Für mich enttäuschend
Grenzfall - Ihr Schrei in der NachtIch habe einige Bücher über grenzüberschreitende Ermittlungen im Bereich Schleswig-Holstein und Dänemark gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher war ich gespannt auf "Grenzfall - Ihr Schrei in ...
Ich habe einige Bücher über grenzüberschreitende Ermittlungen im Bereich Schleswig-Holstein und Dänemark gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher war ich gespannt auf "Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht" von Anna Schneider. Hier geht es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bayern und Österreich. Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe, doch ich glaube nicht, dass es daran lag, dass ich mich mit dem Buch sehr schwer getan habe.
Klappentext:
Nichts geht mehr in der Grenzregion Karwendel, heftige Schneefälle bringen über Nacht alles zum Erliegen. Mitten im Chaos verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck kommt es zu einem Zwischenfall in einem Studentenwohnheim, zwei Studentinnen werden seither vermisst.
Alexa Jahn und Bernhard Krammer haben alle Mühe, unter den erschwerten Bedingungen grenzübergreifend zusammenarbeiten, als zwei weitere Vermisstenmeldungen eingehen. Ein Zufall ist nun ausgeschlossen, die Fälle müssen zusammenhängen.
Bald beschleicht Bernhard Krammer eine ungute Ahnung, er fühlt sich an einen alten Fall erinnert. Doch noch bevor er Alexa Jahn einweihen kann, macht sie einen folgenschweren Fehler.
Die beiden Fälle entwickeln sich nebeneinander her und es entsteht sowohl für die Leser:innen als auch für die beiden Ermittelnden kein Zusammenhang. Natürlich weiß ich aufgrund des Klappentextes, dass ein Zusammenhang besteht, aber er erschließt sich nicht aus dem Text und auch nicht aus den immer wieder eingeblendeten kurzen Abschnitten aus der Sicht der Opfer. Erst nach mehr als 300 Seiten wird die Verbindung hergestellt. Das hat mich genervt. Ebenso wie die vielen Personen, die in keinerlei Bezug zueinander standen.
Die Auflösung erschien dann wohl auch der Autorin zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Jedenfalls beschäftigt sich ein ganzes Kapitel (S.395 bis 403) damit, mir als Leserin noch einmal sachlich im Reportagestil zu erklären, wie alles zusammenhing.
Mit den beiden Ermittelnden wurde ich auch nicht richtig warm. Weder konnte ich mich in Krammer noch in Alexa wirklich hineinversetzen. Besonders sie fand ich psychologisch nicht gut ausgebaut.
Durch oft langatmige Schilderungen kam bei mir keine Spannung auf.
Selbst das Cover finde ich nicht gelungen. Der lange Querstrich, der wohl die Grenzlinie verdeutlichen soll, wirkt auf mich eher wie ein "Mängelexmeplar".
Fazit: Ich werde kein weiteres Buch der Reihe lesen. Die vielen positiven Rezensionen, die ich gefunden habe, zeigen aber wieder einmal deutlich: Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden.