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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Gelungene Fortsetzung

Der Strand: Verraten
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Die Trilogie "Der Strand" von Karen Sander hat mich sofort angesprochen und so habe ich bis zum Erscheinen des 3.Bandes gewartet, um mit der Reihe zu beginnen. Den ersten Band "Der Strand Vermisst" habe ...

Die Trilogie "Der Strand" von Karen Sander hat mich sofort angesprochen und so habe ich bis zum Erscheinen des 3.Bandes gewartet, um mit der Reihe zu beginnen. Den ersten Band "Der Strand Vermisst" habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Klappentext:
Die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg verschwindet spurlos auf dem Weg zum Strand. Die Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt durchkämmt sofort die gesamte Umgebung: den Strand, den Ort Sellnitz, in dem Lilli bei ihren Großeltern lebt, das Hinterland. Ohne Ergebnis. Die einzige Spur ist Lillis letzte Handy-Nachricht an eine Freundin: das Foto einer in den Sand gemalten, scheinbar wahllosen Zeichenfolge. Engelhardt bekommt Hilfe von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Doch die Ermittler tappen im Dunkeln: Wurde Lilli entführt, und bei dem Foto handelt es sich um eine Botschaft des Täters? Hat Lilli selbst eine Art codierten Abschiedsbrief verschickt? Hat die Schrift im Sand überhaupt etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?
Karen Sander spielt meisterlich mit den Emotionen der Leser:innen. Mal langsam und beschaulich in den Familienszenen, dann wieder mysteriös in den eingeschobenen "Ich-Passagen" (hier hat sie mich auf eine völlig falsche Spur gelockt), dann wieder Spannung und Ermittlungsarbeit. Die Kapitel sind kurz, enden aber meist mit Cliffhangern, so dass es schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen.
Jede/r hat ein Geheimnis, das möglichst niemand erfahren soll. Mal sind die Geheimnisse eher banal, einige sind bis zum Ende des ersten Bandes noch nicht offen gelegt.
Mit Tom Engelhardt und Mascha Krieger hat Sander ein Ermittlungsduo geschaffen, das einfach Spaß macht. Auch alle Nebenfiguren sind wunderbar beschrieben. Der Stil ist flüssig, die Handlung komplex und gute strukturiert. Wunderbar.
Fazit: Ein toller Auftakt für die Trilogie. Gut, dass ich die anderen beiden Bände schon besorgt habe. Sonst hätte ich heute noch in meine Buchhandlung gemusst. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Solide mit kleinen Schwächen

Toter Blick
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Silja Blanck, Bastian Kreutzer, Sven Winterberg aber auch Fred Hübner sind schon so etwas wir alte Bekannte. Immerhin ist "Toter Blick" bereits der 10. Band der Sylt-Krimi-Reihe von Eva Ehley.
Klappentext:
Die ...

Silja Blanck, Bastian Kreutzer, Sven Winterberg aber auch Fred Hübner sind schon so etwas wir alte Bekannte. Immerhin ist "Toter Blick" bereits der 10. Band der Sylt-Krimi-Reihe von Eva Ehley.
Klappentext:
Die Strandkörbe sind weggeräumt, Nebel hüllt die Insel ein. Da schreckt ein Mord die Westerländer Gemeinde auf: Eine Frau wurde erschlagen und nackt an einen Baum im Wald gefesselt. Und während die Kommissare Silja Blanck und Bastian Kreuzer fieberhaft nach Motiv und Täter suchen, geschehen weitere Morde. In den Kreis der Verdächtigen gerät dabei auch jemand, der den Kommissaren nicht unbekannt ist … Kann der suspendierte Sven Winterberg seinen Kollegen helfen, das Rätsel zu lösen?
Leider hat mir dieser Band nicht so gut gefallen. Die Figuren sind alt bekannt und werden auch hier wieder lebensnah und liebenswert beschrieben. Sie sind nicht statisch, entwickeln sich. Soweit ist alles gut.
Nicht so gefallen haben mir in diesem Band der Stil und die Geschichte. Vielleicht ist es mir beim Stil bisher nicht so aufgefallen, aber einiges klingt doch recht bemüht. Ständig "der Kommissar" und "die Kommissarin", wo ein einfaches Personalpronomen ausgereicht hätte.
Der Kriminalfall war unnötig blutig. Oft habe ich das Gefühl, die Autorinnen und Autoren wollen sich gegenseitig übertrumpfen: Wer hat die ausgefallenste Idee? Dabei bleiben realistische Möglichkeiten leider oft auf der Strecke. Überhaupt wirkt der ganze Fall etwas konstruiert. Die Idee dahinter ist mir klar (ich darf ja nicht spoilern, deshalb nur die Andeutung), aber die Ausführung konnte mich nicht überzeuge.
Fazit: Solide. Alle, die die Reihe kennen und lieben, werden über die kleinen Schwächen hinwegsehen. Die anderen vielleicht ab und zu den Kopf schütteln.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Wie immer gut geschrieben

Inselmord
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Die Rügen-Krimis von Katharina Peters habe ich alle gelesen. Auch "Inselmord" hat mir wieder sehr gut gefallen.
Klappentext:
An einem frühen Morgen Anfang Juni wird auf der Halbinsel Mönchgut eine weibliche ...

Die Rügen-Krimis von Katharina Peters habe ich alle gelesen. Auch "Inselmord" hat mir wieder sehr gut gefallen.
Klappentext:
An einem frühen Morgen Anfang Juni wird auf der Halbinsel Mönchgut eine weibliche Leiche entdeckt. Die fünfundzwanzigjährige Svenja ist offenbar erdrosselt worden. Kommissarin Romy Beccare steht vor einem Rätsel. Wo ist das Motiv? Die junge Frau ist nach Rügen gekommen, um sich einen Job zu suchen. Erst als klar wird, dass Svenja vor sieben Jahren schon einmal mit ihrer Schulklasse auf der Insel war, findet sich eine Spur. Damals ist eine Klassenkameradin erst verschwunden und dann ermordet aufgefunden worden – ganz in der Nähe von Mönchgut.
Romy Beccare ist eine sehr sympathische Ermittlerin und auch ihr Team gefällt mir sehr gut. Vermisst habe ich in diesem Band Ruth. Sie hat einige Ecken und Kanten und ist meine Lieblingsfigur. Ansonsten gibt es bei den Personen kaum Entwicklungen, was ich etwas schade finde.
Die Story ist gut, das Thema hat mich sehr mitgenommen. Allerdings ziehen sich die Ermittlungen ab der Hälfte des Buches etwas. Hier wechselt Peters die Perspektive. Anstelle von "Wer ist der Täter?" lautet die Frage jetzt eher: Wie kann er überführt werden? Und das ist gar nicht mal so einfach, denn alle Verdächtigen haben ein Alibi. Und so war es am Ende doch (fast) ganz anders.
Peters greift hier viele Themen auf. Vielleicht ist das alles ein wenig viel für ein einziges Buch.
Fazit: Für mich nicht der beste Band der Reihe. Aber auf jeden Fall ein interessanter Plot und eine spannende Geschichte. Wie immer super geschrieben.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Ein wenig klischeehaft

Mein Leben in deinem
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"Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog. Es ist nicht wirklich spannend. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand ...

"Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog. Es ist nicht wirklich spannend. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Klappentext:
Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt - sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei.
Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.
Jojo Moyes spielt in diesem Buch mit Klischees. Sie stellt verschiedene Frauentypen einander gegenüber, die auf den ersten Blick zu gar nichts miteinander zu tun haben. Wenn ich ehrlich bin, ist mir keine der Frauen wirklich sympathisch. Sam ist mir zu passiv, zu sehr auf andere bedacht. Nisha das genaue Gegenteil, egoistisch und das Verhältnis zu ihrem Sohn konnte ich so gar nicht nachvollziehen. Am besten hat mir da Jasmine gefallen: Tatkräftig, humorvoll und hilfsbereit.
Was das Buch trotzdem lesenswert macht, sind die typischen Frauenthemen: Menopause, pubertierende Kinder, Männer in der Midlife-Crises, stressige Jobs und Sorgearbeit.
Und es geht um Solidarität, gar nicht so sehr um Freundschaft. Können Frauen untereinander solidarisch sein? Fällt uns das im Alter vielleicht leichter, weil wir uns nicht mehr miteinander messen müssen?
Bei Jojo Moyes klappt es mit der Frauensolidarität. Im realen Leben habe ich da so manchmal meine Zweifel.
Fazit: Ein flüssig geschriebener Frauenroman, ein Hoch auf die Solidarität (Freundschaft?) zwischen Frauen. Ein wenig klischeehaft aber vielleicht gerade deshalb sehr lesenswert. Denn in jedem Klischee steckt auch ein Funken Wahrheit.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Wunderbare Urlaublektüre

Treibholz
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Die Sylt-Saga von Gisa Pauly hat mir sehr gut gefallen. "Treibholz" war jedoch mein erster Krimi mit der liebenswerten Mamma Carlotta.
Klappentext:
Vor fünf Jahren wurde Sandra Lührsen des Mordes an ihrer ...

Die Sylt-Saga von Gisa Pauly hat mir sehr gut gefallen. "Treibholz" war jedoch mein erster Krimi mit der liebenswerten Mamma Carlotta.
Klappentext:
Vor fünf Jahren wurde Sandra Lührsen des Mordes an ihrer Schwiegermutter schuldig gesprochen. Nun stellt sich heraus, dass eine Falschaussage zu dem Urteil führte. Was für ein Skandal! Die vermeintliche Mörderin muss freigesprochen werden und kehrt nach Sylt zurück. Wie zu erwarten, überschlagen sich die Spekulationen der Sylter – Mamma Carlotta jedenfalls steht auf Sandras Seite, welch schreckliches Schicksal die Arme durchleiden musste! Doch wer ist der wahre Mörder ihrer Schwiegermutter? Genau das soll Kommissar Erik Wolf jetzt herausfinden; kein leichtes Unterfangen nach so langer Zeit. Er ahnt natürlich nicht, dass es tatsächlich jemanden auf der Insel gibt, der mehr weiß und gute Gründe hat, zu schweigen …
Schon allein die Idee ist genial: Eine heißblütige italienische Nonna bei den eher kühlen Friesen auf Sylt. Alle Figuren sind liebevoll gezeichnet und das Leben am Süder Wung lebendig. Da fällt es nicht weiter auf, dass die Ermittlungen sich manchmal ein wenig in die Länge ziehen und es ein paar kleine Wiederholungen gibt. Das fällt bei der Situationskomik gar nicht ins Gewicht.
Wirklich spannend ist dieser Krimi kaum, auch wenn die Lösung am Ende ein wenig um die Ecke gedacht ist, so ist doch die Anzahl der Verdächtigen überschaubar, zumal alle sehr schnell ein Alibi vorweisen können.
Für mich wurde ein wenig viel gekocht. Aber das gehört bei den Mamma-Carlotta-Fällen wahrscheinlich dazu, wie auch das Rezeptverzeichnis am Ende des Buches zeigt.
Fazit: Es war mein erster Mamma-Carlotta-Band - aber gewiss nicht mein letzter. Wunderbare Urlaubslektüre für alle, die gerne Cosy-Krimis lesen.

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