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Silkem

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Ratlos

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Selten hat mich ein Buch so ratlos zurückgelassen wie "Die Senfblütensaga - Zeit für Träume"" von Clara Langenbach.
Der Klappentext versprach die Geschichte einer starken Frau, schließlich will Emma Bergmann ...

Selten hat mich ein Buch so ratlos zurückgelassen wie "Die Senfblütensaga - Zeit für Träume"" von Clara Langenbach.
Der Klappentext versprach die Geschichte einer starken Frau, schließlich will Emma Bergmann 1908 in Straßburg unbedingt studieren, ihre Eltern wollen sie jedoch verheiraten. Soweit stimmt der Klappentext, danach schon weniger.
Emma wandelt durch ihr Leben, sieht Armut und Judenverfolgung, die Feindschaft zwischen Altdeutschen und Franzosen, die Klassenunterschiede und die Grenzen für Frauen. Aber sie wandelt immer weiter, unberührt, unbelastet und ohne Verzweifelung.
Jetzt weiß ich endlich, warum Protagonisten innere Konflikte brauchen und sich wandeln müssen. Emma Bergmann verändert sich nicht und nichts scheint sie wirklich zu belasten. Jedenfalls gelingt es der Autorin leider nicht, die Entwicklung der jungen Frauen authentisch darzustellen.
Ich habe immer weiter gelesen, habe gedacht: Jetzt, jetzt endlich passiert nicht nur in der Außenwelt (und da passiert wirklich genug), sondern auch in den Figuren etwas. Aber das gelingt Clara Langenbach weder bei Emma, noch bei Carl und Antoine.
Am Ende hatte ich das Gefühl, ja jetzt, doch auch das verpuffte wieder.
"Zeit für Träume" ist der Anfang einer Triologie. Ob ich die weiteren Bände lesen werde, weiß ich nicht. Das Thema ist gut, der Schreibstil flüssig, die Beschreibung der Zustände Anfang des letzten Jahrhunderts gelungen - nur die Figuren lassen mich ratlos zurück.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Thriller, wie ich ihn liebe

Die Komplizen des Todes
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Gerade habe ich den wunderbaren Kriminalroman "Die Komplizen des Todes" von Kirsten Sawatzki zu Ende gelesen, einen Krimi, der aus meiner Sicht eher ein Thriller ist.
Kirsten Sawatzkis Buch zeigt deutlich, ...

Gerade habe ich den wunderbaren Kriminalroman "Die Komplizen des Todes" von Kirsten Sawatzki zu Ende gelesen, einen Krimi, der aus meiner Sicht eher ein Thriller ist.
Kirsten Sawatzkis Buch zeigt deutlich, wie "ungerecht" der Buchmarkt manchmal ist, denn "Die Komplizen des Todes" haben mir sehr viel besser gefallen, als der letzte Fitzek oder Tsokos.
Mit der Kommissarin Laura Braun und der Gerichtsmedizinerin Elena Salonis hat Kirsten Sawatzki zwei interessante Frauenfiguren entwickelt, die eine weibliche Seite haben und dabei trotzdem hart ermitteln.
Die Szenen in der Gerichtsmedizin und in den Abwasserkanälen von Mannheim zeigen, wie intensiv Kirsten Sawatzki recherchiert hat. Alle Szenen sind lebendig und sehr flüssig geschrieben. Ein Buch, das sich sehr gut liest mit einem hervorragendem Spannungsaufbau.
Dabei hat das Buch auch eine politisch/menschliche Seite ohne belehrend zu sein. Der Schluss ist überraschend, aber gerade dadurch hebt sich das Buch von vielen einfach nur drastischen Thrillern ab. Ich will/darf hier nicht spoilern, doch das Ende ist klasse und überzeugend.
Es gibt bereits einen Vorgängerband "Gottesbrut", der jetzt auf meiner Leseliste steht und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.
Eine Lesegenuss für alle Thrillerfans. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Solider Husumkrimi

Dunkler Grund
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Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass in Krimis immer weniger ermittelt wird. Das gilt sowohl für Bücher als auch für Fernsehkrimis.
Auch im neuen Krimi "Dunkler Grund" von Hendrik Berg wird der ...

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass in Krimis immer weniger ermittelt wird. Das gilt sowohl für Bücher als auch für Fernsehkrimis.
Auch im neuen Krimi "Dunkler Grund" von Hendrik Berg wird der Tod der Restaurantbesitzerin Nantje eher wenig durch die Ermittlungen von Theo Krumme und und seiner Kollegin Pat aufgeklärt. Beide sind am Ende genauso überrascht wie ich als Leserin, denn sie beschäftigen sich auf 350 Seiten mit sehr vielen Dingen, aber nur am Rande mit dem Tod von Nantje.
Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Bänden der Reihe fand ich den Stil sehr viel flüssiger. Krumme und Pat entwickeln sich immer mehr zu eigenständigen Figuren, die sich im Laufe der Geschichte auch entwickeln.
Und obwohl nur sehr am Rande ermittelt wird, ist das Buch richtig spannend. Von daher: Auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Toller Klappentext, schwaches Buch

Die vierte Schwester
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Manchmal lese ich einen Klappentext und denke: Ja, dieses Buch musst du lesen. Oft stimmt es, doch dieses Mal habe ich mich vertan.
"Die vierte Schwester" von Kate Atkinson hat mich total enttäuscht. Die ...

Manchmal lese ich einen Klappentext und denke: Ja, dieses Buch musst du lesen. Oft stimmt es, doch dieses Mal habe ich mich vertan.
"Die vierte Schwester" von Kate Atkinson hat mich total enttäuscht. Die im Klappentext angekündigte Geschichte über das Verschwinden der kleinen Olivia ist nur eine Geschichte unter vielen.
Die ersten 60 Seiten beschreibt Atkinson drei Fälle (1970, 1994 und 1979) und die Hoffnung, dass diese Fälle sich im Laufe des Buches zu einer Geschichte verbinden, erfüllt sich leider nicht. Zusammen gehalten wird das Ganze durch den Privatdetektiv Jackson Brodie, was natürlich wieder eine ganz eigene Geschichte ist.
Eine Vielzahl von Personen, eine Vielzahl von Handlungen, aber kein roter Faden.
Dabei springt Atkinson teilweise so sehr, dass ich echt geguckt habe, ob Seiten fehlen. Cliffhanger am Ende einzelner Kapitel werden nicht aufgelöst.
Mit einem Wort: Furchtbar. Ich gebe zu, die letzten 100 der 399 Seiten habe ich nur noch überflogen. Dafür war mir meine Zeit zu schade.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Klassischer Detektivroman, einmal ganz anders

Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv
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Wieder eine neue Rezension von mir 🙂
Eine Hommage an Agatha Christie auf Basis eines Märchens der Gebrüder Grimm gespickt mit Anspielungen auf Tolkien und sogar die Nibelungen-Sage - geht das? Ja, es geht. ...

Wieder eine neue Rezension von mir 🙂
Eine Hommage an Agatha Christie auf Basis eines Märchens der Gebrüder Grimm gespickt mit Anspielungen auf Tolkien und sogar die Nibelungen-Sage - geht das? Ja, es geht. Es geht ja fast alles 🙂.
Kann dabei noch etwas Neues, Lesenswertes entstehen, etwas ganz Eigenes?
Ja, dass beweist Ruth M. Fuchs mit ihrer Reihe über den Elfendetektiv Erkül Bwaroo.
Ich habe den ersten Band "Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv" gelesen und ich habe mich köstlich amüsiert. Dabei lese ich gar nicht gerne Fantasy.
Aber Erkül Bwaroo ist kein Fantasy-Roman, sondern ein handwerklich sehr gut gemachter, klassischer Detektivroman, der durch seinen lockeren Stil und seine gekonnten Anspielungen überzeugt.
Ein erster Band, der Lust auf mehr macht.
Glücklicherweise war Ruth M. Fuchs fleißig - und inzwischen gibt es weitere Bände mit dem sympathischen, etwas verschrobenen
Elfendetektiv:
Erkül Bwaroo auf der Fabelinsel
Fragen Sie Erkül Bwaroo!
Erkül Bwaroo und der Mord im Onyx-Express (den besorge ich mir auf jeden Fall für den nächsten Urlaub )
Rosen für Erkül Bwaroo
Eine Reihe für alle, die klassische Detektivromane oder deutsche Märchen lieben oder Fantasy mögen. Ein wirklich genussvolles Lesevergnügen.

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