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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2022

Der schwächste Band der Reihe

Mutterherz
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Tess Gerritsen gehört zu den wenigen amerikanischen Autorinnen, die ich noch gerne lese. Auf "Mutterherz", den dreizehnten Band der Reihe mit Jane Rizzoli und Maura Isles habe ich mich also richtig gefreut, ...

Tess Gerritsen gehört zu den wenigen amerikanischen Autorinnen, die ich noch gerne lese. Auf "Mutterherz", den dreizehnten Band der Reihe mit Jane Rizzoli und Maura Isles habe ich mich also richtig gefreut, sind mir die beiden doch im Laufe der Jahre regelrecht ans Herz gewachsen.
Klappentext:
Der brutale Mord an einer Bostoner Krankenschwester hält Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Maura Isles in Atem. Noch in ihrer Arbeitskleidung wurde der Frau bei der Heimkehr der Schädel eingeschlagen. Hat sie einen Dieb überrascht, oder hat jemand auf sie gewartet? Was Jane da gar nicht gebrauchen kann, ist eine Mutter, die sie permanent wegen einer vermeintlich entführten Nachbarstochter anruft – eine, die schon mehrmals weggelaufen ist. Zudem sind da noch diese unfreundlichen Neuen in der Straße, die kürzlich eingezogen sind. Mit denen ist etwas nicht koscher, glaubt Angela. Jane wischt die Warnungen ihrer Mutter beiseite. Doch Angelas Bauchgefühl trügt nicht und bringt sie in höchste Gefahr …
Ich war nicht wirklich enttäuscht. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber so wirklich kam dieser Band nicht an seine Vorgänger heran. Ein bisschen wenig Jane Rizzoli und noch weniger Maura Isles. die beiden blieben merkwürdig blass. Dafür sehr viel Angela Rizzoli, sicher gut gemeint, aber nicht wirklich gelungen.
So richtig spannend ist die Geschichte für einen Thriller nicht. Einiges ist doch vorhersehbar. Und auch das Ende habe ich bereits in der Mitte geahnt.
Was bleibt ist der wunderbare Stil von Tess Gerritsen, der das Buch zu einer leicht dahinfließenden Lektüre macht. Aber das ist zu wenig für einen guten Thriller.
Fazit: Für mich der schwächste Band der Reihe, gut geschrieben, aber für einen Thriller zu vorhersehbar und mit zu wenig Spannung. Und damit meine ich psychologische Raffinesse und nicht Blut. Und für eingefleischte Fans zu wenig Jane Rizzoli und Maura Isles.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Gelungener Auftakt

Erzfieber
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"Erzfieber" ist der erste Band der Bergstadtkrimi-Reihe von Marcus Wächtler.
Klappentext:
Eine anonyme Millionenspende und das Verschwinden des Stadtkämmerers halten ganz Freiberg in Aufregung.
Was hat ...

"Erzfieber" ist der erste Band der Bergstadtkrimi-Reihe von Marcus Wächtler.
Klappentext:
Eine anonyme Millionenspende und das Verschwinden des Stadtkämmerers halten ganz Freiberg in Aufregung.
Was hat das alles aber mit dem Selbstmord eines städtischen Beamten zu tun? Die junge Arzthelferin Ariane Itzen wollte eigentlich nur eine gute Tat vollbringen. Stattdessen gerät sie ins Visier einer mörderischen Verschwörung. Kann sie das Rätsel um »Erzfieber« lösen?
Der Krimi fängt eher geruhsam an, doch Ariane Itzen ist so eine sympathische Protagonistin, dass mich das Buch von Anfang an gefesselt hat und ich sehr gut in die Geschichte hinein gekommen bin.
Das liegt sicher auch an dem sehr flüssigen Stil des Autors. Ungewohnt war für mich der auktoriale Erzählstil. Das ist heute ja kaum noch üblich bei Krimis und verhinderte an einigen Stellen, dass ich mich noch besser in die handelnden Figuren hineinversetzen konnte.
Im Laufe der Geschichte wird es noch richtig spannend. Ariane wird - auch aufgrund ihrer manchmal naiven, aber immer nachvollziehbaren Handlungen - immer tiefer in die Geschehnisse hineingezogen und kommt einer großen Verschwörung auf die Spur. Dabei wird sie mehr oder weniger widerstrebend von Kommissar Ben Benserler unterstützt, der als Kommissar beim Kriminaldauerdienst mit einem Teil der Ermittlungen betraut ist.
Gestört hat mich ein wenig das Ende, das zu viele Fragen offen lässt und sicher dazu ermutigen soll, den Folgeband zu lesen. Dieser Art von Cliffhanger bedienen sich immer mehr Autoren. Mich stört es. Ich mag einen Schlusspunkt, auch wenn ich sicher gerne den 2.Band der Reihe "Erzglitzern" lese werde.
Fazit: Ein gelungener Regionalkrimi, der als Auftakt einer Reihe Lust auf weitere spannende Geschichten mit der sympathischen Ariana Itzen macht.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Sehr vielschichtiger Roman

Annes Versprechen
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Schon das Cover von "Annes Versprechen" hat mich überzeugt. Krüger Solveig gelingt in ihrem Debüt-Roman ein sehr dichtes Buch, in dem sie einige grundsätzliche Themen aufgreift. Dabei steht das Verhältnis ...

Schon das Cover von "Annes Versprechen" hat mich überzeugt. Krüger Solveig gelingt in ihrem Debüt-Roman ein sehr dichtes Buch, in dem sie einige grundsätzliche Themen aufgreift. Dabei steht das Verhältnis zwischen Frauen und Männern immer im Mittelpunkt. Trotzdem handelt es sich nicht um einen klassischen Liebesroman.
Klappentext:
Für Anne bricht mit dem Tod ihres Mannes eine Welt zusammen. Sie versprach ihm, seinen vermissten Vater aufzuspüren. Anfangs begegnet ihr Sebastian und sie lässt sich auf ihn ein. Nachdem Anne seine krankhafte Persönlichkeit erkennt, beginnt eine Odyssee. Währenddessen lernt sie zwei alte Männer kennen. Hans hilft ihr zurück ins Leben und Hermann zieht sie mit seinen Erlebnissen in den Bann. Ihr wird klar, dass sich dort der Schlüssel für ihr Versprechen befindet. Plötzlich taucht Sebastian wieder auf und die Situation eskaliert.
Annes Suche nach ihrem vermissten Schwiegervater nimmt in dem Buch einen großen Raum ein. Hier habe ich sehr viel über das Ende des zweiten Weltkrieges und die Situation der Kriegsgefangenen erfahren, das ich bis dahin nicht wusste.
Solveig Krüger gelingt es, die Suche nach dem Schwiegervater und die Berichte alter Kriegskameraden geschickt mit Annes Geschichte zu verknüpfen. So bleibt die Spannung das ganze Buch über erhalten.
Das macht es aber auch schwierig, das Buch einem bestimmten Genre zuzuordnen. Es ist kein Frauenroman, kein Liebesroman und auch nicht wirklich ein historischer Roman. Teilweise liest sich der Roman eher wie eine Biografie, was auch daran liegt, dass Solveig Krüger es schafft, ganz nah an ihrer Protagonistin Anne zu bleiben.
Der Stil ist zumindest anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bedient Solveig Krüger hier doch nicht den Mainstream, sondern schreibt auf ihre ganz eigene, manchmal etwas altmodisch wirkende Art. So nutzt die Worte, die längst in Vergessenheit geraten sind. Doch gerade dies macht auch den Reiz des Buches aus, passt es doch zu den handelnden Figuren.
Fazit: Ein sehr dichter Roman über das Leben und Lieben, der sich bis auf einige Längen gut lesen lässt.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Solider Regionalkrimi

Todesbrandung
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"Todesbrandung" ist der 7.Band von Katharina Peters mit der Privatermittlerin Emma Klar. Ich habe bisher alle Bände gelesen, wie auch alle anderen Bände von Katharina Peters, wobei ich sagen muss, dass ...

"Todesbrandung" ist der 7.Band von Katharina Peters mit der Privatermittlerin Emma Klar. Ich habe bisher alle Bände gelesen, wie auch alle anderen Bände von Katharina Peters, wobei ich sagen muss, dass mir Romy Beccare aus der Rügen-Serie von all ihren Protagonistinnen am sympathischsten ist. Doch zurück zu "Todesbrandung."
Klappentext:
Emma Klar, Privatdetektivin in Wismar, erfährt, dass Jana Kühn, eine Journalistin, mit der sie einmal zusammengearbeitet hat, spurlos verschwunden ist. Janas Schwerpunkt lag auf besonderen Kriminalfällen im Umfeld der organisierten Kriminalität. Sie hatte schon häufiger untertauchen müssen, doch Emma ist besorgt. Als Jana wenig später tot aufgefunden wird, deutet für die Polizei alles auf Suizid hin. Nur Emma zweifelt und beginnt zu ermitteln.
Ich mag den Stil von Katharina Peters und daher habe ich auch dieses Buch gerne gelesen. Am Anfang fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte hinein zu kommen. Vieles wirkte zu konstruiert, die Personen wechselten häufig und Emma mit ihren Alleingängen ist mir doch manchmal einfach zu unrealistisch. Dann nahm das Buch etwas an Fahrt auf, es wurde spannend. Leider wurde die Spannung immer wieder ausgebremst, weil Peters merkte, dass die geneigte Leser:innen nicht unbedingt all ihren Handlungssträngen und Gedankengängen folge konnte. Dann wurde viel erklärt und wiederholte sich.
Das Buch endete ebenso wie der letzte Band mit einem Cliffhanger. Ich kann den Ansatz dahinter verstehen, es ärgert mich aber trotzdem.
Fazit: Wie immer ein solider Regionalkrimi von Katharina Peters. Manchmal wünsche ich mir bei Emma Klar etwas weniger Ecken und Kanten und dafür mehr sympathische Anteile.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Unbefriedigendes Ende

SCHNEE
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Ich lese gerne isländische Krimis und Thriller und eine meiner isländischen Lieblingsautorinnen ist Yrsa Sigurdardottir. Grundsätzlich mag ich nicht so gerne mystisches in Büchern und lese daher auch kaum ...

Ich lese gerne isländische Krimis und Thriller und eine meiner isländischen Lieblingsautorinnen ist Yrsa Sigurdardottir. Grundsätzlich mag ich nicht so gerne mystisches in Büchern und lese daher auch kaum Fantasy, aber zu den Islandbüchern passt es in der Regel sehr gut und den Autor:innen gelingt der Spagat zwischen Mystik und Realität in der Regel sehr gut.
Klappentext:
Was zwang die Freunde, sich mitten im harten Winter im isländischen Hochland zu bewegen, in Dunkelheit und Schneestürmen? Und warum verließen sie das kleine Obdach, das sie hatten, kaum bekleidet und den harten Bedingungen vollkommen ausgeliefert? Ein Rettungsteam wird in die abgeschiedene Gegend geschickt, um nach den Vermissten zu suchen. Währenddessen gehen an der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes seltsame Dinge vor sich. Nichts ist so, wie es scheint: Sei es die Blutlache, die im unberührten Schnee fernab der Zivilisation entdeckt wird, oder der kleine Kinderschuh, der Jahrzehnte nach der Vergrabung wiedergefunden wird …
Die verschiedenen Handlungsstränge machten das Buch für mich leicht lesbar und sorgten von Beginn an für einen Spannungsbogen. Teilweise überwog das Mystische und je weiter ich in dem Buch kam, desto häufiger fragte ich mich: Wie will sie das bloß lösen?
Ohne zu spoilern: Es gelingt ihr aus meiner Sicht nicht wirklich. Das Schluss kommt sehr abrupt und wirkt auf mich mehr als konstruiert. Trotzdem bleiben einige Fragen offen, wie wenig mit der Mystik, aber viel mit der Handlung zu tun haben. Das hat ir das gesamte Buch ein wenig vermiest.
Fazit: Ein toller Island-Thriller mit sagenhaften Landschaftsbeschreibungen, sehr viel Mystik und einem unbefriedigendem Ende.

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