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Veröffentlicht am 22.05.2021

voller Erinnerungen

Kurschatten-Affäre
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Dieser Regionalkrimi bringt uns den altehrwürdigen Kurort Bad Reichenhall näher. Wir erfahren viel über die glanzvolle Vergangenheit des Ortes. Auch wenn es nicht mehr so mondän zugeht, wird der Ort doch ...

Dieser Regionalkrimi bringt uns den altehrwürdigen Kurort Bad Reichenhall näher. Wir erfahren viel über die glanzvolle Vergangenheit des Ortes. Auch wenn es nicht mehr so mondän zugeht, wird der Ort doch durch sein Spielcasino und die Kurgänste immer noch gerne besucht. Hier lebt also Alexander Sascha Maiensäss zusammen mit seiner Großtante in der alten Familienvilla. Leider ist der Glanz und Reichtum der Vergangenheit nicht erhalten geblieben und so schlägt sich Sascha mit mehr oder weniger legalen Gelegenheitsjobs durch. Und diese Jobs machen ihm im Moment große Sorgen, denn er wird in Dinge reingezogen, die so nicht beabsichtigt waren. Er verliebt sich und wird als "Kurschatten" in einen Mord hineingezogen. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich. Wir erfahren viel über den Ort und seine große Vergangenheit. Und vor allem auch viel über Sascha und seine Familiengeschichte. Allerdings fiel mir das Lesen am Anfang nicht leicht. Es fehlte mir der rote Faden und es wurden mir zu viele unwichtige Dinge erzählt. Es dauerte mir zu lange, bis es spannend wurde. Vieles hätte man kompakter erzählen können und sich dann mehr auf den Mord zu konzentrieren. Denn ich fand die Ermittlungen zum Mord durch Sascha und Co. zu schnell abgehandelt und irgendwie ging es zu leicht. Da hatte ich mehr Aktion erwartet und mehr Komplikationen. Aber vielleicht muss man das Buch mehr als Einstieg in diese Serie um Sascha und Bad Reichenhall sehen und daher mussten diese ganzen Informationen gegeben werden.

Wer also einen ruhigen Regionalkrimi lesen möchte, ist hier gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Anders als erwartet

Morgan's Hall
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Die Geschichte entwickelt sich anders als ich es erwartet hatte. Wir lernen die reiche Familie Morgan kennen. Sie sind eine Pioniersfamilie, die es mit dem Anbau und der Vermarktung von Äpfeln zu Ansehen ...

Die Geschichte entwickelt sich anders als ich es erwartet hatte. Wir lernen die reiche Familie Morgan kennen. Sie sind eine Pioniersfamilie, die es mit dem Anbau und der Vermarktung von Äpfeln zu Ansehen und Wohlstand gebracht hat. Ihr Sohn John soll auch später das Unternehmen wie seine Vorfahren weiterführen. Aber erst darf er zusammen mit seinem Freund Richard eine Bildungsreise nach Europa machen. Eigentlich ist der Zeitpunkt schlecht gewählt, denn Hitler ist in Deutschland schon an der Macht. Aber die beiden jungen Männer fahren trotzdem. Und geraten dann in Österreich in eine verzwickte Situation. Denn sie lernen die junge Österreicherin Isabelle kennen. Und beide verlieben sich in die junge Frau. Das hat gravierende Folgen für ihr Leben und ihre Beziehung und natürlich auf das Leben der jungen Frau. Denn als Jüdin ist Isabelle gefährdet und der zum ersten Mal verliebte John will sie retten. Er hat einen Plan und setzt ihn auch um. Damit verändert sich alles. Und es ist der Beginn einer sehr interessanten und ungewöhnlichen Beziehung. Ich hatte mir irgendwie eine andere Entwicklung der Geschehnisse vorgestellt: drei junge Leute im Aufbruch zu einer neuen und glücklichen Zeit. Es geschieht auch sehr viel und man wird in eine sehr tragische Geschichte hineinversetzt. Aber mich erinnerte alles an viktorianische Erzählungen mit negativen Ereignissen und überholten Traditionen und Ansichten. Aber wer solche unglückliche Liebesbeziehungen und Familienkonstellationen mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Dieser Beginn der Familiensaga ist sehr traurig und man hat es mit vielen unglücklichen Personen zu tun. Allerdings ist es natürlich interessant den verschiedenen Lebenswegen der Protagonisten zu folgen. Es gibt die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und man verteilt seine Sympathien ziemlich schnell. Die Handlung dieses Romans deckt ja einen sehr langen Zeitraum ab und dadurch kann man die Entwicklungen der Familienkonstellation gut verfolgen. Alles dreht sich um den Landbesitz. Sehr interessant ist auch die Geschichte des Landes und seiner Ureinwohner. Die ganze Handlung umgibt auch ein Geheimnis und man stößt immer wieder auf Andeutungen diesbezüglich. Das hat mir gut gefallen. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig und gut lesen. Man kommt gut ins Geschehen hinein. Wer Familiengeschichten um Geheimnisse und Tragödien mag, ist hier gut aufgehoben. Und irgendwie möchte man auch wissen, wie es für die Protagonisten weitergeht und daher wartet man sicher gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Zusammenhalt der Frauen

Die Bücherfrauen
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In dieser Geschichte lernen wir drei sehr unterschiedliche Frauen kennen, die gleichzeitig in dem kleinen Ort New Hope in Kansas landen. Jede hat ihren eigenen Grund: Traci, die Trash-Künstlerin flieht ...

In dieser Geschichte lernen wir drei sehr unterschiedliche Frauen kennen, die gleichzeitig in dem kleinen Ort New Hope in Kansas landen. Jede hat ihren eigenen Grund: Traci, die Trash-Künstlerin flieht aus New York und nimmt hier eine Stelle als Gastkünstlerin im Kulturzentrum an. Obwohl sie noch nie unterrichtet hat und die Stelle nur durch "Flunkerei" bekommen hat. Dann gibt es noch Angelina, die ihre Dissertation über die Gründung der Carnegie-Bibliotheken schreibt. Sie möchte in dem Ort ihrer Kindheit einige Recherchen auch bezüglich ihrer Großmutter anstellen. Und die dritte Frau ist Gayle. Sie lebt eigentlich im Nachbarort, der aber von einem Tornado zerstört wird und sie mit ihrem Mann hier Zuflucht bei ihrer Schwester findet. Wir erleben ihre Zeit hier in dem Ort und wie sie mit den geänderten Bedingungen klarkommen. Mir hat der Zusammenhalt der Frauen aus dem Ort sehr gut gefallen. Sie halten das kulturelle Leben am Laufen durch ihr Kulturzentrum und die verschiedenen Gruppen. Es ist interessant in diese Welt vorzudringen. Man erfährt viel über die Art und Weise, wie hier gelebt wird und wie die Menschen miteinander umgehen. Es wird immer aus der wechsenden Sicht der Protagonistinnen erzählt. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, aber im Laufe das Buches ist es kein Problem mehr. Man findet sich immer zurecht und kann auch dem Geschehen gut folgen. Es ist eine ruhige Erzählung und man kann sich in die Personen gut hineinversetzen. Man verteilt so seine Sympathien und manchmal möchte man auch ins Geschehen eingreifen. Aber die Geschehnisse haben ihren eigenen Rhythmus. Gut gefallen hat mir, dass es immer die Frauen waren, die alles wieder ans Laufen bekommen. Und das war dort wohl immer schon so, wie man aus der Rückschau durch die gefundenen Tagebücher von Angelinas Großmutter erfährt. Diese Parallelen fand ich schon interessant. Für mich war wichtig, das gezeigt wird, das die Frauen zusammenhalten und sich auch gegenseitig helfen. Das Ende war für mich auch sehr authentisch und hat mir gut gefallen. Ende gut, alles gut.

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