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Veröffentlicht am 09.02.2020

Wählst du schwarz oder weiß?

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Nachdem Alice gemeinsam mit Freunden an einer Party eines der Eliteinternate der Umgebung war, leidet sie scheinbar unter Halluzinationen. Plötzlich sieht sie überall Spinnen und diese Krabbeltiere machen ...

Nachdem Alice gemeinsam mit Freunden an einer Party eines der Eliteinternate der Umgebung war, leidet sie scheinbar unter Halluzinationen. Plötzlich sieht sie überall Spinnen und diese Krabbeltiere machen sie einfach verrückt. Auch Alice Noten leiden darunter und damit sie das Schuljahr nicht wiederholen muss, soll sie über die Sommerferien an einem der beiden Internate am Unterricht teilnehmen. Was sie nicht weiß, seit vielen Jahren werden beide Internate von einem Fluch beherrscht und dieser Fluch zwingt die Jugendlichen dazu zu spielen, in einem vorgegebenen Bereich als lebendige Schachfiguren-
Meine Meinung
Eine wunderschönes Cover, das definitiv auch zum Inhalt des Buches passt und neugierig macht. Durch Stella Tacks wirklich sehr flüssigen und vor allem auch humorvollen Schreibstils ist man hier umgehend in der Geschichte drin. Vor allen Dingen hat dieser Einstieg absolut neugierig gemacht, denn man spürt, dass hinter Alices Halluzinationen einfach mehr steckt. Immer wieder kommt es zu verwirrenden Situationen, die den Leser es unmöglich machen, das Buch zur Seite zu legen.
Auch sonst kann man sich nicht über mangelnde Spannung beklagen, denn es bleibt zunächst noch sehr geheimnisvoll und es dauert, bis man gemeinsam mit Alice dahinterkommt, was wirklich auf dem Internat los ist. Es gibt actionreiche Momente, aber auch emotionale Augenblicke und doch auch immer wieder Szenen die mich schmunzeln ließen. Letzten Endes habe ich das Buch an einem Tag kmplett durchgesuchtet.
Was mir aber richtig gut gefallen hat, ist diese einfach mal erfrischend neue Idee des Fluches und der lebendigen Schachfiguren. Da konnte mich Stella Tack immer wieder überraschen und auch wenn ich bezüglich der Personen schon die ein oder andere Ahnung hatte, tat dies der Geschichte gar nichts. Einzig und allein der Klappentext gibt für mein Empfinden schon wieder etwas zu viel preis, da hätte ich es mir doch geheimnisvoller gewünscht.
Alice ist die Protagonistin und die Ich-Erzählerin der Geschichte. Gemeinsam mit ihr darf der Leser die Welt rund um die Internate mit erkunden und erlebt hautnah auch ihre Träume mit, bei denen sich Alice zunächst nicht sicher ist, was diese bedeuten sollen.
Insgesamt mochte ich Alice, vor allem für ihre Schlagfertigkeit. Doch insgesamt wird diese Geschicht erst so richtig durch das Zusammenspiel aller Charaktere lebendig. Zwischendurch weiß man nicht genau, wem man denn nun Vertrauen könnte, doch insgesamt fühlte ich mich doch gleich in eine Richtung gezogen.
Eine Lieblingsfigur des Romans ist Curse, der weiße, steinalte Kater und seine freche Art. Alice versteht ihn und ja, er hat so manch einen guten Spruch auf Lager und brachte mich häufiger dazu, laut zu lachen. Curse, ich liebe dich!
Mein Fazit
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es wird einfach mit sehr viel Geheimnis, Spannung, aber auch Humor erzählt. Die Idee dahinter ist einfach mal was ganz Neues und sorgte für Überraschungen. Natürlich gibt es dann auch zum Schluss einen richtig fiesen und gemeinen Cliffhanger, der das Warten auf die Fortsetzung schwer werden lässt. Stella Tack hat hier eine spannende und neue Fantasygeschichte erzählt, die einfach Spaß macht und die man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Nach Anlaufschwierigkeiten doch noch überzeugt

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Die junge Rakel hat derzeit nur ein Ziel, sie will den kleinen Ort, an dem sie mit ihrem an Fäulnis erkrankten Vater lebt, verlassen, um am Hofe die Ausbildung zur Parfümeurin zu beginnen. Damit würde ...

Die junge Rakel hat derzeit nur ein Ziel, sie will den kleinen Ort, an dem sie mit ihrem an Fäulnis erkrankten Vater lebt, verlassen, um am Hofe die Ausbildung zur Parfümeurin zu beginnen. Damit würde sie nicht nur ihren Vater retten können, sondern würde auch ihrer Leidenschaft und ihrem Talent folgen. Doch zuvor muss sie eine Aufnahmeprüfung schaffen, bei der zwar etwas schief geht, sie jedoch trotzdem an den Hof gelangt. Kurze Zeit später wird die Stadt vom Prinzen Nisai besucht, doch in der Nacht des Blütenmondes, kommt es zur Katastrophe, denn Nisai wird vergiftet und Rakel beschuldigt.
Meine Meinung
Dieses Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und weckte umgehend meine Aufmerksamkeit und nachdem mich dann auch der Klappentext ansprach, musste ich diese Geschichte unbedingt lesen.
Vergleicht man dann allerdings meine obige Inhaltsangabe und den Klappentext kommt gleich mein erster Punkt, den ich wieder etwas kritisch finde. Denn der Klappentext gibt Ereignisse wieder, die tatsächlich erst später geschehen. Schade, denn hier wird definitiv wieder zuviel erzählt.
Der Einstieg fiel mir hier nicht leicht was, Achtung Wortwitz, an der sehr blumigen Sprache lag. Definitiv hat die Autorin einen sehr weichen und malerischen Schreibstil, baut aber eine ganze Menge eigener Begirffe mit ein, die sich der Leser so nach und nach selbst zusammenreimen muss. Somit habe ich doch ein wenig Zeit benötigt, um mich zurecht zu finden, aber hier lohnt es sich auf alle Fälle, weiterzulesen, denn ab dem Punkt, der im Klappentext erwähnt wird, hatte mich die Autorin dann auch endlich mit ihrer Geschichte gepackt.
Die Welt rund um Ash und Rakel hat etwas aus einer Tausend und einer Nacht, wenn auch nicht so märchenhaft, sondern eher düster und teils auch sehr gefährlich. Trotzdem hätte ich mir gerne ein wenig mehr noch von dem Land angeschaut, aber hier stehen einfach die Düfte und alles, was damit zu tun hat im Vordergrund.
Die Spannung baut sich hier langsam, aber dafür stetig auf und ja, es gibt auch so etwas wie einen Showdown zum Ende. Ash und Rakel müssen auf ihrer Reise einigen Gefahren trotzen und sich, trotz zu Beginn großem, gegenseitigen Misstrauen lernen, aneinder zu glauben. So kommt es nicht nur zu einigen spannenden Momenten innerhalb der Reise, sondern auch zwischen den Protagonisten. Hier ist es definitiv kein sofortiges Anschmachten etc., was mir auch noch einmal sehr gut gefallen hat.
Aus den Perspektiven der beiden Protaogonsiten Ash und Rakel wird die Handlung in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Dadurch lernt man so nach und nach beide kennen, obwohl in beiden noch Geheimnisse ruhen.
Mir haben diese beiden Protagonisten richtig gut gefallen, weil sie mal einfach anders waren. Rakel ist nicht die zarte Schönheit, sondern eine sehr toughe und entschlussfreudige, junge Frau, die trotz ihrer Herkunft nicht klein beigibt und alles andere als auf den Mund gefallen ist. Ash ist stark und mutig, aber auch geheimnisvoll und trotz der Ich-Perspektive nur so nach und nach greifbar. Letzten Endes sind mir aber beide ans Herz gewachsen und ich habe ihre Abenteuer gerne miterlebt.
Nebencharaktere finden wir hier einige, die zwar für die Handlung wichtig sind, aber hier ganz deutlich zurück hinter Rakel und Ash bleiben.
Mein Fazit
Trotz einiger Startschwierigkeiten konnte mich P.M. Freestone letzten Endes dann doch noch von ihrer Geschichte überzeugen. Allein für diese Andersartigkeit der Geschichte und wirklich gut gezeichneten Charakteren lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Auch sonst sind hier einige spannende Ideen verarbeitet, die mir richtig gut gefallen haben. Am Ende blieb ich dann mit einem lauten, “Nein, echt jetzt?! zurück, denn P.M. Freestone lässt es sich nicht nehmen, mit einem dicken Cliffhanger ihren ersten Band abzuschließen. Gelungene Fantasygeschichte, auf deren Fortsetzung ich mich bereits freue.

Veröffentlicht am 09.01.2020

Die Kinderlandverschickung im zweiten Weltkrieg

Der Kinderzug
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Deutschland in der Zeit von 1943 bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Die junge Lehrerin Barbara wird gemeinsam mit einer Gruppe Mädchen aus dem Ruhrgebiet an die Ostsee geschickt. Hier sollen die Mädchen ...

Deutschland in der Zeit von 1943 bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Die junge Lehrerin Barbara wird gemeinsam mit einer Gruppe Mädchen aus dem Ruhrgebiet an die Ostsee geschickt. Hier sollen die Mädchen in einer Art Internat lernen und sind gleichzeitig an vermeintlich vor Luftangriffen sicheren Orten. Zunächst entpuppt sich das Schulheim auch als sehr angenehme Überraschung, doch plötzlich sind sie auch an der Ostsee nicht mehr sicher und müssen das Gebäude verlassen. Es beginnt eine Odyssee, die alle bis an die eigenen Grenzen führt.
Meine Meinung
Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass mir der Begriff der Kinderlandverschickung bis dato nicht bekannt war und als ich den Klappentext las, wollte ich einfach mehr darüber erfahren. Die Kinderlandverschickung wurde damals durchgeführt, um Kinder aus Gebieten, wie z. B. Großstädten, die für Bombenangriffe als besonders gefährdet galten, in vermeintlich sichereren Gebieten unterzubringen.
Michaela Küppers beschreibt intensiv von der damaligen Zeit, dabei wird auch gerade durch die gewählte Sprache die Zeit lebendig. Man fühlte sich beim Lesen zurückversetzt und man spürt sehr gut, dass die Autorin ihre Worte mit Bedacht wählt.
Aus insgesamt vier verschiedenen Perspektiven schildert die Autorin unterschiedliche Ansichten. Gerade das macht es für den Leser noch einmal deutlicher, mit welchen Umständen sowohl Kinder als auch Lehrer klar kommen mussten. Ich hatte hier das Gefühl, dass die Autorin wirklich viel Zeit mit intensiver Recherche verbracht haben muss, da alles so wirkte, als hätten diese Charaktere aus dem Roman, alles wirklich erlebt.
Die Geschichte beginnt noch recht ruhig, alles wirkt beinahe harmlos, denn zu Beginn der Schulzeit auf Usedom spürte man nur wenig vom Geschehen in Deutschland. Die Mädchen lernten, hatten Freizeit am Strand, genügend zu Essen und die Bedrohungen schienen beinahe schon unrealistisch. Doch so nach und nach passiert immer mehr, was klar werden lässt, dass es nicht annähernd so rosig ist, wie es zunächst scheint.
Der Hauptaugenmerk liegt auf den vier Charakteren, aus deren Sicht wir alles erfahren. Die junge Lehrerin Barbara stösst oft an ihre Grenzen und so manches mal scheint sie überfordert. Doch mit sehr viel Mut und Kraft stellt sie sich ihren Aufgaben und ich habe so manches Mal Respekt vor ihren Taten gehabt.
Die beiden Geschwister Gisela und Edith zeigen zwei weitere Perspektiven auf. Die ältere der Mädchen, Gisela, erzählt in einer Tagebuchperspektive vom Geschehen. Während ihre Erzählung zunächst noch wie ein Abenteuer eines Teenagers wirkt, spürt man hier deutlich die Veränderung. Die Sorge um die zurückgelassene Familie, zu der kaum bis keine Kontaktmöglichkeit gegeben war, wurde immer spürbarer. Aber auch die Sorge um die kleine Schwester Edith spricht immer wieder aus ihren Sorgen.
Die kleine Edith, mit zehn Jahren hier die jüngste der Protagonisten, hat mich besonders berührt. Das Heimweh, die Angst vor der Trennung, Angst, nicht von den anderen Mädchen akzeptiert zu werden, war auch bei ihr sehr intensiv spürbar und machte mich betroffen.
Zu guter Letzt ist da noch Karl, der im Nebenlager der Mädchen, gemeinsam mit vielen weiteren Jungs, auf Usedom untergebracht war. Er gibt noch einmal ein ganz anderes Bild vom Geschehen und ließ mich nachdenklich zurück.
Viele weitere Charaktere sorgen dafür, dass man noch intensiver über diese Ereignisse nachdenken musste.
Mein Fazit
Mit ihrem Roman “Der Kinderzug” bietet die Autorin Michaela Küppers einen ganz anderen Blick auf das Geschehen in Deutschland zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Die Kinderlandverschickung dürfte wohl nicht nur mir eher unbekannt gewesen zu sein. Mit viel Gefühl und mit dem richtigen Gespür für die Darstellung ihrer Charaktere brachte die Autorin mich zum Nachdenken. Der Roman wirkt so authentisch, dass man schon glaubt, wirklichen Charakteren aus der Zeit zu lauschen.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit

Wasteland
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Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft: drei Kriege und ein Virus haben die Menschheit nahezu dem Untergang geweiht und das Überleben ist hart. Zwischen dem Wasteland, bei dessen Betreten man dem tödlichen ...

Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft: drei Kriege und ein Virus haben die Menschheit nahezu dem Untergang geweiht und das Überleben ist hart. Zwischen dem Wasteland, bei dessen Betreten man dem tödlichen Virus zum Opfer fällt und den Trümmern der alten Welt gibt es den handgebunden Markt. Hier werden Waren und Medikamente zum Tausch angeboten und auch reisende werden hier immer wieder fündig. Auch Laylay und ihr Vater, der Doc, gehören zu den Reisenden und auch sie besuchen regelmäßig den handgebunden Markt, denn Laylay benötigt ein Medikament. Bei einem ihrer Besuche wird sie gebeten, einen jungen Mann des Marktes, Zeeto, im Wasteland aufzuspüren, denn sie hat eine Gabe: sie ist immun gegen den Virus. Laylay findet ihn, doch nicht nur ihn.
Meine Meinung
Ich liebe Dystopien, auch wenn ich sie immer wieder äußerst erschreckend finde, haben sie doch eine magische Wirkung auf mich und machen mich neugierig.
Auch Wastland von Judith und Christian Vogt sprach mich gleich an und ich war sehr gespannt darauf, welche Welt die beiden Autoren hier entworfen haben.
Der Schreibstil ist durchaus ungewöhnlich, denn die Autoren passen sich beim Erzählen durchaus ihren Charakteren an. So wechseln sich gendergerechte Sprache mit Gossensprache, Umgangssprache und und einer etwas seltsam amutende Sprache ab, bei der, dem die Stimme gehört, versucht, Wörter unseres täglichen Sprachgebrauchs zu verwenden, ohne wirklich zu wissen, was er da sagt. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt hier durchaus eine ganz gut gelungene Dystopie.
Der Weltentwurf ist finster, verloren, beinahe schon hoffnungslos. Verseuchtes Land, zerstörte Häuser, Überlebenskampf wohin man schaut. Auch die Mensche haben sich, wieder einmal gespaten, auf der einen Seite stehen die Hopers, die die auch heute noch glauben, dass nicht alles verloren ist. Auf der anderen Seite stehen die Brokes, für die Drogen und andere unterdrücken zur Tagesordnung gehören. Durch ein Abkommen gelingt es ihnen, nebeneinander zu existieren, doch das sorgt auch immer wieder für Konflikte.
Über weite Teile fand ich es recht spannend, zu sehen, wie die Menschen miteinander umgehen und wie sie versuchen, zu überleben, ohne die Hoffnung zu verlieren. Hin und wieder gab es Momente, die ein wenig zu langatmig wurden, doch insgesamt konnten die Autoren mich an ihre Geschichte fesseln. Hier wird wirklich unheimlich viel reingepackt, was ich teilweise sehr real fand, z. B. die Depressionen eines der Charaktere, anderes fand ich dann eher unglaubwürdig. Alles in allem wirkte aber die Atmosphäre authentisch und oftmals sehr beklemmend und bedrückend. Ob ich in dieser Welt ein Hoper wäre? Ich kann es nicht beantworten.
Kommen wir zu den Charakteren, die abwechslungsreich und interessant waren. Mit vielen Facetten und unterschiedlichsten Entwicklungen ausgestattet, sorgen sie dafür, dass man mehr über sie in Erfahrung bringen möchte. Zeeto und Laylay, die Protagonisten der Geschichte, waren glaubhaft und wuchsen mir, trotz ihrer absoluten Unterschiedlichkeit, schnell ans Herz. Zeeto, der an einer bipolaren Störung leidet, fand ich absolut gelungen und seine mal depressiven, mal manischen Phasen sehr gut umgesetzt. Laylay bietet Stoff zum Nachdenken und ist tough und durchsetzungsstark, hat aber auch Geheimnisse.
Die dritte Perspektive bietet Root, einem der Brokes, durch den man nahezu spürt, wie verrückt so manch einer in dieser Welt wird und dessen Gedanken mich teilweise abgestoßen, teilweise echt fasziniert haben.
Natürlich finden sich hier auch noch viele weitere Charaktere, die mal schockieren, mal berühren, mal nachdenklich machen. Vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, aber doch wieder genau das, was die Geschichte wieder besonders werden lässt.
Mein Fazit
Düstere, hoffnungslose Atmosphäre und facettenreiche Charaktere bringen ganz viel Leben in diese Geschichte. Mal brutal, mal verrückt, mal durchaus mit humorvollen Momente und vor allem die gendergerechte Sprache, die hier völlig natürlich eingebaut wird, lassen diese Buch zu etwas besonderem werden, was mir im großen und ganzen gut gefallen hat. Mit Wasteland haben Judith und Christian Vogt eine, zum großen Teil, beängstigende Zukunft beschrieben, von der ich hoffe, das sie so nicht eintreffen wird.

Veröffentlicht am 30.12.2019

Liebe aus dem Wattestäbchen

The One - Finde dein perfektes Match
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Schon in naher Zukunft gibt es für die Menschen eine neue Art der Partnersuche: anhand eines DNA Tests können sie ihr perfektes Match finden, den Menschen, der genetisch einfach zu ihnen passt. Keine Scheidungen ...

Schon in naher Zukunft gibt es für die Menschen eine neue Art der Partnersuche: anhand eines DNA Tests können sie ihr perfektes Match finden, den Menschen, der genetisch einfach zu ihnen passt. Keine Scheidungen mehr, keinen Streit mehr, allerdings kann es sein, dass dein Match auf einem anderen Kontinent lebt, vielleicht ist es auch ein Mann, obwohl du bisher noch nie auf Männer geschaut hast oder umgekehrt. Niemand weiß, was die DNA für einen bereit hält. So versuchen es viele Menschen, ihren perfekten Partner für sich zu finden, doch nicht immer klappt das so, wie gewünscht. Ist die Liebe über das Wattestäbchen wirklich aussagekräftig?
Meine Meinung
Durch dieses weiße Cover und dem pinken Buchschnitt wird umgehend die Neugierde geweckt und man möchte wissen, was dahinter steckt.
Die Geschiche ist auch sehr einfach und verständlich geschrieben, doch trotzdem fiel es mir zu Beginn noch nicht so leicht dem Inhalt zu folgen, was allerdings nicht am Schreibstil lag.
John Marrs hat hier einen ganz eigenen Weg gefunden, diese Geschichte aus der Zukunft zu erzählen, denn er wechselt zwischen fünf unterschiedlichen Charakteren und deren Erfahrungen hin und her. Dabei wird allerdings auch das gesamte System dieser DNA Match Analys durchleuchtet, denn wie wirkt es sich auf Paare aus, die eigentlich ohne The perfect Match zusammengefunden haben, was ist, wenn dein Match krank ist, nicht mehr lebt oder vielleicht sogar ein Serienkiller ist? Das macht das ganze natürlich spannend und was John Marrs wirklich perfekt beherrscht, sind die kleinen Cliffhanger am Ende der Kapitel. Diese machen es auf jeden Fall unmöglich, nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht. Klar, der ein oder andere Handlungsstrang war mir lieber als der andere und ich wollte bei den einen eher wissen, wie es weitergeht als bei anderen. Trotzdem fand ich diese Grundidee absolut spannend und durch die Vielzahl der Personen, deren Erfahrungen man miterlebt, auch gut umgesetzt.
Doch tatsächlich macht es diese Vielzahl der Personen auch wiederum meine Kritik aus, denn dadurch blieb ich eher ein reiner Beobachter des Geschehens. Ich hatte einfach Schwierigkeiten, mich in sie hineinzuversetzen, geschweige denn mit einem von ihnen wirklich mitzufühlen.
Wie bereits erwähnt, gibt es hier nicht den einen, klassischen Protagonisten, sondern die Handlungen werden aus fünf Perspektiven geschildert. Wirklich spannend fand ich Christopher, der Serienkiller, auch wenn genau dieser Part doch schon mehr Nerven brauchte, als manch ein anderer. Dieser Part wusste zu schockieren und war für mich der spannendste. Etwas kurios fand ich den Part der Mandy, in die ich mich am wenigsten einfühlen konnte. Da ich aber nicht spoilern möchte, kann ich an dieser Stelle nicht so viel dazu sagen. Ihre Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es wirklich solche Charaktere gibt.
Mein Fazit
Alles in allem eine sehr spannende und durchaus im Bereich des Möglichen liegende Grundidee. John Marrs schreibt leicht und verständlich und lässt den Leser die Szenen beobachten. Spannend und doch irgendwie auch schwierig waren für mich die vielen, teils sehr schnellen Perspektivenwechsel, da ich dadurch zwar viel rund um dieses DNA Match erfuhr, mich aber nicht wirklich auf die Charaktere einlassen konnte. Trotz allem habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Wer mal auf der Suche nach etwas ganz anderem ist, wird hier gut unterhalten und findet bestimmt spannende Lesestunden.