sehr unterhaltsam
Leichenblass im FassDies ist schon der zweite Fall der Friesenbrauerin Gesine Felber und auch diesmal hat mich dieser Regionalkrimi mit den norddeutschen Protagonisten aus dem kleinen Dorf Sünnum gut unterhalten. Es fängt ...
Dies ist schon der zweite Fall der Friesenbrauerin Gesine Felber und auch diesmal hat mich dieser Regionalkrimi mit den norddeutschen Protagonisten aus dem kleinen Dorf Sünnum gut unterhalten. Es fängt erstmal alles so harmlos an und doch kommt es mal wieder anders als geplant. Die Motivation hinter der Teilnahme am Brauwettbewerb ist ja sehr gut, aber die Auswirkungen hat sich so wohl niemand vorgestellt. Jedenfalls wird von Anfang an der Zusammenhalt der Dorfbewohner eine große Rolle spielen. Und die vorkommenden Bewohner sind mir mittlerweile auch ans Herz gewachsen. Es sind so interessante und total unterschiedliche Bewohner, sogar ein Bayer hat sich dort niedergelassen. Die Charaktere der Leute ist sehr gut dargestellt und man sieht die einzelnen Personen mit ihren unverwechselbaren Eigenschaften gut vor sich. Allen voran natürlich Gesine, die eine patente Frau ist und sich nicht unterkriegen lässt. Allerdings ist sie, nicht immer zur Freude ihrer Tochter Wiebke, auch sehr eigensinnig und lässt sich auf einige umstrittene Handlungen ein. Aber trotzdem ist sie sehr sympathisch, wie eigentlich die meisten Gäste ihrer Kneipe. Besonders gut gefällt mir der knorzige Joris Harms, der immer zu ihr hält und auch die meiste Zeit an der Theke verbringt. Aber auch die anderen Personen sind bemerkenswert. Und dadurch wird es immer sehr interessant, denn jeder hat so seine eigenen Ansichten und bringt diese auch beim "Klönen" im Gastraum zum Ausdruck. Da hat es Wiebke, als Polizistin, nicht immer leicht und sie ist oft zwischen den Dorfbewohnern und ihren Ansichten und Taten und ihrem Beruf hin- und hergerissen. Aber ich finde, sie kann doch gut mit der Situation umgehen. Mir gefällt diese Mischung aus Krimi und dörflichen Gegebenheiten sehr gut. Es ist alles sehr authentisch und man kann sich das ganze immer gut vorstellen. Ich sehe den kleinen Ort immer vor mir und freue mich auf die detailreichen Beschreibungen in jedem Band. Die Vorstellung, welche Auswirkungen der Brauwettbewerb hier hat, sind echt nicht so schön und da stimme ich den Dorfbewohnern schon zu. Man erlebt aber immer den guten Zusammenhalt der Leute im Ort, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. Aber ihre Lebensweise im Ort wollen sie alle beibehalten und dafür sind sie bereit viel zu tun. Der Fall ist interessant und spannend. Und ich finde, er zeigt auch die negative Entwicklung bezgl. immer mehr Geld machen um jeden Preis. Die Handlungen kann man nachvollziehen, aber ich war richtig traurig, wer da im Endeffekt alles verwickelt war. Das Ende ist zwar nachvollziehbar und es ist auch gut so, aber leider sind Personen darin verwickelt, von denen ich es mir überhaupt nicht vorstellen konnte. Aber es war ein langer Weg bis dorthin und der war die ganze Zeit sehr unterhaltsam und spannend. Ich habe mich jedenfalls wieder über die Aktionen von Gesine und den anderen Mitbewohnern des Ortes gefreut und es hat mir schöne Lesestunden gebracht. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Abenteuer mit Gesine und ihren Leuten, denn langweilig wird es in Sünnum bestimmt nicht.