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Veröffentlicht am 19.05.2024

Wunderbare cozy Fantasy mit fantastischen Charakteren

Bücher und Barbaren
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Als die junge Ork-Kriegerin Viv bei einem Kampf am Bein schwer verletzt wurde, wird sie von ihrer Crew in der kleinen Küstenstadt Murk zurückgelassen. Hier soll sie ihre schwere Verletzung auskurieren ...

Als die junge Ork-Kriegerin Viv bei einem Kampf am Bein schwer verletzt wurde, wird sie von ihrer Crew in der kleinen Küstenstadt Murk zurückgelassen. Hier soll sie ihre schwere Verletzung auskurieren und später wieder von ihrem Bataillon abgeholt werden. Viv beginnt sich jedoch schnell zu langweilgen und beginnt humpelnderweise durch den kleinen Küstenort zu streifen. Dabei trifft sie auf eine gemütliche Buchhandlung und lernt dort Fern und ihren Gryphet Potroast. Während Fern es schafft, Viv vom Lesen zu überzeugen, schafft es Viv, Fern beim Renovieren ihres Buchladens zu helfen. Schnell muss Viv feststellen, dass Murk nicht nur die kleine verschlafene Hafenstadt ist, denn in Bäckerin Maylee findet sie eine Seelenverwandte und in der Gnomin Gallina jemanden, der alles dafür tun würde, um in ihrer Garnison aufgenommen zu werden. Ausserdem taucht unerwartet ein Fremder auf und dieser bringt ein düsteres Geheimnis mit.
Mit Bücher und Barbaren erscheint ein Spin Off zu Travis Baldrees Buch Magie und Milchschaum und allein das Cover finde ich richtig bezaubernd. Schade, dass die alte Auflage von Magie und Milchschaum ein anderes Cover hat, ansonsten mag ich das Originalcover, das hier gewählt wurde, wirklich zauberhaft.
Der Einstieg fällt sehr leicht und ich denke, dass auch diejenigen, die Magie und Milchschaum nicht gelesen haben, sich hier gut zurechtfinden werden, denn Viv trifft hier auf jede Menge neuer Charaktere. Besonders gut gefallen hat mir Baldrees Schreibstil, der sowohl die unterschiedlichen und teilweise auch skurrilen Figuren als auch die etwas heruntergekommene Küstenstadt so lebendig beschreibt, dass man sich mittendrin befindet.
Über weite Teile ist das Buch einfach nur wunderbar unterhaltend und lädt zu gemütlichen Lesestunden ein. Es geht um Neuanfänge, Freundschaft, Liebe, aber auch um die Liebe zu den Büchern. Es ist cozy Fantasy, die Charaktere, die zwar ungewöhnlich in ihrem Äußeren sind, haben zum Teil alltägliche Probleme, die auch uns nicht unbekannt sind. Ab einem Punkt, an dem ein Fremder in Murk auftaucht, kommt auch noch eine Portion Spannung mit hinzu. Mir haben die vielen, sehr lebhaften Gespräche, aber auch die gesamte Atmosphäre der Geschichte gefallen und ich habe mich gemeinsam mit der Ork-Kriegerin in diesen Ort verliebt.
Mir haben die Charaktere so unheimlich gut gefallen und ich habe wirklich jeden einzelnen davon tief ins Herz geschlossen. Da wäre Viv, die groß und stark ist und erst einmal akzeptieren muss, dass auch sie hin und wieder zurückschrauben muss. Sie ist unheimlich liebenswert und großherzig und weiß, wie man anpackt. Dann ist da die Besitzerin der Buchhandlung, die Rättin Fern, die eine Leidenschaft für “feuchte Bücher” hat und Viv so manches Mal ein ganz besonderes Buch vorschlägt. Sie muss Veränderungen annehmen, um zu sehen, dass es doch immer Lösungen gibt. An Ferns Seite ist ein Gryphet namens Potroast und ja, eigentlich hieß er anders, aber da Fern das nicht aussprechen konnte, heißt er nun so. Aber auch Maylee, die Bäckerin, ist bezaubernd und die Gnomin Gallina nervig, aber trotzdem strotzt sie nur so vor Tatendrang und auch der zuletzt hinzugestoßene Ränzel, ein Skelett, bringt noch einmal Schwung in das alles. Diese Geschichte lebt von diesen unglaublich lebendigen und facettenreichen Charakteren, die die Geschichte zu etwas besonderen werden lassen.
Mein Fazit: Bücher und Barbaren ist eine cozy Fantasy, die man nicht mit High oder Low Fantasy verwechseln sollte, denn trotz der vielfältigen Charaktere, wie z. B. Orks oder Gnome, geht es hier auch in erster Linie um diese und nicht um klassische Kampf- und Machtverhältnisse. Trotzdem ist die Geschichte unterhaltsam und man kann sie kaum aus der Hand legen und Travis Baldree lässt sie alle so unglaublich lebendig werden, dass am Ende der Abschied von ihnen echt schwerfällt. Ein Buch das zum Lachen, zum Lächeln und zum Mitfiebern bringt. Definitiv ein Herzensbuch!

Veröffentlicht am 19.05.2024

Die Frau kann Welten erschaffen

Vardari - Eisenwolf (Bd. 1)
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Die neunzehnjährige Juva ist die Tochter der Vorsteherin der Seidagilde, die bekannt für ihre Gabe als Blutleserinnen sind. Doch da sie auch den unsterblichen Vardari dienen, hat sich Juva geschworen, ...

Die neunzehnjährige Juva ist die Tochter der Vorsteherin der Seidagilde, die bekannt für ihre Gabe als Blutleserinnen sind. Doch da sie auch den unsterblichen Vardari dienen, hat sich Juva geschworen, nichts mit ihnen zu tun haben zu wollen. Doch dann stirbt unerwartet ihre Mutter und weitere Mitglieder der Seidagilde werden getötet, außerdem erkranken immer mehr Menschen an der Wolfskrankheit, die von übermäßigem Genuss von Blutperlen entstehen kann und Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt. Erst als niemand das neue Oberhaupt der Seidagilde werden möchte, nimmt Juva ihr Erbe an. Allerdings gibt es eine Menge Geheimnisse rund um die Gilde, deren Gabe und die Vardari und Juva muss sich fragen, ob die Warnung ihrer Mutter vor dem Teufel nicht doch ein Quäntchen Wahrheit beinhaltet.

Siri Petterson konnte mich schon mit der Rabenringe Dilogie absolut begeistern und überzeugen. Dementsprechend war ich gespannt auf ihre neue Reihe. Mit einem unglaublichen Gefühl, ihre Welt und alle darin lebenden Charaktere lebendig werden zu lassen, erzählt sie eine Geschichte voller Geheimnisse, Intrigen und Lügen.
Sie nimmt sich Zeit, ihre Welt dem Leser näher zu bringen, dabei entwickelt die Geschichte einen immer intensiveren Sog. Hat man zu Beginn noch keinerlei Ahnung, wohin das alles führen soll, bekommt die Geschichte durch unvorhersehbare Wendungen immer mehr Spannung.
Die nordische Atmosphäre spürt man hier ganz intensiv, selbst wenn man in der Sonne sitzt, wird einem regelrecht kalt.

Wir befinden uns in einer mittelalterlich angehauchten Welt, die meiner Meinung nach im gleichen Universum wie die Rabenringe Trilogie spielt. Alle Welten scheinen durch "Tore" miteinander verbunden zu sein. Ich könnte mir hier noch so einige Überraschungen, für die die Autorin eh gut ist, vorstellen.Die Spannung steigert sich zunächst eher langsam, dafür bekommt man wirklich einen guten Eindruck über die Welt und deren Bewohner. Ab einem bestimmten Punkt konnte ich das Buch auch einfach nicht mehr zur Seite legen und ich habe fast 550 Seiten in wirklich kurzer Zeit verschlungen. Wir befinden uns hier in einem Netz aus Lügen und Intrigen und steht gemeinsam mit Protagonistin Juva vor vielen Rätseln, die sie teilweise schon seit der Kindheit begleiten.

Juva ist eine toughe Protagonistin, doch auch durch und durch menschlich, mit Ecken und Kanten. Auch wenn sie heldenhaft und mutig agiert, ist sie kein Übermensch, sondern muss zu einigen Fehlern stehen. Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und verrät nur nach und nach mehr über Juva, so dass man genug Möglichkeiten hat, sie sich selbst vorzustellen. Ihre Entwicklung fand ich überzeugend und glaubwürdig. Hin und wieder springt die Perspektive auch zu dem Vardari Nafraim. Er bleibt durchweg undurchsichtig und bis zum Ende hab ich ihn immer noch nicht durchschaut.Weitere Nebencharaktere bleiben eher oberflächlich beschrieben und doch werden sie für den Leser vorstellbar.

Mein Fazit: Siri Pettersen ist eine Meisterin in ihrem Genre. Auch wenn ihre Geschichte ein wenig Zeit braucht, um ihre Wirkung wirklich zu entfalten, gerät man immer mehr in ihren Sog. Was mir wieder besonders gefallen hat, ist das Worldbuilding, das zwar zunächst undurchsichtig scheint, sich aber immer deutlicher entfaltet. Auch die Protagonistin Juva fand ich durchweg gelungen und manchmal hätte ich sie gerne gewarnt oder sonst wie eingegriffen. Wer High Fantasy mag, sollte unbedingt Siri Pettersen lesen.

Veröffentlicht am 16.05.2024

Thriller mit Sogwirkung

Krähentage
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Als neue Leiter der Gruppe 4, einer Abteilung für schwere Seriendelikte, haben es Jakob Krogh und Mila Weiss schon am ersten Tag richtig hart getroffen. Denn nicht nur der Fall der drei Frauen, die von ...

Als neue Leiter der Gruppe 4, einer Abteilung für schwere Seriendelikte, haben es Jakob Krogh und Mila Weiss schon am ersten Tag richtig hart getroffen. Denn nicht nur der Fall der drei Frauen, die von einem Mann in ihren Wohnungen überfallen und schwer verletzt worden sind, drängt die Ermittler und ihr Team dazu, den Fall schnell zu lösen. Bei den Ermittlungen zu diesem Fall, stoßen sie nämlich auf einen weiteren Fall. Die alte Nachbarin des letzten Opfers wurde getötet, doch weitere Nachbarn schwören, sie noch nach dem durch die Rechtsmedizin festgestellten Todeszeitpunkts, gesehen zu haben. Doch nicht nur die alte Dame wird in ihrer Wohnung gefunden, sondern auch aggressive Krähen. Als dann noch eine weitere Leiche eines Studenten auftaucht, dessen Fall dem der alten Dame gleicht, stehen die Ermittler vor einem Rätsel.
Dieses Buch verspricht schon mit seinem Klappentext einen äußerst spannenden Thriller und Benjamin Cors gelingt es hier in kürzester Zeit, den Leser mitten in die Handlung zu ziehen. Der Schreibstil liest sich absolut flüssig und fesselnd und dabei so bildgewaltig, dass beim Lesen eine regelrechte Gänsehautatmosphäre entsteht.
Der Fall ist absolut spannend und ungewöhnlich, dabei sehr brutal und grausam. Das besondere hier ist, dass wir auf der einen Seite zwar die Ermittler auf ihrer Spurensuche begleiten, in einer anderen Perspektive jedoch den Täter schon früh kennenlernen und auch wissen, wer er ist. Das gibt dem Buch aber noch einmal mehr einen besonderen Touch, denn wir als Leser kennen den Täter, die Ermittler jedoch nicht. Dadurch hält dieser Thriller so einige Überraschungsmomente für den Leser bereit und was die Hintergründe betrifft, tappt halt noch lange im Dunkeln.
Geheimnisse gibt es hier einige, sowohl die beiden leitenden Ermittler, Jakob Krogh und Mila Weiss, haben Geheimnisse als auch der Täter. Insgesamt fand ich die Zeichnung der Charaktere sehr gelungen.
In der Abteilung vier sind wirklich völlig unterschiedliche Charaktere, die gemeinsam Ermitteln und das macht diese Einheit zu etwas besonderem. Ich mochte sie durchweg alle und habe sie mir gut als Team vorstellen können. Mila Weiss ist ein absolutes Unikum, auf den ersten Blick alles andere als sympathisch und doch ist sie loyal, wenn es drauf ankommt. Definitiv ein sehr interessanter Charakter. Auch Jakob Krogh fand ich gleich sympathisch, aber hier gibt es, wie auch bei den weiteren Ermittlern der Abteilung, noch viel Raum für die Entwicklung.
Ganz besonders spannend fand ich den Täter, den man wirklich intensiv begleitet und doch erfährt man natürlich die komplette Hintergrundgeschichte erst zum Schluss. Diese klang für mich sehr überzeugend und gelungen.
Mein Fazit: Mit Krähentage konnte mich Autor Benjamin Cors absolut abholen und fesseln, ein sehr grausamer, spannender Fall und gut gelungene, facettenreiche Charaktere ließen das Buch zu einem wahren Pageturner werden. Nicht unbedingt etwas für schwache Nerven, da es doch die ein oder andere explizite Beschreibung gab. Ansonsten durchweg spannende Unterhaltung!

Veröffentlicht am 16.05.2024

Sehr bewegend

Zeit der Schuldigen
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Sommer 1981, die siebzehnjährige Nina Markowski genießt das Leben und verbringt gemeinsam mit ihren Freundinnen ein paar schöne Stunden auf dem Hambüchener Zelt. Als einer der Jungs zudringlich wird, eilt ...

Sommer 1981, die siebzehnjährige Nina Markowski genießt das Leben und verbringt gemeinsam mit ihren Freundinnen ein paar schöne Stunden auf dem Hambüchener Zelt. Als einer der Jungs zudringlich wird, eilt der fast doppelt so alte Volker März Nina zur Hilfe. Die beiden freunden sich an, doch Volker ist Nina einfach zu alt und als sie einen Jungen aus ihrer Stufe näher kennenlernt, gibt sie Volker zu verstehen, dass es mit ihnen keine Zukunft hat.
Kurz darauf wird Nina bestialisch ermordet aufgefunden und Volker gerät unter Verdacht. Aber niemand kann die Tat eindeutig ihm zuweisen und so wird er frei gelassen. Doch vierzig Jahre später schwört die Polizistin Anne, die Wahrheit herauszufinden und geht ihre eigenen Wege, um März zu einem Geständnis zu bewegen.
Dieses Buch hat mich unheimlich durch sein düsteres Cover angesprochen und als ich las, dass es sich um eine fiktive Geschichte mit realem Hintergrund handelte, wollte ich mehr wissen.
Schon der Einstieg fällt leicht, denn der Autor wirft den Leser umgehend mitten in die Handlung. Dabei erzählt er sehr bildgewaltig und größtenteils fesselnd und als Leser möchte man einfach wissen, was damals geschah.
Die Handlung findet auf zwei Zeitebenen statt, als Leser wird man Zeuge des damaligen Geschehens Anfang der Achtziger, aber auch der in der Gegenwart, in der die Kommissarin Anne, die zur Tatzeit selbst noch ein kleines Kind war, mit aller Gewalt die Wahrheit aus Volker März herausbringen. Was sich als gar nicht so leicht darstellt.
Neben den Zeitebenen gibt es noch wechselnde Perspektiven, vor allem in der Vergangenheit. Der Leser bekommt hier einen guten Gesamteindruck und einige Momente zum Miträtseln. Dabei fand ich die Geschichte zu einem großen Teil sehr spannend, allein wieder zu lesen, wie schwierig, bzw. zeitaufwändig es vor vierzig Jahren noch war, z. B. Fasern zuzuordnen. Hin und wieder wurde es mir ein wenig zu ausschweifend, aber keineswegs langweilig. Die Parallelen zu einem realen Fall wurden gut recherchiert und machen betroffen. Im Nachwort erhält man hierzu noch interessante Details.
Die Charaktere werden vielschichtig angelegt und man bekommt ein klares Bild über Täter, Opfer und Ermittler. Insgesamt ist die Zeichnung der einzelnen Personen glaubhaft und authentisch und auch vorstellbar.
Mein Fazit: Ein spannender Roman rund um einen furchtbaren Mord an eine junge Frau, der auf wahren Begebenheiten beruht. Spannend, bildhaft und fesselnd führt der Autor den Leser mitten in die achtziger Jahre und man hat fast Gefühl, eine Zeitkapsel zu betreten. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung für diesen gelungenen Roman.

Veröffentlicht am 13.05.2024

Witzig, aber auch langatmig

The Darkest Queen
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Nach dem Tod ihrer Mutter haben Skylar und ihre Schwester versucht, durch ein Oija-Brett mit ihr in Kontakt zu treten. Allerdings ging das gewaltig schief, denn anstelle ihrer Mutter luden sie sich einen ...

Nach dem Tod ihrer Mutter haben Skylar und ihre Schwester versucht, durch ein Oija-Brett mit ihr in Kontakt zu treten. Allerdings ging das gewaltig schief, denn anstelle ihrer Mutter luden sie sich einen Dämon ins Haus ein. Als dann auch noch Skylars Vater und Schwester bei einem Unfall ums Leben kommen, bietet der Dämon ihr einen Deal an, wenn sie es schafft, am königlichen Hofe unter den 42 Auserwählten den Prinzen zu überzeugen und sich letzten Endes seine Schwester zu angeln, hat sie die Möglichkeit einen von ihnen zurückzuholen.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin Nina MacKay gelesen und bisher waren alle ein Garant für witzige Fantasy, die einfach für Unterhaltung und Spaß sorgten. Der Schreibstil ist auch hier wieder ganz typisch für die Autorin und die Geschichte liest sich leicht und locker.
Inhaltlich ist es jetzt nicht völlig außergewöhnlich, junge Damen, nach Möglichkeit adelig, buhlen um die Gunst eines Prinzen. Wo so viele Ladys aufeinandertreffen und alle mit dem selben Ziel, ist es vorprogrammiert, dass hier die Krallen ausgefahren werden. Das sorgte für den ein oder anderen Schmunzler und machte die Handlung locker. Allerdings fand ich persönlich die Handlung, trotz des Humors, etwas zu zäh. Allein der erste Tag im Schloss nahm fast ein Viertel des Buches ein. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mehr Spannung und Tempo gewünscht.
Es gibt hier in der Handlung Zeitsprünge, so begleiten wir Skylar, die hier in die Rolle der Gräfin Calla schlüpft, am Hofe des Prinzen, aber auch in ihrer Vergangenheit, bei der wir erleben, wie sie es geschafft hat, sich selbst in Schwierigkeiten zu manövrieren. Das brachte auf jeden Fall etwas mehr Abwechslung in das Geschehen und man erfuhr die Hintergründe, warum Skylar nun im Schloss ist.
Das Worldbuilding insgesamt blieb hier ein wenig hinter meinen Erwartungen, vielmehr dreht sich hier alles um Skylar und deren Absichten. Ich finde sowas immer schade, da ich gerne mehr über das Land und die Menschen und Wesen dort erfahre.
Protagonistin Skylar hingegen konnte absolut bei mir punkten. Sie ist witzig, loyal, mutig und einfach durchweg tough. Da man sie hier als Ich-Erzählerin begleitet, lernt man sie natürlich intensiv kennen, erfährt ihre Gedanken und Gefühle. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und gibt nicht so schnell auf. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt sich auch von der Vielzahl an Edeldamen nicht unterbuttern. Das ihr Auftrag allerdings schwer zu bewältigen wird, wird schnell klar, denn Prinz Read, den sie töten soll, wächst ihr schnell ans Herz und auch seine Schwester Dahlia, die sie verführen soll, wird eine gute Freundin. Tja, alles gar nicht so leicht für Skylar.
Neben Skylar bleiben die meisten Charaktere eher blass, was bei der großen Anzahl an unterschiedlichen Figuren gar nicht weiter schlimm ist, ans Herz gewachsen ist mir Jagger, der Flughund, der Skylar „unauffällig“ begleitet.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, der mich durchaus neugierig auf Band 2 macht.
Mein Fazit: wer es gerne humorvoll und locker mag, der wird an dieser Fantasygeschichte Freude haben. Eine toughe Protagonistin, die für witzige Dialoge sorgt und ein Flughund, den man gerne selber hätte, machen die Story unterhaltsam. Was mir ein wenig gefehlt hat, sind Tempo und Spannung und so zogen sich manche Szenen für meinen Geschmack zu sehr. Trotzdem möchte ich hier weiterlesen, denn der Cliffhanger macht neugierig. Für Fans von Nina MacKay!