Profilbild von Sigrid1

Sigrid1

Lesejury Star
offline

Sigrid1 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sigrid1 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

ein absolut lesenswertes Buch

Morden in der Menopause
0

Dieses Buch muss frau unbedingt lesen, auch wenn man nicht in die Zielgruppe der Frauen in den Menopausenjahren fällt. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Und das vom Anfang bis zum Ende. Wir lernen ...

Dieses Buch muss frau unbedingt lesen, auch wenn man nicht in die Zielgruppe der Frauen in den Menopausenjahren fällt. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Und das vom Anfang bis zum Ende. Wir lernen hier Liv Steinhammer, eine Frau in ihren besten Jahren, und ihre Familie samt den ganzen Alltagssorgen kennen. Es lässt sich alles sehr leicht und locker lesen. Besonders sind die kleinen Abschnitte vor jedem Kapitel über die Informationen in Bezug auf die weiblichen Hormone zu nennen. Man erfährt Wissenswertes, aber immer mit einem " Augenzwinkern" versehen. Einfach köstlich... Dann gibt es die Besonderheit, dass die Gedankengänge von Liv immer in einer anderen Schriftart als der übrige Text geschrieben sind. Das ist sehr hilfreich und man weiß sofort, wer solche Gedankengänge äußert. Es hat mir großen Spaß gemacht ihren Einfällen und Gedankensprüngen zu folgen. Es ist - bis auf die Morde - wirklich voll aus dem Leben gegriffen. Wenn man vielleicht mal an eigene Erfahrungen denkt oder an Erzählungen von Freundinnen, kommt einem vieles sehr bekannt vor. Auch die "Pubertiere" sind sehr real rübergekommen. Die Personen sind einfach sehr authentisch und daher kann man die Ereignisse immer gut nachvollziehen. Gerade Liv ist eine sehr sympathische Person und ihre Hormonschwankungen bringen wirklich ungewöhnliche, aber gut nachvollziehbare Handlungen zum Vorschein. Die Ereignisse an sich sind alle gut und detailreich geschildert. Ob es nun die Jugendlichen, der Verwalter des Kleingartens, der liebe Ehemann oder die Schwiegereltern sind, sie alle sind gute Beispiele aus dem Leben und sie haben alle so ihre bestimmten Merkmale, die sie unverkennbar machen. Die Handlung ist interessant und voller Überraschungen. Aber ich finde, Liv hat immer sehr souverän reagiert und auch wenn sie manchmal etwas unüberlegt handelt, finde ich ihre Motivation hinter den Handlungen sehr gut. Sie sind zwar nicht alle fürs wahre Leben geeignet, aber sie hat nur gute Absichten und sie hilft auch gerne anderen Menschen in der Not. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Es ist wirklich gut nachvollziehbar und wir erleben ja sehr viele Probleme, die Liv aber sehr gut meistert. Also, wer mal die möglichen Auswirkungen der Menopause einer Frau erleben möchte, der kommt hier voll auf seine Kosten - es ist unterhaltsam, lehrreich und ideenreich. Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und es eignet sich besonders auch als Geschenk für die beste Freundin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2024

Spannung am Atlantik

Mörderisches La Rochelle
1

Für mich ist es der erste Fall um den neuen Commissaire in La Rochelle. Clément Chevalier ist von Lyon aufs Land gezogen und genießt sein neues Leben zusammen mit seiner Frau Sandrine und seiner kleinen ...

Für mich ist es der erste Fall um den neuen Commissaire in La Rochelle. Clément Chevalier ist von Lyon aufs Land gezogen und genießt sein neues Leben zusammen mit seiner Frau Sandrine und seiner kleinen Tochter Manon an diesem wundervollen Ort. Eigentlich ein ruhiges Städtchen, im Gegensatz zu der Großstadt, aber heute wird sein Strandausflug jäh unterbrochen. Ein Dreifachmord zwingt den Commissaire dazu, sofort seinen Urlaub abzubrechen und die Ermittlungen aufzunehmen. Und schon ist man mitten in den Ermittlungen um diesen seltsamen Mord auf einem Parkplatz an einem Aussichtspunkt. Mir hat der schnelle Wechsel vom idyllischen Familienleben zu den schwierigen Ermittlungen sehr gut gefallen. Sogar die Gerichtsmedizinerin Anais wird vom gemeinsamen Surfen mit Chevalier sofort abgerufen und sie eilen zusammen zum Tatort. Amüsant fand ich es, wie die Freizeitkleidung der beiden Personen die anderen Polizisten irritiert hat. Aber dann hört der Spaß auch erstmal auf. Der Fall ist wirklich sonderbar und alles ist wohl anders, als es sich den Ermittlern sich auf den ersten Blick zeigt. Chevalier wird dann sogar noch von einem ehemaligen Kollegen kontaktiert und der hat interessante Informationen. Und so hat er schnell noch einen neuen Mitarbeiter, Sirac, gefunden. Die verschiedenen Protagonisten sind mir alle sehr symapthisch und ich bin froh, dass wir es mit so unterschiedlichen Charakteren zu tun haben. Langweilig wird es dadurch nie und man erlebt auch die unterschiedlichsten Sichtweiten der Leute und das mache es interessanter und abwechslungsreicher. Die personellen Besetzungen des Kommissariats sind auch nicht so einfach. Aber obwohl Chevalier ja noch neu hier ist, lässt er sich nichts vormachen und setzt sich gut gegen seinen Vorgesetzten durch. Diese Auseinandersetzungen fand ich immer sehr abwechslungsreich. Chevalier ist durchaus wortgewandt und lässt sich nicht vorschreiben, wie er zu ermitteln hat. Und im Endeffekt gibt ihm sein Erfolg ja auch recht. Er geht nunmal auch ungewohnte Wege und das führt ja zur Lösung des sehr verzwickten und undurchsichten Falls. Der Weg dahin war nicht einfach, aber mit seinem Team klappt es gut. Die Beschreibungen sind klar und deutlich und man kann die Entscheidungen immer gut nachvollziehen. Die Personen sind in meinen Augen alle sehr authentisch. Egal ob es sich um Arbeitskollegen oder die eigenen Familienangehörigen handelt. Wir erleben ja auch das Privatleben der Protagonisten mit und auch das ist eben ein sehr authentisches Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Mir hat diese neue Krimiserie um den Commissaire Chevalier in La Rochelle jedenfalls sehr gut gefallen. Man erlebt einen spannenden Kriminalfall und nebenher hat man gute Eindrücke über die Gegend um La Rochelle bekommen. Dieser Teil der Atlantikküste wird in ausführlichen und genauen Schilderungen dargestellt. Ich konnte mir die kleinen Hütten über dem Wasser gut vorstellen und auch die detailreichen Beschreibungen beim Kitesurfen haben mich an diese schönen Strände versetzt. Es war wirklich ein spannendes und erfreuliches Lesevergnügen. Und für mich ist es der Anfang einer neuen Serie um Commissaire Chevalier und ich freue mich auf weitere Fälle mit ihm.
Wer interessante Regionalkrimis und Serien mag, der ist hier auf alle Fälle gut aufgehoben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 10.03.2024

schöne neue Serie um die Kommissarin Lodi Lenke

In dunklen Wäldern
0

Da ich ein Serienfan bin und immer auf der Suche nach neuen Reihen bin, kam dieser Start der Serie um die Kommissarin Lodi Lenke gerade richtig. Und sie hat mir gut gefallen. Die Kommissarin und auch die ...

Da ich ein Serienfan bin und immer auf der Suche nach neuen Reihen bin, kam dieser Start der Serie um die Kommissarin Lodi Lenke gerade richtig. Und sie hat mir gut gefallen. Die Kommissarin und auch die anderen Personen sind interessante und meist sympathische Persönlichkeiten. Sie haben alle so ihre Macken und Kanten, aber das macht es so interessant und abwechslungsreich. Im ersten Band lernen wir die Personen ja gerade erst kennen und erfahren schon einiges über ihre Lebensgeschichten. Und die sind besonders bei Lodi nicht sehr einfach. Die Darstellung ihrer Reaktionen und Rückblicke sind sehr authentisch und aussagekräftig. Man kann sie dadurch besser verstehen. Der Umgang mit den Erlebnissen ist schon gut dargestellt. Man kann sich die Situationen immer gut vorstellen und nachvollziehen. Auch die Geschehnisse im Bezug auf ihren Kollegen Thomas sind emotional genauso gut dargestellt, wie die Krisensituationen bei Lodi. Mir hat der Umgang der Autorin mit den Problemen gut gefallen. Es ist ist alles menschlich und auch wenn die "schnelle" Hilfe für Lodi sicher ein außergewöhnlicher Glücksfall ist. Die geschilderten Geschehnisse sind sehr spannend und die Ermittlungen nicht einfach. Es tauchen sehr viele mögliche Verdächtigte auf und man wird somit öfter mal auf die falsche Fährte geschickt. Aber mir haben die polizeilichen Ermittlungen gut gefallen. Und im Zusammenspiel mit den persönlichen Erlebnissen der Protagonisten, war es ein sehr spannender und interessanter Krimi. Mir hat auch immer die Zeit und Ortsangabe über den einzelnen Kapiteln gut gefallen. Dadurch konnte man die Geschehnisse zeitlich immer gut einordnen. Der Text an sich lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt im Lesefluss und es bleibt durchgehend spannend und interessant. Ich habe das Buch fast in einem Stück durchgelesen, auch aus Neugierde, wie es Lodi und auch Thomas weiterhin mit den Situationen ergeht. Dieser erste Band hat mich nicht enttäuscht und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Und ich hoffe, Lodi hat ihre Vergangenheit jetzt etwas besser verarbeitet und geht mit frischem Mut in die Zukunft.

Also, wer spannende Krimis, besonders Serien und interessante Protagonisten mag, der sollte sich diese Serie um Lodi Lenke nicht entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2024

eine tolle und interessante Frau

Das verborgene Genie
0

Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt ...

Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt und das ist schade. Aber wer sich auf das Buch einlässt, wird durch die anschauliche Erzählung der Autorin eine sehr intelligente und tolle Frau entdecken. Rosalind ist mir sehr sympathisch und manchmal ist sie zu gut für diese Welt. Denn sie muss sich gegen so viele Widerstände stemmen, um ihre Liebe zur Wissenschaft ausleben zu können. Diese ganzen schwierigen Situationen hat Marie Benedict aber gekonnt ins Rampenlicht gestellt. Und durch die Art und Weise der Schilderungen wird diese Ungerechtigkeit, die Rosalind als Frau und Wissenschaftlerin in den Labors erlebt, besonders gut sichtbar. Wir erfahren viel über diese brillante Frau und ihr Lebenswerk. Sie lebt für die Wissenschaft und möchte auch, dass die gewonnen Erkenntnisse für alle Menschen zugänglich sind. Aber die meisten anderen Wissenschaftler sind auch auf den Erfolg aus und wollen im Rampenlicht stehen und Auszeichnungen erhalten. Frauen gegenüber sind sie eh skeptisch und das zeigen sie auch immer deutlich. Die Einstellung von Rosalind ist da etwas anders und zum Glück findet sie ja auch andere Kollegen, die mehr in ihre Richtung tendieren. Das Buch ist wirklich sehr unterhaltsam geschrieben, man wird tief in das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen von Rosalind und der Wissenschaftsgemeinde reingezogen. Es ist spannend über diese Personen zu lesen. Es gibt hier wirklich viele unsympathische Personen, aber trotzdem hat Rosalind auch viele treue Freunde, die man auch als Leser gerne begleitet. Mir hat die Darstellung gut gefallen, denn die Menschen kommen eben sehr authentisch rüber. Man kann sie sich gut vorstellen und ihrem Handeln folgen. Man muss nicht alles gut finden, aber die menschlichen Handlungen sind eben sehr unterschiedlich. Ich habe durch das Buch jedenfalls einen guten und interessanten Einblick in diese Welt der Wissenschaft in den 1930er Jahren bekommen. Und gerade durch die Romanform ist es unterhaltsam und man wird nicht nur mit sachlichen Tatsachen konfrontiert. Es ist nicht langweilig und auch wissenschaftliche Aspekte werden dadurch unterhaltsamer. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen. Und ich bin froh, Rosalind Franklin und ihre Geschichte kennengelernt zu haben. Durch diese authentische Geschichte wird diese geniale Frau auch einem großen Publikum zugänglich gemacht und das hat Rosalind auch verdient.
Ich kann diese Buch über diese Wissenschaftlerin mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es ist einfach schön, dass wieder das Leben einer brillanten Frau in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2024

Wahrheit oder Fiktion

Das Philosophenschiff
0

Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres ...

Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres Lebens zu lauschen und aufzuzeichnen. Soweit so gut - es war die 100jährige Architektin Anouk Perdeman-Jacob, die diese Bitte an Köhlmeier richtet. Ich muss sagen, ich hatte bisher noch nichts von diesen "Philosophenschiffen" gehört und fand die Erklärungen, die ich dazu in diesem Buch bekam, sehr interessant. Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat teilweise wahre geschichtliche HIntergründe - Flucht und Ausweisung bestimmter Personen aus Russland beginnend in den 1920er Jahre, die Zeit der Bolschiwiki usw.- aber auch fiktive Elemente, die manchmal vom Leser erkannt werden können und manchmal wahrscheinlich einfach nur zu seltsam sind, um wahr zu sein. Aber auch da kann man nicht immer unterscheiden. Aber ich fand das Buch mit den Handlungen sehr interessant. Die Lebensgeschichte von Anouk ist eine sehr Spezielle und man erlebt diese aufregenden Zeiten anhand ihrer Beschreibung ganz gut. Man sieht Dinge aus den Augen der Betroffenen und dadurch wird diese Zeit ganz anders wahrgenommen. Man ist betroffener und erlebt auch die Not der Menschen hautnah mit. Es ist eine sehr traurige Geschichte und ich hätte gerne mehr und intensiver über das Leben dieser Frau erfahren. Aber sie möchte ja nur diesen Teil erzählen und sie hat das alles sehr genau geplant. Denn der Schriftsteller wird hier eigentlich herausgefordert und es ist eine seltsame Situation für ihn. Die Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, ist schon außergewöhnlich. Aber mir haben ihre Treffen und ihre Gespräche sehr gut gefallen. Auch die Nebenschauplätze, die durch die Erlebnisse von Michale Köhlmeier bei der Recherche und den daraus resultierenden Handlungen entstehen, sind sehr interesssant. Das Buch ist sicher nicht immer einfach und man fragt sich manchmal, was das jetzt alles miteinander zu tun hat. Oder wie es immer so schön heißt: "Was will der Autor uns damit sagen?". Es ist aber ein sehr lesenswertes Buch und Langweile kommt auch nicht auf. Es lässt sich sehr flüssig und gut lesen. Die Erzählung der Vergangenheit wird immer wieder durch die eingeschobenen Erklärungen oder dem Aufkommen neuer Gedankengänge unterbrochen. Dadurch bekommt man immer mal wieder einen neuen Blick auf die Architektin wie auch auf den Autor selber. Ich fand das alles sehr spannend und dann war ich überrascht, als das Ende plötzlich da war. Meine Gedanken waren allerdings noch nicht damit fertig und das Buch lässt einen noch eine Zeitlang nicht los. Tja, hier kommt man wirklich ans "nach Denken".

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und ich werde mich jetzt auch mal mit den anderen Büchern des Autors beschäftigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere