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Veröffentlicht am 01.08.2022

Leider bleiben die Personen weiterhin leblos

Das Dünencafe
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Auch der 2.Band der Sylt-Trilogie von Sina Beerwald "Das Dünencafé" konnte mich leider nicht überzeugen. Wieder ein historisch gut recherchierter Roman, doch wie im ersten Band bleiben die Figuren eher ...

Auch der 2.Band der Sylt-Trilogie von Sina Beerwald "Das Dünencafé" konnte mich leider nicht überzeugen. Wieder ein historisch gut recherchierter Roman, doch wie im ersten Band bleiben die Figuren eher blass und leblos.
Klappentext:
Endlich ist der Erste Weltkrieg vorbei und Moiken steht vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Aufgaben. Gelingt es ihr trotz wirtschaftlich schwieriger Verhältnisse und unter dem Argwohn der Männer, das Hotel „Strandvilla“ und ihr Café im Dünenpavillon auf Sylt wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen? Ihre süßen Kreationen jedenfalls sind legendär, ein illustres Publikum genießt das Seebad und Moiken setzt alles daran, die Gäste in ihrem Dünencafé mit Törtchen und Pralinen zu verwöhnen.
Mitten hinein platzt die Nachricht, dass der Hindenburgdamm gebaut werden soll. Teufelswerk für die Gegner, doch die Befürworter, zu denen auch Moiken gehört, versprechen sich großen wirtschaftlichen Aufschwung. Freunde werden zu Feinden und die Insel spaltet sich in zwei Lager. Zu Moikens Überraschung steht plötzlich der charismatische Wasserbauingenieur Adam von Baudissin wieder vor ihr. An ein Wiedersehen hatte sie nicht geglaubt.
Moiken könnte glücklich sein – wären da nicht noch die Gefühle für ihre unerfüllte große Liebe Boy Lassen, und die Sorge um ihre Tochter Emma, die die Insel verlassen hat und zu Boy nach Berlin gegangen ist. Schließlich macht Moiken sich selbst auf den Weg ins brodelnde Berlin, und versucht ihre Tochter zur Rückkehr nach Sylt zu bewegen.
Mit Mittelpunkt dieses Bandes steht nicht Moiken, auch nicht Emma oder das namensgebende Dünencafé, im Mittelpunkt steht der Bau des Hindenburgdammes. Hier spart Sina Beerwald nicht mit technischen Details und sie scheint genauso verliebt in das Bauwerk zu sein wie Adam von Baudissin. Die Frage der Arbeitsbedingungen bei diesem Riesenbauwerk spricht sie zwar in der Figur von Emma immer wieder an, eine Antwort gibt Sina Beerwald auf die Frage allerdings nicht,
Ebenso bleibt die Schilderung der Zustände in Berlin leider immer wieder ein Stück weit an der Oberfläche, beschrieben ja, gewichtet eher nein, als hätte Sina Beerwald Angst, dass Genre zu überfrachten.
Ansonsten wiederholt sich die Geschichte: Moiken entscheidet sich genau im falschen Moment zur Heirat, Boy kommt wie immer fünf Minuten zu spät und auch in der Erziehung ihrer Tochter Frieda wiederholt Moiken genau die Fehler, die sie bereits bei Emma gemacht hat.
Fazit: Ein technisch überfrachteter Roman, der an der Oberfläche bleibt und kaum Entwicklung aufzeigt. Historisch allerdings wieder toll recherchiert.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Historisch klasse, aber die Charaktere konnten mich nicht begeistern

Die Strandvilla
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Sina Beerwald begibt sich in ihrem Sylt-Roman "Strandvilla" in das Jahr 1913. Der gesamte erste Band dieser Sylt-Trilogie spielt in der Zeit bis zum 1.Weltkrieg.
Klappentext:
Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe ...

Sina Beerwald begibt sich in ihrem Sylt-Roman "Strandvilla" in das Jahr 1913. Der gesamte erste Band dieser Sylt-Trilogie spielt in der Zeit bis zum 1.Weltkrieg.
Klappentext:
Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe Moiken Jacobsen scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt um ihre Hand anhält. Vom beschaulichen Keitum bringt er sie ins mondäne Westerland und ermöglicht es ihr, sich in der »Strandvilla«, dem besten Hotel auf der Insel, eine eigene Konditorei einzurichten. Heimlich träumt Moiken davon, eines Tages das verlassene Strand-Café im Dünenpavillon wiederzueröffnen und steckt all ihre Kraft und Leidenschaft in süße Köstlichkeiten, die sie bis spät in die Nacht kreiert.
Bald muss sie allerdings feststellen, dass Theodor sie vor allem geheiratet hat, damit sie ihm einen Stammhalter schenkt. Von ihren beruflichen Plänen ist er wenig begeistert.
Als Moiken dann auch noch dem erfolgreichen Strand-Fotografen Boy Lassen begegnet, geraten ihre Lebenspläne ins Wanken. Denn kein anderer als Boy hat ihr einst mit sandigen Lippen den ersten unschuldigen Kuss geraubt …
Sina Beerwald gelingt ein farbenfrohes Bild von Sylt, von der Landschaft und den Menschen, die dort leben oder Urlaub machen. Sie schildert die gesellschaftlichen Unterschiede, die politischen Umbrüche und die technischen Entwicklungen zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es damals schon Elektroautos gab. Das Buch hat also alles, was einen guten historischen Roman ausmacht.
Auch die Handlung ist okay, auch wenn sie sich wenig von anderen, ähnlichen Büchern abhebt: ein unglückliche Liebe, Missverständnisse und Verwicklungen und die Probleme von Frauen in dieser Zeit.
Sina Beerwald schreibt flüssig, teilweise gelingen ihr sehr schöne, fast poetische Bilder.
Trotzdem hat mir das Buch nicht wirklich gefallen und das liegt an Moiken. Sie ist egozentrisch, teilweise herzlos und mir einfach unsympathisch. Ihre Entscheidungen kann ich nicht nachvollziehen und mehr als einmal möchte ich ihr zurufen: Selbst Schuld! Für mich ist sie keine starke Frau, die ihre Interessen (besonders das Dünencafé) gegen gesellschaftliche Zwänge durchsetzt, sondern einfach nur dickköpfig und wenig empathisch. Da das Buch zum größten Teil aus ihrer Sicht geschrieben ist, habe ich mich oftmals geärgert und war kurz davor, das Buch aus der Hand zu legen. Dabei liegen die beiden Folgebände schon auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Ich hoffe also auf eine positive Entwicklung von Moiken in den Folgebänden.
Einziger Lichtblick war die Tochter Emma, die sich von allen Figuren, die Sina Beerwald geschaffen hat, noch am natürlichsten verhält.
Fazit: Ein detailreicher historischer Roman, der auf einer wunderbaren Insel spielt - doch leider mit einer sehr unsympathischen und schlecht gezeichneten Hauptfigur.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Tolle Rezeptideen für Anfängerinnen und Profiköchinnen

Easy einmachen
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Das Buch "Easy Einmachen" von Katy Buchholz liegt schon seit ein paar Wochen in meiner Küche. die wunderschöne Aufmachung die tollen, nicht übertrieben retuschierten Bilder, haben mich gleich überzeugt, ...

Das Buch "Easy Einmachen" von Katy Buchholz liegt schon seit ein paar Wochen in meiner Küche. die wunderschöne Aufmachung die tollen, nicht übertrieben retuschierten Bilder, haben mich gleich überzeugt, aber bevor ich eine Rezension zu diesem Buch über hausgemachte Köstlichkeiten aus der Speisekammer schreibe, wollte ich wenigstens ein paar der Rezepte ausprobieren. Denn das es wirklich gelingt und schmeckt ist für mich das wichtigste bei einem Kochbuch.
Klappentext:
Wie kann man Lebensmittel schnell und einfach haltbar machen? Hier helfen die traditionellen Einmachmethoden, die schon Oma kannte. Dieses Kochbuch inspiriert mit klassischen und modernen Rezeptideen zum Einlegen und Einkochen: egal ob Konfitüren, herzhafte Pestos, eingelegtes Gemüse und Obst, Kräuter in Öl oder Essig oder Soßen. Die 80 vielfältigen und leckeren Rezepte für Schraub- oder Einweckgläser eignen sich perfekt für die Vorratshaltung für Singles, Familien oder für Geschenke aus der Küche. Ob Einsteiger oder Experte, in diesem Rezeptbuch ist für jeden Geschmack und jedes Level das Richtige dabei. Der ideale Begleiter für einen nachhaltigen Lebensstil und um das ganze Jahr über frisches Gemüse, Obst und Kräuter zu genießen.
Besonders begeistert haben mich auch die selbstgemachten Kräutermischungen. Oft sind in den gekauften Mischungen Kräuter enthalten, die ich nicht mag und so stelle ich mir meine Mischungen gerne selbst zusammen. Hier konnte ich viele Anregungen finden.
Auch gut gefallen hat mir, dass einige Rezepte aufeinander aufbauen. So kann ich das selbstgemachte Aivar zum Beispiel für die Nusspaste nutzen.
Ein wenig gestört hat mich, dass sich die sehr nützlichen Tipps zu den einzelnen Rezepten auf jeder Seite wiederholten. Außerdem hätte ich mir mehr Marmeladen-Rezepte gewünscht. Ich bin halt ein Leckermäulchen.
Und was habe ich nun ausprobiert? Den Himbeeressig, das Möhren-Petersilienwurz-Chutney und ein Ketchup. Bei diesem habe ich aber selbst ein bisschen experimentiert.
Fazit: Ein tolles Einmachbuch mit leckeren Rezepten zum Selbstessen und Verschenken. Auch ich als "Einmachkönigin" habe viele neue Anregungen gefunden. Schnell kaufen - bevor die Einmachzeit vorbei ist.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Gelungener Regionalkrimi nicht nur für Köche und Nordeefans

Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm
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Der Nordseekrimi "Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm" von Anette Schwohl konnte mich in jeder Hinsicht überzeugen.
Ich kenne St. Peter Ording, Husum und die Halbinsel Eiderstedt und Anette Schwohl ...

Der Nordseekrimi "Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm" von Anette Schwohl konnte mich in jeder Hinsicht überzeugen.
Ich kenne St. Peter Ording, Husum und die Halbinsel Eiderstedt und Anette Schwohl ist es sehr gut gelungen, die besondere Stimmung einzufangen. Außerdem koche ich gerne und konnte mich mit Katrin (Köchin) und Kommissar Huber (Hobbykoch) vielleicht auch deshalb sofort identifizieren. Doch auch ohne diese "Zutaten" hätte mir der Krimi sehr gut gefallen.
Klappentext:
Sonne, Sandstrand, Salzwiesen – und ein Mord Den Traum von der Karriere als Sterne-köchin hat Katrin Lund aufgegeben. Ihrer Leidenschaft für die Zubereitung köstlicher Speisen geht sie zwar immer noch nach, aber als Chefköchin in der Kurklinik »Ebbe und Flut« in St. Peter-Ording fühlt sie sich kreativ unterfordert. Als sie eines Tages auf dem Weg zur Arbeit am Fuß des Böhler Leuchtturms über eine Leiche stolpert, legt sich ein düsterer Schatten über das beschauliche Kurort-Idyll, denn der Mann ist ertrunken, aber nicht im Meer. Alles deutet darauf hin, dass jemand bei seinem Tod nachgeholfen hat. Bei der Leiche handelt es sich um Peer Petersen, den Physiotherapeuten einer Seniorenresidenz. Ein Mörder hat zugeschlagen, und St. Peter-Ording zittert! Katrins Neugier ist geweckt, und neben ihrem kulinarischen Talent entdeckt sie nun auch ihren ausgeprägten Spürsinn.
Das wundervolle Cover verspricht, was der Regionalkrimi halten kann: Atmosphäre und Spannung. Beide Hauptfiguren sind facettenreich beschrieben und ich konnte mich in beide gut hineinversetzen. Und wenn ein Krimi dann neben Urlaubsflair auch noch eine kleine Liebesgeschichte hat, dann ist spannende und vergnügliche Lektüre garantiert.
Auch die Nebenfiguren haben alle ihren eigenen Charakter, sind Typen, aus dem Leben gegriffen.
Anette Schwohl gelingt eine gelungene Mischung aus Spannung und Nebenhandlung, alles mit einer kleinen Prise Salz, gut gewürzt, aber die einzelnen Zutaten schmecken noch durch. So muss ein guter Regionalkrimi sein, genau wie ein köstliches Menü.
Anette Schwohl schreibt flüssig, nirgendwo "hakelt" es und das Lesen macht einfach Spaß.
Fazit: Ein toller Nordseekrimi, der sich auch vor den "Großen" nicht verstecken muss, mit einer Prise Liebelei, vielen tollen Typen und dabei noch spannend. Auf jeden Fall lesenswert. Ich jedenfalls hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Katrin Lund und Huber haben das Potential für eine spannende Reihe.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Ein toller Einstieg in die Reihe

Dunkelschnee
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"Dunkelschnee" von Samuel Bjork hat alles, was einen guten skandinavischen Thriller ausmacht: tiefgründig gezeichnete Figuren, ein wenig Düsternis und ganz viel Spannung. Dabei war ich erst sehr skeptisch. ...

"Dunkelschnee" von Samuel Bjork hat alles, was einen guten skandinavischen Thriller ausmacht: tiefgründig gezeichnete Figuren, ein wenig Düsternis und ganz viel Spannung. Dabei war ich erst sehr skeptisch. Nach drei Bänden mit Holger Munch und Mia Krüger erscheint plötzlich der erste Band. Für mich eigentlich ein NoGo.
Klappentext:
Auf einem Feld in Schweden entdeckt ein Bauer die Leichen von zwei elfjährigen Jungen, zwischen ihnen ein erlegter weißer Hase. Im Tagebuch eines der Kinder findet sich ein rätselhafter Eintrag: »Morgen kommt der Mond. Ich habe Angst vor dem Wolf.« Acht Jahre später werden auf einem Feld bei Oslo erneut zwei tote Jungen gefunden. Kommissar Holger Munch, frisch befördert zum Leiter einer neuen Ermittlungseinheit, holt die junge Polizeischülerin Mia Krüger ins Team, die an der Akademie durch ihren Spürsinn hervorsticht. Auf den Tatortfotos entdeckt sie ein Detail, das unfassbar Böses verheißt. Und dann verschwinden zwei weitere Jungen …
Besonders Mia lernen wir als Leser:innen in diesem Band sehr viel intensiver kennen und auch die Beziehungen untereinander werden sehr viel deutlicher. Trotzdem ist der Band total spannend und verliert sich nicht zu sehr im Persönlichen.
Die Handlung ist spannend und der Spannungsbogen hält bis zum Schluss, der doch ein wenig konstruiert wirkt. Ich hatte einen anderen "Lieblingsverdächtigen", aber am Ende wirkt doch alles logisch.
Stilistisch ist das Buch grandios. Die Entwicklung von Samuel Bjork toll. Oder liegt es an der guten Übersetzung? Gabriele Haefs ist für mich die beste Übersetzerin aus dem Norwegischem und ein Garant für super lesbare Bücher.
Dieser (nachgeschobene) erste Band, macht Lust, die anderen drei Bände noch einmal mit neuen Augen zu lesen.
Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle, die gerne skandinavische Krimis lesen und ein guter Einstieg für die, die diese tolle Reihe noch nicht kennen.

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