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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2022

Etwas anders aufgebaut

Schierling und Gin Tonic
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"Schierling und Gin Tonic" ist der erste Krimi von Elvira Nüchtern. Eine Fortsetzung mit der sympathischen Kommissarin Irene Katz ist allerdings geplant.
Klappentext:
Martha Marthalers Bruder ist tot. ...

"Schierling und Gin Tonic" ist der erste Krimi von Elvira Nüchtern. Eine Fortsetzung mit der sympathischen Kommissarin Irene Katz ist allerdings geplant.
Klappentext:
Martha Marthalers Bruder ist tot. Vergiftet mit Schierling. Irene Katz ermittelt. Nach und nach tauchen immer mehr Verdächtige auf. Als Irene Katz eine neue Spur findet, ist es fast zu spät! Wird sie einen weiteren Mord verhindern können? Ein Wettlauf mit der Zeit.
Anders als der Klappentext vermuten lässt, beginnt der Krimi sehr geruhsam. Erst im zweiten Teil des Buches lernen wir Irene Katz kennen. Im ersten Teil werden zwei Geschichten erzählt, die Geschichte eines jungen Ehepaares, das gemeinsam versucht den Spagat zwischen Beruf und Kindern zu stemmen und die Geschichte von Martha Marthaler, die nach dem Tod ihres Mannes nur sehr schwer wieder in den Alltag zurückfindet. Dass es sich um einen Krimi handelt, ist hier kaum zu spüren. Nur der Prolog deutet es an.
Plötzlich ist Marthas Bruder tot und viele, deren Geschichten wir bis dahin gelesen haben, haben ein Motiv. Ab hier gelingt es Elvira nüchtern einen guten, krimitypischen Spannungsbogen aufzubauen. Manchmal habe ich mit gewünscht, die Geschichten des Anfangs weiter aus der Ursprungsperspektive zu verfolgen.
Der Plot ist also etwas überraschend für einen Krimi aufgebaut, konnte mich jedoch voll überzeugen. Die Geschichte war spannend und rund.
Mit den einzelnen Figuren konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, auch nicht mit der durchaus gut angelegten Irene Katz. Dazu zeigt Elvira Nüchtern die Figuren zu wenig und lässt sie sich häufig nur in Dialogen ausdrücken.
Der Schluss ist noch einmal richtig spannend und das Buch gut und flüssig geschrieben.
Das Cover ist liebevoll gestaltet und bis in die Einzelheiten durchdacht.
Ich habe das Buch gerne gelesen und empfehle es ebenso gerne weiter.
Fazit: Ein gelungener, interessant aufgebauter Krimi, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Für mich der schwächste Band der Reihe

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Die Cold-Case-Fälle von Tina Frennstedt habe ich alle gerne gelesen und so war ich gespannt auf den neuen Fall "Das gebrannte Kind".
Klappentext:
Bereits vier Menschen sind in den Feuern getötet worden. ...

Die Cold-Case-Fälle von Tina Frennstedt habe ich alle gerne gelesen und so war ich gespannt auf den neuen Fall "Das gebrannte Kind".
Klappentext:
Bereits vier Menschen sind in den Feuern getötet worden. Der Täter hatte zuvor die Brandmelder entfernt, eine Ziffer an das Haus gemalt und dann das Feuer gelegt. Als eine Frau überlebt und berichtet, dass sie Musik vernommen hat, während das Feuer ausbrach, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Dieses Detail kennt sie von einem ihrer ersten Mordfälle. Damals wurde der Täter jedoch nicht gefasst. Tess und das COLD-CASE-Team ermitteln nun unter Hochdruck. Denn die Kommissarin steht ebenfalls auf der Liste des Mörders ...
Das Buch beginnt spannend und die Weiterentwicklung der beiden Kommissarinnen Tess Hjalmarsson und Marie Erling zog mich gleich wieder in die Geschichte. Ich liebe es, wenn sich das Privatleben und die Figur selbst von Band zu Band weiterentwickeln. Tess bleibt jedoch in diesem Band seltsam blass und aus meiner Sicht oft hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sie handeln in einigen Szenen unprofessionell und oberflächlich.
Die Lösung des Falles war mir schon nach weniger als der Hälfte des Buches und deutlich vor Tess klar und ich wunderte mich wirklich, wieso sie nicht darauf gekommen ist. Damit war die Spannung etwas raus.
Zum Schluss hin gab es noch einige Wendungen, so dass sich wieder ein Spannungsbogen entwickeln konnte.
Sehr gut hat mir gefallen, wie Tina Frennstedt die Corona-Pandemie in ihre Geschichte eingebaut hat. Völlig unaufgeregt und ohne, dass der Fall dadurch dominiert wurde. So finden Besprechungen zum Beispiel in größeren Räumen statt, es werden Masken getragen und es gibt Fußballspiele ohne Publikum.
Der Stil ist wie immer sehr gut, die Figuren sympathisch und der Fall an sich gut konstruiert. Trotzdem ist es für mich der bisher schwächste Band der Reihe.
Fazit: Solider schwedischer Krimi mit einem etwas flachen Spannungsbogen. Für mich der schwächste Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Wunderbares Buch zum Selberlesen und Verschenken

|K|Riesenglück
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Ich rezensiere ungern Anthologien, da es schwer ist, den einzelnen Geschichten gerecht zu werden. "|K|Riesenglück: Das Mutmachbuch" hat mich aufgrund seiner wunderbaren Aufmachung aber sofort angesprochen ...

Ich rezensiere ungern Anthologien, da es schwer ist, den einzelnen Geschichten gerecht zu werden. "|K|Riesenglück: Das Mutmachbuch" hat mich aufgrund seiner wunderbaren Aufmachung aber sofort angesprochen und zum Lesen eingeladen. Außerdem war ich sehr gespannt auf die 33 Geschichten, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Wie schafften es die Autorinnen und Autoren in dieser Zeit, Krisen in Riesenglück zu verwandeln?
Klappentext:
Dieses Buch macht Mut! In 33 wahren Geschichten lesen Sie von persönlichen Krisen und den erstaunlichen Wendungen, die vorher niemand für möglich gehalten hätte. Sie werden mit den Protagonisten weinen und lachen, den Kopf schütteln und – Mut fassen. Die Autorinnen und Autoren zeigen eindrücklich, dass Krisen sich durchaus in Riesenglück verwandeln können und dass es möglich ist, aus den tiefsten Tälern des Lebens wieder emporzuklettern. Jede einzelne Geschichte zeigt, dass es mit der individuellen Stärke und Kreativität, die in jedem von uns steckt, möglich ist, das Ruder herumzureißen. Tauchen Sie ein in Erzählungen über verschmähte Liebe, kleine Paradiese, Schmetterlingszucht, verheerende Feuer, Dankbarkeit, eilige Flucht, Löwenmamas, kleines Glück, große Hoffnung und viele, viele Neuanfänge.
Das Buch ist eine Sammlung sehr unterschiedlicher Geschichten, einige lesen sich wie kurze Berichte oder Schilderungen, einige haben den Charakter einer klassischen Kurzgeschichte. Die jüngste Autorin ist erst 7 Jahre alt. Alle schreiben sehr offen über die Krisen in ihrem Leben und nicht alle Krisen haben etwas mit Corona zu tun.
Die Corona-Geschichten sind oft Mutmacher-Geschichten junger Kreativer und Selbstständiger, die es schaffen, auch unter schwierigen Bedingungen ihre Träume zu verwirklichen. Das macht Mut.
Andere Geschichten handeln vom Umgang mit Schicksalsschlägen und schweren Erkrankungen unabhängig von Corona. Hier geht es um den Weg, ein anderes, neues Leben sinnerfüllt weiterzuführen. Das macht Mut.
Einige Geschichten sind sehr privat, andere beschäftigen sich mit den großen gesellschaftlichen und politischen Fragen unserer Zeit.
Besonders berührt haben mich die Geschichten "Noch einen Schritt" von Asal Rahmany und "Kein schöner Land" von Christin Arens.
Auf die eine oder andere Art hat mich jedoch jede Geschichte angesprochen und neugierig gemacht. Manchmal habe ich mich nach dem Lesen einer Geschichte gefragt: Wie geht es weiter? Was ist inzwischen passiert? Ein größeres Kompliment kann es für ein "Erlebnisbuch" wohl nicht geben.
Ein großes Kompliment an die beiden Herausgeber Claudia Tetz-Froböse und Lutz Günther, die ihre eigene berufliche Krise für dieses tolle Buchprojekt genutzt haben. Ein qualitativ hochwertiges, liebevoll gestaltetes Buch ist entstanden, dass Lust auf mehr macht.
Fazit: Ein tolles, bis in die Einzelheiten liebevoll gestaltetes Mutmachbuch. Super zum Verschenken und selbst lesen - nicht nur in Krisenzeiten.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Solider skandinavischer Krimi

Todland
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"Todland" ist der 2. Band der Reihe um das Ermittler-Duo Juncker und Kristiansen von Kim Faber und Janni Pedersen. Ich habe bereits den 1. Band "Winterland" gelesen. das ist auch notwendig, denn sonst ...

"Todland" ist der 2. Band der Reihe um das Ermittler-Duo Juncker und Kristiansen von Kim Faber und Janni Pedersen. Ich habe bereits den 1. Band "Winterland" gelesen. das ist auch notwendig, denn sonst ist "Todland" absolut unverständlich.
Klappentext:
Der schreckliche Terroranschlag in Kopenhagen wirft immer noch seinen Schatten auf den Ermittler Martin Juncker: Während er im Fall eines toten Anwalts zu ermitteln beginnt, erhält seine Frau Charlotte einen anonymen Hinweis: Der Anschlag sechs Monate zuvor hätte verhindert werden können – und Martin soll in die Vertuschung verwickelt gewesen sein.
Als Journalistin konfrontiert Charlotte ihren Mann, doch der bestreitet alles. Insgeheim fürchtet er um sein eigenes und Charlottes Leben, wenn sie die Story weiterverfolgt. Einzig Martins ehemalige Kollegin Signe will der Reporterin helfen, doch ihr Antrieb ist ein persönlicher … Als Charlottes Informant brutal ermordet wird, beschließt Signe, dass es an der Zeit ist für die Wahrheit. Und so kommt sie einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Kreise der dänischen Politik reicht und in die auch Martin Junckers Mordopfer verwickelt ist …
Wieder ermitteln Juncker und Kristiansen nebeneinander her. ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen. Nach meinem Eindruck spoilert der Klappentext für den 3.Band oder er ist schlichtweg falsch. Ich will hier nichts verraten, aber Junckers Fall hat bis zum Schluss nichts mit dem Attentat in Kopenhagen zutun und entpuppt sich, jedenfalls im 2.Band als "ganz normale" Beziehungstat. Ungenau Klappentexte ärgern mich immer sehr.
Ich fand Band 2 spannender als den 1. Band, vielleicht weil die Figuren und ihre Beziehung nicht mehr ständig geschildert wurde, sondern geklärt war.
Juncker und seine Befindlichkeit nimmt wieder einen breiten Raum ein. Wobei er für mich ebenso wie Signe Kristiansen kein Sympathieträger ist. Trotzdem waren beide Fälle spannend aufgebaut.
Beide Stories sind nicht wirklich neu, aber flott erzählt, stilistisch sicher mit guten Spannungsaufbau.
Ich freue mich also trotz aller Kritik auf den 3. Band "Blutland" und bin gespannt, wie die verschiedenen Handlungsstränge zu einem sinnvollen Ende geführt werden.
Fazit: Solider skandinavischer Krimi.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Nicht wirklich überzeugend

Bluttat
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"Bluttat" ist der dritte Band des Autoren-Duos Thomas Enger und Jorn Lier Horst mit Kommissar Blix und der Journalistin Emma Ramm.
Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie beschäftigt die Ermittlerin Sofia ...

"Bluttat" ist der dritte Band des Autoren-Duos Thomas Enger und Jorn Lier Horst mit Kommissar Blix und der Journalistin Emma Ramm.
Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie beschäftigt die Ermittlerin Sofia Kovic. Sie zieht ihren Partner Alexander Blix ins Vertrauen – und nur ihn, denn sie fürchtet, die Osloer Polizei könnte eine Rolle in diesem blutigen Spiel einnehmen. Wenig später wird Kovic Opfer eines Mordanschlags und grausam hingerichtet. Hat sie mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest gestochen? Vier Tage danach stehen Blix und die Kriminalreporterin Emma Ramm im Zentrum der Ermittlung, denn Alexander hat einen Mann erschossen, während Emma der blutigen Tat beiwohnte. Wie konnte es dazu kommen? Wem kann Blix vertrauen? Und hat er womöglich den Falschen getötet?
Die Geschichte ist außergewöhnlich gegliedert. Es beginnt mit Rückblenden, bis die Handlung sich irgendwann überwiegend in Echtzeit fortsetzt, Nicht immer sind die Übergänge aus meiner Sicht wirklich gelungen. Trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen. Allerdings baute sich durch die Art der Erzählung bei mir zu Beginn überhaupt keine Spannung auf.
Später gelingt es den beiden, einen Spannungsbogen aufzubauen. Doch ab hier verwirrten mich die vielen Personen, Fälle und Spuren. Bereits in der ersten Hälfte des Buches wusste ich im Prinzip, wie alles zusammenhängt. Danach legen die beiden Autoren viele Verwirrspuren, zaubern neue Verdächtige aus dem Hut, um am Ende doch das vorhersehbare Ende zu nutzen.
Trotz allem habe ich das Buch gerne gelesen. Der Stil ist flüssig, die Figuren haben Tiefe und der ungewöhnliche Aufbau macht neugierig.
Fazit: Aus meiner Sicht kommt der dritte Band nicht an die Vorgänger heran. Der Versuch etwas Neues zu wagen, ist nicht wirklich gelungen.

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