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Veröffentlicht am 01.06.2020

Ein Hotel auf Rügen

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Rügen im Jahr 1924, die Familie von Plesow führt hier das wunderschöne Grand Hotel, direkt an der Promenade von Binz. Obwohl Alexander von Plesow das Hotel leitet, hält hier Bernadette von Plesow die Zügel ...

Rügen im Jahr 1924, die Familie von Plesow führt hier das wunderschöne Grand Hotel, direkt an der Promenade von Binz. Obwohl Alexander von Plesow das Hotel leitet, hält hier Bernadette von Plesow die Zügel in der Hand. Währenddessen hat der jüngste Sohn Constantin in Berlin ebenfalls ein Hotel eröffnet und die Tochter des Hauses, Josephine, träumt von einem Leben als Künstlerin. Natürlich eckt sie dadurch immer wieder bei ihrer Mutter an, doch im großen und ganzen ist es ein gutes Leben. Doch dann tauchen Fremde auf, die Bernadette bedrohen.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Rügenfan und meine Familie und ich fahren schon seit Jahren immer wieder auf die schöne Insel in der Ostsee. Da war schon beim Blick auf das Cover klar, dass ich das Buch lesen möchte, denn dieses Hotel ist mir natürlich bekannt und es ist mehr als eindrucksvoll.
Caren Benedikt versetzt ihre Leser hier sprachlich zurück in die Zeit der zwanziger Jahre, allerdings fehlte mir hier so ein bisschen das aktuelle Zeitgeschehen. Das Hotel ist schon sehr edel und dementsprechend ist auch die Klientel, wie es aber im Rest von Deutschland aussieht, bleibt hier eher am Rande erwähnt.
Die Geschichte selber liest sich sehr interessant und bietet gute Unterhaltung. Neben der Familie von Plesow spielt hier auch das Zimmermädchen Marie noch eine wichtige Rolle. Was mir allerdings fehlte war das Gefühl für die Insel, was mir noch ein wenig fern blieb. So hätte dieses besondere Hotel auch irgendwo anders und nicht nur auf Rügen sein können. Zwischendurch gibt es die ein oder andere Passage, die für mich etwas langatmig wurde, im großen und ganzen liest sich der Roman aber sehr spannend, denn hier finden so manch persönliche Dramen statt.
Das Grand Hotel ist schon ein aboluter Prachtbau und hier stehen Ruhe und Erholung auf dem Programm. Zwischendurch wechselt die Szenerie aber ins Astor in Berlin und hier steht Party, Variete und das pralle Leben im Vordergrund. Allein diese Unterschiede wurden hier hervorragend ausgearbeitet und boten dadurch viel Abwechslung.
Aus wechselnder Perspektive erzählt Caren Benedikt von den von Plesows und von dem Zimmermädchen Marie. Dabei sind ihr die Darstellungen der einzelnen Charaktere absolut gelungen.
Bernadette von Plesow ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, deren Präsenz man schon beim Lesen absolut spürt. Sie besitzt unheimlich viel Stärke und stellt sich den Schwierigkeiten. Doch gerade, wenn man einmal nicht so genau hinschaut, sieht man auch, was in dieser Frau steckt, nämlich nicht nur unheimlich viel Kraft, Stärke und Kompetenz, sondern auch ganz viel Emotionen.
Constantin ist da seiner Mutter durchaus ähnlich, doch er wählt seine Wege des Geschäfts mit einer ganz anderen Methode. Ich war hier schon sehr überrascht, warum möchte ich allerdings nicht verraten.
Alexander von Plesow bleibt recht blass, was aber auch zu ihm passt und Josephine versucht zu rebellieren, ist aber doch eher das verwöhnte Töchterchen.
Besonders gut gefallen hat mir das Zimmermädchen Marie, das hier eine große Liebe erfährt, die allerdings mehr als zerstörerisch ist.
Alles in allem sind es gerade die besonderen Figuren, die diese Geschichte erst so richtig zum Leben erwecken.
Mein Fazit
Eine gelungene Familiensaga, die mich im großen und ganzen sehr gut unterhalten konnte und vor allem durch seine Charaktere punkten konnte. Ich hätte mir hier gerne noch ein wenig mehr Lokalkolorit gewünscht, doch wenn man die Insel kennt, bekommt man durchaus hier Fernweh. Insgesamt konnte mich die Autorin mit ihrem Roman fesseln und die Geschichte ist perfekt für Rügenliebhaber, aber auch für Leser, die Familiensagas mögen.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Keine leichte Kost

Puppentod
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Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ ...

Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ das Mädchen. Doch bei näherer Untersuchung stellen die Ermittler fest, dass sie über ihr Handy Kontakt zu einem Mann hatte, der für Kinderpornografie bekannt ist – der Puppenspieler. Zur gleichen Zeit verschwinden zwei junge Mädchen aus einem Heim bei Uppsala und auch sie scheinen in Verbindung zum Puppenspielger zu stehen.
Meine Meinung
Passend zum Inhalt ist auch dieses Cover sehr düster gehalten und passt sehr gut zum Inhalt.
Das Autorenduo Erik Axl Sund hat auch mit dem zweiten Band der Kronoberg Reihe wieder einen Psychothriller hingelegt, der wirklich hart und beängstigend wirkt. Das wird vor allem durch den sehr eigenen Schreibstil des Duos hervorgehoben, denn die Autoren schreiben absolut kalt und direkt. Es wirkt beinahe schon emotionslos, wenn sie die Ereignisse der Geschichte beschreiben und genau dadurch schaffen sie es immer wieder, mich zu packen. Zugegeben, das muss man mögen, aber ich bin immer wieder fasziniert, mit welcher Direktheit sie hier beschreiben, was geschieht.
Mit einer Mischung aus Distanziertheit und Direktheit zeigen sie in ihrem neuen Thriller auf eine wirklich abscheuliche Szene – den Missbrauch von Kinder, explizit hier von jungen Mädchen. Wer hier eine Geschichte mit Tempo und Action vermutet, liegt falsch, es ist eher diese Mischung aus Kälte und Nüchternheit, mit der sie erzählen, ließen mich das Entsetzen eher deutlich spüren. So ging es mir schon in ihren vorherigen Büchern und auch hier gelang es dem Autorenduo wieder, mich an ihre Geschichte, die wirklich harter Tobak ist, zu fesseln.
Die gesamte Handlung entwickelt sich mal langsam, mal mit einem Tempo, bei dem man immer wieder aufpassen muss, den Anschluss nicht zu verlieren. Gerade die Geschichten der Mädchen gehen in Richtung Drama und selbst dieses wird eher nüchtern dargestellt. Umso schockierender fand ich dann das, was daraus entstanden ist.
In diesem Psychothriller wechseln die Perspektiven hin und her, mal beobachtet man den jungen Ermittler Kevin Jonsson, mal die beiden Mädchen, die aus dem Heim flüchten, mal andere Personen, die im weiteren Sinne mit dem Fall des vom Balkon gestürzten Mädchens zu tun haben. Es wirkt wie viele kleine Einzelschicksale, die sich erst nach und nach zusammensetzen.
Ermittler Kevin Jonsson ist, genau wie die anderen Charaktere, eher eine Nebenfigur und auch er ist ein sehr eigenwilliger Charakter. Insgesamt schaffen es die Autoren, dass man auch zu den Charakteren eine gewisse Distanz bewahrt, was ich allerdings bei dem Thema der Geschichte gar nicht so schlimm finde. Eher ist es das Gesamtbild, das erschreckend wirkt und dessen Details gar nicht ausgesprochen werden müssen. Um mich selber nachempfinden zu lassen, was die Charaktere durchmachen, hätte ich die einzelnen Personen intensiver kennenlernen müssen, hier ist es die Distanziertheit, die mich auch auf Abstand lässt. Allerdings finde ich genau dies auch richtig, denn die Geschichte ist wirklich sehr harter Tobak.
Mein Fazit
Erik Axl Sund konnten mich auch mit ihrem neuen Psychothriller wieder fesseln, wobei ich auch zugeben muss, dass man ihre eigenwillige Art zu schreiben wirklich mögen muss. Inhaltlich hat man es hier mit ganz schwerem Stoff zu tun und da die Autoren hier mit vielen Zeitebenen und Perspektivwechsel arbeiten, machen auch die Geschichte sehr komplex. Wer sich mit Büchern in denen es explizit um sexuellen Missbrauchs an Kindern geht. Ich bleibe wieder einmal nachdenklich zurück, denn hier gibt es einiges zu verdauen.

Veröffentlicht am 22.05.2020

Konnte gut unterhalten

MAGIC: The Gathering - Die Kinder des Namenlosen
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Die junge Tacenda hat eine aussergewöhnliche Gabe, mit der sie Nacht für Nacht ihr Heimatdorf vor den Monstern aus dem Sumpf beschützt. Doch ihre Gabe ist nicht nur Glück, denn mit ihr kehrt auch Leid ...

Die junge Tacenda hat eine aussergewöhnliche Gabe, mit der sie Nacht für Nacht ihr Heimatdorf vor den Monstern aus dem Sumpf beschützt. Doch ihre Gabe ist nicht nur Glück, denn mit ihr kehrt auch Leid einher. Während sie Nachts die Menschen beschützt, ist sie tagsüber blind. Als der Schutzzauber dann wider Erwarten eines Nachts nicht mehr hält, sterben die Bewohner des Dorfes. In dem neuen Lord Davriel sieht sie den Schuldigen an diesem und um ihn zur Rede zu stellen, bricht sie bei ihm ein. Kaum dort, muss sie allerdings feststellen, dass Davriel nicht das ist, was er zu sein scheint.
Meine Meinung
Irgendwie machte mich die Aufmachung des Buches neugierig, denn ich wurde hier an älteren Fantasybüchern erinnert. Mich spricht das auf jeden Fall an und machte mich neugierig.
Interessant ist es, dass die neue Serie Magic, auf ein Kartenspiel: Magic – The Gathering beruft, auf das ich nun doch ziemlich neugierig wurde, denn zumindest mir war das bis dato nicht bekannt.
Für mich war es übrigens mein erstes Buch aus der Feder des Autors Brandon Sanderson, aber mit Sicherheit nicht mein letztes, denn Brandon Sanderson erzählt leicht und flüssig und hier vor allem mit sehr viel unerwartetem Humor.
Auch wenn ich zu Beginn einfach nicht wusste, was hier überhaupt los ist, konnte ich der Geschichte doch sehr gut folgen. Schon nach ein paar Seiten war ich im Bann der Handlung.
Zugegeben, die Welt könnte noch viel komplexer und bildhafter dargestellt werden, aber bei 270 Seiten hatte ich da auch keine so großen Erwartungen hineingesetzt. So blieb mir das Worldbuilding doch zu oberflächlich.
Dafür konnte Die Kinder des Namenlosen absolut mit seinem Unterhaltungswert punkten und gerade mit Davriel gab es auch so einige amüsante Szenen. So manches bleibt mir hier noch im Verborgenen, doch da es eine Reihe werden soll, hoffe ich mal, da noch zukünftig mehr drüber zu erfahren. Insgesamt schafft es Sanderson, dass es so spannend blieb, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe.
Erzählt wird es auch wechselnden Perspektiven zwischen Tacenda und Davriel. Bei denen ich gerade Davriels Part sehr gelungen fand.
Insgesamt ist Davriel ein toller Charakter, durch und durch von oben herab, absolut arrogant und faul und doch mochte ich ihn. Er liebt es, seinen Tee zu trinken und seine Nickerchen zwischendurch zu halten. Das man ihn jetzt mit den Problemen der Untertanen kommt, ist ihm gar nicht so recht.
Tacenda hingegen blieb mir noch ein wenig flach, auch wenn ich sie durchaus mochte, fehlte es mir, mit ihr mitzufühlen. Doch gerade ihre Beziehung zu Davriel passt hier unheimlich gut und konnte mich überzeugen.
Natürlich gibt es neben diesen beiden noch einige Randfiguren, z. B. Davriels sehr ungewöhnliche Angestellte, die mir ebenso gut gefallen haben und die zur gesamten Unterhaltung ihr übriges taten.
Mein Fazit
Die Kinder des Namenlosen ist ein recht gelungener Einstieg in eine neue Fantasyreihe, die zwar noch an einigen Stellen schwächelt, aber trotzdem sehr unterhaltsam ist. Das hier das Worldbuilding einfach zu kurz kommt, war vorherzusehen, doch gerade mit seinen ungewöhnlichen und sehr unterhaltsamen Charakteren konnte Sanderson bei mir punkten. Definitiv eine Reihe, die ich unbedingt weiterlesen möchte.

Veröffentlicht am 04.05.2020

Mit spannenden Plottwists

Die Frau ohne Namen
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Die junge Kosmetikerin Jess leidet ständig unter Geldmangel. Als sie bei Kundinnen zufällig davon erfährt, dass für eine bezahlte Studie noch Teilnehmerinnen gesucht werden, meldet sie sich dort kurzerhand ...

Die junge Kosmetikerin Jess leidet ständig unter Geldmangel. Als sie bei Kundinnen zufällig davon erfährt, dass für eine bezahlte Studie noch Teilnehmerinnen gesucht werden, meldet sie sich dort kurzerhand an. Testperson 52 ist sie bei der Studie und da Dr. Shields, Leiterin der Studie, Jess’ Antworten mehr als interessant fand, lädt sie sie zu weiteren Studien gegen Bezahlung ein. Zunächst ist Jess noch völlig angetan, doch schnell merkt sie, dass hinter den Studien mehr steckt. Die Täuschungen und Lügen werden immer intensiver, doch wird es Jess gelingen, all diesem wieder zu entkommen?
Meine Meinung

Bereits der erste Roman aus der Feder der beiden Autorinnen “Die Wahrheit über ihn” fand ich damals sehr gelungen und war dementsprechend gespannt auf den neuen Roman.
Das Cover erinnert ein wenig an den ersten Roman, auch wenn die Farbgestaltung anders ist, ist trotzdem der Wiedererkennungswert da.
Auch der Einstieg fällt hier sehr leicht, denn die Autorinnen schreiben sehr fesselnd und schnörkellos. Dabei wechseln sie die Perspektive zwischen der jungen Jess und der Studienleiterin Dr. Shields und lassen beide Protagonistinnen in der Ich-Form erzählen.
Dadurch ist man als Leser sehr dicht am Geschehen, aber auch an den Gefühlen und Gedanken der beiden Protagonistinnen. Doch die Autorinnen lassen sich auch Zeit, ihre Charaktere und deren Intentionen darzustellen. Das war zwischendurch zwar etwas ausschweifend, wobei ich aber zu keiner Zeit Langeweile empfand. Stattdessen gab es die Momente, die Jess aus ihrer Sicht erzählte und die man daraufhin durch den Blick der Psychiaterin erlebte. Das brachte immer wieder Plottwists in die Geschichte, die man teilweise nicht erahnen konnte. Nach und nach erhält der Leser dann auch immer wieder Einblicke in die Vergangenheit der Charaktere und ein gewisses “Verständnis” für deren Handeln. Wer viel Action und Tempo mag, wird hier eher fehl am Platze sein, doch wer eine Geschichte, deren Hintergründe und deren Handlungen sich langsam entwickeln mag, wird hier genau die richtige Geschichte für sich finden.
Im übrigen kann ich sagen, dass die Genrewahl Roman hier durchaus zutreffend gewählt wurde, denn sowohl Psychothriller als auch Thriller würde falsche Erwartungen wecken. Trotzdem ist der Roman psychologisch sehr gut ausgefeilt.
Im Mittelpunkt stehen hier Kosmetikerin Jess uns Psychotherapeuthin Dr. Shields. Beide könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein: die in Geldnöten lebende, junge Frau und die zielstrebige Karrierefrau und doch verbindet sie beide etwas. Ich fand beide Charaktere sehr interessant gezeichnet und absolut tiefsinnig und passend. Immer wieder, wenn ich dachte, ich wüsste, wie sie handeln, gab es eine Überraschung. Letzten Ende stehen hier wirklich Moral und Ethik und der Gedanke daran, was man selbst machen würde, immer wieder im Vordergrund. Ich möchte hier gar nicht zu viel Preis geben, nur so viel, dass mich die Charaktere wirklich immer wieder bis kurz vorm innerlichen Explodieren brachten.
Das Buch kommt mit sehr wenigen Nebencharakteren aus und diese bleiben auch in erster Linie nebensächlich.
Mein Fazit

Ein Roman, der ohne blutige Action auskommt und trotzdem sehr spannend zu lesen ist und auch wenn die Wiederholungen durch die beiden Charaktere zwar etwas ausschweifend wirkten, gab es genügend Überraschungen, damit es nicht langweilig wurde. Gerade die Ausarbeitung der beiden Hauptfiguren fand ich absolut gelungen und überzeugend. Auch der zweite Roman aus der Feder des Autorinnenduos brachte wieder gute Unterhaltung und abwechslungsreiche Lesestunden.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Die Macht der Schönheit

The Belles (2)
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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Einst war Camelia Beauregard die erste der Belles, doch nachdem sie herausfand, was wirklich mit den Belles passiert und was dies für Auswirkungen ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Einst war Camelia Beauregard die erste der Belles, doch nachdem sie herausfand, was wirklich mit den Belles passiert und was dies für Auswirkungen hat, gab es für sie nur eins: die Flucht. Gemeinsam mit Rémy und weiteren Belles versucht sie die Prinzessin Charlotte zu finden, damit diese den ihr zustehenden Thron einnehmen kann. Doch ihre Schwester, Prinzessin Sophia, weiß von diesen Plänen und versucht alles, um Camelia daran zu hindern. Camelia muss nun alles abwägen, vor allem, wen sie trauen kann und wem nicht.
Meine Meinung
Die Cover zu den Büchern sind absolute Highlights und sehen nicht nur wunderschön aus, sondern passen auch wirklich gut zum Inhalt. Äußerlich traumhaft schön, doch entfernt man die Hülle stößt man auf Dornen.
Zugegeben, der Einstieg in Band 2 fiel mir nicht ganz leicht, denn nur langsam baut die Autorin Dhonielle Clayton die Ereingisse aus Band 1 wieder mit ein. Doch je präsenter diese wurden, desto mehr zog mich auch der zweite Band in seinen Bann. Hier ist es aber absolute Voraussetzung auch den ersten Band zu kennen, da die Geschichte direkt darauf aufbaut.
Wie schon zuvor konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil einfangen, denn sie schreibt äußerst bildgewaltig, fast schon blumig, bekommt dadurch aber genau die richtige Atmosphäre für diese Geschichte hin. Ich mag diese Art des Erzählens sehr, denn dadurch versetzt mich die Autorin regelrecht an den Ort des Geschehens.
Die Welt der Belles rund um Orleans ist bunt, schillernd und magisch, aber schaut man unter diese Fassade trifft man auf Armut, auf Angst und auf das wahre Gesicht der Menschen der Stadt. Schon in Band 1 musste die Protagonistin Camelia lernen, dass ihre Welt auf einem sehr wackeligen Gerüst aufgebaut ist. Dieses Mal lernt sie die bittere Realität kennen.
Nachdem Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger endete, setzt die Autorin ihren zweiten Band gleich an die Ereignisse aus Band 1. Immer wieder müssen Camelia und ihre Verbündeten fliehen und geraten in so manch eine Gefahr. Wem sie wirklich vertrauen können, stellt sich als wahre Herausforderung da.
Camelia, die zu Beginn der Reihe noch sehr naiv war, macht durchaus eine Entwicklung, die man sehr gut nachvollziehen kann. Ich kann mir vorstellen, dass es gerade für sie als erste der Belles extrem schwierig war, zuzusehen, wie all das, wofür sie glaubte zu leben, einem Luftschloss glich. Nun muss sie Entscheidungen fällen und anderen vertrauen schenken und das ist alles gar nicht so leicht. Auch hier erzählt Camelia in der Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen. Aus der zunächst unbedarften, oberflächlichen Camelia ist eine starke Persönlichkeit geworden, die nicht immer alles für bare Münze nimmt und beginnt, nachzudenken.
Neben Camelia trifft man auf bereits bekannte Charaktere aus dem ersten Band und gerade mit Sophia gibt es eine sehr interessante Gegenspielerin, über die ich allerdings gerne mehr erfahren hätte. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere gut gelungen und sie wirken passend zum Gesamtbild.
Mein Fazit
Wer den ersten Band mochte, wird wohl, genau wie ich, absolut neugierig auf die Fortsetzung gewesen sein. Mir hat auch der zweite Band sehr gut gefallen und ich finde gerade die Kritik an der Gesellschaft, immer einem Schönheitsideal nachzueifern, auch hier wieder sehr gut gelungen. Mit Spannung und immer wieder neuen Überraschungen hält die Autorin den Leser in Atem. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.