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Veröffentlicht am 18.01.2018

Sehr spannend erzählt

Das Haus in der Nebelgasse
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Wir schreiben das Jahr 1900 und viele fangen an, umzudenken, doch die Zeiten sind noch sehr schwierig für Frauen. Doch Matilda Gray, eine junge Lehrerin, ist eine sehr selbstbewusste, junge Frau, die weiß, ...

Wir schreiben das Jahr 1900 und viele fangen an, umzudenken, doch die Zeiten sind noch sehr schwierig für Frauen. Doch Matilda Gray, eine junge Lehrerin, ist eine sehr selbstbewusste, junge Frau, die weiß, wie sie ihre Meinung vertreten kann. Als eine ihrer Schülerin durch ihren Vormund von der Schule abgemeldet wird und das angeblich aus gesundheitlichen Gründen, wird Matilda misstrauisch, denn eigentlich war das Mädchen eine sehr wißbegierige, junge Frau. Dann erhält sie noch eine Karte der Schülerin, die scheinbar einen versteckten Hilferuf beinhaltet. Matilda beginnt auf eigene Faust zu forschen, was passiert ist und stößt auf eine versteckte Schatulle, mit deren Inhalt sie jedoch wenig anfangen kann. Sie wendet sich an den Historiker Professor Fleming und gemeinsam gehen die Beiden auf eine spannende Nachforschung im viktorianischen London.
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass Susanne Goga es mit ihrem Buch geschafft hat, mich gleich von der ersten Seite an, an das Geschehen zu fesseln. Der Schreibstil ist einfach so mitreißend und versetzt den Leser umgehend in das viktorianische London und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Dabei ist es zwar sprachlich durchaus der Zeit angepasst, aber nicht so abgehoben, dass man sich mit langatmigen Passagen herumschlagen muss. Ganz im Gegenteil, es ist einfach sehr fesselnd, flüssig und trotz des historischen Hintergrunds recht modern. Es ist auf jeden Fall ein richtiges Lesevergnügen.
Dazu ist es dann auch ganz schnell sehr spannend, denn man hat nur wenig Zeit, bevor man sich gleich im Geschehen befindet. Ich persönlich liebe diese geheimnisvollen Geschichten aus der Vergangenheit und hier ist es besonders gelungen, denn hier wird in der Vergangenheit über noch weiter vergangener Tage geforscht. Dadurch, dass der Roman selber in der Vergangenheit spielt, gibt es natürlich keinerlei Methoden der Nachforschung, so wie wir sie können und es heißt: back to the roots. Eine absolut abenteuerliche Suche nach der Wahrheit. Alles wurde sehr geschickt aufgebaut und glaubhaft und interessant beschrieben. Auch als Leser hat man hier ganz viel Zeit, eigene Vermutungen anzustellen und gedanklich zu forschen, doch natürlich gibt es hier immer wieder Wendungen, die einen wieder in eine andere Richtung führen.
Genau so gelungen fand ich den Aufbau des Settings und der glaubwürdigen Darstellung der damaligen Zeit. Ich hatte hier zu keiner Zeit Zweifel, mich im Jahre 1900 zu befinden. Geschickt baut die Autorin Ereignisse aus der damaligen Zeit ein, wie z. B. Informationen über den Burenkrieg. Während der Nachforschungen hat der Leser Gelegenheit, Blicke auf die gehobenere Gesellschaft Londons zu werfen, aber auch genauso gut erhält man Einblicke in finstere Gassen und Gegenden. Es herrscht durchweg eine gelungen Atmosphäre, die die Zeit wiederspiegelt. Auch das Haus, um das sich die Nachforschungen drehen, fand ich sehr spannend, denn dieses Haus hat einen durchaus realen Hintergrund und spiegelt so das ganze Geschehen ein wenig, einfach ein zeitenübergreifender Aufbau, genau wie das besagte Haus.
Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Perpektive der jungen Lehrerin Matilda Gray, die mir in ihrer Art unheimlich gut gefallen hat und die ich sehr mochte. Ihre Art ist, für die damalige Zeit, sehr unkonventionell und sie geht ihren Weg mit sehr viel Selbstverständlichkeit und Unabhängigkeit. Ich mochte sie sehr und sie ist hier auch ein sehr großer Sympathieträger. Doch auch ihr Begleiter Professor Fleming ist ihr da sehr ähnlich und auch ihn mochte ich sehr für seine moderne Denkweise und das nicht typische Männerverhalten der damaligen Zeit. Auch aus seiner Sicht können wir das ein oder andere Kapitel miterleben und kommen ihm dadurch auf jeden Fall näher und man merkt, auch der Professor hat Geheimnisse. Eine sehr gelungene Nebenfigur ist Matildas Vermieterin, die Schriftstellerin Beatrice Westlake, deren Art ich einfach unheimlich erfrischend fand.
Mein Fazit:
Ein Buch, mit dem ich mich als Leser sehr wohl gefühlt habe und das mir spannende Unterhaltung bot, da ich einfach mitten im Geschehen war und miträtseln und gedanklich forschen konnte. Der Leser ist hier einfach mit in der Geschichte integriert und es macht sehr viel Spaß. Die Charaktere wirken lebendig und sind sehr sympathisch. Das Geschehen rund um die Zeit ist gut recherchiert und wiedergegeben. Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle für schöne Lesestunden.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Martin Krist ist Mr Crime

David Gross / Brandstifter
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Nachdem Valentina ihren Ehemann brutal ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden hat, weiß die junge Frau und Mutter zweier kleiner Kinder nicht was sie tun soll. Sie findet Zuflucht bei ihrer besten ...

Nachdem Valentina ihren Ehemann brutal ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden hat, weiß die junge Frau und Mutter zweier kleiner Kinder nicht was sie tun soll. Sie findet Zuflucht bei ihrer besten Freundin Amy, doch schon bald stellt sich heraus, dass ihr Ehemann einige Geheimnisse vor ihr hatte. Zur gleichen Zeit versucht der Privatermittler David Gross das Verschwinden eines jungen Geschäftsmannes und werdenen Vaters aufzuklären, obwohl er eigentlich noch mehr als genug eigene Probleme mit seiner spurlos verschwundenen Ehefrau und seinem Sohn Jan hat. Zu guter Letzt gibt es dann auch noch Luka, der bewusstlos im Krankenhaus liegt und Schuld am Tod seiner Frau haben soll, die bei einem Wohnungsbrand, den Luka gelegt haben soll, getötet wurde.
Meine Meinung:
Das war nicht mein erstes Buch des Autors Martin Krist und gleich von vorneherein: es wird auch nicht das letzte Buch gewesen sein. Der Autor versteht es ganz hervorragend, den Leser gleich von der ersten Seite an mitten ins Geschehen zu werfen und zieht einen mit einem äußerst fesselnden und flüssigen Schreibstils mitten in die Story. Dabei ist es wirklich extrem spannend, denn hier werden unterschiedliche Zeitebenen mit unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt, die zunächst so gar nichts miteinander zu tun haben. Als Leser muss man förmlich wissen, was da denn nun geschehen ist und wo denn da überhaupt Zusammenhänge zu finden sind. Doch diese gibt es und der Autor führt diese unterschiedlichen Ereignisse ganz geschickt aufeinander zu, so dass all das ein großes und schlüssiges Gesamtbild ergibt. Dank permanenter Cliffhanger an den Kapitelenden, musste ich auch immer wieder weiterlesen und habe so manch einen Abend viel zu spät das Buch zur Seite gelegt.
Der Autor läßt durch einen personellen Erzähler seine Geschichte wiedergeben, so dass man wie bei einem Film mit ansehen kann, was gerade geschieht. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen den einzelnen Personen hin und her. Wer hier Emittlungen im herkömmlichen Sinne erwartet, liegt ebenfalls falsch, denn es gibt zwar den Ermittler David Gross, doch der ist ebenfalls kein typischer Ermittler. Er hat so einige eigene Sorgen und Probleme, die er mit sich herumschleppt und dadurch auch immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Im Nachhinein hab ich erfahren, dass David Gross auch schon in zwei weiteren Bänden vor Brandstifter, der Ermittler war. Doch das tat dieser Geschichte keinen Abbruch und man konnte auch bedenklos lesen, ohne Vorkenntnisse zu besitzen.
Die Charaktere waren seh vielschichtig und auch zahlreich, doch dank der eigenen Handlungsstränge problemlos auseinanderzuhalten. Da wäre zum einen Valentina, die den Verlust ihres Mannes betrauern sollte, doch mit einem Übermaß an Bedrohungen und Gefahren, aber auch mit Geheimnisse von Seiten des Ermordeten konfrontiert wird. Mit ihr habe ich am meisten mitgelitten, da ich selber mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte und dieses Gefühl plötzlich vor dem Nichts zu stehen, äußerst beängstigend fand. Trotzdem ist sie eine sehr mutige Frau, die mich mit manch einer Aktion überraschen konnte.
David Gross ist ohne Frage ein äußerst interessanter Protagonist, von dem ich auf jeden Fall mehr erfahren möchte und mir auf jeden Fall auch die beiden Vorgänger zu Brandstifter noch holen möchte, um einfach mehr zu seiner Person und seinen Hintergründen zu erfahren. Er läßt sich auf jeden Fall nicht leicht erschüttern und ist hartnäckig.
Luka ist hier der "schwächste" Protagonist, zumindest von dem, was er erlebt. Er ist so ein wenig der Loser, der nichts so richtig auf die Reihe bekommt und der immer wieder, selbstverschuldet, auf die Nase fällt. Hier hatte ich höchstens Mitleid mit seiner Frau.
Mein Fazit:
Ein vielschichtiger, vielseitiger Thriller, der absolute Hochspannung bringt und ein wahrer Pageturner ist. Mit einem äußerst interessanten Ermittler, über den ich gerne mehr erfahren möchte. Dabei gibt es hier viele Perspektivenwechsel und auch Zeitsprünge, die den Leser fordern und bei denen man durchaus aufmerksam bleiben muss. Doch da es wirklich absolut fesselnd erzählt ist, war es für mich ein wahrer Pageturner und ich fand es genial, wie hier scheinbar völlig Unzusammenhängendes einen Sinn ergibt. Unbedint lesen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Gut oder böse?

Ich bin böse
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Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren ...

Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren Gang vors Gericht vorbereitet werden. Dabei ist man darauf bedacht, dass ihre wahre Identität geheim bleibt und niemand, ausser ihren Pflegeeltern und die Direktorin der neuen Schule weiß, wer sie wirklich ist. Noch nicht einmal ihre gleichaltrige Pflegeschwester Phoebe ahnt, wer das Mädchen ist. Dafür beginnt Phoebe gemeinsam mit ihren Freundinnen Milly zu tyrannisieren. Doch dadurch weckt sie eine Seite in Milly, die man besser nicht antasten sollte.
Meine Meinung:
Mit Ich bin böse ist der Autorin Ali Land etwas ganz besonderes gelungen, denn dieses Buch spiegelt hervorragend das Seelenleben eines Missbrauchsopfers wieder. Man merkte hier auch sehr gut, dass die Autorin über ein sehr fundiertes, psychologisches Wissen verfügt, denn sie erzählt die komplette Geschichte sehr glaubhaft und damit auch sehr beängstigend. Der Schreibstil ist nicht unbedingt als leicht zu bezeichnen, denn hier wird oft zwischen direkter und indirekter Rede gewechselt. Doch dieses ist sehr bezeichnend für Millys Psyche und gibt ihr Verhalten deutlich wieder. Trotz diesem erst einmal gewöhnungsbedürftigen Schreibstils war ich ganz schnell gefesselt vom Inhalt der Geschichte, denn diese hat es ganz schön in sich.
Sehr spannend ist hier die Darstellung der Protagonistin Milly, die wirklich überzeugt. Man begleitet das Mädchen gleich vom ersten Moment an und auch wenn man nicht allzu viele Details aus ihrer Vergangenheit erfährt, so reicht dies doch allemal, um sich vorzustellen, durch welche Hölle das Mädchen gehen musste. Die Zerrissenheit Millys mit dem inneren Kampf zwischen guter und böser Seite hat mich ebenfalls überzeugen können und ich habe die ganze Zeit gespannt darauf gewartet, wie und wann sich Milly offenbaren wird. Alles in allem bleibt es hier zwar eher ruhig, aber trotzdem fühlte ich mich gefangen und auch befangen. Man ahnt immer wieder, dass noch etwas kommen könnte und mit wem dies zusammenhängen wird und doch hofft man, dass Millys gute Seite den Kampf gewinnen kann. So bleibt der Spannungsbogen immer recht gleichmäßig und auch unterschwellig ist aber durchaus gegeben.
Erzählt wird das Geschehen von Milly in der Ich-Form, dabei kommt man ihr nicht unbedingt näher, denn Milly ist, verständlicherweise, keine einfache Persönlichkeit. Doch alles, was mit dieser Protagonistin zusammenhängt, war durchweg sehr glaubwürdig, der Charakter der Milly ist mehr als überzeugend dargestellt und konnte mich erschüttern. Was mich besonders berührte, waren ihre inneren Gespräche mit ihrer Mutter, an die sie sich doch so oft in Gedanken wendet. Seelischer und körperlicher Schmerz, den sie durch den Menschen, der sie eigentlich lieben und beschützen sollte, widerfahren ist und die psychische Verarbeitung, die Zerrissenheit, die Verlustangst, alles wurde fast spürbar dargestellt und war sehr faszinierend. Milly hat mich durchweg fesseln, berühren, aber auch irritieren und ängstigen können.
Die Nebencharaktere, die Pflegefamilie, scheint nach aussen eine sehr harmonische Familie aus einer eher gehobenen Schicht zu sein, doch auch hier ist es mehr der äußere Schein, der trügt.
Mein Fazit:
Ein Buch mit einem etwas anderem und eigenem Schreibstil, mit einer sehr gut dargestellten Protagonistin, aber auch mit dem passenden Umfeld. Die psychische Darstellung Millys ist rumdum gelungen und macht nachdenklich. Auch sonst läßt dieses Buch sehr nachdenklich zurück, denn hier fragt man sich doch, wie sehr die äußeren Umstände, die Vererbung und sonstige Einflüsse auf die psyche eines Menschen oder eines Kindes wirken. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Fesselnder Auftakt

Deathline - Ewig dein
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Pünktlich zum Beginn der Sommerferien findet in der kleinen Stadt Angels Keep das alljährliche Fest statt und auch die sechzehnjährige Josie nimmt mit ihren Freunden daran teil. Beim mechanischen Bullenreiten ...

Pünktlich zum Beginn der Sommerferien findet in der kleinen Stadt Angels Keep das alljährliche Fest statt und auch die sechzehnjährige Josie nimmt mit ihren Freunden daran teil. Beim mechanischen Bullenreiten steht ein junger Greeny, so wird der heimische Indianderstamm der Yowama hier genannt, der Josies Aufmerksamkeit erregt. Als dieser kurze Zeit später auf der Farm ihres Vaters anheuert, kann Josie es kaum fassen. Doch schon bald beginnen Ereignisse sowohl auf der Farm und auch in Angels Keep, die kaum erklärbar sind. Hat der Greeeny etwas damit zu tun? Denn eines ist klar, Ray, so heißt der junge Mann, scheint Geheimnisse zu verbergen.
Meine Meinung:
Mit Deathline - Ewig Dein beginnt Janet Clark eine neue Jugendbuch Reihe, deren Einstieg mir sehr gut gefallen hat. Gleich von Beginn an befindet man sich mitten in der Story und wird von den Ereignisse in Josies Leben gefesselt. Dabei ist der Schreibstil der Autorin absolut fließend und überzeugend und dank mysteriöser Geschehnisse und Geheimnisse bei vielen Charakteren wird dieses Buch zu einem Pageturner. Richtig gelungen fand ich hier die Mischung aus vielen Genre, denn Janet Clark verknüpft hier eine jugendliche Liebesgeschichte, mit Thrillerelementen, Mythen und Fantasy. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz, denn gemeinsam mit Josie und deren Freunden begibt man sich auf abwechslungsreiche Spurensuche. Zum einen gibt es Ereignisse auf der Farm, die gelöst werden wollen, aber auch in Angels Keep geht etwas vor, das nicht alltäglich ist und die Bewohner teilweise beunruhigt.
Die ganze Geschichte und deren Aufbau sind hier absolut glaubwürdig erzählt, so dass das gesamte Setting vor meinem inneren Auge lebendig wurde. Ich sah sowohl die kleine Stadt als auch Josies Farm und fühlte mich hier regelrecht zu Hause.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Josie erzählt. Dabei kommt man dieser sehr sympathischen jungen Frau schnell näher und ich persönlich konnte mich auch gleich gut mit ihr identifizieren. Was aber auch zum großen Teil daran liegt, dass ich Pferde liebe und viele von Josies Handlungen absolut nachempfinden konnte. Auch die Mythen, die hier über die Yowama wiedergegeben werden, klingen so realistisch, dass man glauben könnte, gleich wirklich vor einen Indianer aus diesem Volk zu stehen. Wie erwähnt, mochte ich Josie sehr, sie ist auf der einen Seite eine recht typisch sechzehnjährige, die sich Hals über Kopf in den geheimnisvollen und gut aussehenden Greeny verliebt, auf der anderen Seite weiß sie, wie sie handeln muss und welche Werte zählen. Freunde und Familie sind ihr sehr wichtig und dafür würde sie auch alles tun. Ray ist zunächst sehr geheimnisvoll, wobei ich um ehrlich zu sein, sehr schnell ahnte, welches Geheimnis er verbirgt. Doch trotzdem passte dieses perfekt in das Gesamtbild und auch wenn ich nun nicht unbedingt überrascht war, so fand ich diese Idee sehr gelungen.
Die Nebencharaktere der Geschichte runden das Gesamtbild noch einmal ab, denn sie verpassen der Story einen weiteren Teil Glaubwürdigkeit und Realität.
Mein Fazit:
Schon optisch ein wirkliches Eyecandy, konnte mich dieses Jugendbuch auch in allen weiteren Bereiche abholen und überzeugen. Schreibstil und Setting und auch der gut durchdachte Genremix ließen die Seiten beim Lesen nur so vorbei rauschen. Eine sympathische Protagonistin, die mich für sich einnehmen konnte, aber auch viele weitere interessante Charaktere runden den positiven Eindruck noch einmal mehr ab. Ein Jugendbuch, das absolut geeignet ist, für seine Zielgruppe, aber auch sonst für spannende und unterhaltsame Lesestunden sorgt. Am Ende bleiben noch so viele Fragen offen, dass ich sehnsüchtig auf den zweiten Teil warte. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Rasanter Thriller voller Spannung

Ein dunkler Trieb
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Nachdem Björn Liebermann seiner Lebensgefährtin zuliebe von Hamburg nach Berlin zieht, läuft nicht alles so, wie er es sich vorgestellt hat. Nicht nur, dass er auf seine Beförderung zum Hauptkommissar ...

Nachdem Björn Liebermann seiner Lebensgefährtin zuliebe von Hamburg nach Berlin zieht, läuft nicht alles so, wie er es sich vorgestellt hat. Nicht nur, dass er auf seine Beförderung zum Hauptkommissar verzichten und seine geliebte Hündin zurücklassen muss, nein, er wird auch noch vorläufig zur Mordkommission versetzt. Nachdem er dort erst einmal gebührend von seinen neuen Kollegen im Dienst eingeführt wurde, landet auch gleich ein sehr brisanter Fall auf den Tisch der Abteilung. Eine junge Prostituierte wird in einem verborgenen Waldstück aufgefunden. Schnell gibt es eindeutige Spuren, doch was die Kollegen der Kripo letzendlich erwartet, wird zu einem wahren Alptraum.
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass dieser Thriller wirklich richtig spannend ist und ein wahrer Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Autor L. U. Ulder hat hier mit einem absolut gelungenen Schreibstil eine völlig unvorhersehbare Geschichte erzählt, bei der einfach alles passte. Mit einer klaren und flüssigen Sprache zieht er den Leser gleich von der ersten Seite an in seine Geschichte. Der Schreibstil ist locker, gut verständlich und absolut fesselnd, einmal begonnen, entwickelt die Handlung einen starken Sog, nicht zuletzt auch dank der doch recht bildreichen Erzählungen, die auch für ein gutes Kopfkino sorgten.
Dank der vielen, recht kurz gehaltenen Kapitel, in denen die Perspektiven wechseln, steigt auch rasch die Spannung. Immer wieder dreht der Autor an der Spannungsschraube und lässt das Adrenalin steigen, zwar gibt es immer wieder Momente, in denen das Tempo wieder zurückgeschraubt wird, die aber auch nötig sind, um sich auf die Handlung und die Personen einzulassen. Trotzdem flacht die Geschichte nie ab und bleibt durchweg interessant.
Der Fall an für sich ist sehr grausam und der Leser bekommt genügend Details, mit denen er sich ein Bild formen kann, unbedingt zimperlich sollte man hier nicht sein, wobei es aber nicht zu detailliert wird, so dass man auch hier eigene Vorstellungn entwickeln kann. Was mir richtig gut gefallen hat, sind die zahlreichen Wendungen und absolut undurchsichtigen Entwicklungen. Zwar habe ich permanent mitgerätselt und doch kam ich dieses Mal nicht ansatzweise auf eine Idee, wer hier der Täter ist.
Durch einen personellen Erzähler in der dritten Person verfolgt man das Geschehen. Dabei wechseln sich hier immer mal wieder die Blickwinkel und was mir persönlich immer besonders gut gefällt, sind die Einblicke in die Gedankenwelt des Täters. Genau diese bekommen wir hier ebenfalls geliefert. Aber auch andere Perspektiven, vor allem die von Björn Liebermann, dem Kommissar, kommen hier vor. Zum einen bekam ich dadurch immer ein kleines bisschen mehr mit, als die Ermittler, zum anderen tappte ich genau so im Dunklen wie diese. Der gesamte Plot ist von Anfang bis Ende durchdacht und alles findet seine Auflösung. Auch die Ermittlungsarbeiten wirken hier recht gut und glaubwürdig, was für eine wirklich gute Recherche spricht.
Die Charaktere der Geschichte wirken authentisch und lebendig. Oft sind die Kommissare in Thrillern ja abgehalfterte Helden mit einem Paket voller Sorgen. Nicht so Björn Liebermann, der mir hier von Beginn an sehr sympathisch ist. Ich mag seine unkomplizierte Art, wie er sich Kollegen gegenüber gibt, wie er selber Ermittlungen führt und auch schonmal aus dem Bauch heraus handelt. Auch seine Kollegen, auch wenn sie hier Nebenrollen spielen, waren gut vorstellbar. Alle Charaktere und deren Aktionen und Interaktionen runden den Thriller noch einmal mehr ab.
Mein Fazit:
Absolut unvorhersehbar, voller Wendungen und viel Spannung kommt dieser Thriller daher. Der Protagonist Björn Liebermann ist ein sehr sympathischer Charakter, von dem ich hoffe, noch einiges lesen zu dürfen. Ich konnte dieses Buch erst aus der Hand legen, nachdem ich die letzte Seite verschlungen habe und freue mich regelrecht, mal einen Thriller gelesen zu haben, bei dem ich einfach mal im Dunklen tappte. Meine Leseempfehlung an alle Thrillerfans und die, die es gerne einmal mit diesem Genre versuchen möchten.