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Veröffentlicht am 11.11.2017

Ich liebe diese Reihe

Der verfluchte Ring (Die Chroniken der Götter 4)
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Achtung - mittlerweile Band 4, Spoiler zu vorangegangene Bücher möglich!

Nachdem Areshva ihren Kampf mit der Hohepriesterin verloren hat, scheint es keinen Weg mehr für sie zu geben, Lystrella, die Göttin ...

Achtung - mittlerweile Band 4, Spoiler zu vorangegangene Bücher möglich!

Nachdem Areshva ihren Kampf mit der Hohepriesterin verloren hat, scheint es keinen Weg mehr für sie zu geben, Lystrella, die Göttin des Lichts, zurückzubringen. Um Silvrin zu retten und das Orakel das seinen Tod voraussagt, abzuwenden, geht sie jedoch einen Pakt mit der Hohepriesterin ein. Um ihren Teil des Paktes einzuhalten, soll die den Ring des Königs, der seit dessen Tod als verschollen galt, der Hohepriesterin bringen. Doch wo findet man einen verschollenen Ring?
Meine Meinung:
ch liebe diese Reihe rund um die Chroniken der Götter, denn hier gibt es einfach ganz viel zu entdecken und jeder Band konnte sich noch einmal zu seinen Vorgängern steigern. Man hat immer mehr den Eindruck, zu Herzensmenschen oder Herzensskeff zurückzukehren und ich habe dieses Mal ganz besonders langsam gelesen, weil ich einfach nicht wollte, dass die Reihe schon vorbei ist.
Anke Ungers Schreibstil ist einfach toll, denn sie schafft es immer wieder, sich sprachlich ihren Charakteren, aber auch ihrer Umgebung anzupassen. Dabei lässt sich die Geschichte nicht nur sehr flüssig lesen, sondern wirkt durch und durch authentisch und man glaubt, dass es dieses Land wirklich irgendwo gibt.
Die Welt die die Autorin geschaffen hat, wirkt sehr lebendig, die Veränderungen, die die Zeit der dunklen Götter über das Land brachten, kann der Leser förmlich vor sich sehen. Man spürt deutlich, mit wieviel Liebe hier alle Details erarbeitet und durchdacht wurden Ich kann die einzelnen Teile der unterschiedlichen Landschaften genau so vor mir sehen, wie auch die Figuren der Geschichte.
Spannend ist es auch dieses Mal und auch wenn es nicht ganz so viele Kämpfe wie in den Vorgängern gibt, gibt es hier in vielen anderen Bereichen deutliche Weiterentwicklungen. Man fühlt es förmlich, dass hier einiges im Umbruch liegt und das ganz vielleicht auch Veränderungen anstehen. Es ist durchaus mit actionreichen Szenen gespickt, es gibt auch Kämpfe und Gefahren, die auf unsere Charaktere lauern, aber es gibt hier gerade zwischen den Charakteren weitere Entwicklungen.
Die Charaktere sind einfach toll gezeichnet, man spürt an ihrem unterschiedlichen Gehabe durchaus, woher sie kommen und wer sie sind, aber sie sind durchweg lebendig und stecken immer wieder voller Überraschungen. Areshva ist eine meiner absolut liebsten Protagonistinnen, denn sie ist eine Persönlichkeit mit ganz viel Charakter. Allein ihre Entwicklung von Band 1 bis jetzt ist wirklich absolut gut durchdacht und ich fand es toll zu sehen, wie sie immer mehr zu sich selber findet. Silvrin, seufz, er ist einfach nur toll und ich kann Areshva so gut verstehen. Seine gesamte Art und sein Auftreten lassen Leserinnen wegschmelzen. Warum müsst ihr unbedingt selber lesen. Aber auch die Nebencharaktere sind hier alle einfach passend und wecken die unterschiedlichsten Emotionen. Pirina, die kleine Skeff, wächst einem sehr ans Herz und sie hat einen großen Anteil daran, wie sich Areshva entwickelt. Die weiteren Personen, wie z. B. Isimela oder Koryelan ließen mich den Kopf schütteln und so manches Mal hätte ich diese gerne geschüttelt.
Die Entwicklungen, die es dann untereinander gab, ließen mich Platz nehmen auf der emotionalen Achterbahn. Ich habe mitgefiebert, ich hätte sie gerne gepackt und meine Meinung gesagt, ich bin weggeschmolzen und noch vieles mehr.
Mein Fazit:
Eine Reihe die voller Lebendigkeit steckt, mit einem Schreibstil, der einen regelrecht in die Geschichte zieht und mit Charakteren, die dem Leser immer mehr ans Herz wachsen oder auch gerne mal das gegenteilige Gefühl erzeugen. Diese Geschichte fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und die gesamte Entwicklung, die dieses Abenteuer nimmt, konnte mich absolut überzeugen und begeistern. Mit Areshva ist der Autorin eine ganz besondere Protagonistin gelungen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, sie ist nämlich keine Überheldin im glitzernden Kostüm und doch ist sie etwas besonderes. Ich hoffe, dass wir ganz bald den nächsten Band in der Hand halten dürfen und gebe für die gesamte Reihe eine Leseempfehlung an alles FantasyleserInnen.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Wer die Mythos Academy liebt, wird auch dieses Spin Off lieben

Bitterfrost
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Nachdem der Kampf gegen Lokis Schnitter erfolgreich endete und Gwen Frost die große Heldin war, scheint auf den ersten Blick alles wieder in gewohnten Bahnen zu Laufen. Auch Rory Forseti kehr an ihre Akademie ...

Nachdem der Kampf gegen Lokis Schnitter erfolgreich endete und Gwen Frost die große Heldin war, scheint auf den ersten Blick alles wieder in gewohnten Bahnen zu Laufen. Auch Rory Forseti kehr an ihre Akademie in Colorada zurück, allerdings wird sie hier von ihren Mitschülern nicht gerne gesehen, denn ihre Eltern gehörten zu den Schnittern. All das ist nicht leicht für Rory, denn sie leidet sehr unter dem Verlust der Eltern, die bei dem Kampf ums Leben kamen. Trotzdem hält sie den Kopf hoch und versucht ihren Mitschülern mutig gegenüber zu treten. Doch schnell spürt man, dass in Colorado etwas nicht stimmt. Als Rory zufällig in einen Kampf in der Schulbibliothek gerät, bei dem eine junge Frau ums Leben kam, besiegt sie die Chimären. Es stellt sich heraus, dass die junge Frau einer Spezialeinheit gegen Lokis Schnitter angehörte und kurzerhand wird Rory von diesen rekrutiert.
Meine Meinung:
Mit Bitterfrost beginnt eine neue Reihe rund um die von der Grundlage her bekannten Mythos Academy. Doch hier ist nicht mehr Gwen Frost die Protagonistin, sondern ihre Cousine, die Spartanerin Rory Forseti. Schon der Einstieg in dieses Spin Off gelingt sehr leicht, allein weil man hier den Eindruck erhält, an bekannte Gefilde zurückzukehren.
Der Schreibstil der Autorin Jennifer Estep ist auch hier wieder sehr flüssig und einnehmend und somit fällt es sehr leicht, sich innerhalb der Geschichte zurechtzufinden. Sie ist sprachlich jung und frisch und somit auch durchaus für die Leser im Teenageralter geeignet. Ebenfalls gelungen sind viele der Dialoge, die Rorys Schlagfertigkeit mit unterstreichen. Gerade mit Ian bieten sich hier ein paar Szenen, die den Leser schmunzeln lassen.
Der Einstieg fällt recht leicht und dadurch, dass die Autorin auch immer wieder kleinere Einblendungen auf vergangene Ereignisse gibt, findet man sich auch recht gut zurecht, wenn man die Mythos Academy Reihe nicht kennt. Doch alles in allem ist es durchaus von Vorteil, wenn diese bereits bekannt ist. Im ersten Moment hat man dann doch den Eindruck, dass sich die Geschichte wiederholen könnte, doch schnell wird hier klar, dass Rory ihre eigene Geschichte erhält. Schnell wird es spannend und es gibt auch wieder actiongeladene Szenen, die den Leser in Atem halten. Durch die Verbindung zu den bekannten Ereignissen aus der Mythos Academy Reihe bekommt man das Gefühl, zu Bekannten zurückzukehren und doch ist es eine eigenständige Geschichte. Es gibt unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen, die ebenfalls die Spannung aufrecht halten.
Die mythischen Figuren sind natürlich bekannt, können aber nach wie vor begeistern und so begegnen wir wieder den Wikingern, den Walküren oder den Spartanern oder andere Figuren und jeder hat seine Eigenschaften, gegen die sie einfach nicht ankommen und dementsprechend auch handeln. Wer Mythen und Legenden mag, der findet hier auch absolut Gefallen an der Geschichte.
Wie bereits erwähnt, ist in dieser Reihe Rory Forseti die Protagonistin und diese erzählt hier auch aus der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Man kennt Rory bereits aus der anderen Reihe, bekommt sie aber hier natürlich viel näher gebracht. Sie ist ein sehr gelungener Charakter und gerade am Anfang konnte ich mich gut in sie hineinfühlen. Dieses Gefühl von Nicht-Willkommen-Sein, das sie hier erlebt, wurde sehr gut dargestellt und lässt Rory dadurch auch menschlicher wirken. Dabei ist sie ja eigentlich als Spartanerin eine Kriegerin und genau diese Eigenschaft kommt ihr auch absolut zu Gute. Mir ist sie auf jeden Fall sehr sympathisch und eine würdige Nachfolgerin Gwens. Wie ich schon andeutete, gibt es hier natürlich auch einen männlichen Part zu Rory, nämlich den Wikinger Ian. Dieser zeigt durchaus, dass er Rory nicht mag, aber im Grunde ist die Entwicklung, die die Geschichte zwischen den Beiden nimmt, vorhersehbar und trotzdem gut.
Mein Fazit:
Fans der bereits bekannten Reihe werden sich auch in dem Spin Off absolut wohl fühlen. Auch wenn man gerade zu Beginn glaubt, dass sich hier vieles wiederholt, bekommt Rory doch ihre eigene Geschichte. Das ein oder andere ist vorhersehbar, aber es gibt auch immer wieder Überraschungen für den Leser. Jennifers Esteps Schreibstil ist einfach sehr fesselnd und mitreißend und das gelingt ihr auch hier bei Bitterfrost. Rory ist eine sympathische Protagonistin und auch Ian wird im Laufe der Geschichte dem Leser immer näher gebracht. Ein gelungener Einstieg in eine neue Reihe mit bekanntem Hintergrund.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Guter Trilogiebeginn

Die Zwölf Könige
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Die neunzehnjährige Çeda lebt in Sharakhai und während sie am Tage eine eher unscheinbare Persönlichkeit zu sein scheint, wird sie in der Arena zu einer gefährlichen Gegnerin. Als weiße Wölfin ist sie ...

Die neunzehnjährige Çeda lebt in Sharakhai und während sie am Tage eine eher unscheinbare Persönlichkeit zu sein scheint, wird sie in der Arena zu einer gefährlichen Gegnerin. Als weiße Wölfin ist sie dort bekannt und ist nur schwer zu schlagen. Neben den regelmäßigen Kämpfen arbeitet sie noch als Botin für den Arenabesitzer Osman, doch ihr eigentliches Ziel ist ein ganz anderes. Bereits mit acht Jahren wurde sie zu einer Waise, als man ihre Mutter vor den Toren der Stadt erhängte. Seitdem kann sie nur an eines denken: an Rache. Doch die, an die sie sich rächen will, sind nicht allzu leicht zu erreichen, denn es sind die zwölf Könige, die seit vierhundert Jahren über Sharakhai herrschen. Auf ihrem Weg der Rache sucht und findet Çeda Verbündete, darunter auch einige eher zwielichtige Gestalten. Dabei kommt sie dem Geheimnis, warum ihre Mutter sterben musste immer näher und muss feststellen, dass sich da viel mehr hinter verbirgt, als sie jemals geglaubt hätte.
Meine Meinung:
Dieses Fantasybuch wurde bereits in vielen Fachkreisen hoch gelobt und auch mir brachte diese Fantasygeschichte spannende Lesestunden. Der Einstieg fiel leicht, da die Geschichte mittendrin startet und man gleich an einem der Kämpfe Çedas teilnimmt. Dazu kommt ein wirklich fesselnder und mitreißender Schreibstil, der, auch wenn es eher in Richtung High Fantasy geht, modern und flüssig zu lesen ist. Sprachlich wirkt es eher klar und schnörkellos.
Wie bereits erwähnt, ist schon der Einstieg sehr spannend gehalten und man befindet sich gleich mitten im Geschehen. Doch dann bremst der Autor sein Tempo und nimmt sich Zeit, seine Charaktere und auch seine Welt vor- und darzustellen. Man lernt hier so einiges über Sharakai kennen und kann auch nach und nach die Protagonistin einschätzen. Das wirkte ein wenig langatmig, dank des Schreibstils aber nicht langweilig und dann beginnt auch der Autor wieder die Spannung zu steigern. Irgendwann war ich dann völlig in diese ferne Welt abgetaucht und hatte klare Bilder vor Augen.
Der Autor entwirft mit der Stadt Sharakai und dem drumherum ein sehr gelungenes Weltbild. So hat man durchaus das Gefühl einer längst vergangenen Zeit beizuwohnen, die allerdings auch orientalisch angehaucht ist. Eine Wüstenstadt, die eine ganz eigene Welt verkörpert und gerade durch die geheimnisvollen Herrscher unglaublich spannend und fremd wirkt. Alles in allem konnte ich die Welt klar und deutlich vor mir sehen.
Durch einen personellen Erzähler in der dritten Person lernt man die Charaktere und die Welt kennen. Dabei wechselt dieser auch durchaus mal die Perspektiven, allerdings steht hier die junge Ceda deutlich im Mittelpunkt. Während man also zum großen Teil Çeda begleitet, bekommt man auch immer wieder Rückblenden aus Çedas Vergangenheit, in der man auch Çedas Mutter kennenlernt und auch mitverfolgt, was damals geschehen ist.
Bei den Charakteren merkt man deutlich, wie gut sie durchdacht wurden. Sie sind aussergewöhnlich und stecken voller Überraschungen, dabei sind sie facettenreich und haben sehr viel Persönlichkeit. Çeda ist hier klar gezeichnet und je mehr man auch von ihrer Vergangenheit erfährt, desto mehr kann man sie verstehen. Sie ist mir durchaus ans Herz gewachsen und ich konnte sie absolut verstehen. Sie behält ihren Weg klar bei und ist dabei durchaus hartnäckig und auch sonst wirkt sie sehr selbstbewusst, allein schon bei ihren Kämpfen in der Arena beweist sie immer wieder, was wirklich alles in ihr steckt.
Ihr bester Freund Emre begleitet sie schon seit ihrer Kindheit und die Beiden leben in einer gemeinsamen Wohnung. Er scheint so etwas wie ein Bruder für Çeda zu sein und doch gibt es immer mehr, durch das die eigentliche Beziehung der Beiden leidet.
Doch neben den Beiden gibt es noch eine ganze Menge mehr Charaktere, die hier wichtige Rollen im Geschehen spielen. Da wäre z. B. Ramahd dessen Geschichte mich sehr eingenommen hat und hier durchaus wichtig für das Gesamte wird.
Mein Fazit:
Eine sehr tiefgehende Geschichte, bei der man immer mehr ins Schwanken zwischen Gut und Böse gerät, nichts ist einfach nur schwarz oder weiß, sondern voller Facetten und man muss deutlich nachdenken, wem man vertraut. Eine Geschichte voller Intrigen und aussergewöhnlichen Figuren und allem voran eine komplett vorstellbare und durchdachte Welt, deren Setting im Orientalischem noch einmal mehr für etwas anderes sorgt. Der Einstieg kann auf den ein oder anderen etwas lang wirken, doch es lohnt sich hier auf alle Fälle am Ball zu bleiben, denn man wird mit einer facettenreichen Geschichte belohnt, die auf eine spannende Fortsetzung hoffen lässt.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ding Dong, die Hex ist tot

Hex
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Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben ...

Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben und dürfen nicht wegziehen und ja, die letzte Regel: spreche mit niemanden, der nicht in Black Spring wohnt, über die Hexe. Die Hexe geht nämlich seit vielen Jahren um in Black Spring, genau genommen seit über 300 Jahren. Augen und Mund hat man ihr zugenäht und dicke Eisenketten schrenken ihre Bewegungen ein und das alles als Sicherheitsvorkehrungen, denn sollte Katherine van Wyler jemals ihre Augen öffnen, dann ist Black Spring für immer verloren. Dieses Leben ist sehr schwer und verstörend für die Einwohner des Ortes, allen voran den Jugendlichen, denn sie können niemals Freunde über Nacht einladen, im Internet herrschen strenge Einschränkungen und selbst WhattsApp Nachrichten werden von einer Gesellschaft namens Hex, die die Bewegung der Hexe überwacht, kontrolliert. Tyler Grant, siebzehn Jahre alt und mit Leib und Seele Vlogger hat einen Plan, den er mit seinen Freunden aus Black Spring umsetzen möchte. Doch ob das so gut geht?
Meine Meinung:
Schon längere Zeit bin ich auf der Suche gewesen nach einem Buch, das mir ein wenig Gänsehaut verspricht und einfach auch mal etwas Grusel bietet. So stieß ich auf Hex, bei dem allein schon das Cover absolut düster und dunkel wirkt und auch der Klappentext spannend klingt.
Tatsächlich bin ich sehr begeistert von dieser Geschichte rund um den Ort Black Spring und der Hexe Katherine van Wyler und der Autor verfügt über einen sehr angenehmen Schreibstil. Das Buch lässt sich flüssig lesen und irgendwann ist man in der merkwürdigen Atmosphäre des Ortes gefangen.
Der Einstieg ist noch nicht sehr gruselig, denn Thomas Olde Heuvelt lässt sich Zeit, seinen Ort und dessen Bewohner vorzustellen. Hatte ich mir auf Grund des Klappentextes eine verhunzelte Hexe in ihrem Häuschen vorgestellt, kam es dann mit Katherine ein wenig anders. Katherine streift durch die Wälder rund um Black Spring, durch den Ort, aber auch durch die Häuser der Einwohner und taucht meist irgendwo auf, wo sie niemand gebrauchen kann. So muss ich ja zugeben, dass ich gerade auf den ersten Seiten ein wenig schmunzeln musste über die Situation. Die Hexe, wahrlich kein schöner Anblick, 350 Jahre alt, zugenähte Augen und Mund, Eisenkette um sich geschlungen, taucht kurz vorm Abendessen im Wohnzimmer der Familie Grant auf und Jocelyn Grant, Ehefrau und Mutter, wirft ihr ein Küchenhandtuch über den Kopf. So steht Katherine im Raum bis sie einfach wieder von sich aus verschwindet. Das alles klingt sehr harmlos und ja, ich musste lachen, aber so harmlos ist es eigentlich nicht, schon gar nicht für die Bewohner, denn wenn man überlegt, dass so eine Schauerfigur im eigenen Schlafzimmer plötzlich auftaucht... Nein danke! Wer nun einmal in dem beschaulichen Ort lebt, muss bleiben, denn ihn trifft Katherines Fluch, der einen zwingt vor Ort zu bleiben. Das alles wirkt auf die Psyche der Einwohner und die Entwicklung, die der Autor dann einschlägt, kann man sich nur allzu gut vorstellen. Man muss nur versuchen, sich in das Leben eines Einwohners zu versetzen und man kann sich doch gut vorstellen, dass in Black Spring zu leben, nicht so toll ist. So nach und nach geschehen dann auch immer schlimmere Dinge, das Tempo der Handlung zieht immer mehr an und auch einige Begebenheiten habe ich nicht vorausgesehen. Alles in allem entwirft der Autor hier ein gekonntes und aussergewöhnliches Horrorszenario.
Die Atmosphäre der Geschichte baut sich immer dichter auf, was harmlos beginnt, wird zusehends düsterer und auch die Bilder, die der Autor dem Leser vorgibt, wirken hier sehr gut beim Lesen. Allein Black Spring mitten im Wald und in den Bergen, ganz allein und düster lässt einen schauern.
Auch der Erzählstil hat mir gut gefallen, denn der Autor lässt hier einen Erzähler in der dritten Person die Geschichte erzählen, lässt diesen die Perspektiven wechseln und zwischendurch hat man den Eindruck, als lausche man einem "Märchenerzähler", wenn er bestimmte Situationen oder Teile der Legende erzählt. Das wirkt einmal mehr wie ein Schauermärchen. Auch die Handlung wird immer brutaler und blutiger, als nichts für junge oder empfindliche Leser.
Mit den Charakteren hat der Autor hier noch einmal eine Schippe drauf gelegt, denn diese sind facettenreich, teilweise aussergewöhnlich. Sie rufen die unterschiedlichsten Gefühle im Leser hervor und so manches Mal ertappt man sich bei dem Gedanken: wie würde es mir gerade gehen. Die Entwicklung, die das ganze nimmt, war absolut glaubwürdig und sorgte noch einmal mehr für den Horror der Geschichte. Über die Einzelnen möchte ich gar nicht viel verraten, da es zu viel vorgreifen würde.
Mein Fazit:
Seit langem wieder ein Buch, dass mich ein wenig schaudern ließ und das mir gute und gruselige Unterhaltung bot. Die Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen, vor allem, da ich mich hier mit dem ein oder anderen Charakter durchaus verbunden fühlte und ich mir gut vorstellen konnte, wie schrecklich die Situation in Black Spring zu leben, sein würde. Ich würde auf jeden Fall mit keinem dort tauschen wollen. Mag sein, dass es hier und da mal einen kleinen Fehler in der Logik gab - so fragte ich mich, warum Katherine bei Ortswechsel wieder "die Alte" war, aber sich z. B. nichts an den Nähten an Mund und Augen änderte - aber das kann man hier durchaus verzeihen und mal ehrlich, sind Horrorschocker realistisch? im Falle von Katherine van Wyler hoffe ich es einfach mal nicht. Wer gerne in gruseligen Büchern abtaucht, der sollte hier unbedingt einmal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Konnte mich absolut fesseln

Ashcandras Ruf
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Die siebzehnjährige Nessaia lebt seit dem Tod ihres Vater bei ihrer Großmutter, denn ihr Mutter ließ sie damals allein. In der Nacht wird sie von Alpträumen geplagt und manchmal hört sie eine männliche ...

Die siebzehnjährige Nessaia lebt seit dem Tod ihres Vater bei ihrer Großmutter, denn ihr Mutter ließ sie damals allein. In der Nacht wird sie von Alpträumen geplagt und manchmal hört sie eine männliche Stimme, Seth. Immer wieder zweifelt sie an sich selber, ob sie vielleicht verrückt wird. Doch am Tag, da ist sie jemand ganz anderes, denn da ist sie die schöne Eisprinzessin an der Highschool, klug, beliebt und in der absoluten In-Clique, die es sich zum Hobby gemacht hat, ihre Mitschüler zu mobben. Doch nun gibt es einen neuen Schüler an der Highschool, Nathanael, und dieser ist so ganz anders als die anderen und erweckt Nessaias Neugier. Ausserdem wird die Seth immer realer für sie und mittlerweile führt sie sogar in Gedanken Gespräche. Was nur stimmt nicht mit ihr? Ist sie vielleicht doch verrückt?
Meine Meinung:
Allein schon dieses Cover ist wieder einmal ein Hingucker und gefiel mir schon auf dem ersten Blick. Aber auch die Story hinter dem Cover hat mir richtig gut gefallen, denn es zog mich vom ersten Moment an in seinen Bann. Cassia Coles Schreibstil ist absolut fesselnd und dabei flüssig und sprachlich klar und verständlich. Das Buch ist ein perfektes Jugendbuch und natürlich auch für alle, die Jugendbücher lieben. Dazu kommt noch die passende Mischung an Fantasy und es wird ein wahres Lesevergnügen.
Besonders gut hat mir der Aufbau der Geschichte gefallen, denn eigentlich hatte ich hier eine reine Fantasygeschichte erwartet. Doch hier geht es um sehr viel mehr, denn hier steht die siebzehnjährige Nessaia, genannt Ness, im Mittelpunkt. Nach aussen ist sie die schöne, aber sehr arrogante Highschoolprinzessin, doch innerlich ist sie eine sehr liebe, teilweise sogar unsichere junge Frau, die voller Selbstzweifel steckt. Doch während man das Geschehen rund um Nessaias Leben verfolgt, hat man durchaus den Eindruck, dass es da ein großes Geheimnis gibt und dieses schwebt dem Leser permanent vor Augen, während man trotzdem in der Geschichte rund um Ness versinkt. Man erwartet regelrecht das Abenteuer und wird dann irgendwann völlig überrascht, denn hier wird es dann auch wirklich richtig magisch.
Die Geschichte erleben wir aus Nessaias Perspektive, in der Ich-Form, aber zwischendurch können wir auch Nathanael folgen. So bekommen wir die Möglichkeit, die Beiden gut kennenzulernen. Ness macht nach aussen hin einen oberflächlichen Eindruck, ist dann aber im Inneren ein ganz anderer Mensch. Sie hat mir sehr gut gefallen und auch die Entwicklung ihres Charakters mochte ich sehr, aber da verrate ich gar nicht so viel.
Nathanael ist durch und durch toll, ein absolut gelungener Bookboyfriend und was die männlichen Charaktere in den letzten Büchern, die ich gelesen habe, angeht, mein absoluter Favorit. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die Autorin schrieb, wenn es den perfekten Mann nicht gibt, dann schreibt sie sich halt einen und meiner Meinung nach ist ihr das mit Nathanael absolut gelungen.
Aber es gibt natürlich noch eine Menge weiterer Personen, die hier auf die Handlung einwirken. Sei es Ness Clique oder ihre Oma und auch eine weitere geheimnisvolle Stimme nimmt hier ihren Einfluss. Alles zusammen passt es hervorragend und sorgt auch in diesem Bereich für gute Unterhaltung.
Mein Fazit:
Ein Debüt, mit dem mich die Autorin absolut überzeugen konnte. Ein Buch, das jugendliche Leser fesseln wird, aber natürlich auch Liebhaber dieses Genres auf ihre Kosten bringt. Schreibstil, Plot und Charaktere haben mir gut gefallen und alles in allem wurde die Geschichte vor meinem inneren Auge lebendig. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter, denn es bringt tolle Lesestunden. Aber Vorsicht, der Cliffhanger am Ende macht das Warten auf die Fortsetzung nicht angenehm!