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Veröffentlicht am 17.05.2022

Poetische Familiensaga mit interessantem Plott

Das Flüstern der Bäume
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Ich gebe zu, ich hatte etwas anderes erwartet, als ich "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie begonnen habe, eher etwas wie "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde. Letztendlich hat mich das ...

Ich gebe zu, ich hatte etwas anderes erwartet, als ich "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie begonnen habe, eher etwas wie "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde. Letztendlich hat mich das Buch überzeugt.
Klappentext:
Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Großmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …
Anders als der titel vermuteten lässt, handelt es sich einfach nur um eine klassische Familiensaga, wobei klassisch ernst gemeint ist. Das Buch ähnelt eher den Geschichten zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit einem sehr poetischen, geruhsamen Stil, der sich manchmal in Einzelheiten verliert. Manchmal musste ich an John Steinbeck denken oder auch an Margaret Mitchell. Die dystopischen Anleihen mit Geschichten aus dem Jahr 2038 dagegen waren für mich überflüssig und eher störend. Der Weltbau wirkte hier unfertig und undurchdacht.
Sehr gut gefallen hat mir der Aufbau nach den Jahresringen des Baumes. Erst war ist etwas skeptisch, ob es möglich ist, eine Geschichte rückwärts und anschließend wieder vorwärts zu erzählen, doch der Aufbau war fesselnd und in sich schlüssig. Die verschiedenen Handlungsstränge (2038, 2008, 1974, 1934, 1908, 1974, 2008 und 2038) sind gut ineinander verflochten und die sich aus der Länge der Zeit ergebenden unterschiedlichen Protagonisten liebevoll und nachvollziehbar gezeichnet. Nur mit Jake, mit der Zeit 2038 hatte ich so meine Schwierigkeiten. Da das buch hiermit beginnt, hätte ich es fast wieder zur Seite gelegt. Zum glück habe ich weitergelesen.
Fazit: Eine poetische Familiensaga. Aber Vorsicht: Wer eine Dystopie erwartet, wird enttäuscht. Und auch die Bäume flüstern nur im Hintergrund.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Eine wunderbare Oma-Reihe

Oma wird Oma
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"Oma macht klar Schiff" war der erste Band der lockeren Oma-Reihe von Regine Kölpin, den ich gelesen habe und er hat mich völlig überzeugt. Auch "Oma wird Oma" hat mir sehr vergnügliche Lesestunden bereitet.
Klappentext:
Oma ...

"Oma macht klar Schiff" war der erste Band der lockeren Oma-Reihe von Regine Kölpin, den ich gelesen habe und er hat mich völlig überzeugt. Auch "Oma wird Oma" hat mir sehr vergnügliche Lesestunden bereitet.
Klappentext:
Oma Suse, flüchtet nach einem merkwürdigen Besuch ihres Sohnes kurzerhand nach Wangerooge und lässt sich auf dem Leuchtturm den Wind um die Nase wehen, damit sie sich nicht mehr wie ein verstaubtes Fossil fühlt. Ihr Frieden wird arg gestört, als Opa Paul mit seinen drei kleinen Enkeln auftaucht, die mit unbekümmertem Charme überall Chaos verbreiten. Wenig höflich mischt Suse sich ein und kann doch nicht verhindern, dass Paul und die Kinder Stück für Stück ihr Herz erobern. Nach etlichen wunderbaren Turbulenzen ist schließlich nicht nur ein Geheimnis gelüftet, sondern es werden endlich auch alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Die Geschichte ist natürlich wieder viel zu schön, um wirklich wahr zu sein. Trotzdem gelingt es Regine Kölpin viele kluge Gedanken auf eine spielerische Art in Worte zu fassen und bei allem Glück niemals platt zu wirken - außer, wenn ostfriesisches Platt nötig ist, um die wunderbare Stimmung einzufangen.
Regine Kölpins Bücher sind immer etwas mehr - mehr als einfache Urlaubslektüre, mehr als lustige Unterhaltungsliteratur, mehr als Familiengeschichten. Und sie haben immer etwas Meer im Herzen, eine tiefe Verbindung zur Nordsee und zu den dort lebenden Menschen.
Es gelingt Regine Kölpin ganz unterschiedliche Menschen mit wenigen Worten lebendig zu beschreiben, ihre Dialoge sind spritzig und jede Person hat ihre ganz eigene Stimme.
Und die Oma-Reihe zeigt deutlich: Jedes Alter hat seine Probleme, seine Träume und Wünsche und jedes Alter ist l(i)ebenswert - genau wie Regine Kölpins Bücher.
Fazit: Ich suche gleich mal nach einem weiteren Band dieser wunderbaren Reihe.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Der nächste Band wird hoffentlich wieder besser

Der gute Samariter
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Im Moment gibt es viele Fortsetzungen von Krimi-Reihen, die ich liebe. So auch den 7.Band von Cilla und Rolf Börjlind "Der gute Samariter". Wieder ermitteln Olivia Rönning und Tom Stilton - oder doch nicht?
Klappentext:
Olivia ...

Im Moment gibt es viele Fortsetzungen von Krimi-Reihen, die ich liebe. So auch den 7.Band von Cilla und Rolf Börjlind "Der gute Samariter". Wieder ermitteln Olivia Rönning und Tom Stilton - oder doch nicht?
Klappentext:
Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia?
Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde ...
Der Klappentext beschreibt gerade mal die ersten 70 Seiten des Romans, der drei ganz unterschiedliche Geschichten erzählt.
Olivia wird entführt, entwickelt Verständnis für ihre Entführerin und als sich herausstellt, dass diese ermordet worden ist, beginnt sie gemeinsam mit Lisa zu ermitteln. Dabei stoßen die beiden auf eine dunkle Familiengeschichte.
Mette dagegen koordiniert mal so nebenbei die Impfstofflieferungen nach Schweden. Da wird viel diskutiert, über den Sinn von Impfungen und diverse Verschwörungstheorien.
Irgendwann gibt es eine Verbindung zwischen Olivias Fall und Mettes Corona-Aktivität. Das muss wohl so sein und ich habe mich ein wenig gefragt, wo der Schwerpunkt der beiden Autoren in diesem Band liegt. Je weiter ich dem Buch gefolgt bin, desto klarer wurde die Antwort: Der Schwerpunkt ist Corona.
Tom ermittelt in diesem Band nämlich nicht. Er wird krank. Er bekommt Corona.
Corona zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und es hat mich sehr gewundert, wie sehr die Corona-Maßnahmen in Schweden den deutschen glichen. Oder wurde das Buch an den deutschen Markt angepasst?
Letztendlich konnte mich dieser Band nicht überzeugen. Der eigentliche Kriminalfall war spannend, rückte aber bei lauter Corona immer wieder in den Hintergrund. Das Thema "Corona" hat mich nicht gestört, allerdings blieb es seltsam unbeteiligt, oberflächlich und trotzdem raumfordernd.
Der Stil war wie immer gut, die Geschichte ließ sich trotz einiger Corona-Längen gut lesen.
Fazit: Jede Reihe hat auch mal schwächere Bände. Ich freue mich auf den 8.Fall für Olivia Rönning und Tom Stilton.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Nicht ganz so gut wie "Nachttod"

Finsterhaus
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"Finsterhaus" ist der 2.Band der Trilogie um die Ermittlerin Hanna Duncker der schwedischen Autorin Johanna Mo. wie auch der erste Band "Nachttod" konnte mich dieser Krimi überzeugen.
Klappentext:
Hanna ...

"Finsterhaus" ist der 2.Band der Trilogie um die Ermittlerin Hanna Duncker der schwedischen Autorin Johanna Mo. wie auch der erste Band "Nachttod" konnte mich dieser Krimi überzeugen.
Klappentext:
Hanna Duncker ist noch völlig vertieft in die Ermittlungsakte ihres Vaters, als sie der verzweifelte Anruf von Jenny Ahlström erreicht: Jennys Mann und ihr vierzehn Monate alter Sohn sind spurlos verschwunden. Ganz Öland beteiligt sich an einer groß angelegten Suchaktion, während Hanna und ihr Kollege Erik Lindgren nach einem Motiv im Leben des vermissten Vaters fahnden. Eine Spur führt schließlich in ein leer stehendes Haus. Liegt hier der Schlüssel zum Fall? Für Hanna beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Und es gibt noch ein Rätsel, das sie lösen muss: Warum versucht jemand mit aller Macht zu verhindern, dass sie endlich die Wahrheit über ihren eigenen Vater herausfindet?
Wie auch beim ersten Band handelt es sich hier eigentlich um zwei parallele Ermittlungen: Die Suche nach den Vermissten und dem Täter sowie Hannas private Suche nach der Wahrheit über ihren eigenen Vater.
Während der aktuelle Kriminalfall gelöst wird und die Ermittlungen spannend geschildert werden, fehlt mir bei Hannas privaten Ermittlungen etwas der rote Faden. Hier endet das Buch mit einem Cliffhanger. Bis zum Erscheinen des 3.Bandes "Dunkelwald" dauert es aber noch bis März 2023.
Das Privatleben von Hanna und auch von Erik spielt wieder eine große Rolle. Eigentlich gefällt mir das, aber Hanna macht hier keine Entwicklung durch und manchmal werden mir ihre Zweifel einfach zu viel und sind mir unverständlich. Überhaupt spielen Beziehungen zwischen Mann und Frau in diesem Band eine große Rolle. doch die Beziehungen sind für mich etwas klischeehaft dargestellt und unterscheiden sich zu wenig.
Überzeugen konnte mich wieder der Stil von Johanna Mo und das wundervolle Cover.
Fazit: Gelungene Fortsetzung, die allerdings nicht ganz an den ersten Band heranreicht. Ich freue mich trotzdem auf den dritten Band und erwarte gespannt auf die Lösung.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Spannende Fortsetzung

Ostseekreuz
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"Ostseekreuz" ist der siebzehnte Fall von Pia Korittki. Eva Almstädt schließt in diesem Band direkt an "Ostseefalle" an. Ich empfehle also, auf jeden Fall den 16.Band der Krimi-Reihe zu lesen. Besser noch ...

"Ostseekreuz" ist der siebzehnte Fall von Pia Korittki. Eva Almstädt schließt in diesem Band direkt an "Ostseefalle" an. Ich empfehle also, auf jeden Fall den 16.Band der Krimi-Reihe zu lesen. Besser noch die gesamte Reihe, denn Pia ist eine meiner Lieblingsermittlerinnen.
Klappentext:
Kommissarin Pia Korittki nimmt sich eine Auszeit in einem Ostsee-Kloster. Das ruhige, beschauliche Leben mit den Mönchen und einigen wenigen Gästen soll ihr helfen, sich von einem traumatischen Erlebnis zu erholen. Doch die Ruhe wird jäh durch das Läuten der Totenglocke gestört. Ein Novize hat einen der Mönche leblos in der Kirchenbank kniend gefunden. Schnell ist klar, dass Bruder Zacharias ermordet wurde. Pia will sich aus den Ermittlungen heraushalten, doch als auch noch ein Gast spurlos verschwindet, muss sie handeln - und macht in einem Kellerraum eine schreckliche Entdeckung ...
Eva Almstädt erzählt in diesem Band zwei Fälle parallel: Pias unfreiwillige Ermittlungen im Kloster und Martens Suche nach dem geflohenen Lohse. Beide Ermittlungen stehen parallel nebeneinander und der Wechsel zwischen beiden Fällen erhöht manchmal die Spannung, nervt aber auch ab zu. Besonders die Suche nach Lohse wird für mich etwas künstlich in die Länge gezogen - Marten verfehlt in ständig ganz knapp.
Die Ermittlungen im Kloster sind eher gemächlich und werden erst zum Schluss hin wirklich spannend. Der Täter kam für mich dann etwas überraschend. Ich fand die Lösung nicht gut vorbereitet.
Überzeugend ist auf jeden Fall wieder Pia - die Figur ist im Laufe der Reihe wirklich gewachsen und glaubwürdig. Auch der Stil von Eva Almstädt hat mich wieder überzeugt.
Fazit: Sicher nicht der beste Band der Reihe, aber empfehlenswert für alle Pia-Fans. Allen anderen Krimi-Freund:innen kann ich nur die ganze Reihe ans Herz legen. Lesenswert!

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