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Veröffentlicht am 09.01.2024

Humorvoller Genremix, der einfach Spaß macht

Der Spurenfinder
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Um endlich dem gefährlichen Leben als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann ja jeder, zu entkommen und nur noch an seinen Memoiren zu schreiben, zieht Elos von Bergen gemeinsam mit seinen Kindern Ada und ...

Um endlich dem gefährlichen Leben als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann ja jeder, zu entkommen und nur noch an seinen Memoiren zu schreiben, zieht Elos von Bergen gemeinsam mit seinen Kindern Ada und Naru nach Friedhofen. Friedhofens Name passt perfekt, denn los ist hier mal gar nichts und Ada und Naru sind gelangweilt. Doch nach einem Jahrmarkt im Nachbarort wird am nächsten Tag im Wald eine Leiche gefunden. Elos ermittelt wieder und natürlich sind auch seine Kinder mit dabei.
Eine Fantasy-Krimi-Komödie, das sind gleich drei Dinge auf einmal, die ich mag und dementsprechend wurde ich neugierig. Gleich vorweg: hier wurde auf jeden Fall nicht zu viel versprochen, denn ich habe mich wirklich bestens unterhalten gefühlt.
Für mich war es das erste Buch des Autors, das er gemeinsam mit seinen Töchtern geschrieben hat. Der Schreibstil hat mich gleich gefangen genommen und irgendwie habe ich hier beim Lesen das Gefühl gehabt, dass es etwas märchenhaftes hat, was wahrscheinlich auch irgendwie mit am Setting lag. Friedhofen, allein der Name lässt mich schon wieder schmunzeln, erinnert mich irgendwie an einen Hexenwald. Auch der Humor der Geschichte traf absolut meinen Geschmack, z. B. die Schlagabtäusche zwischen den Geschwistern, aber auch mit einer Prise Sarkasmus. Das passte hier einfach perfekt und lockert alles gleich nochmal auf.
Es braucht einen Moment, bis es spannend wird, da man zunächst einen Blick auf die wichtigsten Charaktere und deren Eigenschaften bekommt. Doch mit dem Beginn der Ermittlungen wird es spannend. Zahlreiche Wendungen und Überraschungen regen zum Miträtseln an und es macht Spaß, den Ermittlungen, mit teilweise skurrilen Hilfsmitteln, zu folgen.
Das Setting ist, wie bereits erwähnt, eher märchenhaft, müsste ich es zeitlich einordnen, dann wäre es wohl ungefähr bei Hänsel und Gretel. Für mich ist es daher auch eher Märchen als Fantasy, wobei man hier auf interessante Fantasyfiguren trifft. Der Ideenreichtum an Figuren und witzigen Gegenstände ist absolut gelungen und vieles davon kann man auf zahlreichen, gelungenen Illustrationen bewundern.
Immer wieder gibt es Einschübe, die auf vergangene Abenteuer des Spurenfinders deuten. Das macht absolut Lust auf ein Buch mit Elos Memoiren. Vielleicht wird er ja damit fertig und veröffentlicht diese. ;)
Elos von Bergen würde nach all seinen Heldentaten gerne Ruhe in sein Leben einkehren lassen. Das ausgerechnet in Friedhofen ein Mord geschieht, bringt ihn aber schnell zurück ins Spiel. Dabei würde er gerne verhindern, dass seine Kinder mitmischen. Doch die Zwillinge lassen sich nicht so leicht abwimmeln. Irgendwie musste ich auch bei diesen Figuren schmunzeln, die mir auf ihre Weise die Autoren gut wiederspiegelten. Papa Elos lässt sich doch irgendwie von seinen smarten Zwillingen um die Finger wickeln. Eltern verstehen, was ich meine. Insgesamt hat mir die Zeichnung der Figuren unheimlich gut gefallen.
Mein Fazit: ein humorvolles, spannendes Abenteuer für alle Generationen, das regelrecht zum gemeinsamen Lesen und miträtseln einlädt. Einfach mal erfrischend anders zu lesen und genau deshalb auch absolut lesenswert

Veröffentlicht am 06.01.2024

Wohlfühlbuch

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Job verloren, Beziehung am Ende, so hatte sich Maya Bashir ihre Rückkehr in die Heimat eigentlich nicht vorgestellt. Doch bevor sie nach Hause fährt, macht sie einen Zwischenstopp bei der Party ihrer Freundin ...

Job verloren, Beziehung am Ende, so hatte sich Maya Bashir ihre Rückkehr in die Heimat eigentlich nicht vorgestellt. Doch bevor sie nach Hause fährt, macht sie einen Zwischenstopp bei der Party ihrer Freundin Kirsty. Die hat auch dick aufgefahren, sogar ein Nacktkellner sorgt für das Vergnügen der Ladys. Als dieser sich umdreht, kann Maya es nicht fassen, denn der Kellner ist ausgerechnet ihre erste große Liebe, Sam. Das bleibt allerdings nicht die einzige Begegnung, denn auch in der Heimat laufen sie sich ständig über den Weg. Denn Maya springt als Skilehrerin ein, genau in der Skischule, in der auch Sam arbeitet. Kein Wunder also, dass die beiden sich langsam wieder näher kommen.

Das Cover finde ich sehr gelungen und der Klappentext versprach gleich eine locker leichte Geschichte mit Humor und Liebe. Genau diese habe ich auch dann auch erhalten.

Schon der Einstieg war locker leicht und wir begegnen gleich den beiden Protagonisten Maya und Sam, deren Geschichte wir abwechselnd aus der Sicht der beiden erleben. Zoe Allison schreibt sehr flüssig, leicht und locker, mit der passenden Portion Humor und einem Händchen für witzige Dialoge.

Die Geschichte ist richtig schön cozy und perfekt für gemütliche Lesestunden bei Kakao und Kuscheldecke, denn die winterliche Atmosphäre kommt richtig gut raus. Die Handlung ist eher ruhig und zieht sich hin und wieder etwas in der Länge, gerade wenn es um die gemeinsame Vergangenheit zwischen Sam und Maya dreht. Dabei ist es aber so schön erzählt, dass es nicht langweilig wird. Natürlich konnte man hier so einiges vorhersehen, gerade wenn man häufiger Geschichten dieser Art liest, doch trotzdem habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt.

Besonders gut gefielen mir die Momente in der Skischule und die Neckereien zwischen Sam und Maya. Diese sorgen zusätzlich für den ein oder anderen Lacher und Abwechslung. Auch die Beziehung zwischen Maya und ihrem Vater und Mayas Wunsch, immer seinen Vorstellungen zu entsprechen und sich mit der Schwester zu messen und auch Sams Beziehung zu Cat machen die Geschichte abwechslungsreich und sorgen für die nötige Tiefe. Die Botschaft dahinter ist klar, mach was dir gut tut und dich glücklich macht.

Maya ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, liebenswürdig, offen, sie kann zuhören und unterstützen. Mit ihr wäre man gern befreundet und würde mit ihr zum Kaffee trinken ins Café gehen. Sam ist wie ein großer Bär, irgendwie süß und doch voller Unsicherheit. Die Liebesgeschichte der beiden war sehr Slow Burn, aber passte so perfekt.

Die Nebencharaktere sind genauso intensiv und liebevoll gezeichnet und ich mochte die meisten von ihnen.

Mein Fazit: mit Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel hat Zoe Allison einen schönen Wohlfühlroman für gemütliche Lesestunden geschrieben, der den Leser in die Welt der Protagonisten abtauchen lässt. Ich mochte das Buch unheimlich gern, auch wenn man vielleicht das ein oder andere hätte abkürzen können. Wer eine cozy Liebesgeschichte sucht, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 06.01.2024

Eine Reise in die Vergangenheit

König der Turniere
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Wir befinden uns in Europa im zwölften Jahrhundert. Gemeinsam mit seinen Kameraden reist der junge Ritter durch die Länder, um an Ritterturnieren teilzunehmen. Er ist nicht nur unheimlich geschickt, sondern ...

Wir befinden uns in Europa im zwölften Jahrhundert. Gemeinsam mit seinen Kameraden reist der junge Ritter durch die Länder, um an Ritterturnieren teilzunehmen. Er ist nicht nur unheimlich geschickt, sondern auch sehr wagemutig und mit seinem mutigen Auftreten weckt er nicht nur das Interesse der jungen Genovefa, sondern auch das Interesse der Turniermannschaft des englischen Königs. Gemeinsam mit seinen Lanzenreitern wird er in die Turniermannschaft aufgenommen. Auf seinen Wegen begegnet er immer wieder der jungen Frau, in die er sich heimlich verliebt. Doch diese Liebe ist aussichtslos, denn Genovefa ist bereits verheiratet. Allerdings ist dies nicht die einzige Gefahr, in die sich Erec begibt, denn er wird zu einem Spielball der Mächtigen.
Ich lese eher selten historische Romane, doch bei diesem hier weckte der Klappentext meine Neugier. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, denn der Roman beginnt mit der Vorstellung vieler, völlig unterschiedlicher Charaktere. Das ist allerdings absolut notwendig, da man hier auf eine sehr komplexe Erzählung trifft, die eine gelungene Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten enthält.
Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, denn Autorin Juliane Stadler erzählt hier trotz Historie recht modern und bildgewaltig und ich hatte immer wieder den Eindruck, Erec und alle anderen auf ihren Reisen zu begleiten.
Dadurch, dass die Autorin sich zu Beginn Zeit nimmt, ihre Charaktere und deren Lebensumstände aufzuzeigen, beginnt das Buch auch eher ruhig. Auch wenn man immer wieder Erec bei seinen Turnieren begleitet, dauert es gute zweihundert Seiten, bis die Geschichte dann auch mehr Tempo bekommt. So habe ich für die ersten Seiten längere Zei fürs Lesen benötigt, als für gute dreiviertel des Buches. Denn ab da wird es dann abenteuerliche, man verfolgt Intrigen, Ritterkämpfen, verbotener Liebe und das alles mit einem sehr realen Hintergrund. Juliane Stadler widmet sich nämlich nicht nur den Abenteuern des jungen Erec, sondern auch der realen Geschichte des Königs Henri, der sich gegenüber seinen Vater und seinen Brüder durchsetzen muss.
Neben diesem schafft es die Autorin auch noch die Lebensumstände der Frauen in dieser Zeit darzulegen, denn egal wie klug und geschickt sie waren, was sie wünschten war Nebensache und wurde eher übergangen. Natürlich war es damals auch für homosexuelle Menschen extrem schwierig und auch das wird, wenn auch nebensächlich, authentisch geschildert.
Was die wirklichen Begebenheiten betrifft, kenne ich mich leider nur wenig aus, aber Juliane Stadler erzählt darüber in ihrem Nachwort, was auch noch einmal verdeutlich wie gut und dicht sie hier recherchiert hat.
Besonders gut gefallen haben mir Erec und Genovefa. Erec ist mutig und tapfer und scheut keinerlei Konfrontationen. Manchmal ist er zu wagemutig, doch genau da fiebert man auch besonders mit ihm mit. Seine Liebe zu seinem Pferd hat mich irgendwie besonders gepackt, denn was wäre denn ein Ritter ohne sein Ross?
Genofeva ist ihrer Zeit weit voraus, sie weiß zwar, dass sie sich fügen muss und doch schafft sie es, sich wenigstens ein wenig Freirau zu schaffen. Ich mochte diese lebendige und temperamentvolle junge Frau unheimlich gern und habe sie für ihre Stärke bewundert.
Neben diesen beiden gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere, ab und an erleben wir auch aus deren Perspektiven das Geschehen. Insgesamt ist hier allerdings die Zeichnung der Charaktere authentisch und glaubhaft und man fühlt und fiebert mit oder hasst sie.
Mein Fazit: Dieses Buch ist nicht nur ein sehr gut gezeichneter historischer Roman, sondern besticht durch all das, was man hier erlebt. Kämpfe, Abenteuer, Intrigen, gesellschaftliches Ansehen verbotene Liebe und noch viel mehr wartet hier auf seine Leser. Mir haben es vor allem die Charaktere hier angetan, denn mit dem jungen Ritter Erec konnte man so manches Mal mitfiebern. Wer historische Romane liest, sollte hier unbedingt zugreifen.

Veröffentlicht am 30.12.2023

Leseempfehlung an Sebastian Bergman Fans

Die Schuld, die man trägt
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Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, ...

Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, nach dem Verrat des Kollegen Billy drunter und drüber geht und diese kurz vor der Schließung steht, taucht eine neue Leiche auf einem Schweinehof auf. An die Wand steht in roten Buchstaben: «Löse den Fall, Sebastian Bergman!» Eigentlich sollte Bergman nun aus allen Ermittlungen rausgehalten werden, doch dieser Aufruf ändert alles. Währenddessen ist Sebastian Berman extrem nachdenklich geworden und trifft selbst nicht nur durch den Fall auf seine Vergangenheit, sondern auch auf privater Ebene. Es tauchen neue Überraschungen auf, die mit Sebstians Tochter Sabine, die bei dem Tsunami 2004 in Thailand ums Leben kam. Sebastian Berman steht vor einer großen Herausforderung!
Nachdem der siebten Band der Sebastian Bergman Reihe mit einem schrecklichen Cliffhanger endete, habe ich mich riesig gefreut, als ich las, dass es nun endlich weitergehen wird.
Da es sich hier um den achten Band der Reihe handelt und die gesamten Bücher stückchenweise aufeinander aufbauen, sollte man die Bücher definitiv in chronologischer Reihenfolge lesen. Gerade was die Entwicklung der einzelnen Ermittler, insbesondere Sebastian Bergman angeht, wüsste man hier nicht, worum es geht. Auch tauchen hier Personen auf, die in vergangenen Bänden bereits eine wichtige Rolle gespielt haben, so dass man als Quereinsteiger keine Ahnung hätte, worum es geht. Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen, aber das gesamte Drumherum, dass hier auch sehr im Mittelpunkt steht, basiert auf all den vorherigen Ereignissen.
Hjorth und Rosenfeldt verstehen absolut ihr Handwerk, denn mit ihrer Erzählung schaffen sie es wieder Spannung aufzubauen und den Leser mitten in die Geschichte zu werfen. Als Sebastian Bergman Fan habe ich auch wieder richtig mitgefiebert und jedes Wort genossen.
Wie schon in den vorherigen Bänden erlebt der Leser das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, in erster Linie zwar aus der von Sebastian Bergman, aber auch seine Tochter Vanja und eine neue Person namens Cathy bekommen hier wichtige Rollen und letzten Endes ist auch wieder Billys Perspektive mit eingebunden und die einer bereits bekannten Person eines vorherigen Bandes. Zwar geht es hier auch um einen Fall für die Reichsmordkommission, der auch Sebastian Bergman persönlich involviert, aber dieses bleibt recht im Hintergrund. Der Fall scheint auch auf den ersten Blick schnell aufgeklärt zu sein, doch natürlich gibt es da auch wieder einige Überraschungen für den Leser. Spannend und interessant ist dieser auch auf jeden Fall.
Ansonsten aber steht Sebastian Bergman mit seinem privaten Leben im Mittelpunkt. Selten habe ich diesen Mann so nachdenklich und selbstreflektierend erlebt wie hier. Wer Bergman kennt , weiß, dass er sagt, was er denkt, ohne Rücksicht auf andere. Für mich war er immer ein ganz besonderer Ermittler, denn er pfeift wirklich auf alles und jeden. Nicht nur der Fall, der ihm klar macht, wie wenig er auf andere achtet, machen ihn nachdenklich. Auch das Zusammentreffen mit Cathy, Gespräche mit Torkel und seine neu erschaffene Beziehung zu seiner Tochter Vanja lassen Bergman immer wieder innehalten und überlegen, ob es Sinn macht, in seine alten Verhaltensmuster zurückzufallen oder ob es doch an der Zeit wird, an seine Mitmenschen zu denken. Das machte auch diesen Krimi zu etwas ganz besonderem für mich.
Die weiteren Charaktere sind nach wie vor unheimlich gut gezeichnet, werden authentisch und glaubwürdig durch ihre Handlungen und macht sie einfach menschlich. Gerade auch Vanja ist mir im Laufe der Reihe ans Herz gewachsen und Billy macht mich immer noch sprachlos, da er einer meine liebsten Ermittler war. Verdammter Billy!
Mein Fazit: Es ist alles andere als leicht, zu diesem achten Band eine Rezension zu schreiben, ohne auf irgendwelche Ereingnisse der vorherigen Bände einzugehen. Es ist einfach wieder großartig erzählt und die Spannung so hoch, dass man nur wieder so durch die Seiten fliegt. Mein Verständnis für Sebastian Bergman ist im Laufe der Reihe stark gewachsen und irgendwie bewundere ich diesen Mann. Das Ende hat mich sprachlos gemacht, da die Autoren hier gleich zwei dicke Cliffhanger einbauen. Ich hoffe, dass die Reihe noch weitergehen wird und empfehle dieses Buch an alle Sebastian Bergman Fans und die, die es noch werden wollen, sollten unbedingt mit Band 1 beginnen.

Veröffentlicht am 30.12.2023

Pageturner

Stille Falle
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Leonore Asker, Leo, ist Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen und steht kurz vor einer weiteren Beförderung, als ein Entführungsfall große Wellen in der Presse schlägt. Smilla Holst ist bei einem ...

Leonore Asker, Leo, ist Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen und steht kurz vor einer weiteren Beförderung, als ein Entführungsfall große Wellen in der Presse schlägt. Smilla Holst ist bei einem Ausflug mit ihrem Freund MM spurlos verschwunden. Ausgerechnet Leos größter Konkurrent Hellman soll die Ermittlungen leiten. Leo hält allerdings Hellmans Ermittlungsansätze für völlig falsch und wird prompt von ihrer Chefin in eine andere Abteilung versetzt, die von allen nur die Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen genannt wird. Dessen vorheriger Leiter schien an einem besonderen Fall zu ermitteln, denn in einer Modelleisenbahnlandschaft tauchen immer wieder Figuren auf, die scheinbar Entführungsopfern gleichen. Als dann zwei Figuren dort stehen, die Smilla und MM verblüffend ähnlich sehen, beginnt auch Leo hier genauer nachzuforschen. Doch ihre Chefin will nichts von Leos Erkenntnissen wissen und Leo bittet ihren Jugendfreund Martin Hill, Experte für verlassen Ort, Lost Places, um Hilfe. Dabei geraten die beiden in Gefahren, die sie nicht geahnt haben.

Ich habe so einige positive Stimmen zu dem Buch bereits gelesen und wurde dementsprechend neugierig. Vorab kann ich sagen, ich wurde hier absolut nicht enttäuscht und ich habe das Buch an zwei Abenden inhaliert.
Anders de la Motte schafft es vom ersten Moment an zu fesseln, auch wenn man am Anfang etwas Zeit benötigt, sich an die unterschiedlichen FIguren zu gewöhnen. Trotzdem sind diese von Beginn an so spannend gezeichnet, dass es direkt spannend wird. De la Motte schreibt absolut flüssig und mitreißend und dabei so bildlich, dass man sich das Geschehen direkt vorstellen kann.
Die Perspektiven wechseln zwischen der Ermittlerin Leo Asker, dem Lost Place Experten Martin Hill, dem Opfer Smilla und dem Täter, der sich selbst der Troll nennt. Dabei bekommt man als Leser immer wieder neue Aspekte und Momente geliefert, die zum Rätseln einladen. Zwar erfährt man dadurch auch immer einen Ticken mehr als die Ermittler, bleibt aber trotzdem noch recht ratlos, wer nun wirklich als Täter in Frage kommt. Es ist durchweg spannend, zahlreiche neue Momente und Überraschungen lassen einen immer wieder in neue Richtungen überlegen und zum Schluss gibt es dann noch einen richtigen Showdown. Mit der kompletten Auflösung hätte ich so gar nicht gerechnet und damit schafft es der Autor, mich zu verblüffen.
Der gesamte Fall ist richtig gut angelegt und wirkt weder an den Haaren herbeigezogen noch unmöglich, was das gesamte wiederum äußerst spannend macht.
Nicht nur die Perspektiven wechseln, sondern auch die Zeiten der Erzählung, denn man erfährt in der Perspektive des Trolls von seinen Beginnen und wie er sich nach und nach in seinen Taten steigert. Aber auch über Leos Vergangenheit, die es absolut in sich hat und ihre Verbindung zu Martin Hill erfährt man in Rückblicken immer mehr. All das bringt noch einmal mehr Abwechslung in die Handlung.
Die Charaktere sind extrem gut gezeichnet und alles andere als gewöhnlich. Leo Asker hat eine Vergangenheit, die sie zu einem besonders intuitiven Menschen machen und die auch die unmöglichsten Begebenheiten als Möglichkeit in Betracht zieht. Sie ist nicht nur tough und mutig, sondern auch clever und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Das macht sie zu einer starken Protagonistin, der man gerne folgt.
Ihre neue Abteilung scheint auf dem ersten Blick aus lauter skurrilen Personen zu bestehen, doch auf dem zweiten Blick haben es die meisten aus der Abteilung ganz schön was auf dem Kasten und sorgen dadurch ebenfalls für spannende Momente. Auch die weiteren Nebencharaktere wie z. B. Martin Hill haben mir richtig gut gefallen und de la Motte nimmt sich für jeden die passende Zeit, um sie glaubwürdig werden zu lassen.

Mein Fazit: Mit dem ersten Band der Reihe rund um die Ermittlerin Leonore Asker legt Anders de la Motte für die nachfolgenden Bände die Messlatte definitiv sehr hoch. Mich hat das Buch vom ersten Moment gefesselt und die Sogwirkung der Geschichte wurde von Seite zu Seite stärker, so dass es extrem schwer fällt, diesen Pageturner aus der Hand zu legen. Ich bin richtig gespannt auf weitere Fälle für Leo und ihre ungewöhnliche Abteilung und freue mich auf die Fortsetzung. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Krimifans!