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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Ich bin begeistert

Die Toten von Fehmarn
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Der neue Fall für Doro Kagel "Die Toten von Fehmarn" von Eric Berg hat mich begeistert.
Klappentext:
Überraschend erhält Doro Kagel einen Anruf. Ihr Jugendfreund Jan-Arne, zu dem sie seit vielen Jahren ...

Der neue Fall für Doro Kagel "Die Toten von Fehmarn" von Eric Berg hat mich begeistert.
Klappentext:
Überraschend erhält Doro Kagel einen Anruf. Ihr Jugendfreund Jan-Arne, zu dem sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte, wurde auf Fehmarn ermordet. Kurz bevor er im Krankenhaus starb, flüsterte er Doros Namen. In Doro werden sofort Erinnerungen wach an ihren letzten Besuch auf der Insel vor vielen Jahren – an den jungen Vagabunden Bolenda, dessen Leiche sie und ihre Clique damals am Weiher fanden, und dessen Tod nie aufgeklärt wurde. Und an das »Geheimnisspiel«, das sie und ihre Freunde damals spielten. Ein wenig angeschwipst, hatte jeder der acht Freunde anonym ein Geheimnis auf einen Zettel geschrieben. Einer der Zettel lautete: Ich weiß, wer den Bolenda getötet hat.
Doro fährt nach Fehmarn und begegnet ihren alten Freunden wieder, doch schon wenige Tage nach ihrer Ankunft sind zwei weitere von ihnen tot. Es stellt sich heraus, dass Jan-Arne den ungeklärten Fall des Bolenda aufgerollt hat, den Doro nun gewissermaßen erbt. Schnell gerät auch sie in Gefahr.
Acht Freunde, acht Geheimnisse - ein gelungener und gut durchdachter Plott. Ich habe von Beginn an mitgerätselt, mich in die Irre führen lassen und war am Ende von der Auflösung überrascht. Trotzdem war der Schluss nicht unglaubwürdig, sondern wurde von Eric Berg gut hergeleitet.
Der Spannungsbogen hielt also während der gesamten Geschichte und auch die vielen persönlichen Begegnungen und Schicksale haben diesen noch verstärkt.
Doro Kagel ist eine glaubwürdige und sympathische Protagonistin und auch alle Nebenfiguren sind interessant gezeichnet.
Der Stil ist flüssig und hat mich federleicht durch das Buch getragen.
Fazit: Ein gelungener Krimi, in dem kein Kommissar sondern eine Kriminalreporterin ermittelt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Bisher der schwächste Band der Reihe

Einsame Entscheidung
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2018 hat mir eine sehr liebe Buchhändlerin "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro empfohlen - und ich war total begeistert. Auch die folgenden drei Bände haben mir sehr gut gefallen. Der fünfte Band "Einsame ...

2018 hat mir eine sehr liebe Buchhändlerin "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro empfohlen - und ich war total begeistert. Auch die folgenden drei Bände haben mir sehr gut gefallen. Der fünfte Band "Einsame Entscheidung" ist für mich der schwächste Band der Reihe.
Klappentext:
Anfang Juni in Fuseta – es sind die letzten idyllischen Tage in dem kleinen Fischerort an der Algarve, bevor die Touristen kommen. Leander Lost, der deutsche Kommissar an der portugiesischen Küste, genießt gemeinsam mit Soraia Rosado die Ruhe vor dem Sturm. Doch dann liegt ein englischer Tourist tot in einem Ferienhaus, seine portugiesische Begleiterin ist auf der Flucht. Der Fall scheint klar: eine Beziehungstat. Während der Ermittlungen häufen sich allerdings die Rätsel rund um diesen brutalen Mord …
Von "Spannung, Humor und Lokalkolorit" wurde nur das dritte Kriterium wirklich erfüllt - nehme ich jedenfalls an, denn sie zahlreichen Verfolgungsjagden wurde detailliert beschrieben. Ich war noch nie da ...
Die Spannung kommt für mich in diesem Krimi deutlich zu kurz. Die ersten 56 Seiten wird ein Kriminalfall geschildert, der mit der eigentlichen Story nichts zu tun hat. Es geht nur darum, einen Kleinkriminellen einzuführen, der 150 Seiten später eine Kurzauftritt hat.
Auch im Anschluss erfolgt der Spannungsaufbau eher gemächlich, was ich persönlich gar nicht so schlimm finde, aber hier war alles sehr überschaubar und es wurde ständig gereist.
Zum Ende hin überstürzen sich die Ereignisse, so dass ich kaum folgen konnte.
Und der Humor? Er flackert immer mal wieder auf, ist aber nicht mit den vorangegangenen Bänden vergleichbar.
Wie immer ist das Buch gut lesbar. Das tröstet über einige Längen hinweg.
Fazit: Ein brisantes Thema, ein tolles Ermittlungsteam, sympathische Menschen - doch echte Spannung kommt nicht auf. Der bisher schwächste Band der wundervollen Reihe.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Vorgeschichte zur spannenden Cold Case Serie

Wisting und die Stunde der Wahrheit
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In "Wisting und die Stunde der Wahrheit" beschreibt Jorn Lier Horst sozusagen die Vorgeschichte zu den bisher erschienenen vier Bänden, Williams Wistings allerersten Fall. Mir ist nicht ganz klar geworden, ...

In "Wisting und die Stunde der Wahrheit" beschreibt Jorn Lier Horst sozusagen die Vorgeschichte zu den bisher erschienenen vier Bänden, Williams Wistings allerersten Fall. Mir ist nicht ganz klar geworden, ob dieser Band wirklich als erstes geschrieben und bisher nicht veröffentlicht wurde oder sozusagen aktuell davor gesetzt wurde. In Norwegen ist er 2016 erschienen.
Auf jeden Fall begegnen wir dem jungen Wisting in seiner Tätigkeit als Streifenpolizist, der schon damals gerne ermitteln möchte und sich für alte ungeklärte Fälle interessiert.
Klappentext:
Es ist das Jahr 1983. William Wisting, gerade Vater von Zwillingen geworden, ist ein ehrgeiziger junger Streifenpolizist und träumt davon, eines Tages als Ermittler bei der Mordkommission zu arbeiten. Während einer Nachtschicht verfolgt er einen Bankräuber, doch diesem gelingt die Flucht. Erfahrenere Kollegen übernehmen den Fall, Wisting soll sich lieber mit einem von Kugeln zerfetzten Oldtimer in einer baufälligen, vergessenen Scheune befassen. Wisting stürzt sich in die Ermittlungen – und bis auf diesen begabten Streifenpolizisten ahnt niemand, dass die beiden Fälle zusammenhängen.
Das Buch ist wie immer sehr flüssig, aber auch geruhsam geschrieben. Für Wisting-Fans ist es toll, den jungen Wisting kennen zu lernen. Die Figur erschließt sich hier noch einmal auf eine ganz neue Art und Weise.
Dementsprechend tritt der eigentliche Fall oft in den Hintergrund und - ganz ehrlich - wirklich spannend fand ich das Buch nicht. Anfang und Schluss, die das Geschehen mit der Jetztzeit verbinden, fand ich sehr gelungen.
Insgesamt war ich etwas enttäuscht. Die Geschichte ist sehr kurz gehalten, erfüllt wahrscheinlich nicht einmal die Erwartung der 50.000 Worte. Dafür findet sich am Ende eine Leseprobe von vier Kapiteln. Hier hatte ich das Gefühl, es sollten zwanghaft Seiten gefüllt werden, um den Preis des Buches zu rechtfertigen.
Fazit: Ein gelungenes Buch für Wisting-Fans, aber nicht vergleichbar mit den vier bisher erschienenen Bänden.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Interessant aufgebauter Thriller

Das Loft
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Auf "Das Loft" von Linus Geschke war ist sehr gespannt. Ich hatte schon viel Gutes über das Buch gehört und auch der Klappentext, sowie das Inlet haben mich sofort angesprochen.
Klappentext:
Ein schickes ...

Auf "Das Loft" von Linus Geschke war ist sehr gespannt. Ich hatte schon viel Gutes über das Buch gehört und auch der Klappentext, sowie das Inlet haben mich sofort angesprochen.
Klappentext:
Ein schickes Loft in Hamburg. Ein Paar Anfang dreißig, Sarah und Marc, und ihr Mitbewohner Henning, Marcs bester Freund. Drei Jahre lang sind sie aufs Engste verbunden, teilen ihre Träume und Sehnsüchte. So scheint es zumindest. Dann aber wird Henning grausam ermordet, und sämtliche Spuren deuten auf Sarah und Marc. Hat sie ihn getötet, war er es? Haben sie es gemeinsam getan? Und was hat ihre einst so große Liebe von einen Tag auf den anderen zerrissen? Bei den Vernehmungen erzählt jeder seine eigene Geschichte, aber nur eine ist wahr. Wenn überhaupt …
Doch wie in der letzten Zeit häufiger, passen Klappentext, Inlet und Titel nicht zum Buch. Gerade bei großen Publikumsverlagen ist mir das in der letzten Zeit aufgefallen und es stört mich.
"Das Loft" fand ich allerdings trotzdem sehr gelungen. Ich mag den Schreibstil von Geschke und freue mich auch immer wieder, wie unaufgeregt er eine Geschichte erzählen kann.
Teilweise erzählt er die Geschichte von Sarah, Marc und Henning sehr gemächlich, was auch an den vielen (gewollten) Perspektivwechseln liegt. Die eingebaute Perspektive des Ermittlerteams vervollständigt die Geschichte und sorgt dafür, dass ich mich nicht vollständig verirre.
Allein die einzelnen Personen konnten mich nicht wirklich mitreißen. Sie bleiben ein wenig im klischeehaften stecken und entwickeln keine Tiefe.
Das Ende kam überraschend, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.
Fazit: Ein etwas anderer, mutiger Linus Geschke. Ein Buch mit Potential, das trotz kleiner Mängel fesselt.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Leider wird hier viel Potential verschenkt

Der dreizehnte Mann
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Eigentlich wollte ich kein Buch mehr von Florian Schwiecker und Michael Tsokos lesen. Schon der 1.Band "Die 7. Zeugin" fand ich handwerklich nicht gut gemacht. Außerdem mag ich den Schreibstil nicht, ...

Eigentlich wollte ich kein Buch mehr von Florian Schwiecker und Michael Tsokos lesen. Schon der 1.Band "Die 7. Zeugin" fand ich handwerklich nicht gut gemacht. Außerdem mag ich den Schreibstil nicht, zumal ich mir einbilde, deutlich zu merken, wer was geschrieben hat.
Doch das Thema des neune Justiz-Krimis "Der 13. Mann" hat mich so angesprochen, dass ich doch wieder zum Buch gegriffen habe.
Klappentext:
Rocco Eberhardt kann kaum glauben, was den unscheinbaren Timo Krampe in seine Anwaltskanzlei führt. Timo wollte mit seinem Freund Jörg einen Skandal von enormer Sprengkraft aufdecken, doch nun ist Jörg verschwunden. Ermordet, wie Rechtsmediziner Justus Jarmer angesichts der Wasserleiche auf seinem Tisch vermutet. Und auch Timos Leben scheint in Gefahr, denn seine Enthüllung ist wahrlich brisant: Im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt – auch Timo und Jörg. Und die Verantwortlichen sitzen inzwischen an den Schalthebeln der Macht …
Das Thema ist wirklich brisant, da es sich an einem realen Fall orientiert. Das Buch scheint mir auch sehr gut recherchiert zu sein. Vielleicht hätten die beiden Autoren jedoch besser ein Sachbuch geschrieben, denn die Spannung kommt für einen Krimi etwas zu kurz. Ein Spannungsbogen ist nicht zu erkennen.
Die Kapitel sind extrem kurz (103 Kapitel auf 331 Seiten und jedes Kapitel beginnt auf einer neuen Seite). Das stört für mich den Lesefluss.
Auch die beiden Protagonisten Rocco Eberhard und Justus Jarmer bleiben wie im ersten Band persönlich blass. Der Schwerpunkt der beiden Autoren liegt auf der beruflichen Tätigkeit, auch wenn der Ansatz einer Liebesbeziehung zu erkennen ist.
Die Geschichte wird niemals aus der Sicht von Timo Krampe erzählt. Dies ist auf der einen Seiten gut nachvollziehbar, denn wer nicht selbst Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kindheit geworden ist, kann sich sicher nur sehr schwer in so eine Figur hineinversetzen. Auf der anderen Seite verschenkt das Buch hier aus meiner Sicht unheimlich viel Potential. Alles bleibt oberflächlich und hat mich als Leserin nicht wirklich berührt.
Trotzdem wünsche ich dem Buch viele Leserinnen und Leser, denn der zugrunde liegende reale Fall muss endlich aufgearbeitet, die Opfer wenigstens finanziell entschädigt werden. So etwas darf nie wieder vorkommen.
Fazit: Ein brisantes Thema, gut recherchiert, doch leider fehlt der Geschichte die nötige Spannung und der nötige Tiefgang. So ist es eher eine Reportage als ein Justiz-Krimi.

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