Alles, was ein gutes Buch braucht
Skyward - Der Ruf der SterneSchon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas ...
Schon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas Vater flieht während eines Kampfes um ihren Planete Detritus und wird als Feigling von seinen Kameraden abgeschossen. Seitdem leidet auch Spensa, nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nein, sie wird auch überall nur die Tochter des Feiglings genannt. Aber das hält Spensa nicht auf und sie nimmt am Eignungstest für Piloten teil, obwohl ihr jeder davon abriet. Auch hier legt man ihr Steine in den Weg, bis Spensa auf Cobb trifft. Einst war Cobb der Wingman ihres Vaters und sein bester Freund. Er schafft es, dass Spensa an der Flugschule aufgenommen wird. Aber einfach wird es für sie nicht.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch des Autors Brandon Sanderson gelesen, doch mit Skyward hat er sich tief in mein Herz geschrieben und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich von diesem Buch gefangen war. Hier passte für mich einfach alles, von der Spannung über die Charaktere bis hin zu einem unglaublichen Worldbuilding schafft es Sanderson mich vom ersten Moment an zu begeistern.
Der Autor schreibt nicht nur absolut fesselnd und bildgewaltig, er schafft es auch noch einen gewissen Humor mit einzubauen, der mich so manches Mal hat lachen lassen. Gerade die Schlagabtäusche zwischen Spensa, Rufname Spin, und Jorgen, Rufname Jerkface (den er Spensa zu verdanken hat), aber auch die zwischen Spensa und der KI ihres Raumschiffes M-Bot brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.
Mit der Welt von Detritus und all seinen Gefahren, denen die Bewohner des Planeten ausgesetzt sind, hat Sanderson etwas ganz besonderes erschaffen. Einst sind die Menschen aus Not mit einem Raumschiff auf Detritus gelandet, dieser Planet bietet ihnen Schutz vor den Aliens namens Krell, die die Menschen immer wieder angreifen, denn um Detritus befindet sich ein Ring aus Weltraumstationen und Weltraumschrott. Das alles beschreibt der Autor so lebendig, dass ich beim Lesen so tief abtauchen konnte, das sich selbst mein Mann beschwerte, dass ich ihn gar nicht wahrnahm, als er mit mir sprach.
Aber auch die gesamte Handlung hat mich begeistert. Die spannenden Kämpfe gegen die Krell, aber auch Spensas Schwierigkeiten in der Pilotenschule bieten so einiges an Abwechslung und Spannung. Ich habe hier wirklich in jedem Moment mit Spensa mitgefühlt und mitgefiebert.
Spensa ist nämlich eine wunderbare Protagonistin, die ich vom ersten Augenblick an mochte. Schon im Prolog als kleines Mädchen war sie so überzeugend, dass ich sie direkt vor mir sah. Aber auch später ist sie authentisch, denn mit dem was sie erlebt hat, ist sie immer ein kleines bisschen aufmüpfiger als andere. Sie ist stur, dickköpfig, aber auch durch und durch loyal und steht zu ihrer Staffel. Dabei muss auch Spensa lernen, dass sie sich auch durchaus mal auf andere verlassen kann und das nicht alles was sie macht gleich richtig ist. Ihre Entwicklung von Beginn bis Ende ist absolut glaubwürdig. Man kann sich perfekt mit ihr identifizieren und bangt und hofft und ärgert sich mit ihr gemeinsam
Doch nicht nur Spensa hat mich begeistert, Sanderson schafft es, jedem seiner Figuren ein eigenes Gesicht zu geben und arbeitet ihre Unterschiede persfekt heraus. Ich kann nicht sagen, welche Nebenfigur ich am liebsten mochte, aber definitiv habe ich die gesamte Staffel und die Ki geliebt. Selbst Ironsides, Commanderin des Ganzen und zunächst Spensa gegenüber absolut unfair, habe ich nach und nach greifen können und verstanden.
Mein Fazit: Ich könnte noch Ewigkeiten von diesem Buch schwärmen, denn für mich passte hier wirklich einfach alles perfekt zusammen. Ich habe das Buch an einem Abend bis tief in die Nacht hinein verschlungen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Eigentlich bin ich kein großer Sci-Fi-Fan, aber diese Geschichte hat mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen, ich habe gelacht, geweint, gehofft, gezittert und war einfach für einen Moment selber die Protagonistin. Selten hat es ein Autor geschafft, mich so tief in seine Geschichte versinken zu lassen wie Sanderson. Ich liebe dieses Buch und natürlich habe ich gleich mit dem nächsten Band begonnen. Eine durchweg lesenswerte Geschichte, nicht nur für Sci-Fi-Fans!