Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Rundum zufrieden stellender Abschluss

Beta Hearts
0

Seitdem ich den ersten Band der Beta-Hearts-Trilogie gelesen habe, bin ich absolut begeistert von dieser Reihe. Dieser dritte Band gehört definitiv zu denen, bei denen es mir schwer fiel, weiterzulesen, ...

Seitdem ich den ersten Band der Beta-Hearts-Trilogie gelesen habe, bin ich absolut begeistert von dieser Reihe. Dieser dritte Band gehört definitiv zu denen, bei denen es mir schwer fiel, weiterzulesen, weil ich einfach nicht Abschied von den lieb gewonnen Protagonisten nehmen wollte.
Der Einstieg in den letzten Band der Reihe fällt wieder sehr leicht und inhaltlich knüpfen die Ereignisse gleich an das Ende des zweiten Bandes an.
Marie Grasshoff schreibt wieder einmal absolut fesselnd und man hat beim Lesen das Gefühl mitten in der Story zu sein und die Charaktere auf ihrem sehr schweren Weg zu begleiten.
Der dritte Band beginnt wieder einmal recht ruhig, denn nach dem letzten Kampf gegen KAMI sind unsere Protagonisten doch recht angeschlagen. Interessant sind aber die vielen Erkentnisse, die man hier erlangt und die die gesamte Geschichte wieder mehr vertiefen und erklären. Auch so nach und nach beginnen dann auch unsere Protagonisten ihre Pläne in die Tat umzusetzen und auszuführen und dabei wird es dann wieder unheimlich spannend und es kommt wieder zu Kämpfen, aber auch zu unerwarteten Konflikten.
Die Welt, die Marie Grasshoff hier erschaffen hat, ist so unglaublich realistisch dargestellt, dass man einfach nur hoffen kann, dass wir uns nicht gerade in vollem Tempo auf solch ein Szenario zubewegen. Gerade was die Handlungen der Machtinhaber, der goldenen Drei, betrifft, passt absolut ins Geschehen und dank diverser Rückblicke erfährt man nun auch mehr über den einzelnen und über deren Beweggründe. Aber auch über die Gegenbewegung, die DVM, die zunächst als Sekte beschrieben wurde, erfahren wir nun viel mehr und können auch hier deutlich verstehen, was da alles wirklich hintersteckt.
Ansonsten ist die Geschichte wieder in unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Aus den Sichten der bekannten Protagonisten verfolgen wir das weitere Geschehen und dürfen hier ordentlich mitfiebern, ob es ihnen doch noch gelingen wird, die Welt zu retten.
Marie Grasshoff hat hier ganz extrem mit meinen Emotionen gespielt, vor allem was die Charaktere angeht. So war bisher immer Okijen van Dire mein absoluter Liebling, doch in diesem Band gab es eine Reaktion seinerseits, die mich völlig überrascht hat und bei der ich ihn am liebsten gepackt und geohrfeigt hätte. Aber auch die anderen Protagonisten sorgten immer wieder für neue Wendungen, die ich so nicht erahnt habe. Ob Luke und Flover, Andra, Byth und Ellis, sie sind mir alle so nahe gekommen, dass ich wirklich das Gefühl hatte, sie zu kennen und zu verstehen. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und glaubwürdig und ich habe mit jedem einzelnen wieder ordentlich mitgelitten.
Für mich ist aber auch KAMI unheimlich gut gezeichnet. Ihre Art des Erzählens, beinahe poetisch, hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt und ihre Handlungen scheinen immer menschlicher zu werden. Gerade ihre philosophischen Gedankengänge gaben der Geschichte etwas besonderes und man konnte diese ebenfalls nachempfinden.
Mein Fazit
Mit Beta Hearts hat Marie Grasshoff einen stimmigen Abschluss ihrer Trilogie erschaffen. Sie hat mich hier mit auf eine Reise in die Zukunft genommen, die auf ihre Art erschreckend glaubwürdig klang und auch ein Stück weit nachdenklich stimmte. Gerade mit den Einschüben der KI KAMI brachte sie mich immer wieder dazu innezuhalten und darüber nachzudenken, dass da so einiges Wahres an den Gedanken ist. Schätzen wir Menschen überhaupt noch was wir haben? Auf welch einem erstaunlichen Planeten wir leben? Die gesamte Neon-Birds-Trilogie ist für mich ein Highlight, das ich gerne ans Herz lege! Ganz große Liebe für diese Reihe!

Veröffentlicht am 08.11.2020

Grausam, spannend, verwirrend

Der Heimweg
0

Als Jules Tannenberg für seinen Freund Caesar die Schicht am Begleittelefon übernimmt, ahnt er noch nicht, welch ein Gespräch auf ihn wartet. Das Begleittelefon ist eine Einrichtung, bei der junge Frau ...

Als Jules Tannenberg für seinen Freund Caesar die Schicht am Begleittelefon übernimmt, ahnt er noch nicht, welch ein Gespräch auf ihn wartet. Das Begleittelefon ist eine Einrichtung, bei der junge Frau nachts auf ihrem Heinweg eine Nummer wählen können, wenn sie Angst bekommen und der Begleiter am Telefon sorgt dafür, dass die Frauen Ruhe bewahren können. Doch an diesem Samstag ist alles anders, denn dieses Mal ruft Klara bei Jules an und schnell wird klar, dass die junge Mutter auf einem ganz besonderen Weg und ihr Verfolger ein Psychopath ist, der ihr Todesdatum angekündigt hat und dieses Datum ist heute.
Meine Meinung
Kaum ein Autor vermag seine Leser so zu polarisieren wie Sebastian Fitzek, doch ich gehöre schon seit langem zu denen, die jedes Jahr dem Oktober und somit einem neuen Buch des Autors entgegen fiebern.
Mit der Heimweg konnte mich Sebastian Fitzek wieder einmal bestens unterhalten und sorgte für ein Verwirrspiel par excellence.
Sein Schreibstil ist einfach und flüssig und auch wenn es hier zunächst noch recht ruhig beginnt, schafft er es doch wieder ein für ihn ganz eigenes Tempo aufzubauen, das den Leser durch die Seiten treibt.
Schon im Prolog wird klar, dass es hier grausam zugehen wird. Doch die wirkliche Grausamkeit wird hier erst so nach und nach deutlich. Definitiv ist der Thriller inhaltlich nicht für zartbesaitete LeserInnen geeignet, denn Fitzek schreckt hier nicht vor Gewalt gegenüber Frauen zurück, aber gerade das macht dieses Buch auch wieder besonders spannend und erschreckend. Ich fand zwar, dass es dieses Mal ein wenig dauerte, bis das Fitzek typische Verwirrspiel begann, doch mit plötzlichen Wendungen schaffte er es wieder, mich schwindelig zu schreiben und ich wusste nicht mehr, was wahr und was gelogen ist, was real und was nicht. Genau das gelingt keinem Autor so gut, wie Sebastian Fitzek.
Aus wechselnden Sichten zwischen den Protagonisten Jules und Klara und verschiedenen Rückblicken auf die Vergangenheit der beiden, verfolgt der Leser das Geschehen. Mit kurzen Kapiteln und raschen Wechseln der Perspektiven fällt es schwer, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind wieder einmal vielschichtig und alles andere als durchschaubar. Jules scheint eine gebrochene Persönlichkeit zu sein, der nicht nur eine furchtbare Kindheit hatte, sondern auch in jüngster Vergangenheit furchtbares erlebt hat. Umso mehr setzt er sich für die ein, die am Begleittelefon auf Hilfe hoffen. Auch Klara ist auf den ersten Blick psychisch am Boden und auch sie ist bisher in ihrem Leben durch die Hölle gegangen. Viel mehr möchte ich gar nicht über die Protagonisten verraten, denn hier warten immer wieder neue Überraschungsmomente auf den Leser.
Diese beiden Charaktere sind auch der Mittelpunkt des Psychothrillers. Trotzdem gibt es eine handvoll weiterer Personen, die durchaus wichtig für die Handlung sind und ebenfalls für neue Wendungen sorgen.
Mein Fazit
Für mich haben die Fitzek Bücher immer einen großen Nachteil: sie sind viel zu schnell gelesen und es dauert immer so lange, bis man einen neuen Fitzek in der Hand halten darf. Wieder einmal konnte mich der Autor, nach einem kurzen Moment zu Beginn, völlig in seinen Bann ziehen und schon nach kurzer Zeit wurde es zu einem rasanten Verwirrspiel, bei dem es schwer fiel, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Für mich wieder einmal spannende und großartige Unterhaltung!

Veröffentlicht am 08.11.2020

Sollte man nicht mit der Sebastian Bergman Reihe vergleichen

Wolfssommer
0

In der schwedischen Stadt Haparanda wird ein Wolf tot gefunden. Um herauszufinden, was mit dem Tier geschehen ist, wird dieses näher untersucht, doch was die Experten finden, ist erschreckend, denn im ...

In der schwedischen Stadt Haparanda wird ein Wolf tot gefunden. Um herauszufinden, was mit dem Tier geschehen ist, wird dieses näher untersucht, doch was die Experten finden, ist erschreckend, denn im Magen des Wolfes befinden sich menschliche Überreste. Hanna Wester und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und finden eine Spur, die sie ins Dorgenmilieu leitet. Es scheint, als wäre ein Deal geplatzt und dabei sind nicht nur die Drogen, sondern auch eine Menge Geld verschwunden. Neben der Profikillerin Katja tauchen nun immer mehr Kriminelle in Haparanda auf und alle sind auf der Suche nach dem verschwundenen Geld und den Drogen.
Meine Meinung
Ich bin schon lange ein großer Fan der Sebastian Bergman Reihe, die Hans Rosenfeldt gemeinsam mit Michael Hjorth geschrieben hat. Dementsprechend gespannt war ich auf den neuen Thriller, den Hans Rosenfeldt dieses Mal alleine geschrieben hat.
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass man hier die beiden Reihen auf keinen Fall miteinander vergleichen sollte. Dabei muss ich zugeben, dass ich aber auch immer wieder, zumindest beim Erzählstil, auf Parallelen zu der bekannten Reihe Ausschau gehalten habe.
Das allerdings war ein Fehler, denn so habe ich gerade zu Beginn ein wenig länger gebraucht, um Zugang zu Wolfssommer zu finden. Das liegt aber auch mit daran, dass vor allem zu Beginn häufig neue Personen auftauchen und man erst so nach und nach einen Überblick erhält, wer hier wer ist und welche Intentionen hinter den Handlungen stecken.
Nichtsdestotrotz schreibt Rosenfeldt flüssig und intensiv, so dass man die Szenen vor sich sieht. Allerdings ist es kein Thriller für zwischendurch, da man hier durchaus Konzentration benötigt, den Vorgängen zu folgen.
Der Thriller beginnt mit einem sehr interessanten Prolog und der zunächst ruhige Einstieg nimmt ebenfalls immer mehr Spannung auf. Hat man dann einmal den Überblick über alle beteiligten Charaktere erhalten, kann man auch dem Inhalt folgen. Doch nach wie vor bleibt es ein sehr komplexer Thriller, bei dem nicht nur der Fall, sondern auch das Privatleben der unterschiedlichen Charaktere mit eingebaut wird.
Wie bereits erwähnt, erhält der Leser hier eine Menge an unterschiedlichen Perspektiven geboten, die sich zwischen den Kapiteln abwechseln und nicht gleich auf die handelnde Person hinweisen. Neben den gegenwärtigen Handlungen erfährt man auch etwas über die Vergangenheit der Profikillerin Katja. Neben all diesem erzählt selbst die Stadt Haparanda, was noch einmal mehr zeigt, wie komplex das Gesamte aufgebaut ist.
Die Charaktere sind vielzählig und Rosenfeldt gibt den einzelnen Personen durchaus ein Gesicht, was diese lebendig und glaubhaft werden lässt. Jeder einzelne bekommt eine Geschichte, so dass man sich ein Bild der Person machen kann. Allerdings ist das nicht immer leicht, denn dadurch werden die verschiedenen Charaktere nicht unbedingt durchschaubarer. Ermittlerin Hanna wurde mir recht schnell sympathisch, gerade auch weil sie kein Charakter ist, den man in schwarz oder weiß einteilen kann, sondern durchaus über Ecken und Kanten und vor allem jeder Menge Probleme steckt. Genauso verfährt Rosenfeldt aber auch mit seinen weiteren Charakteren, was zwar glaubwürdig wirkt, aber nicht unbedingt leicht zu lesen ist.
Mein Fazit
Im großen und ganzen konnte mich Hans Rosenfeldt mit seinem Thriller Wolfssommer überzeugen. Es ist ein absolut komplexer Thriller, der sich nicht mal so leicht nebenbei lesen lässt. Doch Rosenfeldt schafft es, den Überblick über seine vielen losen Handlungsfäden zu halten und diese zum Schluss logisch aufzulösen. Letzten Endes bleibt genug Erzählstoff übrig, der darauf schließen lässt, dass hier weitere Teile rund um Ermittlerin Hanna erscheinen werden. Lesenswert!

Veröffentlicht am 08.11.2020

Ein Dühnfort eben

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
0

Gerade erst hat Kommissar Tino Dühnfort seine neue Stelle in der Abteilung Operativen Fallanalyse angetreten, als schon die ersten Fälle auf seinem Tisch landen. Zunächst wird ein Ehepaar in seinem Haus ...

Gerade erst hat Kommissar Tino Dühnfort seine neue Stelle in der Abteilung Operativen Fallanalyse angetreten, als schon die ersten Fälle auf seinem Tisch landen. Zunächst wird ein Ehepaar in seinem Haus durch eine Armbrust getötet, doch schnell häufen sich die Todesfälle. Während noch niemand einen Zusammenhang sieht, wird Dühnfort stutzig und nach seiner Recherche ahnt er schon, dass diese Fälle in Zusammenhang stehen.
Meine Meinung
Schon lange bin ich ein großer Fan der Kommissar Dühnfort Reihe und auch der neueste Band musste deshalb einziehen.
Wie immer gelingt der Einstieg mühelos und nach mittlerweile neun Bänden fühlt man sich doch schnell wieder wohl mit dem sympathischen Kommissar. Inge Löhnig erzählt sehr flüssig und spannend, so dass man schnell gefesselt wird. Allerdings muss ich hier sagen, dass ich zunächst die Ermittlungen gar nicht so interessant fand. Vielmehr war es die Geschichte, die nebenbei erzählt wird, mit der mich die Autorin wirklich packen konnte.
Damit weicht sie auch ein wenig ab von ihrer üblichen Herangehensweise. Zwar gab es auch in den vorigen Fällen immer wieder auch Einblicke auf Täter und Opfer, doch hier sind es Videobotschaften eines Teenagers, eines jungen Mädchens und dessen Schicksal mich sehr berührt hat. Neben den Ermittlungen, dem Videotagebuch und weitere kleinere Perspektivenwechsel mit Blick auf den Täter, erfährt man auch hier wieder etwas über das Privatleben des Ermittlers Dühnfort. Zwar ist es genau das, was die einzelnen Bände miteinander verbindet, doch im großen und ganzen könnte man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen. Wer allerdings auch wert auf die privaten Bereiche des Ermittlers legt, sollte die Reihe chronologisch lesen.
Der Fall ist ein wenig anders aufgebaut, was unter anderem auch daran liegt, dass Dühnfort die Abteilung gewechselt hat und nun nicht mehr so intensiv in den Ermittlungen involviert ist. Nichtsdestotrotz ist der Kommissar wieder derjenige, der schneller als die anderen Zusammenhänge sieht. Mit zunehmden Anstieg der Mordfälle wird es auch immer spannender und insgesamt ist es wieder ein gut durchdachter und logisch gelöster Fall.
Wie schon erwähnt, führen unterschiedliche Perspektiven durch den Kriminalroman, die dem Leser tiefere Einblicke gewähren. Tatsächlich hatte ich sogar schon fast Verständnis für die Handlungen des Täters und konnte seinen Hass regelrecht nachvollziehen. Worum es geht, werde ich natürlich hier nicht verraten, doch die Masche, die hier beschrieben wird, gibt es wohl leider auch, was die Geschichte umso erschreckender werden lässt.
Nach so vielen Bänden mit Kommissar Dühnfort hat man auch das Gefühl, einen alten Bekannten wiederzutreffen. Immer wieder beeindruckt er mich mit seinem klaren Verstand und auf den ersten Blick scheint es, als wäre die neue Abteilung genau richtig für ihn. Allerdings habe ich so ein wenig das Gefühl, dass er seinen alten Job vermisst. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es da weitergehen wird. Neben ihm stehen bereits bekannte Kollegen, aber auch die Kollegen der neuen Abteilung, die hier noch ein wenig im Hintergrund bleiben.
Mein Fazit
Wieder einmal ein gelungener Dühnfort Krimi, bei der mich vor allem die Geschichte in der Videobotschaft berühren konnte. Wie immer sorgen ein lockerer Schreibstil und der gut durchdachte Fall für gute Unterhaltung. Für Dühnfort Fans wieder ein Muss und für alle, die es noch werden wollen, empfehle ich einfach ab Band 1 zu beginnen und die gesamte Reihe zu verschlingen.

Veröffentlicht am 29.10.2020

Mit Längen und doch episch

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
0

Das Königreich Inys ist geteilt in seinem Glauben. Während man im Osten die Drachen verehrt, werden diese im Westen als schreckliche Bestien geahndet. Die junge Tané, eine Waise aus Seiiki, dem Osten, ...

Das Königreich Inys ist geteilt in seinem Glauben. Während man im Osten die Drachen verehrt, werden diese im Westen als schreckliche Bestien geahndet. Die junge Tané, eine Waise aus Seiiki, dem Osten, hat nur einen Wunsch: sie möchte Drachenreiterin werden. Doch ausgerechnet sie ist es, die gegen das Gesetz verstösst, indem sie einen Schiffbrüchigen rettet. Dabei ahnt sie nicht im geringsten, was sie damit heraufbeschwören wird. Währenddessen herrscht Königin Sabran und versucht, ihr Volk zu beschützen. Was sie nicht ahnt ist, dass ihre Kammerzofe Ead eigentlich eine Magierin ist, die alles daran setzt, Sabran zu beschützen. Als ein uralter Drache wieder erwacht, müssen die beiden Reiche zusammenhalten, denn plötzlich stehen alle vor einer großen Bedrohung.
Meine Meinung
Schon das auffällig gestaltete Cover versprich eine epische Fantasygeschichte und macht absolut neugierig. Spätestens das Wort Drache verlockte mich dann auch dazu, dieses Buch lesen zu wollen.
Ich muss zugeben, dass ich hier wirklich eine ganze Zeit lang brauchte, um mich halbwegs in diese absolut komplexe Geschichte einzufinden. Gerade zu Beginn hatte ich das Gefühl nahezu mit Orten und Charakteren erschlagen zu werden und auch das Worldbuilding braucht Zeit, um es halbwegs greifen zu können. Nichtsdestotrotz hat Samantha Shannon einen absolut bildgewaltigen Schreibstil und je mehr es mir gelang, Zugang zu ihrer Welt zu finden, desto mehr konnte mich die Geschichte auch in ihren Bann ziehen.
Wie ich schon sagte, es brauchte eine Zeit, bis ich hier halbwegs einen Überblick bekam, denn das Worldbuilding ist vielschichtig und komplex. Neben Magie und Drachen gibt es viele Mythen und Legenden, Intrigen und Streit zwischen den Reichen und vieles mehr.
Wer sich von einem etwas schwierigeren Einstieg nicht abschrecken lässt, bekommt dafür aber eine Fantasywelt geliefert, die durchdacht ist und mit vielen Details lebendig wird.
Dadurch, dass wir hier zunächst wirklich viele Personen und somit auch viele unterschiedliche Gedanken und Ansichten kennenlernen, zieht sich der Beginn und wirkt langatmig. Doch ab ca der Mitte beginnt es dann, spannend zu werden. Ihre Art, die Mythen der fremden Welt zu gestalten und vorstellbar werden zu lassen, ist wirklich einzigartig. Die beiden unterschiedlichen Reiche im Osten und Westen und deren unterschiedlichen Ansichten sorgen für Konflikte, aber auch für Überraschungen und Wendungen.
Erzählt wird das ganze dann auch in vielen unterschiedlichen Perspektiven. Wer da wann weshalb handelte, war mir auch erst nach und nach klarer. Doch die Autorin hat hier neben einen komplexen Welt ebenso komplexe Figuren geschaffen.
Mein Liebling war Magierin Ead, die für den Schutz der Königin sorgt. Dabei ist es gerade für Magier absolut schwer, denn diese sind alles andere als gern gesehen und eine Entdeckung eines Magiers könnte tödlich enden. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die aber mit viel Einfühlungsvermögen agiert. Auch die Waise Tané spielt eine wichtige Rolle und sie setzt alles daran, um ihren Traum zu erfüllen. Niclays, der verbannte Alchemist des Westens, Loth, der beste Freund der Königin und noch viele mehr geben der Geschichte immer neue Perspektiven und, weiß man erst einmal, wer wer ist, erlebt man immer mehr von dieser gigantischen Welt.
Mein Fazit
Der Orden des geheimen Baumes ist kein einfaches Buch und, zumindest für mich, keine Geschichte für mal eben zwischendurch. Man braucht hier Zeit, um die Intentionen der Charaktere zu durchschauen und auch das gesamte, komplexe Worldbuilding zu verstehen. Magie, Drachen, Piraten, Intrigen und unterschiedlichste Charaktere machen die Geschichte zu einem Erlebnis. Das etwas abrupte Ende ist absolut überraschend und weckte sofort in mir den Wunsch, die Geschichte weiterlesen zu wollen.