehr detailgetreu erzählt wird, konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Das hat mir manchmal auch einige Beklemmungen verursacht, da die Geschichte so lebensecht rüberkommt und auch schlüssig ist. Es ist spannend zu lesen, wie die Behörden und damit natürlich Menschen verschieden auf die Zerstörungen reagieren. Wir erleben die Vielzahl von möglichen Reaktionen - im guten wie auch im schlechten Sinne. Hier kommen die wahren Charakteren ans Tageslicht. Ich fand es schon beängstigend zu lesen und auch die ganzen Entwicklungen im Hintergrund, die am Ende rauskommen, waren nicht gerade beruhigend. Aber alles in allem nachvollziehbar. Es ist vollkommen realistisch dargelegt, so das man beim Lesen aus dem Staunen nicht rauskommt. Und die vielen persönlichen Schicksale machen das Ganze so unfassbar schlimm. Man kann garnicht mehr aufhören zu lesen, denn man muss unbedingt wissen, wie sich alles bis zum Schluß entwickelt. Der Text an sich lässt sich dabei gut und flüssig lesen. Man wird in dieses gewaltige Geschehen hineingezogen und am Ende mit einem überraschenden, aber zufriedenstellenden Schluss zurückgelassen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, aber es hat mich auch nachdenklich gemacht. Es ist eben nicht alles Fiktion, sondern es zeigt auch viele realistische Ereignisse. Ich kann dieses interessante Buch jedenfalls auf alle Fälle weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

ein Killerduo mit Gewissen

Frau Morgenstern und die Flucht
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Ich bin ein Krimifan, aber ich liebe auch ungewöhnliche Konstellationen. Und dieses Buch hat mich daher begeistert. Es ist immer interessant über berufsmäßige Killer zu lesen, aber diese beiden Protagonisten ...

Ich bin ein Krimifan, aber ich liebe auch ungewöhnliche Konstellationen. Und dieses Buch hat mich daher begeistert. Es ist immer interessant über berufsmäßige Killer zu lesen, aber diese beiden Protagonisten haben alles übertroffen. Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger sind ein erfolgreiches, aber sehr ungewöhnliches Killerduo. Violetta ist nun wirklich unauffällig. Denn wer traut einer ehemaligen Lehrerin im Ruhestand diesen Berufszweig zu? Und dazu noch der ehemalige Söldner Miguel als Teamkollege? Die beiden sind so unterschiedlich wie gefährlich. Aber sie sind einfach zauberhaft - ja wirklich - sie sind sehr kreativ bei ihren Aufträgen. Damit rechnet man kaum. Und ich fand sie alle beide total amüsant. Ich habe selten so oft bei einem Krimi schmunzeln müssen. Sie sind so lebendig, lebensnah und auch mitfühlend. Ihre charakterliche Darstellung weicht doch sehr vom normalen Auftragskiller ab. Und das war total erfrischend und macht das Lesen zu einer wahren Freude. Allerdings kommt die Spannung nicht zu kurz, denn die beiden sind nunmal Killer und führen ihre Aufträge auch aus. Sie gehen allerdings andere Wege und das macht die Lektüre so aufregend. Es gibt Tote - keine Frage - und es ist auch schlimm. Aber irgendwie sieht man alles aus einer anderen Perspektive und schon sieht manches ganz anders aus. Der Text ist gut zu lesen und man fliegt nur so über die Seiten. Einmal will man unbedingt wissen, was die beiden wieder aushecken und auf der anderen Seite ist es spannend und man muss wissen, wie die beiden aus den gefährlichen Situationen wieder rauskommen. Die Handlungen sind abwechslungsreich und ungewöhnlich. Es ist ein ungewöhnlicher Krimi, der aber die menschliche Seite wunderbar darstellt - die böse wie auch die positive Seite der Menschen. Die beiden Protagonisten sind mir jedenfalls sehr sympathisch und ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden Auftragskillern und ihrer ungewöhnlichen Lebensweise weitergeht. Ich kann diese Serie auf alle Fälle weiterempfehlen - wo hat man sonst schon Spannung und Spaß in einem Krimi vereint.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

starke Frauen der Lüfte

Die Fliegerinnen
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In diesem Buch wird die Geschichte einiger junger Frauen aus Russland erzählt, die Kunstfliegerinnen sind und während des zweiten Weltkriegs als Kampfpilotinnen ausgebildet werden. Alleine das Thema ist ...

In diesem Buch wird die Geschichte einiger junger Frauen aus Russland erzählt, die Kunstfliegerinnen sind und während des zweiten Weltkriegs als Kampfpilotinnen ausgebildet werden. Alleine das Thema ist schon sehr interessant, denn wer kennt schon Erlebnisse von Frauen, die in der Roten Armee als Pilotinnen im zweiten Weltkrieg tätig waren. Wir lernen die unterschiedlichsten Frauen und ihre Schicksale kennen. Sie haben alle so ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse. Sogar ihre Motivation ist sehr unterschiedlich. Was sie allerdings alle verbindet, ist die Liebe zur Fliegerei. Katja, Lysan, Natascha oder Sascha - um nur einige zu nennen, wird der Leser gut kennenlernen. Mir waren die Protagonistinnen eigentlich fast alle durchweg sympathisch. Denn auch wenn ihre Handlungen nicht immer gut sind, so haben sie doch ihre eigenen Gründe für ihr Tun. Es ist sicher nicht einfach ihre Handlungen gut zu heißen, aber wenn man ihre unterschiedlichen Geschichten näher betrachtet, ist es besser nachvollziehbar. Es ist kein leichtes Buch, denn es handelt nunmal von einem brutalen Krieg und seinen schrecklichen Auswirkungen. Auch die Frauen werden immer wieder in Konflikte kommen, sei es aus privaten Gründen oder einfach aus menschlichen Gesichtspunkten. Die Schilderungen sind sehr detailreich und daher nicht immer was für schwache Nerven. Besonders gut hat mir aber die Darstellung der Frauen gefallen. Ihre Gedanken, Gewissensbisse, Nöte, Ängste, aber auch die positiven Gesichtspunkte wie Freundschaft, Zughörigkeitsgefühl, Liebe und Hoffung kommen sehr gut rüber. Man kann einiges nachvollziehen und sich hineinversetzen, aber trotzdem bleibt es zumindest für mich, eine fremde Welt. Außerdem hatte ich auch Schwierigkeiten die Namen immer richtig zuzuordnen. Es hat mir sehr imponiert, wie sich diese Frauen gegen alle Widerstände behauptet haben. Frauen in einer Armee und zwar nicht als Krankenschwester, sondern sogar auch noch als Fliegerinnen, dass gab es vorher nicht. Die Ablehnung der Männer war groß und ich finde diese Frauen sehr mutig. Sie haben ihren Traum vom Fliegen und ihren Wunsch, ihrem Land zu helfen verwirklicht. Ich fand die Geschichte sehr spannend und man konnte auch alles gut nachvollziehen. Für mich war es eine interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

nix mit dörflicher Idylle

Am Ende zu viel
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Dieses Buch bringt uns in ein Dorf im Sauerland. Aber auch wenn es so nach Außen aussieht, hier ist nicht alles nur dörfliche Idylle. Hier lernen wir Anton kennen. Er ist alt und auf Hilfe angewiesen, ...

Dieses Buch bringt uns in ein Dorf im Sauerland. Aber auch wenn es so nach Außen aussieht, hier ist nicht alles nur dörfliche Idylle. Hier lernen wir Anton kennen. Er ist alt und auf Hilfe angewiesen, aber auf den Kopf gefallen ist er nicht. Anton kann zwar nicht mehr gut laufen, aber trotzdem lässt er sich nicht von eigenen Nachforschungen bezügl. dem Tod eines Bänkers abbringen. Denn er wird vom Bestatter auf Ungereimtheiten bei dem Toten aufmerksam gemacht. Und das muss ja dann geklärt werden. Behilflich ist ihm dabei seine nette polnische Pflegerin Zofia. Sie lässt sich vom Eifer des Rentners anstecken und hilft ihm bei seinen Ermittlungen. Aber es gibt auch offizielle Ermittlungen. Und die darf sein Sohn Thomas durchführen, der bei der Dortmunder Polizei arbeitet. Eigentlich wollte dieser, nach einem aufreibenden Fall Urlaub in seinem Heimatort machen, aber wenn man schonmal vor Ort ist.. Es hat mir Spaß gemacht, über diese Ereignisse in dem Dorf zu lesen. Erstmal sind mir die Protagonisten sehr sympathisch. Ein sturer Anton, der gerne seinen Willen durchsetzt, aber dabei irgendwie doch immer freundlich und zuvorkommend wirkt. Er ist natürlich gut vernetzt in der Gegend und das bringt die Ermittlungen gut voran. Seine Tipps helfen auch seinem Sohn weiter. Thomas wirkt auf mich erst etwas genervt von den Aktionen seines Vater, aber er profitiert doch davon und er nimmt es dann einfach mal so hin. Aber er ist ein guter Polizist und ich denke, er versucht gerade mit sich und seiner Situation ins Reine zu kommen. Zofia ist eine nette und sympathische junge Frau. Sie will immer nur das Beste für Anton und ihr Verhältnis zu Thomas ist ausbaufähig. Bei ihr hat mich nur ihr Dialekt etwas gestört. Hier hätte ich auf die falsche Aussprache verzichtet. Sehr lebensnah sind auch die anderen Personen dargestellt. Die meisten mit Spitznamen, die noch aus ihrer Jugendzeit stammen. Das ganze Drumherum ist wirklich sehr detailreich beschrieben. Sogar der Bratwurstverkauf auf dem Fussballplatz fehlt nicht. Aber nicht nur die dörflichen Aktivitäten werden geschildert, auch die vielen Netzwerke unter den Leuten werden aufgezeigt. Jeder kennt jeden und weiß etwas über ihn zu berichten. Obwohl es hier doch einige Geheimnisse zu entdecken gibt. Sie bringen schlimme Dinge ans Tageslicht und man merkt, dass auch hier viel unter der Oberfläche brodelt. Der Fall war sehr interessant dargestellt und die Vorgehensweise der beruflichen sowie der privaten Ermittler sind lesenswert. Mir hat dieser Regionalkrimi sehr gut gefallen. Der Fall war nicht so einfach wie gedacht und auf die Auflösung wäre ich so nicht gekommen. Ein schöner und lesenswerter Regionalkrimi mit interessanten Protagonisten. Ich hoffe, wir werden noch mehr Fälle mit Anton und Zofia erleben.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

eine aufschlußreiche Spurensuche durch die Zeit

Eine Hochzeit in der Provinz
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Ich muss sagen, dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Hier wird anhand der Familie Aymard und deren Umfeld, der Entwicklung des damaligen Frankreichs über Jahrhunderte nachgegangen. Wir lernen Marie Aymard ...

Ich muss sagen, dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Hier wird anhand der Familie Aymard und deren Umfeld, der Entwicklung des damaligen Frankreichs über Jahrhunderte nachgegangen. Wir lernen Marie Aymard und ihren Mann Louis Ferrand und die 83 Unterzeichner des Ehevertrages ihrer Tochter Francoise kennen. Alles ausgehend von dem Ort Angouleme im westfranzösischen Départements Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Mir war diese Stadt vorher nicht bekannt, aber nach der Lektüre dieses Buches kann ich mir wirklich ein Bild über die Entwicklung dieser Stadt und ihren Bewohnern machen. Es ist ein Sachbuch und trotzdem war es für mich wie eine lebendige Geschichte über die Menschen und ihren Lebensweg. Die Autorin hat in einem wahnsinnigen Arbeitsaufwand, die Geschichten der einzelnen Personen anhand von vorhandenen Steuerbescheiden, Briefen, Listen, Verträgen, Kircheneinträge usw. in den verschiedenensten Archiven nachvollzogen. Es ist beeindruckend zu erfahren, welchen Mengen an Informationen man dort noch über diese vergangenen Zeiten finden kann. Mit Hilfe der verschiedensten Aufzeichnungen kann man einigermaßen die Lebensumstände der Protagonisten nachvollziehen. Ich war beeindruckt über die Vielzahl an Auflistungen, die es überhaupt gibt. Eheverträge und Kaufverträge.. man denkt, es sind einfach nur begrenzt wichtige Informationen, aber man kann mit ihrer Hilfe vieles nachvollziehen. Wer wen wann und wo geheiratet hat, welches Vermögen vorhanden war, welche Personen im Umfeld wohnten und Kontakte untereinander hatten. Emma Rothschild hat hier sehr genau gearbeitet und diese vielen verschiedenen Informationen zu einem Ganzen zusammengefügt. Man erlebt die privaten Lebensläufe, aber dadurch natürlich auch die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklung der Menschen und der ganzen Region mit. Die Spuren sind sogar über die ganze Welt verteilt, denn die Menschen reisten schon damals aus den verschiedenensten Gründen durch die Welt. Auch daran lässt sich einiges erklären. Mir haben diese Lebensgeschichten sehr gut gefallen. Ich war über viele Dinge überrascht - mit der vielen Reisetätigkeit hätte ich z. B nie gerechnet. Oder auch die feministische Ausrichtung der Erbfolge, bei einigen der unverheirateten Frauen der Familie. Es ist spannend den Spuren der Personen und ihren Nachkommen über die Jahrhunderte zu folgen. Sehr hilfreich ist dabei natürlich der Stammbaum im Anhang. Außerdem werden auch im Anhang alle 83 Signatare des Ehevertrages nochmals genannt und einige Daten dazu gegeben. Das habe ich öfter beim Lesen genutzt. Es ist kein Buch fürs Lesen zwischendurch. Man braucht schon Zeit und Ruhe, damit man das Gelesene auch nachvollziehen kann. Denn es kommen ja sehr viele Namen und Begebenheiten vor. Aber für mich war das Buch eine sehr interessante Informationsquelle, um das Leben von normalen Bürgern durch die Jahrhunderte zu erleben. Denn hier wurden normale Menschen wie du und ich porträtiert und nicht Könige und Kaiser. Das finde ich mal besonders gut, denn hier erlebt man die Höhen und Tiefen, nicht nur der einzelnen Menschen, sondern auch eines ganzen Landes. Wie ging es den Menschen damals? Wie erlebten sie persönlich die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen? All diese Fragen werden hier an dem Beispielen der Protagonisten erzählt. Es ist spannend und man bekommt eine besondere Sicht auf die Geschichte... die Geschichte der Menschen und der Geschichte eines Landes. Für mich war es eine sehr unterhaltsame und lehrreiche Lektüre.

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