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Silkem

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

Der Zopf
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Nachdem mich "Das Haus der Frauen" und "Das Mädchen mit dem Drachen" von Laetitia Colombani so begeistert haben, habe ich nun auch ihren Debütroman "Der Zopf" gelesen. Ich war sehr gespannt und hatte sehr ...

Nachdem mich "Das Haus der Frauen" und "Das Mädchen mit dem Drachen" von Laetitia Colombani so begeistert haben, habe ich nun auch ihren Debütroman "Der Zopf" gelesen. Ich war sehr gespannt und hatte sehr hohe Erwartungen. Vielleicht war ich deshalb etwas enttäuscht.
Klappentext:
Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.
Der Roman war nicht schlecht, wie die beiden anderen gut geschrieben, aber die Figuren blieben seltsam leblos. Vielleicht lag es daran, dass alles erzählt und nichts gezeigt wird. Wenn ich nicht etwas überlesen habe, gibt es keinen einzigen Dialog in dem Buch.
Die Geschichten der drei Frauen werden abwechselnd erzählt, ohne dass es eine Verbindung zwischen ihnen gibt. Gut, dass war klar, leben die drei doch auf unterschiedlichen Kontinenten. Aber auch thematisch fand ich keine Verbindung. Alle drei sind Frauen, alle drei haben es aufgrund gesellschaftlicher Zwänge - und das stimmt für Giulia nur sehr begrenzt - schwer im Leben. Alle drei sind auf ihre Art gläubig, doch das ist mir zu wenig.
Ich hatte das Gefühl, ich lese drei Kurzgeschichten, wobei mir die Geschichte von Smita als einzige nahe ging. Aber das lag wohl vor allem daran, dass "Das Mädchen mit dem Drachen" die Geschichte ihrer Tochter Lalita fortsetzt. Insgesamt waren alle drei Geschichten und Figuren für mich leblos und berührten mich kaum.
Der Schluss, der eine Verbindung zwischen den drei Frauen herstellen soll, erschien mir zu konstruiert. Auch die dahinter stehende Aussage erschließt sich mir nicht wirklich. "Wir sind alle miteinander verbunden" ist mir dann doch zu wenig.
Fazit: Gut geschrieben, aber in der Figurengestaltung viel zu oberflächlich. Eher drei Kurzgeschichten als ein Roman, reicht dieses Buch nicht an die nachfolgenden Werke der Autorin heran.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Etwas seicht

Die Töchter der Ärztin
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Die Trilogie "Die Ärztin" von Helene Sommerfeld hat mir gut gefallen und so habe ich auch den ersten Band der Trilogie "Die Töchter der Ärztin" "Zeit der Sehnsucht" gerne gelesen.
Klappentext:
Berlin und ...

Die Trilogie "Die Ärztin" von Helene Sommerfeld hat mir gut gefallen und so habe ich auch den ersten Band der Trilogie "Die Töchter der Ärztin" "Zeit der Sehnsucht" gerne gelesen.
Klappentext:
Berlin und Afrika, 1928. Henny und Antonia sind die Töchter der berühmten Ärztin Ricarda Thomasius. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet sie die Liebe zur Medizin. Während Henny sich in Berlin eine Praxis für Onkologie aufbaut und für Furore sorgt, träumt die jüngere Toni davon, an den Ort ihrer Kindheit, Ostafrika, zurückzukehren. Nun, mit 27, ist sie auf dem Schiff, das sie diesem Traum näher bringt – gegen den Willen ihrer Mutter, die lange in Afrika gelebt hat. In Daressalam angekommen, fühlt Toni sich sofort zu Hause. Doch die Liebe zu einem geheimnisvollen Mann und ihre unkonventionelle Hilfe für Einheimische bringen sie in große Gefahr. Als Nachricht aus Afrika kommt, dass Toni verschollen ist, muss Familie Thomasius eine Entscheidung treffen …
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die ursprüngliche Geschichte wird fast nahtlos fortgesetzt, viele Figuren tauchen wieder auf. Es gibt einige Wiederholungen, die wahrscheinlich für diejenigen gedacht sind, die die vorangegangenen Bücher nicht gelesen haben. Mir halfen sie, mich zu erinnern und sie haben mich nicht gestört.
Insgesamt ist das ganze ein klein wenig wie vier Mal aufgewärmtes Essen. Es ist immer noch gut, aber aufgrund der Wiederholung keine Überraschung. Die Konflikte sind gleich geblieben und manchmal hatte ich das Gefühl: Das kenne ich schon. Die Schilderung der Lebensumstände in Afrika, uneheliche Kinder, die Ablehnung der Frauen in der Medizin - das gab es alles bereits in den drei Bänden davor. Und irgendwie hat sich auch die Zeit kaum verändert, obwohl einige Jahrzehnte vergangen sind. Irgendwie war doch alles recht oberflächlich. Gut zu lesen war es auf jeden Fall.
Fazit: Eine eher seichte Lektüre für zwischendurch. Die Konflikte ähneln denen der Trilogie Die Ärztin", die mir besser gefallen hat.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Fitzek einmal mehr in Höchstform

Mimik
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Eine Zeit lang war ich ein richtiger Fitzek-Fan (oder heißt es Fänin ) und habe alle seine Bücher gerne gelesen. Doch die letzten Thriller haben mir überhaupt nicht mehr gefallen und so dauerte es doch ...

Eine Zeit lang war ich ein richtiger Fitzek-Fan (oder heißt es Fänin ) und habe alle seine Bücher gerne gelesen. Doch die letzten Thriller haben mir überhaupt nicht mehr gefallen und so dauerte es doch recht lange, bis "Mimik" auf meinen SUB kam.
Klappentext:
Ein winziges Zucken im Mundwinkel, die kleinste Veränderung in der Pupille reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu „lesen“: Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin, spezialisiert auf die geheimen Signale des menschlichen Körpers. Als Beraterin der Polizei hat sie schon etliche Gewaltverbrecher überführt.
Doch ausgerechnet als sie nach einer Operation mit den Folgen eines Gedächtnisverlustes zu kämpfen hat, wird sie mit dem schrecklichsten Fall ihrer Karriere konfrontiert: Eine bislang völlig unbescholtene Frau hat gestanden, ihre Familie bestialisch ermordet zu haben. Nur ihr kleiner Sohn Paul hat überlebt. Nach ihrem Geständnis gelingt der Mutter die Flucht aus dem Gefängnis. Ist sie auf der Suche nach ihrem Sohn, um ihre „Todesmission“ zu vollenden? Hannah Herbst hat nur das kurze Geständnis-Video, um die Mutter zu überführen und Paul zu retten. Das Problem: Die Mörderin auf dem Video ist Hannah selbst!
Dieser Thriller hat mich tatsächlich wieder begeistert und vielleicht habe ich ja schon am 2. April mein Buch es Monates gefunden.
Fitzek kehrt zu alter Form zurück, spielt mit den Gefühlen der Leserinnen und Leser, legt falsche Spuren und verwirrt bis zum Schluss. Trotzdem ist alles schlüssig erzählt und sein Stil ist wunderbar.
Natürlich ist wie bei Thrillern leider üblich nicht alles realistisch und tatsächlich habe ich schon etwa in der Mitte die Lösung vermutet, trotzdem hat das Buch mich gut unterhalten und die Spannung hielt von der ersten bis zur letzten Seite.
Der Ausflug in ein ganz anderes Genre hat scheinbar seine Lust am Thriller-Schreiben wieder geweckt.
Fazit: Sebastian Fitzek kehrt zu alter Form zurück. Spannend, gut durchdacht und super geschrieben. Ein toller Thriller.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Leider wird die Reihe immer schlechter

Ostfriesengier
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Ich habe Klaus-Peter Wolf mal auf der Leipziger Buchmesse getroffen. Seine Art und auch seine Reihe um Ann Kathrin Klaasen hat mir sehr gut gefallen. In den letzten Jahren konnten mich seine Bücher leider ...

Ich habe Klaus-Peter Wolf mal auf der Leipziger Buchmesse getroffen. Seine Art und auch seine Reihe um Ann Kathrin Klaasen hat mir sehr gut gefallen. In den letzten Jahren konnten mich seine Bücher leider nicht mehr zu begeistern. "Ostfriesengier" habe ich tatsächlich nicht bis zum Ende gelesen.
Klappentext:
Die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz hatte gerade ihre Antrittsrede begonnen, als auf dem Parkplatz vor der Polizeiinspektion ein Auto explodierte. Nicht irgendein Auto, sondern das Auto von BKA-Mitarbeiter Dirk Klatt.
Führt hier jemand Krieg gegen die Polizei?, fragte sich Elisabeth Schwarz. Hatte Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen deshalb auf den Posten der Polizeidirektorin verzichtet? Weil sie wusste, wie gefährlich dieser Job in Ostfriesland wirklich war? Und war das der wahre Grund, warum Martin Büscher in den Ruhestand versetzt werden wollte?
Für die neue Polizeidirektorin türmten sich plötzlich Fragen über Fragen. Für Ann Kathrin Klaasen stellten sich nur zwei: Wer legt Bomben unter Polizeifahrzeuge? Und warum?
Klaus-Peter Wolf lässt Anne Kathrin und Weller dieses Mal getrennt in zwei ganz unterschiedlichen Fällen ermitteln. Doch auch beide Fälle zusammen schaffen es leider nicht, die fast 600 Seiten zu füllen und für Spannung zu sorgen. E gibt unheimliche Längen, in denen seitenlang wirklich gar nicht passiert, außer Werbung für Bettina Göchl und Ten Cate. Dort gibt es wirklich leckeren Kuchen und noch leckere Pralinen. Doch dafür muss ich keinen Krimi lesen.
Neben fehlender Spannung und vielen Ungereimtheiten sind es besonders die statischen Figuren, die mir die Lesefreude an der Reihe nun endgültig verdorben haben. Jeder Band beschreibt die Figuren gleich. Ihnen können schreckliche Dinge geschehen, sie verändern sich nicht. Die Beschreibungen können 1:1 aus den Vorgängerbänden übernommen werden.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Hat Wolf die Lust am Schreiben verloren? Mag er seine eigenen Figuren nicht mehr? Ich glaube nicht, dass dieses Buch je den Weg in einen Verlag gefunden hätte, wäre er nicht längst ein Markenzeichen für Regionalkrimis - und ein guter Entertainer.
Die ersten Bücher von ihm haben gezeigt: Er kann es - und auch seine Kolumnen lese ich gern. Die "Ann Kathrin Klaasen"-Reihe werde ich wohl nicht weiter lesen. Und auch keine anderen Bücher von ihm.
Fazit: Die Reihe ist für mich beendet. Da passiert nichts Neues mehr, da wird Altes nur schlechter wieder aufgewärmt. Schade, denn Klaus Peter Wolf hat jahrelang gezeigt, wie gute Regionalkrimis geschrieben werden.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Lammers ermittelt wieder auf Sylt - spannend

Zornige Flut
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Sabine Weiss zeigt in "Zornige Flut" im Gegensatz zu Klaus Peter Wolf, dass es sehr gut gelingen kann, zwei Kriminalfälle nebeneinander in einem Krimi zu beschreiben und dabei die Spannung hoch zu halten.
Klappentext:
Nach ...

Sabine Weiss zeigt in "Zornige Flut" im Gegensatz zu Klaus Peter Wolf, dass es sehr gut gelingen kann, zwei Kriminalfälle nebeneinander in einem Krimi zu beschreiben und dabei die Spannung hoch zu halten.
Klappentext:
Nach einem nächtlichen Brand in ihrem Haus ist Kriminalkommissarin Liv Lammers gerade erst in den Dienst zurückgekehrt, als sie nach Sylt gerufen wird. Ausgerechnet einer ihrer Kollegen hat in einer Fastenklinik bei Archsum einen menschlichen Schädel gefunden. Die Verletzungsspuren sprechen für einen gewaltsamen Tod, doch es erscheint nahezu unmöglich, den Schädel einem Vermisstenfall zuzuordnen. Oder handelt es sich bei dem Opfer etwa um eine bekannte Sylter Galeristin, die sich seit Monaten nicht bei ihren Freunden gemeldet hat? Noch während sie und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission ermitteln, entgeht Liv einem erneuten Unfall nur knapp. Ein furchtbarer Verdacht kommt auf: Versucht jemand, die Aufklärung des Falls zu verhindern? Oder hat es jemand auf Livs Leben abgesehen?
"Zornige Flut" ist mittlerweile der 7.Fall mit Liv Lammer auf Sylt. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte direkt an den Vorgängerband anschließt. Der Cliffhanger des 6.Bandes ist einer der Fälle dieses Bandes. Spannender fand ich allerdings die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem gefundenen Schädel.
Sabine Weiss gelingt es, alle Figuren ihres Krimis facettenreich darzustellen. Natürlich ist nicht jede Figur sympathisch, aber so ist das Leben nun einmal.
Livs Leben nimmt wieder breiten Raum ein. Dabei bleibt die Spannung aber nicht auf der Strecke. Sabine Weiss gelingt es, die Kriminalfälle und Livs Leben so miteinander zu verknüpfen, dass ich das gesamte Buch gerne gelesen habe.
Sabine Weiss schreibt flüssig. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Und auch das Ende macht neugierig auf den nächsten Band. Wie wird Liv sich entscheiden? Wie geht es mit Liv und Sebastian weiter? Hier würde ich mir allerdings wünschen, dass Liv etwas selbstbewusster auftritt.
Fazit: Ein spannender Regionalkrimi mit interessanten Figuren, spannend und flüssig zu lesen.

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