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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2021

Ohne Kenntnis der Vorgeschichte schwierig

Das Grab in den Schären
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Vorab: Im Mittelpunkt steht dieses Mal Nora Linde mit ihrer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem 9.Fall. Dies macht es zumindest am Anfang schwierig, wenn die Erinnerung an den letzten Band verblasst ...

Vorab: Im Mittelpunkt steht dieses Mal Nora Linde mit ihrer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem 9.Fall. Dies macht es zumindest am Anfang schwierig, wenn die Erinnerung an den letzten Band verblasst ist oder dieser nicht gelesen wurde.
Überhaupt - auch Viveca Sten ist leider ein Beispiel dafür, dass Autorinnen und Autoren sich irgendwann so sehr in eine Protagonistin verlieben, dass sie darüber die eigentliche Handlung vergessen.
Dabei ist der Plot wunderbar: Bei Bauarbeiten wird ein menschliches Skelett gefunden, dass vor etwa 10 Jahren gefunden wurde. Drei Vermisstenfälle aus dieser Zeit beschäftigen die Ermittler und im größten Teil des Buches ist unklar, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt und wer das Opfer ist. Durch geschickte Rückblenden baut Viveca Sten Spannung auf und das letzte Drittel ist richtig klasse und versöhnt mit den Längen am Anfang.
Daher trotz der Einschränkungen: Absolute Leseempfehlung für die Fans der Reihe. Für diejenigen, die noch nichts von Viveca Sten gelesen haben, empfehle ich aber die Vorgängerbände.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Für pferdebegeisterte jedes Alters

Die Schwarze Runde
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Mit „Die schwarze Runde – Ein geheimnisvoller Reiturlaub“ hat Andrea Köster ein wunderbares Pferdebuch für alle reitbegeisterten Menschen ab etwa 14 Jahre geschrieben. Auch erwachsenen Pferdemenschen kann ...

Mit „Die schwarze Runde – Ein geheimnisvoller Reiturlaub“ hat Andrea Köster ein wunderbares Pferdebuch für alle reitbegeisterten Menschen ab etwa 14 Jahre geschrieben. Auch erwachsenen Pferdemenschen kann ich dieses Buch empfehlen.
Eigentlich wollten sie ja nur tolle Weihnachtsferien erleben, doch dann geraten Jutta und ihre Freunde auf einem Reiterhof in ein merkwürdiges Abenteuer, bei dem die geheimnisvolle Macht einer alten Geschichte eine besondere Rolle zu spielen scheint. Es wird immer klarer, dass sich auch einige der Erwachsenen ihrem Sog nicht entziehen können, - und trotz schönster Pferdeerlebnisse, interessantem Reitunterricht, spannender Ereignisse - bleibt am Ende das Gefühl, selber an etwas Schlimmen mitgewirkt zu haben. - Und es könnte noch weitergehen …
Die Abenteuer der sechs Jugendlichen mit ihren Pferden ziehen einen schnell in den Bann. Die Geschichte vermittelt Eindrücke in das Leben jugendlicher Reiter und spart auch Konflikte nicht aus. Ganz nebenbei gelingt es der Autorin Wissenswertes über Pferdehaltung und Reittechniken zu vermitteln, ohne dass die Spannung dabei verloren geht. Ein geheimnisvolles Buch und unheimliche Begegnungen bringen einen Hauch von Fantasie in die Geschichte ein.
Die Pferdebegeisterung der Autorin, die mit der Geschichte auch ihrem Haflinger „Joschi“ ein Denkmal setzen möchte, zeigt sich bereits im liebevollen Cover. Eine tolles Buch, dass Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Starke Frauen

Das Leben ist kalt
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Das Buch erzählt die Geschichten von sechs ganz unterschiedlichen Frauen, die eine Gemeinsamkeit haben: Ihr Leben wird durch eine Pandemie und die dadurch entstehenden Einschränkungen völlig umgekrempelt. ...

Das Buch erzählt die Geschichten von sechs ganz unterschiedlichen Frauen, die eine Gemeinsamkeit haben: Ihr Leben wird durch eine Pandemie und die dadurch entstehenden Einschränkungen völlig umgekrempelt. Plötzlich findet sich jede einzelne von ihnen in einem neuen Alltag wieder unter denen sich ihre Beziehungen, ihre Einstellung zum Leben und Arbeit verändert.

Charlotte ist eine 35-jährige Mutter, die völlig im Leben steht und Beruf und Familie bisher gut vereinbaren konnte. Die Krise legt die Probleme in der Ehe und der Familie schonungslos offen.

Fridas Geschichte hat ein eigenes Buch verdient. Die demente Pflegeheimbewohnerin hütet zwei Geheimnisse, die sie nicht mal mit ihrer Tochter Karin teilen kann.

Josi ist alleinerziehende Mutter, ihr Netzwerk und alle Hilfsangebote fallen während der Pandemie weg.

Absolute Kauf- und Leseempfehlung, nicht nur für Frauen! Trotz des schweren Themas schafft es die Autorin durch ihren guten Erzählstil das die Geschichte nicht zu schwer wird

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Informatives buch über das Leben in der DDR

Geteilte Träume
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Ulla Mothes hat mit ihrem Roman „Geteilte Träume“ einen Familienroman über die Nachkriegsjahre geschrieben und reiht sich damit in einen momentanen Trend ein. Allerdings spielt ihre Geschichte in der ehemaligen ...

Ulla Mothes hat mit ihrem Roman „Geteilte Träume“ einen Familienroman über die Nachkriegsjahre geschrieben und reiht sich damit in einen momentanen Trend ein. Allerdings spielt ihre Geschichte in der ehemaligen DDR und das war für mich etwas Neues.
Ich habe mich intensiv mit der DDR beschäftigt und unter anderem auch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besucht. Die Autorin nennt im Anhang ihre Quellen und ich gehe davon aus, dass sie intensiv recherchiert hat.
Die Informationen über das Leben in der ehemaligen DDR, empathisch und ohne schwarz-Weiß-Malerei, machen für mich den Reiz dieses Buches aus.
Durch geschickte Rückblenden gelingt es Ulla Mothes die Entwicklung der DDR von 1945 bis 1992 (Östliche Bundesländer 😉) in Rahmen der Familiengeschichte zu schildern.
Und die Story? Es geht um Zwangsadoptionen, ein dunkles Kapitel der DDR-Vergangenheit und es geht um die Frage, was Familie bedeutet. Erst 1992 erfährt Ingke, dass sie adoptiert ist und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter und nach den Hintergründen ihrer Adoption.
Eine spannende Geschichte, sorgsam recherchiert und flüssig geschrieben. Leider bleiben für mich die Personen trotz oder gerade wegen ihrer oft schrecklichen Erlebnisse seltsam blutarm. Ingke ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren kann. Und das liegt nicht an unserem Altersunterschied.
Manchmal habe ich das Gefühl, Ulla Mothes hat Angst sich mit einer Seite zu identifizieren, bleibt beim Versuch neutral zu bleiben zu distanziert.
Das Ende (ich will ja nicht spoilern) ist mir dann zu weichgespült. So sind Menschen nach meiner Erfahrung einfach nicht.
Fazit: Ein informatives Buch über das Leben in der DDR, dass ich gerade jüngeren Frauen empfehlen möchte. Leider hat Ulla Mothes das Potential dieser Geschichte etwas verschenkt.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Wunderbarer Regionalkrimi

Tödliche See
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Sabine Weiss ist in ihrem Sylt-Krimi "Tödliche See" etwas gelungen, was ich bei den letzten Reihen-Krimis vermisst habe.
Sie hat es geschafft, genau die richtige Menge Informationen aus den vorangegangenen ...

Sabine Weiss ist in ihrem Sylt-Krimi "Tödliche See" etwas gelungen, was ich bei den letzten Reihen-Krimis vermisst habe.
Sie hat es geschafft, genau die richtige Menge Informationen aus den vorangegangenen Folgen der Serie einzubringen. So bin ich als Fan sofort wieder dabei, ohne mich zu langweilen. Und auch LeserInnen, die die Reihe nicht kennen, bekommen genug Informationen, um sich zu orientieren.
Liv Lammers, die ermittelnde Kommissarin, hat viele private Probleme und eine zarte Liebesgeschichte nimmt (vielleicht) auch ihren Anfang. Doch niemals steht das Seelenleben der Protagonistin über der Handlung. Das Privatleben ist spannend geschrieben, dominiert aber nicht.
Die Handlung ist komplex, ohne verwirrend zu sein. Das Ende überraschend und doch psychologisch nachvollziehbar.
Ein lesenswerter Regionalkrimi, den ich ohne Einschränkung empfehlen kann.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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