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Veröffentlicht am 02.10.2024

Außergewöhnliche Geschichte

Die Magie goldgewebter Herzen
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In Brinon ist es eine Tradition, dass wenn ein Ehepartner stirbt, ein anderes Familienmitglied geheiratet wird, ein Grund dafür ist, dass magische Gewebe zwischen den verbundenen Familien zu erhalten. ...

In Brinon ist es eine Tradition, dass wenn ein Ehepartner stirbt, ein anderes Familienmitglied geheiratet wird, ein Grund dafür ist, dass magische Gewebe zwischen den verbundenen Familien zu erhalten. Nach dem Tod seiner Frau heiratet Noel nun ihren Bruder Lucien, mit dem er auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam hat. Während Lucien sich in der Stadt nicht wohl fühlt und Noel und seine Tochter um Frau und Mutter trauern, beschließen sie, aufs Land zu ziehen. Zwar ist Noel durch und durch ein Stadtmensch, doch da das Leben in der Stadt Lucien regelrecht zerstört, geht er mit ihm nach Cinq Soleis, Luciens Gut. Während des Sommers nähern sie sich einander an und müssen sich eingestehen, dass Liebe und Magie viele Facetten beinhalten.
Ich war von diesem wunderschönen Cover bereits magisch angezogen und der Klappentext versprach einen sehr gefühlvollen Fantasyroman. Genau dieses erhält man auch mit diesem Buch, das einfach auch mal etwas anderes ist, als Mainstream.
Autorin Eleanor Bardilacs Schreibstil ist einfach anders und sehr besonders, sehr gefühlvoll, beinahe zart und bildlich erzählt sie ihre Geschichte. Der Einstieg fiel mir aber zunächst nicht ganz leicht, da die Handlung sehr ungewöhnlich ist und in Kombination mit dem Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig war.
Doch je tiefer man in der Story abtauchen konnte, desto nachdenklicher stimmte diese. Bardilac widmet sich nicht nur einer Vielzahl an bunten Charakteren, sondern geht auch auf unterschiedlichste Stimmungen dieser ein. Was oft in anderen Büchern schnell zu überladen wirkt gibt diesem Roman eher das ganz besondere.
Das Magiesystem ist nicht leicht zu durchschauen, da man auch zunächst nur miterlebt, wie Herzen magisch miteinander verwoben werden. Dieses dient dazu, dass die Magie der jeweiligen Familien miteinander verbunden werden.
Das Worldbuilding ist eher ein historisches, anhand der Begebenheiten in der Regencyzeit angesiedeltes Setting. Man spürt hier durchaus den Wandel der Zeit. Auch die Darstellung zwischen dem Leben in der Stadt und auf dem Land wurde sehr gut dargestellt. Hatte man in der Stadt noch ein beklemmendes Gefühl beginnt es auf dem Land ruhiger und beschaulicher zu werden.
Wer eine Geschichte mit viel Tempo sucht, wird hier nicht unbedingt fündig. Vielmehr ist eine Geschichte der Kontraste und der Andersartigkeit.
Die Charaktere waren unglaublich intensiv und voller Tiefgang gezeichnet und ihre Besonderheiten klar zum Ausdruck gebracht. So wie im echten Leben ist jeder anders und besonders und das zeigt die Autorin hervorragend.
Noel ist in Trauer, seine Stimmung passt zum bedrückenden Setting der Stadt, genauso wie Luciens Abneigung gegenüber diesem Leben. Erst mit dem Umzug aufs Land ändern sich auch die Stimmungen.
Mein Fazit: Die Magie goldgewebter Herzen ist anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Wer es schafft, sich auf dieses besondere Buch mit all seinen Farben und Facetten einzulassen, erhält einen unheimlich gefühlvollen und cozy Fantasyroman, der durch intensiv gezeichnete Charaktere brilliert. Es ist kein leichtes Buch für zwischendurch, aber absolut besonders. Leseempfehlung an alle, die auch gerne mal zu etwas anderem greifen.

Veröffentlicht am 02.10.2024

spannende Story

Der Spiegel des Drachen - Weltenwandel
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Im Land Aldaketa läuft schon seit längerem nichts mehr so, wie man es gewohnt war. Die Temperaturen sinken immer weiter und das Land versinkt nahezu in Klimakatastrophen. Als bei einem großen Erdbeben ...


Im Land Aldaketa läuft schon seit längerem nichts mehr so, wie man es gewohnt war. Die Temperaturen sinken immer weiter und das Land versinkt nahezu in Klimakatastrophen. Als bei einem großen Erdbeben eine Lawine ausgelöst wird, werden ganze Dörfer regelrecht verschüttet.Zwar versucht Königin Estrella alles, um mit ihrer Magie ihrem Volk zu helfen, doch langsam verlassen sie die Kräfte. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben schickt die Königin vier Menschen auf eine Mission. Sie sollen gemeinsam den Drachen finden, der ein Portal in eine andere, hoffentlich bessere Welt, beschützt. Eine Reise voller Gefahren und Abenteuer beginnt und die vier Einzelgänger müssen irgendwie lernen, einander zu vertrauen.
Ich liebe Drachen und Geschichte rund um diese ganz besonderen Fabelwesen und so war mit einem Blick auf das wunderschöne Cover klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Für mich war es mein erstes Buch der Autorin April Wynter, aber ganz bestimmt nicht mein letztes, denn sie konnte mich mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil mitten in ihre spannende Geschichte ziehen.
Mit wechselnden Perspektiven, durch die wir Leser auch die unterschiedlichen Charaktere und deren persönliche Belange, zumindest teilweise kennenlernen, erleben wir die Geschichte. Was zu Beginn noch recht langsam voranschritt, wurde dann immer mehr fesselnd. Allein durch die immer stärker werden äußerlichen Bedingungen, wie die schlimmen Katastrophen durch die Unwetter, geraten auch die Gefährten immer mehr unter Zeitdruck. Die Reise entpuppt sich voller Gefahren und Unwägbarkeiten.
Die Welt ist recht komplex gehalten, da hier auch so viele Charaktere eine Rolle spielten, musste man sich immer wieder auf die einzelnen Charaktere einlassen. Nach und nach erleben wir, wie die Gruppe zusammenwächst, wie man mehr über die Hintergründe der Welt erfährt und wie innerhalb der Gruppe auch Zweifel entstehen.
Das Tempo, wie erwähnt zunächst ruhig, steigert sich immer mehr, immer neue Plottwists, Gefahren und auch gemeine Cliffhanger an den Kapitelenden sorgen für den Wunsch, das Buch in einem Rutsch lesen zu wollen. Ich wollte durchaus immer mehr über die einzelnen Beweggründe erfahren, die sich erst so nach und nach offenbaren.
Was hier einfach besonders gelungen ist, ist die Parallele zu unserer eigenen Welt. Immer häufiger auftretende Klimakatastrophen, die letzendlich durch die unsagbare Gier der Menschen ausgelöst wurde, kann man durchaus auch auf unsere eigenen Probleme spiegeln. Diese Begebenheiten stimmen nachdenklich, denn hier wird einem durchaus bewusst, dass auch unsere eigenen Ressourcen nicht endlos sind und wir kene neue Welt inpetto haben, die uns vor irgendwelchen Katastrophen retten können.
Kommen wir zu den vier ungewöhnlichen Protagonisten, die ich zunächst mit einigem Abstand betrachtet habe und mit denen ich erstmal warm werden musste, da keiner von ihnen direkt mit offenen Karten spielt. Da wäre die Assassine Aylia, die für ihre Freiheit der Gilde beitrat und alles dafür tun würde, der Vertraute der Königin, Rylo, der offensichtlich alles für diese tun würde. Dazu kommen Taran, der sich im Umgang mit Tieren besser auskennt, als mit dem mit Menschen und die Prostituierte Langara, bei deren Handlungen nie genau wusste, welchem Zweck sie wirklich dienten. Vier wirklich spannende Protagonisten, die mir immer wieder neue Perspektiven auf ihre Welt gaben und ebenfalls immer wieder nachdenklich stimmten.

Mein Fazit: Eine komplexe Welt, deren Gefahren und Entwicklungen durchaus mit unserer Welt zu vergleichen sind. Hier wird ein aktuelles Thema ganz geschickt in einer Fantasystory verpackt, die letzendlich zum Nachdenken anregt. Mir hat die Geschichte unheimlich gut gefallen und ich habe sie wirklich in kürzester Zeit verschlungen. Alle offenen Fäden werden miteinander verküpft, ergeben letzen Endes ein logisches Gesamtbild und ein Ende, das zu überraschen weiß. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.09.2024

Tolles Jugendbuch mit wichtiger Botschaft

Death. Life. Repeat.
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Seit dem Tod seiner Mutter vor genau einem Jahr ist für den achtzehnjährigen James Spencer, genannt Spence, alles anders. Als er nach einer im Auto verbrachten Nacht durch einen Ruck wach wird, steigt ...

Seit dem Tod seiner Mutter vor genau einem Jahr ist für den achtzehnjährigen James Spencer, genannt Spence, alles anders. Als er nach einer im Auto verbrachten Nacht durch einen Ruck wach wird, steigt er aus und sein Blick fällt auf Clara Hart, die wohl scheinbar sein Auto mit ihrem beim Einparken gestreift hat. Doch an der Stoßstange ist nichts zu sehen und trotz Verwirrung beginnt auch für Spence der Schultag. Zwischen langweiligem Unterricht, Pause und Partyplanung für den Abend, an der Spence eigentlich kein Interesse hat, vergeht sein Tag. Die Party bei Anthony ist das übliche ausartende Spiel zwischen Alkohol und Drogen, doch nach etwas, was zwischen Anthony und Clara in dessen Zimmer vor sich gegangen ist, flieht Clara panisch aus dem Haus und wird bei einem Unfall tödlich verletzt. Entsetzlich, doch dann wird Spence erneut durch einen Ruck an seinem Auto geweckt.
Geschichten wie Und täglich grüßt das Murmeltier finde ich äußerst interessant und so war ich sehr neugierig auf Louise Finchs Jugendbuch DeathLifeRepeat, in dem Teenager Spence in einer Zeitschleife gefangen ist und einen Freitag immer wieder erleben muss.
Das Buch ist sehr fließend und mit jugendlicher Sprache geschrieben, womit es auch gerade die Zielgruppe ansprechen sollte. Zwar gab es dann hin und wieder in den Kapiteln Zeitsprünge, die zunächst etwas verwirrten, die jedoch schnell wieder klar wurden.
Die Idee mag nicht komplett neu sein, hat mir in der Art aber absolut gefangen, denn Louise Finch gelingt es, ihren Protagonisten Spence im richtigen Licht in das Zentrum der Geschichte zu rücken.
Wir erleben die Ereignisse in der Ich-Perspektive des Protagonisten Spence mit, nehmen teil an seiner anfänglichen Verwirrung, seinen Gedanken, was er ändern muss, um den nächsten Tag endlich zu erleben und wie er beginnt, sich zu verändern. Dabei lernt man immer mehr auch seine Freunde kennen und beginnt auch hier immer mehr zu hinterfragen, denn eins wird deutlich, nicht unbedingt alles und jeder ist das, was er nach außen vorgibt zu sein.
Es ist eine recht typische Jugendclique, der reiche und schöne Anthony, der immer den Ton angibt, ein Frauenheld ist und durchweg eine sehr toxische Persönlichkeit hat. Spence, der Mitläufer und Wurm, der eigentlich Gary heißt, der sich teilweise von Anthony erpressen lässt. All das ergibt nach und nach, mit jedem Erleben des gleichen Tages ein völlig neues Bild.
Warum sich der Tag wiederholt, wird nicht sofort für Spence klar, doch er sieht seine Mission darin, seine Klassenkameradin Clara das Leben zu retten. Doch letzten Endes ist er es selbst, den zu retten es gilt, denn Spence hat lange nicht gemerkt, wie sehr er seinem toxischen Freund Anthony ähnelt.
Ich fand äußerst interessant, mitzuverfolgen, wie Spence immer mehr nachdenkt, wie er sich verändert und wie er dabei wächst. Das macht nachdenklich und lässt innehalten.
Mein Fazit: Ein für mich sehr gelungenes Jugendbuch über Veränderungen und zu sich selbst finden, über Bewältigung von Trauer und Akzeptanz anderer. Protagonist Spence erlebt hier deutlich, wieviel es ausmacht, einmal bei sich selber anzufangen und einzusehen, dass man selbst auch Fehler macht. Tolles Jugendbuch mit wichtiger Botschaft.

Veröffentlicht am 27.09.2024

Aus dem Leben eines Teenagers

Mein Herbst voller Küsse, Chaos und Graffiti
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Die Sommerferien gehen zu Ende und für Charlie, Noah und ihre Freunde heißt es back to school. Doch noch bevor die Schule beginnt, warten ihre Eltern noch mit einer Überraschung auf. Franziska, die Freundin ...

Die Sommerferien gehen zu Ende und für Charlie, Noah und ihre Freunde heißt es back to school. Doch noch bevor die Schule beginnt, warten ihre Eltern noch mit einer Überraschung auf. Franziska, die Freundin von Charlies Mutter, möchte nach der Trennung von ihrem Noch-Mann und dem Tod der Mutter, zurückkehren, da sie aber noch einiges zu erledigen hat, soll Franziskas Tochter Sina zunächst bei Charlie wohnen und diese soll sich ihr Zimmer mit Sina teilen. Das kann ja eigentlich gar nicht so schlecht werden, glaubt Charlie, denn früher waren Sina und sie Freunde, doch schon bei der Begrüßung muss sie feststellen, dass Sina sich verändert hat. Optisch wie ein Rockstar sprayt sie Graffitis und ausgerechnet Noah findet sie toll. Na das kann ja ein Herbst werden.
Mit Mein Herbst voller Küsse, Chaos und Graffiti erschien nun der zweite Band aus dem Charlie & Noah Universum und hat mir ausgesprochen gut gefallen. Gleich vorweg: es ist nicht schlimm, wenn man Band 1 nicht kennt, da es vom reinen Verständnis her leicht ist, zu folgen, aber die Geschichte ist schon absolut süß und lohnt sich allein schon deswegen.
Der Einstieg fiel hier unheimlich leicht, denn die Autorin Michaela Thewes schreibt nicht nur sehr humorvoll und flüssig, sondern hat den passenden Teenie Slang hervorragend getroffen, als Mutter einer Tochter im ähnlichen Alter musste ich hier so manches Mal schmunzeln. Deshalb sag ich hier auch: diese Geschichte ist absolut perfekt für Teenies, denn sie ist einfach wie aus dem Leben gegriffen und man fühlt sich an seine eigene Teeniezeit erinnert.
Die Geschichte bietet einfach super Unterhaltung, während man Charlie durch ihren Alltag begleitet und auf so manch ein Problem stösst. Sei es die komische neue Mitbewohnerin, die so ganz anders ist als erwünscht oder die ersten kleinen Streits mit Noah, man begleitet Charlie dabei und kann sich in jeder ihrer Lagen und Gefühle reindenken und ja, ich befürchte, ich wäre so manches Mal wie Charlie gewesen. Die gesamte Stimmung des Buches hat mir wirklich richtig gut gefallen und ich habe mein Herz an Charlie und Noah, aber auch an ihre Familie verloren.
Der Lesefluss wird hier unheimlich hoch gehalten, weil man sich einfach so gut in die junge Protagonistin versetzen kann. Ich habe das Buch an nur einem freien Vormittag regelrecht verschlungen und auch wenn die Geschichte, wie erwähnt, perfekt für jüngere Leser ist, fühlte ich mich einfach wohl.
Charlie ist eine tolle Protagonistin, der man in der Ich-Perspektive folgt. Sie ist einfach nett, süß, absolut authentisch und sympathisch. Was ich hier einfach toll fand, ist, dass hier mal die Alltagsprobleme eines Teenagers wichtig waren. Jugendbücher beschreiben oft wirklich problematische Geschichte, aber bei Charlie dreht es sich um das, womit sich wohl jeder Teenager herumschlägt.
Doch nicht nur Charlie war toll gezeichnet, auch alle anderen Charaktere wirken lebendig und authentisch und machen die Geschichte absolut greifbar.
Mein Fazit: Mit Mein Herbst voller Küsse, Chaos und Graffiti hat Michaela Thewes einen tollen, lebendigen Jugendroman geschrieben, der mit humorvollem Schreibstil, jugendlicher Sprache, authentischen Charakteren und einfach ganz viel Herz überzeugt. Ein Buch, das einfach unterhält und mit dem sich so manch ein Teenager wiederfinden wird. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für das Charlie & Noah Universum.

Veröffentlicht am 25.09.2024

Zweite Chancen und mehr

Window Shopping – Eine weihnachtliche Versuchung
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Kurz vor Weihnachten in New York, bei einem Bummel durch die vorweihnachtliche Stadt wird die junge Stella vom Schaufenster des großen Luxuskaufhauses Vivant angezogen. Während sie in Betrachtung des blinkenden ...

Kurz vor Weihnachten in New York, bei einem Bummel durch die vorweihnachtliche Stadt wird die junge Stella vom Schaufenster des großen Luxuskaufhauses Vivant angezogen. Während sie in Betrachtung des blinkenden Grauens versunken ist, wird sie von einem gutaussehenden Mann mit Weihnachtsfliege angesprochen. Als dieser sie nach ihrer Meinung zum Schaufenster fragt, gibt Stella offen und ehrlich zu, dass sie es wirklich abscheulich findet. Was Stella nicht weiß, vor ihr steht der Geschäftsführer des Vivant Aiden Cook, der kuzerhand beschließt, die Stelle als Schaufensterdekorateurin auszuschreiben und somit Stella eine Chance auf ihren Traumjob gibt, die sie auch ergreift. Doch nicht nur der Job ist ein Traum, sondern auch Aiden, wenn er nur nicht ihr Chef wäre.
Mit Window Shopping habe ich den für mich ersten Roman der Autorin Tessa Bailey und auch den ersten Weihnachtsroman des Jahres gelesen.
Tessa Bailey wirft ihren Leser gleich mitten in die Handlung und wir beginnen die Geschichte gemeinsam mit Stella und Aiden vor dem weihnachtlichen Schaufenster. Die Autorin beweist hier gleich von Beginn an ein Gefühl für witzige Dialoge und besticht mit ihrem lebendigen, humorvollen Schreibstil.
Das Vivant und deren Angestellte bieten ein wunderbares Setting für dieses weihnachtliche Buch, das einfach Spaß macht, man hat hier einfach das Gefühl, gemeinsam mit Stella durch dieses gigantische Kaufhaus zu wandern.
Aber natürlich geht es in erster Linie um die sich anbahnende Beziehung zwischen Stella und Aiden. Doch diese ist zwischen Geschäftsführung und Angestellten des Vivant nicht gestattet. Das wird natürlich ein hin und her zwischen den beiden, da die Anziehungskraft natürlich auf Gegenseitigkeit beruht.
Gut gefallen hat mir die Idee der Schaufensterdekoration und wie diese eigentlich wirklich auf Käufer wirkt und wie man geschickt mit diesem Konzept Kunden zum Kauf verlocken kann. Klar, ist dieses bekannt, war aber trotzdem noch einmal sehr interessant zu lesen.
Stella ist eine junge Frau, die aufgrund ihrer toxischen Freundschaft zu ihrer besten Freundin einen fatalen Fehler begangen hat und dafür büßen musste. New York ist für sie in jeder Hinsicht ein Neuanfang und Aiden ein großes Wunder, nicht nur weil er ihr die Chance auf ihren Traumjob gibt, sondern auch weil er sie akzeptiert, wie sie ist, ohne zu mäkeln. Ich fand sie durchaus sympathisch, aber so richtig konnte ich sie mir nicht mit diesem Mann vorstellen. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und das passte hier wirklich zu den beiden. Aiden ist groß, stattlich, trägt Anzug und Fliege, Stella trägt Springerstiefel und zerrissene Strumpfhosen. Ich fand diese Mischung schon recht witzig in meiner Vorstellung.
Die Nebencharaktere haben mir hier übrigens auch richtig gut gefallen, allen voran Abteilungsleiterin Jordyn und Hausmeister Seamus und ich hoffe ja irgendwie, noch weitere Stories aus dem Vivant lesen zu dürfen.
Mein Fazit: Mit Window Shopping hat Autorin Tessa Bailey einen humorvollen Roman geschrieben, der kurzweilige Unterhaltung bietet. Trotz allem Humor gibt es aber auch einen gewissen Tiefgang, mit Hinblick auf Stellas Vergangenheit und ihre unbeschreibliche Chance auf diesen Neuanfang. Ein wahres Weihnachtswunder in Form eines Fliege tragenden Traummannes namens Aiden, der ohne Vorurteile handelt, auch wenn er natürlich auf Stella steht, und ihr diese Chance gibt. Weihnachtsfeeling in New York.