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Veröffentlicht am 08.09.2019

Für Kenner der Serie

Grabesgrund
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Bei Grabungsarbeiten auf einem Feld wird ein Kampfflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg ausgegraben, am Steuer sitzt noch sein Pilot. Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Aristokraten Fred Blackstock ...

Bei Grabungsarbeiten auf einem Feld wird ein Kampfflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg ausgegraben, am Steuer sitzt noch sein Pilot. Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Aristokraten Fred Blackstock handelt, dessen Familie immer noch in der Gegend lebt. Doch eigentlich ist das ein Ding der Unmöglichkeit, denn Fred Blackstock starb in einem ganz anderen Flugzeug, zumindest wurde das vermutet. Die Spuren führen DcI Nelson und die forensische Archäologin direkt zum Anwesen der Blackstocks. Schnell wird auch hier klar, dass die Blackstocks ein Geheimnis hüten, ein Geheimnis, das viele Jahrzehnte alt ist.
Meine Meinung
Mit Grabesgrund erschien im Rowohlt Verlag der bereits siebte Fall für die forensische Archäologin Ruth Galloway und DCI Nelson. Allerdings habe ich als Quereinsteiger mit diesem Band begonnen, was den Krimi für mich vor allem zu Beginn ein wenig schwieriger gestaltet hat.
Elly Griffiths schreibt sehr klar und direkt, was auch durch die Zeit, die Gegenwart, in der sie schreibt, noch betont wird. Der reine Fall ist inhaltlich auf jeden Fall leicht verständlich und ich hatte beim Lesen dieses “very british” Gefühl.
Die Geschichte ist ein eher unaufgeregter Krimi, der in einem ruhigen Ton erzählt wird und ohne blutige Szenen und haufenweise Action auskommt. Trotzdem ist es interessant, gemeinsam mit der Archäologin und dem DCI auf Spurensuche zu gehen. Vor allem, weil es sich um einen Cold Case handelt. Diese Fälle finde ich immer sehr interessant, wenn längst verloren geglaubte Geheimnisse der Vergangenheit in der Gegenwart wieder zum Vorschein kommen.
Bei vielen Krimireihen kann man auch als Quereinsteiger locker loslesen. Das ist hier allerdings nicht der Fall, denn es hat hier eine Weile gebraucht, bis ich hinter all die persönlichen Beziehungen geblickt habe, bzw. habe ich da nach wie vor noch nicht den richtigen Durchblick. Gerade was Ruth Galloway und ihre unterschiedlichen Beziehungen angeht, stand ich auf dem Schlauch und es hat auch etwas gedauert, bis ich die Personen zuordnen konnte. Das wird Freunden der Reihe selbstverständlich leicht fallen, deswegen denke ich, dass es gerade für Liebhaber der Reihe spannender wird.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser beim reinen Fall gut miträtseln kann. So wie ich es herausgelesen habe, sind die anderen Fälle für Ruth Galloway weiter in der Vergangenheit angesiedelt, so dass dieser Band ein wenig aus der Reihe fällt.
Die Charaktere der Geschichte blieben mir ein wenig fern und es fiel mir schwer, mich hier in die Personen hineinzufühlen. Was aber, wie zuvor schon erwähnt, eher daran lag, dass ich die einzelnen Charaktere einfach zu wenig kannte. Für mich lasen sich die Beziehungen untereinander noch ein wenig konfus. Ruth mochte ich schon irgendwie mit ihrer neugierigen Art, die es anderen nicht so leicht macht. DCI Nelson hingegen konnte ich noch nicht so richtig einsortieren. Aber aus reiner Neugier, werde ich hier wohl mal in die Vorgänger hineinschnuppern.
Mein Fazit
Ein ruhiger und unblutiger Krimi, der erst zum Ende hin mehr Fahrt aufnimmt. Trotzdem bleibt die reine Suche nach der Wahrheit schon sehr interessant und spannend erzählt. Mir als Quereinsteiger fiel es nicht leicht, den persönlichen Geschichten der Hauptcharaktere zu folgen. Von daher ist das Buch vor allem für Liebhaber der Reihe geeignet. Allen anderen rate ich wohl, hier auch tatsächlich in chronologischer Reihenfolge zu lesen, damit man die privaten Verstrickungen besser versteht.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Tödlicher Collegeabschluss

Die Verbindung
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Schon immer war Malin eine Einzelgängerin, doch als sie am Elitecollege Hawthorne beginnt, scheint sich alles für sie zu ändern. Ausgerechnet die hübsche und allseits beliebte Ruby wird ihre beste Freundin ...

Schon immer war Malin eine Einzelgängerin, doch als sie am Elitecollege Hawthorne beginnt, scheint sich alles für sie zu ändern. Ausgerechnet die hübsche und allseits beliebte Ruby wird ihre beste Freundin und durch sie und deren Mitbewohnerin Gemma gelingt es Malin, endlich auch eine Clique zu haben. Malin, Gemma, Ruby, Khaled, John und Max sind nun ständig zusammen, doch dann wird aus Ruby und John ein Paar. Die Stimmung in der Clique ändert sich, Neid und Missgunst, argwöhnisches Beobachten werden zur Tagesordnung, allerdings nur hinterrücks. Malin fiebert ihrem Abschluss entgegen, doch diesen letzten Tag werden nur fünf der sechs Freunde überleben.
Meine Meinung
Dieses Cover ist ja für mich ein absoluter Eyecatcher und als dann auch der Klappentext spannend klang, war klar, dieses Buch muss ich lesen.
Der Einstieg fällt recht leicht, der Schreibstil klingt jung und liest sich flüssig. Aus der Sicht der Studentin Malin erleben wir, was auf dem Elitecollege geschieht.
Das Buch ist auf drei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, wir lesen von Malins Vergangenheit, die so langsam auch erklärt, warum sie höchst vorsichtig im Umgang mit anderen agiert und lieber eine Einzelgängerin bleibt. In der zweiten Zeitebene erzählt Malin, wie es auf dem College begann, wie sie ihre Freunde kennenlernte und als Einzelgängerin mitten in einer Clique um die beliebten Studentin Ruby und John gerät. Der dritte Strang dann berichtet von der Gegenwart und wie es dazu kam, dass einer der Freunde sterben muss. Ungewöhnlich an dem Ganzen ist, dass der Leser von Beginn an weiß, dass einer der sechs Studenten stirbt, wieso und weshalb lässt sich aber nicht herausfinden und genau das macht diesen Roman auch spannend. Man möchte einfach wissen, wie es soweit kommen konnte und wer damit etwas zu tun hat und natürlich auch, wer den Abschlusstag nicht erleben wird. Jeden einzelnen Charakter habe ich mit einem gewissen Abstand betrachtet, denn jeder hat etwas zu verbergen und ist nicht so, wie es den Anschein hat. Doch der Erzählstrang vom Collegebeginn fiel mir dann nicht ganz so leicht, wie die beiden anderen, denn da gab es die ein oder andere Länge. Trotzdem ist dieser notwendig, um so langsam hinter die Hintergründe der Freunde zu blicken.
Wie bereits erwähnt, ist Protagonistin Malin hier die Ich-Erzählerin des Romans. Doch Malin ist keine gewöhnliche Protagonistin. Sie machte es mir nicht leicht, sie zu mögen, denn sie beherrscht vor allem eins, Vortäuschen. So wusste ich zunächst bei Malin so gar nicht, woran ich war. Doch das trifft dann auch so langsam auf die anderen Charaktere zu. Durch Malin beobachten wir die anderen Studenten und immer mehr wird klar, dass hier keiner so richtig vertrauenswürdig erscheint. Der Untertitel “Du kannst niemanden trauen” macht dem Buch auf jeden Fall alle Ehre. Allzu viel möchte ich an dieser Stelle gar nicht über die unterschiedlichen Figuren des Romans erzählen, denn diese sind es auch, die diesen Roman ausmachen. Sie sind sehr vielschichtig und voller Facetten und sorgen auf jeden Fall für Überraschungen.
Mein Fazit
Ein Buch, das mir trotz der ein oder anderen Länge zwischendurch, doch sehr gut gefallen hat. Man bleibt hier ein Beobachter, obwohl man einer Ich-Erzählerin folgt. Cambria Brockman ist es sehr gut gelungen, ihre unterschiedlichen Charaktere absolut vielschichtig zu zeichnen. Ich wusste beim Lesen absolut nicht, bei wem ich woran war und bleibe letzten Ende verblüfft zurück. Wer Geschichten á la Riverdale mag, oder Collegegeschichten im Allgemeinen, wird auch mit “Die Verbindung” nicht enttäuscht werden. Aber Achtung: du kannst niemanden trauen.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Waschen, schneiden, töten

Hinter deinem Rücken
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Eigentlich könnte es Jenny nicht besser gehen, denn sie arbeitet in ihrem Traumjob im angesagtesten Friseursalon der Stadt Stockholm, bei Stefano de Luca, in den sie heimlich verliebt ist. Hier kommen ...

Eigentlich könnte es Jenny nicht besser gehen, denn sie arbeitet in ihrem Traumjob im angesagtesten Friseursalon der Stadt Stockholm, bei Stefano de Luca, in den sie heimlich verliebt ist. Hier kommen die Schönen und Reichen hin, um sich frisieren zu lassen. Doch seit neuestem läuft es einfach nicht mehr so, wie sie es will und zwar genau, seitdem die schöne Angelina Silver im Salon angefangen hat, zu arbeiten. Angelina beeindruckt die Kunden mit ihrem Können, doch nicht nur diese sind beeindruckt, sondern auch ausgerechnet Stefano. Mit immer größerem Neid und Misstrauen wird Angelina von Jenny beäugt, denn es scheint, als hätte Angelina ein Geheimnis. Oder warum erzählt sie niemanden von ihrer Herkunft? Als dann ein Kunde des Salons ermordet wird, beginnt sich alles immer mehr zu verstricken.
Meine Meinung
Bei diesem Buch wurde ich durch den Titel “Hinter deinem Rücken” sehr neugierig. Dinge, die hinterrücks geschehen, machen misstrauisch und nachdem der Klappentext noch höchst ungewöhnlich klang, musste ich die Geschichte lesen. Ein Thriller im Friseursalon klang einfach mal nach etwas ganz anderem.
Sofie Sarenbrant schreibt sehr klar und direkt. Bei dieser Art des Erzählens ist kein Wort zu viel. Dabei wechselt sie die Perspektiven permanent zwischen den drei Mitarbeitern des Friseursalons, Jenny, Stefano und Angelina. Lediglich die Überschrift vor den Kapiteln lässt zunächst zu, dass man weiß, wer gerade beobachtet wird. Genauso fühlte ich mich auch während des Lesens, wie ein Beobachter. Durch den dritte Person Erzähler hat man das Gefühl, den Szenen zuzusehen, lernt dabei die Protagonisten zwar kennen, aber hat auch einen gewissen Abstand.
Zunächst fiel es mir dadurch auch etwas schwerer, in die Geschichte hineinzufinden. Doch je mehr ich über die Charaktere erfuhr, desto mehr entwickelte sich ein Sog. Zu Beginn noch recht ruhig und langsam erzählt, beginnt sich die Geschichte nach und nach immer mehr zu steigern. Jeder hat hier etwas zu verbergen, jeder beobachtet den anderen und kleinere Spuren, die von der Autorin ausgelegt werden, führen doch meist dazu, dass man nachher gar nicht mehr wusste, wem man glauben oder trauen kann.
Die Charaktere sind es, die den Leser so nach und nach immer misstrauischer werden lassen. Während man zunächst die vor Eifersucht strotzende Jenny eher kritisch beobachtet, werden auch die beiden anderen Hauptfiguren immer geheimnisvoller. Stück für Stück lässt Sofie Sarenbrant ihre Charaktere immer mehr von sich selbst offenbaren und dabei wird klar, jeder von ihnen hat etwas zu verbergen, möchte nicht alles von sich Preis geben. Eine sehr gut gelungene Darstellung von unterschiedlichsten Charakteren, die glaubwürdig und durchdacht sind.
Mein Fazit
Sicherlich ist diese Geschichte auch ein klein wenig Geschmackssache, denn den recht minimalistischen Schreibstil der Autorin, der nur wenig Emotionen zeigt, ist zunächst noch gewöhnungsbedürftig. Doch je mehr man die Charaktere der Geschichte kennenlernt, desto mehr passt genau diese Erzählweise auch zu dem Geschehen. Durch die vielen Geheimnisse bleibt auch die Geschichte bis zum Ende offen und was den Täter betrifft, hatte ich immer wieder einen anderen in Verdacht. Nach kurzen Einstiesgsproblemen entwickelte sich die Geschichte auf jeden Fall deutlich und wurde zum Ende noch richtig spannend. Reinlesen lohnt sich!

Veröffentlicht am 01.09.2019

Schön gruselig

Kill Creek
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Im Jahre 1859 wurde das Haus am Kill Creek von einem einzigen Mann erbaut, doch schon damals stand das Haus unter keinem guten Stern. Viele Jahre später wurde es von den Finch Schwestern gekauft, die dort ...

Im Jahre 1859 wurde das Haus am Kill Creek von einem einzigen Mann erbaut, doch schon damals stand das Haus unter keinem guten Stern. Viele Jahre später wurde es von den Finch Schwestern gekauft, die dort bis zu ihrem Tod lebten. Doch eins hatte das Haus immer: den Ruf, ein Spukhaus zu sein, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Als der populäre Betreiber Wainwright die ganz besondere Idee hat, die vier bekanntesten Horrorautoren in genau diesem Haus zu interviewen, zögern die vier zunächst. Doch die Publicitiy für ihr nächstes Buch könnte nicht größer sein. Ausgerechnet auch noch an Halloween treffen sich die Autoren gemeinsam mit Wainwright und dessen Kamerafrau im Finch Haus und das Haus erwacht.
Meine Meinung
Immer wieder bin ich auf der Suche nach spannenden, gerne auch klassischen Horrorbüchern und hier passt nicht nur das Cover, sondern auch der Klappentext.
Nach einem sehr spannenden und fesselnden Prolog wechselt Autor Sott Thomas dann jedoch erstmal in einen eher ruhigen Gang. Dabei stellt er zunächst seine vier Autoren vor, die wir als Leser dabei sehr genau kennenlernen. Allen voran Sam MacMcGarver und T.C. Boyle, die hier etwas mehr hervorgehoben werden.
Der Schreibstil des Autors liest sich leicht und fesselnd, so dass auch in den etwas ruhigen Momenten es durchaus leicht fällt, am Ball zu bleiben. Besonders gut gelungen fand ich die langsam aufkommende, beklemmende Atmosphäre im Finch Haus, bei der ich gleich dachte: da würdest du nicht übernachten wollen.
Das Tempo ist, wie erwähnt, erst ruhig, doch immer wieder kommt es schon am Anfang zu spannenden Momenten. Spätestens mit der Ankunft am Haus am Kill Creek wird es dann spannend. Zwar gibt es auch hier immer mal wieder Momente, in denen das Tempo gedrosselt wird, doch dafür zieht der Autor regelmässig an der Spannungsschraube und hat die ein oder andere Überraschung für den Leser parat. Was ich schade finde, ist, dass ich leider nur wenig von den Finch Schwestern, die einst in dem Haus lebten, erfahren habe. Hier hätte das bestimmt noch ein wenig mehr der Gänsehaut-atmosphäre gefördert, wenn man mehr über die äußerst seltsamen Schwestern erzählt bekommen hätte.
Nichts desto trotz ist allein mit der Vorstellung des Hauses ein wirklich gruseliges Setting vorhanden. Von der Idee her nicht unbedingt neu, doch auf jeden Fall sehr wirkungsvoll, kann sich der Leser dieses einsame Haus sehr gut vorstellen, ohne dass Scott Thomas bis in kleinste Details erzählt.
Aus wechselnden Perspektiven wird das Geschehen widergegeben, wobei hier ein Autor etwas mehr in den Fokus gerät, Sam McGarver.
Alles in allem sind die gewählten Charaktere ein wenig klischeehaft, was allerdings der Atmosphäre der Geschichte keinen Abbruch gibt. Da wäre Sam McGarver, der, seitdem er von seiner Frau verlassen wurde, an einer Schreibblockade leidet, die etwas verrückte, junge und schonungslose Autorin T.C. Moore, der altehrwürdige Schriftsteller Sebastian Cole, der glaubige Daniel Slaughter, der Internetmagnat Wainwright und seine Kamerafrau Kate. Sie alle sind auf ihrer Weise vorhersehbar und doch sind sie so gut ausgearbeitet, dass sie glaubwürdig und lebendig wirken. Neben den Charakteren gibt es nur eine kleine Handvoll weiterer Charaktere, so dass das Haus und die sechs Personen, die sich darin befinden, im Mittelpunkt stehen.
Mein Fazit
Wer gerne klassische Horrorliteratur mag, die mehr mit dem unterschwelligen Gruselmomenten daher kommt, ist mit Kill Creek genau richtig bedient. Gut herausgearbeitete Figuren, ein gruseliges Setting und Gänsehautmomente lassen das Buch immer spannender werden. Ich selbst mag es, wenn ich mehr über die Personen, die einst an den verlassenen Orten gelebt haben, erfahre, was hier leider nicht in den Fokus gerückt wird. Trotzdem konnte ich das Buch irgendwann nicht mehr auf Seite legen und hatte den ein oder anderen kalten Schauer beim Lesen. Gelungenes Debüt, das gespannt auf mehr warten lässt.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Neuanfang auf der Insel

Die Gärten von Monte Spina
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Die dreißigjährige Gärtnerin Toni ist gerade Witwe geworden und jeden Tag zerreißt sie die Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Mann. Doch dann bekommt sie ein Angebot, dass sie einfach nicht ablehnen kann. ...

Die dreißigjährige Gärtnerin Toni ist gerade Witwe geworden und jeden Tag zerreißt sie die Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Mann. Doch dann bekommt sie ein Angebot, dass sie einfach nicht ablehnen kann. Die kleine Privatinsel Monte Spina, kurz vor Lanzarote, braucht dringend eine neue Gärtnerin. Der Nachteil: Monte Spina ist klein und absolut abgelegen. Doch das ist es, was Toni geradezu dazu verführt das Angebot anzunehmen. Kurz darauf trifft sie auf Monte Spina ein, aber herzlich ist der Empfang nur wenig. Auch das stört Toni nicht, denn sie will nur eins: die Gärten der Insel bearbeiten. Als dann der Eigentümer der Insel, der geheimnisvolle Bror auftaucht, wird Toni nur noch neugieriger, denn Bror ist alles andere als sympathisch.
Meine Meinung
Ich muss ja zugeben, dass ich dieses Cover gleich auf den ersten Blick absolut bezaubernd fand. Es macht Lust auf Urlaub und manchmal hätte ich gar nichts gegen die Einsamkeit einer solchen Insel einzuwenden.
Beim Einstieg war ich dann doch irgendwie überrascht, denn auch wenn es sehr emotional ist, schafft es die Autorin doch so locker zu erzählen, dass man sowohl Protagonistin Toni gleich ins Herz schließt, als auch unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Henrike Sciverius schreibt leicht und humorvoll, aber auch spannend und emotional.
So beginnt man sich schnell in die Protagonistin und Ich-Erzählerin Toni einzufühlen und geht mir ihr auf die Reise nach Monte Spina. Auch wenn sie hier nicht gleich herzlich empfangen wird, kann man spüren, dass es vor allem die Arbeit ist, die Toni wieder ins Leben zurückführt. Sie liebt die Pflanzen und die Arbeit damit und dieses gibt ihr den nötigen Halt.
Auch wenn der Titel zunächst etwas anderes vermuten lässt, stehen hier dann doch die unterschiedlichen Charaktere, in erster Linie Toni und Bror im Vordergrund. Jeder einzelne Bewohner der Insel hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Sorgen und Probleme, mit denen sie fertig werden müssen. Dabei sind sie alle so unterschiedlich, wie man sich nur vorstellen kann und doch müssen sie lernen, auf dieser kleinen Insel zusammenzuleben und zusammenzuhalten.
Das Setting, die kleine private Insel, hat mir sehr gut gefallen und ich würde nur allzu gerne einmal die Gärten von Monte Spina betreten und mich danach an den Strand begeben. So eine einsame Insel hat schon was für sich und Tonis Beweggründe konnte ich dadurch sehr gut nachvollziehen.
Toni mochte ich sehr und ich fand es schon bewundernswert, dass sie sich nicht völlig hängen ließ, sondern von selbst wieder zurück ins Leben finden wollte. Dadurch, dass sie als Ich-Erzählerin fungiert, kann man sie intensiv kennenlernen und fühlte sich mit ihr verbunden, man lacht und weint mit ihr und durchlebt das Gefühlschaos in ihr.
Bror, der Besitzer der Insel, war ein äußerst unangenehmer Geselle, auch wenn er ein wenig klischeehaft ein Geheimnis hinter seiner Art versteckte. Trotzdem habe ich ihn lange Zeit einfach nicht gemocht, denn er spürt sofort die Ängste und Sorgen der Menschen auf und nutzt sie nur allzu gerne gegen sie. Was zwischen ihm und Toni dann geschieht, verrate ich jetzt nicht, aber die Entwicklung hat mich überrascht, allerdings durchaus positiv überrascht.
Neben diesen beiden Protagonisten erfahren wir auch mehr über die Nebencharaktere, die dank der Inselgröße dann doch sehr überschaubar bleiben. Wie erwähnt, hat jeder von ihnen sein Päckchen zu tragen und die Insel scheint vor allem verletzte Seelen zu beherbergen.
Mein Fazit
Mit der Geschichte rund um die Gärtnerin Toni und die Insel Monte Spina konnte mich Autorin Henrike Scriverius positiv überraschen. Die Autorin schreibt sehr locker, aber auch immer mit dem passenden Maß an Emotionen. Toni ist mir schnell ans Herz gewachsen und Bror… Nun ja, eher nicht so, denn auch wenn man selbst sehr verletzt wurde, so muss man nicht alles und jedem etwas heimzahlen wollen. Mit überraschenden Wendungen und viel Gefühl.