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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2021

Ein typischer amerikanischer Thriller

Dornenpakt
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Ich lese gerne die Thriller von Karen Rose, gerade weil es ihr gelingt, die Personen der ihrer einzelnen Bücher in verschiedenen Reihen immer wieder auftauchen zu lassen. Ich gebe zu, mein erster Blick ...

Ich lese gerne die Thriller von Karen Rose, gerade weil es ihr gelingt, die Personen der ihrer einzelnen Bücher in verschiedenen Reihen immer wieder auftauchen zu lassen. Ich gebe zu, mein erster Blick gilt immer dem Namensverzeichnis im Anhang um zu sehen, wem ich wiederbegegnen werde.
In "Dornenpakt" tauchen neben Diesel Kennedy und Dani Novak sehr viele bekannte Personen auf, zu viele nach meinem Geschmack und nicht alle sind für die Story wichtig. Einige verwirren eher.
Karen Rose greift wieder ein brisantes Thema auf und es gelingt ihr eine feinfühlige Darstellung.
Die Jagd ist - wie immer in amerikanischen Thrillern - natürlich dramatisch und blutig. Teilweise sind die Ermittlungen so verwirrend, dass Karen Rose immer mal wieder für die Leser:innen zusammenfasst, was denn gerade Sache ist. Das kann mal hilfreich, mal nervend sein.
Genervt hat mich in diesem Band aber eher das "Gutmenschentum". Alle Freunde von Diesel und Dan sind perfekt. Selbst in ihren Problemen erscheinen sie altruistisch, weil sie immer nur an die anderen denken. Das ist mir in den vorangegangenen Bänden nicht so aufgefallen und hat mich ebenso gestört wie die Tatsache, dass Karen Rose vieles, was sie zeigt, hinterher noch einmal erklärt. Vielleicht hat das Buch auch deshalb 760 Seiten.
Fazit: Ein typischer amerikanischer Thriller. Fans von Karen Rose werden nicht enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Gelungene Fortsetzung

Das Haus am Deich – Unruhige Wasser
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Nachdem ich "Das Haus am Deich - Fremde Ufer" von Regine Kölpin so gerne gelesen habe - auch von der Trilogie "Nordseehof" war ich begeistert - habe ich jetzt den zweiten Band "Das Haus am Deich - Unruhige ...

Nachdem ich "Das Haus am Deich - Fremde Ufer" von Regine Kölpin so gerne gelesen habe - auch von der Trilogie "Nordseehof" war ich begeistert - habe ich jetzt den zweiten Band "Das Haus am Deich - Unruhige Wasser" in einem Rutsch durchgelesen.
Die Geschichte von Frida und Erna hat mich wieder in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Das Cover ist liebevoll gestaltet und auf den ersten blick wird der Zusammenhang zwischen den beiden Bänden deutlich.

Wieder schildert Regine Kölpin das Leben am Meer und die Situation besonders der Frauen sehr sachkundig und liebevoll. Viele historische Ereignisse werden kurz gestreift, ohne die Geschichte zu dominieren. Sie machen das Buch glaubwürdig und lebendig.
Oft konnte ich mir die Szenen bildhaft vorstellen. Ob es nun die Isetta war oder der erste Besuch von Frida und Erna bei Karstadt.

Alle Personen des ersten Bandes tauchen wieder auf, verändern sich oder sind - wie Ernas Vater - unbelehrbar in der Vergangenheit gefangen.
Viel zu schnell war das Buch zu Ende. Glücklicherweise erscheint der dritte Band bereits im Februar 2022. Länger möchte ich gar nicht warten. Obwohl - mit dem dritten Band ist die Reihe vorbei. Ich weiß jetzt schon, dass mir Frida und Erna fehlen werden.

Fazit: Gelungene Fortsetzung, stilsicher und flüssig geschrieben. Das Ende ist so offen, dass es mir wirklich schwer fällt, bis Februar auf die Fortsetzung zu warten. Ich kann das Buch nur empfehlen. Allerdings sollte der erste Band vorher gelesen werden. Beide ein Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ein Buch genau wie die Landschaft, die es beschreibt

Mittagsstunde
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Ich liebe das Meer, das platte Land zwischen den Deichen. Ich bin schon so alt, dass ich mich noch an die lebendigen Dörfer von früher erinnern kann, an Bauern, die keine "Energieerzeuger" waren, sondern ...

Ich liebe das Meer, das platte Land zwischen den Deichen. Ich bin schon so alt, dass ich mich noch an die lebendigen Dörfer von früher erinnern kann, an Bauern, die keine "Energieerzeuger" waren, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Tiere versorgten.
Vielleicht hat mir Dörte Hansens "Mittagsstunde" auch deshalb so gut gefallen. Es war wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit.
Klappentext:
Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Großvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen ließ? Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn.
Dörte Hansen malt mit Worten, erzeugt gewaltige Bilder, die beeindrucken und mich in den Bann gezogen haben. Mit Mittelpunkt der Geschichte steht für mich eindeutig die Landschaft.
Die Figuren bleiben daneben seltsam blass, die Geschichte dröppelt ein wenig dahin. Wortkarge Dialoge, zum Teil in Plattdeutsch, vertiefen die Stimmung. Viel Handlung gibt es nicht und die Schilderung der Pflege der alten Wirtsleute ist teilweise drastisch, berührt mich aber ebenso kurz, wie das bei Ingwer der Fall zu sein scheint.
Das ende kommt etwas abrupt. Es ist nicht versöhnlich, es ist lebensnah.
Fazit: Ich habe jede Zeile des Buches genossen und hätte gerne weitergelesen. Und das, obwohl kaum Spannung aufkam. Ein Buch wie ein ruhiges Meer, eine verschlafene Landschaft. Ein wenig hat der Sturm gefehlt.
Allein aufgrund des Erzählstils bekommt das buch von mir fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Konnte nicht wirklich überzeugen

Die Studentin
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Das Buch "Die Studentin" von Tess Gerritsen und Gary Braver hält nicht, was es ist verspricht. Es ist auf jeden Fall kein Kriminalroman sondern allenfalls ein Psychothriller, in vielen Teilen einfach ein ...

Das Buch "Die Studentin" von Tess Gerritsen und Gary Braver hält nicht, was es ist verspricht. Es ist auf jeden Fall kein Kriminalroman sondern allenfalls ein Psychothriller, in vielen Teilen einfach ein Frauenroman mit Spannung. Die ausführliche Darstellung verschiedener klassischer tragischer Liebespaare liest sich gut und regt - zusammen mit der Handlungs des Romans - zum Nachdenken an, doch echte Krimifans werden enttäuscht sein.
Das Buch ist flüssig geschrieben, es kommt auch Spannung auf, aber der Kriminalfall und die ermittelnden Beamten sind nur Beiwerk. An manchen Stellen hatte ich den Eindruck, Tess Gerritsen möchte zeigen, dass sie mehr ist als eine Krimiautorin: Belesen, philosophisch mit einer Botschaft.
Der Schluss war dann teils konstruiert, teils wenig glaubwürdig, musste aber wohl so sein, damit die Botschaft auch wirklich jede/r versteht.
Fazit:
Mir hat es gefallen, war aber in seiner Gesamtheit doch zu dick aufgetragen. Und es war definitiv kein Krimi.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Gelungene Fortsetzung - doch wie kann es weitergehen?

Todesschmerz
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Die Thriller-Reihe von Andreas Gruber um die beiden BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez gehört zu meinen Lieblingskrimis. So habe ich mich sehr auf den 6.Band "Todessschmerz" gefreut. So ...

Die Thriller-Reihe von Andreas Gruber um die beiden BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez gehört zu meinen Lieblingskrimis. So habe ich mich sehr auf den 6.Band "Todessschmerz" gefreut. So viel vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht.
Klappentext:
Mitten in den brisanten Ermittlungen um einen Verräter in den eigenen Reihen werden BKA-Profiler Maarten S. Sneijder und sein Team abgezogen und nach Norwegen geschickt, um den Mord an der deutschen Botschafterin aufzuklären. Doch das Motiv bleibt rätselhaft, und die norwegische Polizei verweigert die Zusammenarbeit. Sneijder muss kreativ werden – und macht damit einen besonders mächtigen Gegner auf sich aufmerksam. Als dann noch ein erstes Mitglied von Sneijders Team einem kaltblütigen Killer zum Opfer fällt, steht Sneijder vor seiner bisher größten Herausforderung …
Wie bei allen Reihen gibt es Höhen und Tiefen: Natürlich wiederholt sich vieles: Die Actionszenen gleichen sich, Mark hackt in Windeseile alles und mancher Witz hat inzwischen eine lange Nase. Doch manchmal liegt auch gerade in der Wiederholung der Reiz.
In diesem Band menschelt es etwas viel. Selbst Sneijder zeigt eine menschliche Seite. Wird er im Alter noch weich? Der 7.Band wird es verraten.
Gegen Ende des Buches sind mir dann doch zu viele lieb gewonnene Figuren verstorben. Das war zum Teil für die Spannung der Geschichte unnötig und ich habe mich gefragt: Wer ermittelt denn nun noch im angekündigten 7.Band?
Der Schluss mit dem inzwischen schon so üblichen Cliffhanger wirkte total konstruiert und hat für mich die an sich gute Story geschwächt.
Es hätte vom Verlauf her der letzte Band werden können und manchmal hatte ich das Gefühl: Okay, Andreas Gruber - du magst deine Figuren nicht mehr. Dann mach Schluss.
Es folgt noch ein 7.Band und ich bin gespannt, wie Gruber sich das Finale vorstellt. Ob dann überhaupt noch jemand lebt?
Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, der Stil ist wie immer flüssig.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung für alle Fans von Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez, der aber gut der letzte sein könnte.

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