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Veröffentlicht am 12.04.2023

Ein harter Thriller

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Jagoda Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey werden zu einem Tatort mit einer männlichen Leiche gerufen. Das Opfer hatte eine Mülltüte über den Kopf und ihm wurden die Augen herausgeschnitten. Im Zuge ...

Jagoda Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey werden zu einem Tatort mit einer männlichen Leiche gerufen. Das Opfer hatte eine Mülltüte über den Kopf und ihm wurden die Augen herausgeschnitten. Im Zuge der Ermittlungen stoßen die beiden auf Hinweise, dass das Opfer in der Vergangenheit Frauen missbraucht hatte. Als kurz danach ein weiterer Sexualstraftäter ermordet wird, erhärtet sich der Verdacht, dass dies ein mögliches Motiv sein könnte. Und während der weiteren Ermittlungen wird Milo auf einmal bedroht.

Das Cover sowie der Klappentext gefielen mir auf Anhieb. Der Schreibstil war sehr angenehm und die Geschichte ließ sich flüssig lesen. Der Einstieg in die Geschichte war hart. Es begann direkt mit einer Vergewaltigung im Mai 1998. Und dann ging es 24 Jahre später weiter mit dem Fund einer Leiche. Da lernte man die Mordermittler Jagoda „Milo“ Milosevic und Vincent Frey kennen. Milo fand ich sofort sympathisch. Sie hatte sich als jüngstes Kind von serbischen Einwanderern durchgekämpft und ist Polizistin geworden. Obwohl sie in einem Problemviertel aufgewachsen ist und der eine Bruder es nicht so mit den Gesetzen und Legalitäten hatte, war sie eine schon fast pedantische Verfechterin zur Einhaltung von Regeln und Gesetzen. Vince hingegen war erst einmal gewöhnungsbedürftig. Er nahm die Regeln nicht ganz so genau und sein Benehmen ließ manchmal zu wünschen übrig. Aber trotzdem war er ein sehr guter Ermittler, dass lag auch an seinem Optimismus, seiner Loyalität und seiner Empathie.

Es gab immer wieder Zwischensequenzen von Frauen und einem Kind, die belästigt, begrapscht oder auch vergewaltigt wurden. Das war teilweise wirklich schlimm und vielleicht nicht für jeden Leser geeignet. Die Geschichte hatte mich auf jeden Fall begeistert. Das Ermittlerteam war klasse, es war immer wieder spannend und das Thema unglaublich wichtig. Sexualisierte Gewalt, Missbrauch und Belästigung gegenüber Frauen durch Männer wird sehr oft nicht zur Anzeige gebracht und die Opfer geben sich noch selbst die Schuld daran, dass ihnen das passiert ist. Das wurde sehr gut erzählt in dem Buch.

Fazit:
Ein spannender und harter Thriller.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Die Geschichte konnte mich leider nicht begeistern

NIGHT – Nacht der Angst
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Charlie ist Studentin und sucht dringend eine Mitfahrgelegenheit nach Ohio. Sie ist froh, dass sie auf Josh trifft, der zu seinem kranken Vater fahren will. Aber schon bald bemerkt Charlie, dass etwas ...

Charlie ist Studentin und sucht dringend eine Mitfahrgelegenheit nach Ohio. Sie ist froh, dass sie auf Josh trifft, der zu seinem kranken Vater fahren will. Aber schon bald bemerkt Charlie, dass etwas an seiner Geschichte nicht stimmt und sie rast mit ihm ganz allein über die nächtlichen Highways. Und auf einmal hegt sie einen schlimmen Verdacht. Ihre beste Freundin wurde durch den Campus-Killer ermordet. Ist etwa Josh dieser Killer und nun hat er sie als nächstes Opfer auserkoren? Sie hat nur noch ein Ziel vor Augen: Sie will die Nacht überleben.

Da ich bereits ein Buch mit Begeisterung von Riley Sager gelesen hatte, war ich sehr neugierig, ob das neue Buch ebenfalls so gut werden würde. Allerdings war ich zunächst sehr irritiert. Direkt am Anfang stand, dass es sich zeitlich um 1991 handeln würde. Dann klingelte abends ihr Handy und Josh rief an. Ein Handy? 1991? Ein böser Fauxpas. Da sie nicht reich war, undenkbar. Es kam auch anschließend nie wieder vor. Charlie war sehr gewöhnungsbedürftig und sehr naiv. Durch die Trauer wegen ihrer Freundin war ihr Verhalten einerseits ein bisschen nachvollziehbar, aber es lief ein Killer frei rum, der ihre Freundin getötet hatte und sie stieg trotzdem in das Auto eines wildfremden Kerls. Das war mir alles extrem suspekt. Wie in einem schlechten Horrorfilm. Außerdem war sie des Öfteren immer mal wieder weggetreten und in ihrem eigenen Film. Das fand ich irgendwann auch sehr anstrengend. Also sympathisch ist bei mir anders. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach nur 60 Seiten schon ein wenig genervt war. Ich habe trotzdem weitergelesen. Aber leider wurde es nicht besser. Charlie fand ich immer nervtötender. Ihr Verhalten war so irreal. Das Ende wurde dann zwar spannend, aber ich konnte mich auch nicht mehr dafür begeistern und ich war auch nicht wirklich überrascht. Und der Epilog setzte dem ganzen die Krone auf und gefiel mir überhaupt nicht.

Ich hoffe, dass das nächste Buch von Riley Sager wieder fantastisch wird, weil dieses war leider nicht mein Fall.

Fazit:
Ich hatte deutlich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Ein tödlicher Junggesellinnenabschied

One of the Girls
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Lexi, die zukünftige Braut, will mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel feiern. Sie wohnen in einer abgelegenen fantastischen Villa und alles könnte perfekt sein. ...

Lexi, die zukünftige Braut, will mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel feiern. Sie wohnen in einer abgelegenen fantastischen Villa und alles könnte perfekt sein. Doch diese Idylle bekommt bald Risse. Denn die Frauen haben bis auf die Freundschaft zu Lexi nur noch eine Gemeinsamkeit. Sie haben alle wohl gehütete Geheimnisse. Diese kommen aber ans Licht und auf einmal liegt eine Leiche auf den Klippen.

Der Schreibstil war sehr angenehm und das Buch ließ sich gut lesen. Man lernte erst einmal sehr lange Zeit die Frauen kennen. Es wurde aus der Sicht von allen Frauen abwechselnd erzählt. Und man merkte sehr früh, dass irgendwie jede etwas zu verbergen hatte. Es gab immer mal wieder einen Einblick, was wohl geschehen würde, aber man wusste nicht, wer die Erzählende war. Lexi und Fen waren mir eigentlich am sympathischsten von den Frauen. Was man zum Beispiel von Bella nicht behaupten konnte.

Die Geschichte war an sich nicht schlecht, aber richtige Spannung kam erst sehr spät auf. Und auch wenn mir das Ende sehr gut gefiel, hat mich das Buch nicht sehr überzeugt.

Fazit:
Nicht schlecht, hätte aber spannender sein können.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Ein spannender Nordsee-Krimi

Dünenrache
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Kommissar Theo Krumme lebt und arbeitet in Husum und genießt die winterliche Ruhe. Als ihn dann die Vergangenheit einholt und er zu einem Mordfall auf der Insel Sylt hinzugezogen wird. Der Maler Adrian ...

Kommissar Theo Krumme lebt und arbeitet in Husum und genießt die winterliche Ruhe. Als ihn dann die Vergangenheit einholt und er zu einem Mordfall auf der Insel Sylt hinzugezogen wird. Der Maler Adrian Maurer, mit dem Krumme vor dreißig Jahren schon zu tun hatte, wird verdächtigt, seine Frau getötet zu haben. Allerdings fehlt die Leiche und Maurer beteuert seine Unschuld. Doch schon bald stößt Krumme auf düstere Geheimnisse.

Dieses war mein erstes Buch aus der Reihe von Theo Krumme. Der Prolog begann sofort spannend und ein wenig mysteriös, da man nicht genau wusste, was mit der Frau passiert war. Der Kommissar Theo Krumme war mir sofort sympathisch und ich fand ihn sehr bodenständig. Auch seine Kollegin in Husum, Pat, konnte man einfach nur mögen. Die Kollegen auf Sylt waren ja nicht sehr begeistert von der Anwesenheit von Krumme. Aber irgendwie auch verständlich, wenn ein Außenstehender plötzlich in den Ermittlungen mitmischen sollte.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen. Die Ermittlungen auf Sylt waren sehr interessant. Vor allem das winterliche Setting der Insel hatte mir sehr gut gefallen. Es gab kurze Plattdeutsche Szenen und auch ein bisschen nordische Mystik. Das passte einfach perfekt. Und gegen Ende wurde es richtig spannend.
Auch wer die Reihe nicht kennt, kann bedenkenlos ohne Vorkenntnisse lesen. Dieser neunte Teil hat mich nur neugieriger auf die Vorgänger gemacht.

Fazit:
Ein spannender Krimi mit einem tollen Setting.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Spannende Abgründe im Finanzwesen

Die Zentrale
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Für Laura Jacobs scheint sich wieder alles zum Guten zu wenden. Sie wird für ein Spezialprojekt für drei Monate nach Frankfurt in die Zentrale der Bank abgeordnet, wodurch sie eine beachtliche Beförderung ...

Für Laura Jacobs scheint sich wieder alles zum Guten zu wenden. Sie wird für ein Spezialprojekt für drei Monate nach Frankfurt in die Zentrale der Bank abgeordnet, wodurch sie eine beachtliche Beförderung erhält. Doch es tuen sich Abgründe auf, je tiefer Laura in das Projekt eindringt. Denn ihr Gegner hat einen perfiden Plan.

Der erste Teil der Reihe gefiel mir sehr gut, konnte mich aber nicht komplett überzeugen. Deswegen war ich gespannt, ob es der zweite Teil schaffen würde. Laura war sehr erfreut über diese Chance, drei Monate an diesem Spezialprojekt mitzuarbeiten. Auch wenn das hieß, dass sie nur noch am Wochenende zu Hause in Berlin war und wochentags in Frankfurt arbeitete. Die Kollegen, die mit ihr an diesem Projekt arbeiteten waren sehr sympathisch. Und durch Laura deckten sie eine riesige Sache auf, die alles bisherige in den Schatten stellte. Und es wurde extrem gefährlich.

Natürlich war auch der zweite Teil wieder gespickt mit Fachchinesisch aus dem Bankenwesen. Zwischendurch hatte ich mal wieder nur Bahnhof verstanden, da ich von Aktien und Co. absolut keine Ahnung hatte. Es wurde zwar versucht, es auch für den Laien verständlich zu machen, aber da mich das auch nicht wirklich interessierte, hatte ich es einfach so weggelesen. Mir war es wichtig, das große Ganze zu verstehen. Und es wurde immer spannender und gefährlicher. Am Ende blieb so ziemlich alles offen, sodass man wohl erst im dritten Teil alles erfährt.

Auch der zweite Teil gefiel mir wieder sehr gut. Nur fand ich es ohne Fachkenntnisse etwas schwierig, wie auch schon beim ersten Teil. Für Experten des Finanzwesens wäre dieses Buch aber bestimmt eine Freude. Ich werde aber definitiv auch den dritten Teil der Reihe lesen, da die Geschichte sehr spannend war.

Fazit:
Ein spannender zweiter Teil.

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