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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2023

Grandioser Abschluss

Hotel Freiheit
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"Hotel Freiheit" ist der Abschlussband der Sylt-Trilogie von Gisa Pauly. Ich war sehr gespannt, wie es mit der Familie weitergeht und ich wurde nicht enttäuscht.
Klappentext:
Sylt, Gegenwart. Das berühmte ...

"Hotel Freiheit" ist der Abschlussband der Sylt-Trilogie von Gisa Pauly. Ich war sehr gespannt, wie es mit der Familie weitergeht und ich wurde nicht enttäuscht.
Klappentext:
Sylt, Gegenwart. Das berühmte Café und Hotel König Augustin wird mittlerweile von Kari geleitet, Brit hat sich aus dem Alltagsgeschäft zurückgezogen. Aber wie soll es weitergehen? Karis Tochter Alisia, die das Geschäft übernehmen soll, hat eine eigene Karriere: Sie ist ein gefragtes Model und erobert unter dem Namen „La Cappuccina“ sämtliche Laufstege. Dann aber ändert sich alles, denn ihr begegnet die große Liebe. Dieser Mann scheint jedoch genau der Falsche zu sein…
Dieser Band spielt in der Gegenwart und konnte mich nicht ganz so sehr fesseln, wie die beiden Vorgänger-Bände. Der aktuelle historische Bezug fehlte leider völlig, dabei hätte es genug Themen gegeben, die Gisa Pauly hätte aufgreifen können.
Auch Alisia fand ich als Frauenfigur nicht so tiefgründig wie Kari und Brit. Die Model-Welt ist so gar nicht meine und auch die Darstellung durch Gisa Pauly konnte mich nicht überzeugen. Alle Models sind mehr oder weniger glücklich und populär.
Doch genug der Kritik, denn das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Gisa Pauly gelingt etwas, was nicht vielen Autorinnen gelingt. Sie führt alle Erzählstränge zu einem Ende, viele lieb gewonnene Figuren tauchen wieder auf und ihre Entwicklungen sind nachvollziehbar. Es gibt keine Brüche, keine dunklen Flecken, alles webt sich harmonisch und gekonnt ineinander. Das ist wirklich große Erzählkunst und hat mich damit versöhnt, dass dieser Band nicht ganz die Tiefe der Vorgänger erreicht.
Fazit: Der grandiose Abschluss einer wirklich sehr lesenswerten Reihe. Spannend und flüssig erzählt mit sehr gut entwickelten Figuren. Ich kann diese Reihe allen empfehlen, die Sylt lieben, gerne historische Geschichten lesen oder einfach nur Spaß an wirklich gut erzählten Geschichten haben.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Typischer englischer Thriller - etwas vorhersehbar

Die Drohung
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"Die Drohung" von Lesley Kara ist ein typischer englischer Psychothriller. Gewohnt spannend, aber auch ein wenig vorhersehbar.
Klappentext:
Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten ...

"Die Drohung" von Lesley Kara ist ein typischer englischer Psychothriller. Gewohnt spannend, aber auch ein wenig vorhersehbar.
Klappentext:
Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten Drink. Astrid ist entschlossen, eine neue Seite aufzuschlagen. Sie zieht zurück zu ihrer Mutter in das kleine Küstenstädtchen Flinstead, weit weg von den Versuchungen der Großstadt und den schmerzlichen Erinnerungen an ihr früheres Leben. Sie will sich ganz darauf konzentrieren, wieder sie selbst zu sein und von der Sucht loszukommen. Doch dann kommen die unheimlichen Briefe – ein Foto ihres Exfreundes, der vor einigen Monaten tragisch umkam, und auf der Rückseite ein blutiger Handabdruck. Sie ahnt: Jemand weiß genau, wovor sie davonläuft. Und wird sie teuer dafür bezahlen lassen.
Lesley Kara gelingt es sehr gut, die Alkohol-Abhängigkeit von Astrid zu schildern: Ihre Sehnsucht nach dem nächsten Drink, die Leere ohne Alkohol, die Versuchung an jeder Ecke, die Scham. Manchmal drängt sich dieses Thema aus meiner Sicht zu sehr in den Vordergrund und so kommt es gerade im Mittelteil zu einigen Längen.
Ansonsten hat die Geschichte alles, was einen englischen Thriller ausmacht. Eine kleine Liebesgeschichte vom dem Traummann aller zukünftigen Schwiegermütter, Schilderungen der englischen Küste, die die Gefühle der Figuren wiederspiegeln und ausreichend Figuren, die ein wenig unheimlich sind oder sich zumindest so verhalten. Für mich war sehr schnell klar, wie alles zusammenhing, auch wenn Kara immer wieder versuchte, mich auf eine neue Spur zu locken. Das war ein wenig wie Tatort-Gucken am Sonntag, wenn ich schon anhand der Schauspieler-Besetzung weiß, wer der Täter war.
Das ganze ist aber immerhin spannend geschrieben. Karas Stil ist flüssig, lebt von ansprechenden Beschreibungen und die Figur der Astrid ist psychologisch gekonnt aufgebaut.
Fazit: Ein typischer englischer Thriller, mäßig spannend, aber gut geschrieben zu einem wichtigen Thema. Wer gerade nicht so viele ungelesene Bücher auf seinem Stapel hat, wird gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Serienmord auf Eiderstedt

WattenZorn
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Ich lese gerne Regionalkrimis aus Schleswig-Holstein und so habe ich mich sehr auf "Wattenzorn" von Andreas Schmidt gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich Serienmörder auf Eiderstedt eher unwahrscheinlich ...

Ich lese gerne Regionalkrimis aus Schleswig-Holstein und so habe ich mich sehr auf "Wattenzorn" von Andreas Schmidt gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich Serienmörder auf Eiderstedt eher unwahrscheinlich finde.
Klappentext:
Eine rätselhafte Mordreihe hält die Kripo Nordfriesland in Atem. Ein Serienmörder drapiert seine Opfer an öffentlichen Plätzen. Offenbar möchte er mit seinen perfiden Taten Aufmerksamkeit erregen, Angst und Schrecken verbreiten. Welche Verbindung besteht zwischen den Mordopfern? Kommissarin Wiebke Ulbricht und ihr Partner Jan Petersen liefern sich ein Wettrennen mit dem Killer, dem es immer wieder gelingt, die Polizisten auf falsche Fährten zu locken. Der Skandal um eine Ärztin, die ihre Patienten als „Todesengel von Husum“ erlöst haben soll, bekommt eine neue Brisanz, als die Frau ermordet im Tine-Brunnen am Husumer Marktplatz gefunden wird. In ihrem neuesten Fall liefern sich die Ermittler Ulbricht und Petersen eine atemberaubende Jagd durch das „Land zwischen den Meeren“ und geraten so selber in die Fänge des Serienmörders. WattenZorn ist der fünfte Band der beliebten Küstenkrimis von Andreas Schmidt.
"Wattenzorn" war mein erstes Buch des Autors und damit natürlich auch mein erstes Buch der Reihe. Trotzdem konnte ich mich sehr schnell in die Personen und Örtlichkeiten einfinden. Wiebke Ulbricht und Jan Petersen sind ein sympathisches Ermittlungsduo mit Ecken und Kanten und auch der zuständige Staatsanwalt Thies Bendix passt gut zu den beiden.
Der Stil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Handlungsorte wechseln schnell und damit auch die handelnden Figuren. Andreas Schmidt gelingt es aber, eine Handlungskontinuität herzustellen und so habe ich nie den Faden verloren. Für genügend Spannung ist auch gesorgt, wobei es für mich gerne etwas weniger sein könnte. Nicht weniger Spannung, ab er weniger Mord und dafür psychologisch etwas tiefer gehend. Aber das ist Geschmacksache.
Insgesamt hat der Krimi mich gut unterhalten.
Fazit: Ein gelungener Regionalkrimi für alle, die sich für die deutsche Nordseeküste speziell für Eiderstedt begeistern können. Wunderbare Landschaftsbeschreibung, ein nettes Ermittlungsteam, Spannung und flüssiger Schreibstil. Nicht nur als Urlaubslektüre zu empfehlen. Da aber besonders, denn Andreas Schmidt führt mit seiner Handlung an viele idyllische Ort in Eiderstedt.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Wohlfühlbuch

Die Halligfischerin
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"Die Halligfischerin" von Karen Elste hat etwas von einem modernen Märchen. Am Ende könnte es heißen "und sie lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage".
Klappentext:
Als der Ornithologe Brar seine Stelle ...

"Die Halligfischerin" von Karen Elste hat etwas von einem modernen Märchen. Am Ende könnte es heißen "und sie lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage".
Klappentext:
Als der Ornithologe Brar seine Stelle auf Südfall antritt, ahnt er nicht, dass sich sein Leben ändern wird. Seine Freundin kommt mit der Einsamkeit auf der Hallig nicht zurecht. Ein Trost nach der Trennung sind die Gespräche mit seiner Jugendliebe Lena, die ihn ab und zu besucht. Gleichzeitig entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Brar und seiner einzigen Nachbarin Ines Nahnsen. Ines erzählt ihm von ihrer Nachkriegskindheit auf der Hallig und den Jahren auf Amrum, als sie in einem Hotel gearbeitet und sich in den verheirateten Sohn des Hauses verliebt hat. Aber dann erkennt Brar, dass Ines ihm etwas verschweigt - und dass ihr Geheimnis auch sein Leben auf den Kopf stellen könnte ...
Ein wunderbares Buch für Wohlfühltage am Strand oder mit einer Tasse Tee auf der Couch. Ein wenig Liebesgeschichte, ein wenig Familiengeschichte und ganz viel Halligflair. Natürlich war - wie bei diesen Geschichten üblich - schon am Anfang klar, sie werden zueinander finden und auch Ines Geheimnis wurde leider schon im Prolog gelüftet. Doch was dem Buch an Spannung fehlte, glich Karen Elste mit gut gezeichneten Figuren, wunderbaren Stimmungsbildern und einem flüssigen Stil wieder aus.
Die Geschichte von Ines, die zurück in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts führte, ließ die damalige Zeit noch einmal lebendig werden. Leider kam die Tragik der Geschichte für mich etwas zu kurz. Nur das Cover passt aus meiner Sicht nicht. Die Hauptgeschichte spielt zur heutigen Zeit, das Cover führt jedoch weit in die Vergangenheit.
Fazit: Ein wunderbares Buch für Wohlfühltage am Strand oder mit einer Tasse Tee auf der Couch. Ein wenig Liebesgeschichte, ein wenig Familiengeschichte und ganz viel Halligflair.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Gelungene Fortsetzung

Nordwestschuld
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"Nordwestschuld" ist bereits der vierte Band mit dem sympathischen Ermittlerduo Anna Wagner und Hendrik Norberg. Auch der vierte Fall der Soko St. Peter-Ording von Svea Jensen hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Als ...

"Nordwestschuld" ist bereits der vierte Band mit dem sympathischen Ermittlerduo Anna Wagner und Hendrik Norberg. Auch der vierte Fall der Soko St. Peter-Ording von Svea Jensen hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Als die 55-jährige Karla Hensel vermisst gemeldet wird, übernimmt die Soko St. Peter-Ording den Fall. Bei den Befragungen des Umfelds stellt sich schnell heraus, dass Karla erst vor Kurzem über Facebook einen interessanten Mann kennengelernt hat. Ihre Mitarbeiterin Inken berichtet außerdem von Geldüberweisungen, die Karla an diesen Mann getätigt haben soll, und vermutet, Karla sei einem Love-Scammer aufgesessen. Ist dieser für Karlas Verschwinden verantwortlich?
Dann tauchen auch noch Skelettteile am Ordinger Strand auf. Sie können Elke Färber zugeordnet werden, einer vor zwei Jahren in Itzehoe verschwundenen Frau, die seinerzeit unter ähnlichen Umständen verschwand. Kann es wirklich sein, dass gefährliche Betrüger, die auch nicht vor Mord zurückschrecken, ihr Unwesen im Norden treiben?
Da ich meine Rezensionen öffentlich auf Facebook schreibe, habe ich natürlich auch schon Nachrichten von Love-Scammern erhalten, genau wie Svea Jensen, die ihre Nachrichten in ihrem neuen Krimi verarbeitet. Ich habe mich immer gefragt, wie jemand so blöd sein kann, auf diese doch sehr plumpen und oft mit Fehlern behafteten Nachrichten reagieren kann. So wirklich kann ich das auch nach der Lektüre des Buches nicht verstehen, hoffe aber, dass es Svea Jensen gelingt, für dieses Thema zu sensibilisieren. Interessant waren auf jeden Fall die Hintergründe dieser Methode.
Zum Glück geht es in diesem Krimi aber nicht nur um Love-Scammer. Svea Jensen baut dieses Thema nur sehr geschickt in ihre Krimihandlung ein. Wie in allen Fällen der Soko gibt es reichlich Verdächtige und die Lösung ist gar nicht so einfach.
Es gibt einen stetig steigenden Spannungsbogen, der fast bis zum Schluss hält. Zum Glück endet das Ganze nicht wie in anderen Krimis oft, in einem großen Showdown. Svea Jensen gelingt es, den Fall psychologisch geschickt und (fast) unblutig zu beenden. Das mag ich an ihren Krimis sehr.
Wie immer ist das ganze flüssig geschrieben, mit etwas norddeutschem Humor und geschickt eingeflochtenem Privatleben sowohl des Ermittlungsteams als auch der anderen handelnden Personen.
Fazit: Ein spannender Regionalkrimi mit vielen potentiellen Verdächtigen und einem sympathischen Ermittlungsteam. Spannend bis zum Schluss. Dieses Buch empfehle ich gern.

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