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Veröffentlicht am 16.12.2019

Toller Einstieg

Windherz
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Prinzessin Aira lebt als Erstgeborene am Hofe des Reiches Jandor. In ihr ruht eine Gabe, die sie nicht nur zu etwas ganz besonderem macht, sondern auch höchst gefährlich. Als sie noch ein Kind ist, gerät ...

Prinzessin Aira lebt als Erstgeborene am Hofe des Reiches Jandor. In ihr ruht eine Gabe, die sie nicht nur zu etwas ganz besonderem macht, sondern auch höchst gefährlich. Als sie noch ein Kind ist, gerät diese Gabe ausser Kontrolle und fortan untersteht sie ausgerechnet der Aufsicht ihrer jüngeren Schwester und das für sieben lange Jahre. Ausserdem wird ihr jeglicher Kontakt zu ihrer geliebten Mutter untersagt. Von nun an lebt Aira ein Leben, das ihr so nicht gefällt.
Hoch im Norden lebt Kaydan Wolfshall, ebenfalls der Sohn eines Königs. Doch auch Kaydan musste sehr früh lernen, dass das Leben hart ist. Auch er leidet unter dem Gebaren seiner Brüder und als dieses eines Tages eskaliert, zieht Kaydan als Seefahrer hinaus aufs Meer.
Meine Meinung
Ein absolut großartiges Cover, das hervorragend zur Geschichte passt und mich umgehend ansprach und neugierig machte. Zumal der Klappentext eine epische High Fantasy Geschichte verspricht, die ich dann auch bekommen habe.
Mira Valentin und Erik Kellen haben zusammen eine wirklich großartige Geschichte geschrieben, die sich fesselnd und bildgewaltig lesen lässt. Dabei ergänzen sich die beiden Autoren sprachlich so gut, dass man einfach nicht merkt, wer welchen Part übernommen hat. Hier wird nichts beschönigt oder umschrieben, sondern klar und deutlich erzählt, was in der Welt Avantlans vor sich geht. Das kann durchaus mal brutal oder grausam werden, wirkt dadurch aber authentisch und glaubwürdig.
Die Welt, die hier erschaffen wird, ist von Anfang bis Ende durchdacht. In diesem ersten Band nehmen sich die Autoren Zeit, ihre Welt zu präsentieren und ihre Charaktere vorzustellen. Nach und nach bekommt Avantlan, die Welt in der diese Geschichte spielt, ein Gesicht. Alles in allem strotzt dieses Worlbuilding vor neuen Ideen und spannenden neuen Gestalten. Es gibt auf jeden Fall so einiges zu entdecken.
Man lernt zunächst die beiden Protagonisten Aira und Kaydan kennen. Aus wechselnden Perspektiven bekommen wir zunächst einen Eindruck von ihrer Kindheit und gemeinsam mit ihnen tasten wir uns langsam in die Richtung des Erwachsenwerdens. Schnell wird klar, dass in beiden etwas besonderes ruht und was ihnen zum Verhängnis werden kann.
Durch das langsame Herantasten in die Welt und an die Charaktere ist das Tempo relativ ruhig gehalten. Allerdings erhält der Leser einen Blick auf Airas Gabe und was sie mit dieser alles machen kann. Für Aira eine Gabe und ein Fluch zugleich. Immer wieder gibt es Momente, in denen man ahnt, dass sich da im Hintergrund immer mehr zusammenbraut und immer wieder bekommt man Einblicke auf diese Hintergünde. Langsam tasten sich die Geschichten der Protagonisten aneinander heran. Trotz des eher ruhigen Tempos wird es keineswegs langweilig oder langatmig, da man hier so einiges entdecken kann.
Die Protagonisten sind intensiv dargestellt und man lernt sie durchaus kennen. Da hier ein dritte Person Erzähler durch die Geschichte führt, wird man eher zum Beobachter und doch werden die Protagonisten so sympathisch, dass man von Beginn an auf deren Seite steht und mit ihnen mitfierbert. Mir hat die Ausarbeitung der Charaktere gefallen und ich bin mir sicher, dass man in den Fortsetzungen noch einiges erwarten darf.
Mein Fazit
Windherz ist der Einstieg in eine neue High Fantasy Reihe, der mir richtig gut gefallen hat. Gespickt mit vielen neuen Ideen und sympathischen Protagonisten wird man hier schnell in eine fremde Welt gezogen, die so gut beschrieben ist, dass man sich mitten hinein versetzt fühlt. Ich freue mich auf den nächsten Band und auf die gesamte Entwicklung des Geschehens. Für Freunde der epischen High Fantasy!

Veröffentlicht am 13.12.2019

Die Gefahr lauert in den Wäldern

Four Keys – Die Stadt im Schatten
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Violet ist gemeinsam mit ihrer Mutter auf dem Weg in deren Heimat Four Keys. Nachdem ihre ältere Schwester Rosie bei einem Unfall ums Leben kam, wollen sie hier einen Neuanfang wagen. Während ihre Mutter ...

Violet ist gemeinsam mit ihrer Mutter auf dem Weg in deren Heimat Four Keys. Nachdem ihre ältere Schwester Rosie bei einem Unfall ums Leben kam, wollen sie hier einen Neuanfang wagen. Während ihre Mutter sich in die Arbeit stürzt, versucht Violet sich einzuleben. Doch irgendetwas ist merkwürdig an dem kleinen Städtchen, das umgeben von tiefen Wäldern völlig abgeschieden liegt. Schon bald wird klar, dass im Wald etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dann taucht eine Leiche auf und Violet erfährt etwas über ihre Familie und deren Vergangenheit, mit dem sie nicht gerechnet hat.
Meine Meinung
Cover reizen mich ja immer und dieses hier ist nicht nur durch die pinke Schrift, sondern auch durch das ansonsten düster wirkende Gesamtbild unheimlich interessant. Dazu kommt noch ein spannender Klappentext, der noch zusätzlich neugierig macht und ich kann sagen, dass mir die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen hat.
Es ist ein Jugendbuch und dementsprechend auch geschrieben, denn die Sprache ist jung und modern, doch dadurch liest sich auch das Buch leicht und flüssig. Im großen und ganzen wird auch das Setting gut vorstellbar, doch gerade da hätte es für mich noch einen Tick atmosphärischer werden können, da gerade die finsteren Wälder rund um Four Keys und deren düstere Geheimnisse ganz viel Potential in sich bergen.
Ansonsten ist die Geschichte aber sehr spannend und fesselnd, bietet zwar auch ein kleines bisschen High School Atmosphäre, doch die passt hier auch zum Gesamtbild. Von Beginn an spürt der Leser, dass sich nicht nur hinter dem einsamen Ort etwas verbrigt, sondern auch hinter den Einwohnern. Vier Gründerfamilien sind es, die insgeheim das Sagen über Four Keys haben und das nicht ohne Grund. Alles in allem gibt es hier eine ganze Menge Geheimnisse und der Einstieg macht neugierig auf die weiteren Bände.
Erzählt wird das ganze von einem dritte Person Erzähler, der die Perspektive zwischen Violet und einigen weiteren Jugendlichen aus Four Keys wechselt. Noch bleiben eine Menge Fragen offen und es wird auch noch nicht von jedem alles Preis gegeben. Als Leser bleibt man hier dicht am Geschehen und kann auch ein wenig miträtseln, was das Geheimnis der einzelnen und was das Geheimnis des Ortes sein kann.
Die Charaktere sind im Grunde überschaubar, im Mittelpunkt des Geschehens steht Violet, aber auch drei Jugendliche aus Four Keys, Harper, Justin und Isaac bekommen etwas Raum. Dadurch, dass aber auch die Familien der Jugendlichen mit für die Handlung wichtig sind, muss man sich ein wenig Überblick verschaffen, was aber nicht weiter schwer fällt.
Violet war mir recht sympathisch und sie hat wirklich schon einige, sehr tragische Verluste überstehen müssen. Dafür war sie mir noch ein wenig zu tough, doch sie scheint mir auch eher der Typ, der nicht mit seinen Gefühlen hausieren geht.
Die drei weiteren, im Mittelpunkt stehenden Jugendlichen, sind bisher noch nicht bis ins letzte Detail beschrieben. Von Harper und auch von Justin erfährt man ein wenig mehr, Isaac bleibt hier noch im Hintergrund. Wobei das natürlich auch noch einiges an Stoff für die weiteren Teile bietet. Ich fand sie auf jeden Fall allesamt interessant und jeder bekommt genügend Facetten, so dass sie ein spannendes Bild abgeben. Insgesamt sind die vier schon sehr unterschiedlich und ob und wie sie einander vertrauen, könnte noch sehr spannend werden.
Mein Fazit
Ein spannendes und flüssig zu lesendes Jugendbuch, dessen Mysteryanteil hier zwar noch nicht bis ins letzte beschrieben wird, doch dadurch auch eine Menge Raum für nächste Bände bietet. Die Charaktere sind völlig unterschiedlich und haben alle so ihre Geheimnisse, die sie interessant machen. Der Raum für eine düstere Atmosphäre ist hier auf jeden Fall gegeben und ich bin gespannt, wie es rund um Violet und Four Keys weitergehen wird.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Band 2 des Spin Offs

Die Pan-Trilogie: Das gestohlene Herz der Anderwelt (Pan-Spin-off 2)
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Achtung, Band 2 des Spin Offs, inhaltliche Spoiler zum ersten Band könnten vorhanden sein.

Es sieht nicht gut aus für die Anderwelt, denn das Herz, das diese am Leben hält, wurde gestohlen. Das ausgerechnet ...

Achtung, Band 2 des Spin Offs, inhaltliche Spoiler zum ersten Band könnten vorhanden sein.

Es sieht nicht gut aus für die Anderwelt, denn das Herz, das diese am Leben hält, wurde gestohlen. Das ausgerechnet Allison es schaffen soll, sowohl das Herz zurückzuholen als dann die Regenpforte wieder magisch zu verschließen, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht gedacht. Doch sie ist der Schlüssel und somit genau die, der all das gelingen soll. Dabei bringen sie nicht nur ihre eigenen Gefühle für den Wächter und Elf Finn durcheinander, sondern auch das Verschwinden ihres kleinen Freundes George. Allison steht vor einem riesigen Problem und ob es ihr wirklich gelingen wird, sowohl George als auch die Anderwelt zu retten, ist alles andere als klar.
Meine Meinung
Bei mir ist es noch gar nicht so lange her, dass ich den ersten Band des Spin Offs zur Anderwelt Trilogie aus der Feder von Sandra Regnier gelesen habe, deshalb fiel es mir hier auch sehr leicht, schnell wieder in die Story zu finden. Doch auch sonst gelingt es Sandra Regnier hier wieder sehr schnell, den Leser in ihre Welt der Elfen und Drachen zu entführen. Wer ihre vorherigen Bücher kennt, weiß in welch locker, flockigen Schreibstil die Autorin erzählt und das ist natürlich auch hier wieder der Fall. Neben einem jugendlichen Stil sorgt sie auch mit viel Humor, dass die Seiten beim Lesen schnell vorbei fliegen.
Nachdem der erste Teil mit einem dicken und äußerst fiesen Cliffhanger endete, war ich schon sehr gespannt darauf, wie es denn nun endlich weitergehen würde. Doch hier muss ich sagen, dass es dann doch viel ruhiger weitergeht, als ich vermutet hatte und sich erst zum Ende hin die Spannung steigern konnte. Zwar fällt es leicht, der Handlung zu folgen und es ist auch nicht langweilig, doch ich hatte mir irgendwie viel mehr Action erhofft. So blieb es über weite Teile viel ruhiger als ich erwartet habe und so manches zu leicht gelöst. Die großen Überraschungsmomente blieben aus und alles in allem bleibt die Handlung relativ flach.
Die Handlung spielt, wie auch im ersten Band, in Schottland und zum Teil auch in der Welt des kleinen Volkes. Wie immer gelingt es der Autorin dem Leser ein lebendiges Bild ihres Settings zu zeigen. Als Leser und auch als Schottlandfan machte es mir Spaß, die Charaktere zu begleiten.
Wie bereits im ersten Band ist auch hier Protagonistin Allison die Ich-Erzählerin der Geschichte. Das macht schon Spaß ihr zuzusehen, wie sie die Ereignisse erlebt, gerade auch, weil sie so rundum sympathisch ist, dass man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann. Ich mochte einfach ihre Schlagfertigkeit und bei manch einem ihrer Dialoge brachte sie mich zum Schmunzeln. Aber auch Finn ist mir doch ans Herz gewachsen, auch wenn er vom ersten Band bis zum Ende durchaus eine Wandlung mitgemacht hat. Wie er und Allison zueinander stehen, verrate ich euch hier natürlich nicht.
Neben den beiden Protagonisten gibt es dann auch wieder bekannte Nebencharaktere wie Allisons beste Freundinnen und den kleinen George. Auch interessante Fantasywesen sind dabei, wie z. B. das kleine Volk oder die Elfen und Drachen. Sie sorgen für einen reibungslosen Handlungsverlauf und passen sehr gut ins gesamte Setting.
Mein Fazit
Das gestohlene Herz der Anderwelt bildet einen runden Abschluss der Spin Off Reihe. Auch wenn mir die Handlung ein wenig zu reibungslos blieb, konnte Sandra Regnier hier mit ihren tollen Charakteren, einem lebendigen Weltenaufbau und einem flüssigen Schreibstil punkten. Wer den ersten Band gelesen hat, wird eh wissen wollen, wie es weitergeht und alles in allem sorgte auch dieser Band für gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Durchweg gute Unterhaltung

Moses und das Mädchen im Koffer
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Eigentlich sollte es für Stefan Moses und seine Lebensgefährtin Juliane ein entspannter Nachmittag auf ihrem Segelschiff werden. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, auch ...

Eigentlich sollte es für Stefan Moses und seine Lebensgefährtin Juliane ein entspannter Nachmittag auf ihrem Segelschiff werden. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, auch ein Anruf von Bonnekamp, Moses’ Chef, zwingt die beiden dazu gleich wieder umzukehren. Nicht weit vom Hafen an einem Strandabschnitt wurde ein großer Koffer angespült und dessen Inhalt ist graunhaft, denn die Leiche eines Mädchens im Teenageralter, herausgeputzt wie eine Puppe, befindet sich darin. Wer ist das Mädchen? Warum musste sie sterben? Moses und seine Kollegin Helwig beginnnen, zu ermitteln.
Meine Meinung
Mit Moses und das Mädchen im Koffer erscheint bereits der zweite Band der Hamburg Krimi Reihe rund um den Ermittler Stefan Moses aus der Feder von Ortwin Ramadan. Schon mit dem ersten Band Moses und das Schiff der Toten, konnte mich Ramadan sehr gut unterhalten und dementsprechend neugierig war ich auf den nächsten Teil der Reihe. Die Bücher lassen sich im Grunde auch unabhängig voneinander lesen, auch wenn es im Leben der Ermittler natürlich Entwicklungen gibt, bleiben diese hier in einem angemessenen Rahmen, so dass auch Quereinsteiger keine inhaltlichen Probleme mit der Story bekommen.
Der Einstieg ist gleich spannend, denn wir treffen hier auf ein Entführungsopfer und man spürt schon hier, dass die Gefahr, in der das Mädchen schwebt, enorm ist.
Dabei liest sich das Buch locker und flüssig und Ramadan verliert sich nicht in kleinste Details oder unnötige Ausschmückungen, was für einen spannenden Handlungsverlauf sorgt. Moses steht vor einem Fall, der ihm durchweg ungewöhnlich vorkommt, dabei tappt der erfahrene Ermittler durchaus für eine Weile im Dunkeln. Erfahrenerer Krimileser oder Vielleser in diesem Bereich könnten zwar vom psychologischen Hintergrund her durchaus Ahnungen bekommen, wohin die Reise führt, doch Ramadan packt hier einige Überraschungen mit ein. Ich fühlte mich mit diesem Buch rundum gut unterhalten.
Erzählt wird die Story aus zwei Perspektiven, zum einen beobachtet der Leser Moses bei seinen Ermittlungen, zum anderen bekommen wir die Sicht des entführten Mädchens. Gerade letztere Perspektive “mag” ich in Spannungsromanen immer ganz besonders, sorgen sie doch dafür, dass man hier mitleiden und mithoffen kann. Auch hier brachten das eine Menge Spannung und Abwechslung mit in den Krimi. In diesem Fall weiß man als Leser dann auch noch ein kleines bisschen mehr über den Täter, so dass man den Ermittlern zumindest einen Tick weit voraus ist.
Stefan Moses ist ein sehr interessanter Protagonist, über den ich gerne mehr erfahren würde. Selbst kam er einst als kleiner Junge mit einem Containerschiff nach Deutschland, wo er adoptiert wurde. Bis heute quälen ihn Alpträume, von denen er selbst nicht genau sagen kann, woher sie kommen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, ob sich da im Laufe der Reihe mehr aufklären wird.
Die weiteren Figuren bleiben im Gegensatz zu Moses eher blass, bzw. bekommen soweit ein klares Bild, wie es für die Handlung notwendig ist. Dadurch sticht hier aber vor allem Moses deutlich hervor.
Mein Fazit
Ein gelungener Krimi, der für gute Unterhaltung sorgt. Vor allem die Perspektive des entführten Mädchens sorgte für Spannung. Zwar hatte ich hin und wieder Ideen wohin mich die Ermittlungen führen werden, doch es gab auch hier immer wieder mal Überraschungen. Moses ist mir sehr sympathisch und ich bin durchaus neugierig auf weitere Fälle des Ermittlers.

Veröffentlicht am 30.10.2019

„Kastanienmann, komm herein”

Der Kastanienmann
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Naia Thulin und ihr neuer Partner Mark Hess, der bei Europol in Ungnade fiel und nun zur Mordkommission in Kopenhagen versetzt wurde, werden zu einem grausigen Leichenfund auf einem Spielplatz gerufen. ...

Naia Thulin und ihr neuer Partner Mark Hess, der bei Europol in Ungnade fiel und nun zur Mordkommission in Kopenhagen versetzt wurde, werden zu einem grausigen Leichenfund auf einem Spielplatz gerufen. Eine junge Frau wurde grausam misshandelt und getötet und die einzige Spur: eine kleines Kastanienmännchen. Die beiden Ermittler stehen vor einem Rätsel, was sich noch mehr vergrößert, als man auf einer der Kastanien einen Fingerabdruck findet. Der Abdruck passt zur Tochter einer Politikerin, Rosa Hartung, die ermordet wurde, doch eigentlich ist der Mord aufgeklärt und der Täter sitzt im Gefängnis. Aber wie kommt der Fingerabdruck auf die Figur? Und dann taucht das nächste Kastanienmännchen auf.
Meine Meinung
Ein düsteres Cover passend zum Inhalt und ein spannender Klappentext machen neugieirg auf diesen Thriller. Schon der Einstieg mit einem sehr grausigen Prolog liest sich absolut spannend und fesselte mich schnell an das Buch. Der Schreibstil des Autors Søren Sveistrup ist leicht und gut verständlich, dabei aber recht schonungslos, denn die Taten werden manches Mal mit, für mich, passendem Maß an Details beschrieben. Damit ist es vielleicht nicht unbedingt für die zartbesaiteten Leser geeignet, aber doch schon sehr intensiv, denn man leidet hier schon sehr mit.
Der Thriller ist im großen und ganzen sehr spannend, nur hin und wieder ein wenig zu ausschweifend erzählt. Trotzdem ließen sich die über 600 Seiten in einem Rutsch weglesen. Die Taten sind wirklich grauenhaft und man bekommt im Prolog zwar einen kleinen Hinweis und kann sich so nach und nach auch zusammenreimen, warum der Täter so handelt, doch wer letzten Endes dahinter steckt, bleibt im Verborgenen. Man hat hier also beim Lesen genügend Zeit, mitzurätseln und Theorien aufzustellen, darf sich aber immer wieder aufs Neue überraschen lassen. Dabei tun sich hier so manch menschliche Abgründe auf, die den Leser betroffen machen.
Erzählt wird hier aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich aus der Sicht der beiden Ermittler Thulin und Hess, aber auch aus der Sicht der Politikerin Hartung. Somit bekommt man ein gewisses Maß an Überblick, aber hält auch einen gewissen Abstand.
Thulin bleibt mir in diesem Buch noch ein wenig fremd, auch wenn ich so ein bisschen aus ihrem privaten Leben erfahren habe. Mark Hess ist ein sehr direkter Mensch, der gerne aus dem Bauch heraus handelt und über ganz viel Intuition und Gespür verfügt. Mit der Politikerin Rosa Hartung und mit ihrem Mann konnte ich als Mutter sehr gut mitempfinden. Alles in allem bleiben die Charaktere recht oberflächlich, was ich aber bei einem Thriller, bei dem die Spannung im Vordergrund steht, nicht weiter schlimm finde.
Mein Fazit
Ein Thriller, der trotz seines Umfangs, zu unterhalten weiß und auch wenn es hin und wieder etwas langatmig wurde, ist es auf keinen Fall langweilig. Im Mittelpunkt stehen die grausigen Taten und wer dahinter steckt, bleibt bis zur Auflösung ein Rätsel. Das Motiv wurde mir zwar schon recht schnell klar, doch trotzdem liest sich das Buch so spannend wie eine Folge Criminal Minds im TV anzuschauen ist. Genau das richtige Buch für gute Unterhaltung an einem verregneten Herbsttag.