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Veröffentlicht am 04.04.2019

Solider Krimi

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Walpurgisnacht in Uppsala, auch in den Studentenwohnheimen wird tüchtig gefeiert. Doch als der Hausmeister am nächsten Tag den Hörsaal der Universität betritt, bietet sich ihm ein grausiges Bild. Eine ...

Walpurgisnacht in Uppsala, auch in den Studentenwohnheimen wird tüchtig gefeiert. Doch als der Hausmeister am nächsten Tag den Hörsaal der Universität betritt, bietet sich ihm ein grausiges Bild. Eine junge Studentin wurde vergewaltigt und getötet und bereits zuvor wurden mehrere junge Frauen vergewaltigt und gewürgt. Ein Serientäter dessen Vorgehensweise brutaler wird und der sich als Trophäe immer den linken Schuh des Opfers mitnimmt. Profilerin und Psychiaterin Nathalie Svensson wird zur Hilfe gerufen und muss dabei feststellen, dass die junge Frau die Tochter einer Freundin war.
Meine Meinung
Mit Mitternachtsmädchen erschien der bereits dritte Fall der Expertin für Täterprofile Nathalie Svensson. Aber auch wenn man hier mit den Ereignissen aus dem Privatleben der Ermittler konfrontiert wird, kann man die Geschichte auch ohne die beiden Vorgänger gelesen zu haben, ohne Verständnisprobleme nachvollziehen. Als kleiner Bonus dient dazu auch das kurze Personenglossar zu Beginn des Buches, der einen Überblick über die wichtigsten Figuren und deren Leben gibt.
Der Schreibstil des Autors liest sich leicht und gut verständlich, allerdings auch recht detailreich und etwas ausschweifend, was mich hin und wieder, vor allem aber zu Beginn, ein wenig Aufmerksamkeit kostete. Ansonsten ist der Krimi auch wunderbar für Leser mit etwas schwächeren Nerven geeignet, da Jonas Moström doch auf blutige Details verzichtet.
Der Fall selber war spannend, allein dadurch, dass man als Leser unterschiedliche Perspektiven mitverfolgen konnte. Verschiedene Tatverdächtige und auch Blicke auf die Opfer lassen den Leser mitfiebern, aber auch miträtseln. Durch die recht kurz gehaltenen Kapitel wird man auch weiterhin dazu animiert, immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen und damit der Lösung des Falls näher zu kommen. Je mehr Informationen die Ermittler erhalten, desto deutlicher wird, dass die Zeit drängt, denn der Täter liegt bereits wieder auf der Lauer. Diese Anspannung überträgt sich dann immer mehr auf den Leser und fesselt, nach dem etwas schleppenden Beginn immer mehr.
Die Charaktere waren glaubhaft und authentisch gezeichnet. Nathalie Svensson hat derzeit auch im privaten Leben sehr viel Stress, vor allem, weil es auch um den Sorgerechtsstreit zwischen ihr und ihrem Exmann geht. Als dann auch noch die Tochter ihrer Freundin ermordet aufgefunden wird, erhöht sich der Druck auf die Psychiaterin enorm. Das alles lässt die Profilerin greifbarer und realer wirken. Aber auch die weiteren Charaktere werden recht detailliert dargestellt und wurden vorstellbar. Was mir persönlich bei Krimis immer sehr gut gefällt, sind die Blicke auf den Täter, die uns der Autor hier ebenfalls gönnt.
Mein Fazit
Ein solider Krimi, der für mich hin und wieder etwas zu ausschweifend wurde, der aber nach und nach mehr Tempo bekam und mich gut unterhalten konnte. Ohne blutige Details bleibt die Handlung spannend und nachvollziehbar und als Leser kann man hier gut miträtseln, was wirklich geschehen sein könnte. Krimifans werden hier gut unterhalten und auch als Quereinsteiger in diese Reihe kann man sehr gut den Überblick behalten.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Was wirklich geschah

Das Echo der Wahrheit
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Psychiater James Cobb ist bekannt für seine Kunst der Hypnose. Als ihn eines Tages der Multimillionär Joshua Fleischer anspricht, glaubt Cobb zunächst, das auch dieser nur einer von denen ist, die ihn ...

Psychiater James Cobb ist bekannt für seine Kunst der Hypnose. Als ihn eines Tages der Multimillionär Joshua Fleischer anspricht, glaubt Cobb zunächst, das auch dieser nur einer von denen ist, die ihn auf Grund seiner Bekanntheit bedrängen. Doch zwei Tage später erhält Cobb einen Brief von Fleischer, in dem er gebeten wird, Fleischer auf seinem Anwesen zu besuchen. Der Millionär leidet an einer tödlichen Krankheit und er bittet Cobb, ihm bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen. Denn Fleischer glaubt, dass er vor vielen Jahren in Paris an einem Verbrechen beteiligt gewesen sein könnte und möchte Gewissheit.
Meine Meinung

Mit seinem Buch “Das Buch der Spiegel” gelang es Eugene Chirovici bereits vor zwei Jahren Bekanntheit zu erlangen. Dementsprechend gespannt war ich auf seinen neuen Roman “Das Echo der Wahrheit”. Hier ist allein schon der Titel sehr bezeichnend für den Inhalt des Buches, denn hier dreht es sich darum, Wahrheit und Gewissheit zu erlangen, sowohl beim Blick auf die eigene Persönlichkeit als auch auf vergangene Ereignisse.
Der Einstieg in den Roman gelingt recht gut, denn zunächst erhält man einen kurzen Blick auf die Vergangenheit und wird dann gleich mit dem Thema der Gegenwart konfrontiert, in dem man sowohl den Psychiater Cobb als auch den Multimillionär Fleischer kennenlernt. Dabei ist der Schreibstil des Autors durchaus ein wenig anspruchsvoller, beinahe schon poetisch klingend, detailliert, ohne aus- bzw. abzuschweifen. Wer also Thriller mag, in denen es blutig und temporeich zugeht, wird hier eher enttäuscht werden. Dafür überzeugt Chirovici mit viel Tiefgang und einer Suche nach einer Wahrheit, bei der nichts und niemand das zu sein scheint, was er auf den ersten Blick darstellt.
Mit vielen Perspektivwechseln, aber auch Zeitsprüngen, die eine gewisse Aufmerksamkeit vom Leser verlangen, führt der Autor durch seine spannende Geschichte und was zunächst noch klar erscheint, bekommt schnell ein anderes Bild. Immer wieder erhält Cobb auf seiner Suche nach der Wahrheit neue Einblicke auf die Ereignisse, die sich langsam zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Gleichzeitig begleitet man Cobb aber auch auf seiner Reise in die eigene Gedankenwelt, denn auch er kämpft mit dem Echo der eigenen Vergangenheit.
Immer wieder neue Wendungen und Überraschungen halten den Lesefluss aufrecht und das Ende weiß ebenso zu überraschen. Auch die Einblicke in die Psychoanalyen, insbesondere der Hypnose waren interessant und spannend.
Die Charaktere an für sich bleiben recht überschaubar, doch jeder einzelne von ihnen regt den Leser zum Nachdenken an. Bei jedem Wechsel des Blickwinkels erfährt man auch eine neue Sicht auf die Ereignisse, ganz so, wie der jeweilige Charakter diese miterlebt hat. Das lässt auch den Leser jede einzelne Person besonders betrachten, denn jeder hat seine Besonderheiten.
Mein Fazit

Ein sehr gelungener und spannender Roman, der mit vielen Wendungen und Facetten für Unterhaltung und Abwechslung sorgt. Man rätselt hier permanent mit, was wirklich geschehen ist und wird doch immer wieder aufs Neue verblüfft. Chirovici konnte mich an seinen ungewöhnlichen Roman fesseln und überzeugte mit einem sehr gekonnten Sprachstil. Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman mit einer fast schon düsteren Atmosphäre, der ruhig erzählt wird und doch spannend bleibt.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Gestern wie heute brandaktuell

On The Come Up
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Die sechzehnjährige Bri wächst gemeinsam mit ihrem älteren Bruder bei ihrer Mutter auf. Ihr Vater wurde getötet, als Bri gerade einmal fünf Jahre alt war, woraufhin ihre Mutter Trost und Vergessen suchte, ...

Die sechzehnjährige Bri wächst gemeinsam mit ihrem älteren Bruder bei ihrer Mutter auf. Ihr Vater wurde getötet, als Bri gerade einmal fünf Jahre alt war, woraufhin ihre Mutter Trost und Vergessen suchte, indem sie Drogen nahm. Doch sie schaffte den Absprung ihren Kindern zu Liebe. Bri hingegen hegt einen Traum, denn sie möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und eine Karriere als Rapperin starten. Als ihre Mutter arbeitslos wird, wird ihr Wunsch so eindringlich, dass sie beginnt, alles für diesen Traum der Karriere zu tun. Aber der Weg zum Rapstar ist steinig, trotz allen Talents und Bri muss feststellen, dass es ganz schön schwer ist, sich auf diesem Weg nicht selbst zu verlieren.
Meine Meinung
Schon das einfache Cover, das perfekt zum Inhalt passt, machte mich neugierig. Doch hier sprach mich allein schon der Klappentext dazu noch einmal mehr an.
Angie Thomas ist es hier sehr gut gelungen, ein realistisches Bild zu zeichnen, wie schwer es auch heute noch für Jugendliche und Kinder oder vielmehr für Menschen allgemein ist, die eine andere Hautfarbe haben als weiß. Ich musste beim Lesen des Buches oft an Filme aus den neunziger Jahren denken, wie z. B. Menace II Society oder Boyz ‘n the Hood, und habe dabei festgestellt, dass sich in all den Jahren wenig bis gar nichts an der Situation geändert hat. Noch immer leben viele People of Color abgegrenzt in Ghettos, bilden Gangs, die sich gegenseitig bekriegen und finden nur schwer den Absprung in ein “bürgerliches” Leben. Vorurteile und ungerechte Behandlungen sind hier Tagesordnung und Träume müssen meist der Realität weichen.
Mit ihrer Protagonistin Bri, die hier aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt, hat Angie Thomas eine ganz besondere Protagonistin erschaffen, mit der sich gerade Jugendliche sehr gut identifizieren können. Dadurch, das Bri erzählt, ist es sprachlich sehr jung, lässt sich dabei aber flüssig lesen und wirkt absolut authentisch. An dieser Stelle auch ein Kompliment an die Übersetzerin, die Bris HipHop Texte nicht übersetzt hat, sondern im Original hat stehen lassen, denn genau das macht es noch einmal mehr greifbar. Diese Texte spiegeln sehr gut wieder, was in der jungen Protagonistin vor sich geht, wie ihre Sicht auf die Welt wirklich ist und wie sie selbst sich verändert.
Auch die Welt des HipHops, der Gedanke dahinter wird hier sehr gut vermittelt. Anspielungen auf vergangene Zeiten mit großen Namen wie Notorious BIG oder Tupac Shakur, aber auch Bris Vater, der selbst ein aufsteigender HipHop Star war, lassen die Welt rund um Bri authentisch wirken.
Bri ist authentisch und selbst als Erwachsene konnte ich nachempfinden wie es ihr geht und warum sie wie handelt. Sie ist vorlaut und zielstrebig und nimmt auch im Unterricht kein Blatt vor den Mund. Für solche Handlungen wird sie aggressiv genannt und findet sich mehr als einmal beim Direktor der Schule wieder. Genau solche Momente machten mich wütend, zeigen sie doch, wie sehr Vorurteile auch heute noch gelten. Sind wir nicht mittlerweile so weit, endlich mal den Mensch als ganzes zu sehen und nicht als verschiedene Rassen? Doch nicht nur Bri wurde hier lebendig, sondern auch die Nebencharaktere bekamen sehr viel Tiefgang. Seien es ihre Mutter, die mit allen Mitteln versucht, etwas aus ihrem Leben zu machen oder ihre Aunt Pooh, Bris beste Freunde, ihr Bruder und viele mehr. Alle zusammen machten das Buch glaubwürdig, lebendig und auch ein wenig erschreckend. Erschreckend, weil ich hier immer noch Vergleiche ziehen kann mit Ereignissen, die bereits zwanzig Jahre her sind und die darauf schließen lassen, das es höchste Zeit für Veränderung ist.
Mein Fazit
Hut ab, Angie Thomas, denn mit diesem Buch ist es der Autorin gelungen, ein aktuelles Thema ohne zu verharmlosen, zu verpacken. Ein Spiegelbild der Gesellschaft, dabei aber mit ganz viel Emotionen gespickt und nachdenklich machend und nicht nur für jugendliche Leser geeignet. Wahrscheinlich ist es für Leser, die ein wenig Hintergrundwissen über HipHop haben leichter, aber das Glossar am Ende macht es auch sonst sehr gut verständlich, was die Autorin mit ihrer Geschichte ausdrücken will. Ein tolles Buch, über das ich noch viel mehr schreiben und erzählen könnte, über das ich bestimmt nicht genug gesagt habe, aber das ich gerne ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Der Wolf und das Lamm

The Hurting
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Nell war noch klein, als ihre Mutter sie und ihre Familie verließ. Seitdem lebt sie gemeinsam mit ihrem Vater und ihrer an Krebs erkrankten Schwester Harper, um die sie sich kümmern muss. Denn ihr Vater ...

Nell war noch klein, als ihre Mutter sie und ihre Familie verließ. Seitdem lebt sie gemeinsam mit ihrem Vater und ihrer an Krebs erkrankten Schwester Harper, um die sie sich kümmern muss. Denn ihr Vater arbeitet auf einer Bohrinsel und wenn er zu Hause ist, widmet er sich in seiner Verzweiflung eher dem Alkohol. Als sie in einem Einkaufs-zentrum den gut aussehenden Lukas mit dem Wolfsmantel kennenlernt, ist sie von ihrer eigenen Reaktion auf den Jungen überrascht, denn Nell glaubt nicht an die Liebe auf den ersten Blick. Aber Lukas ist anders, besonders und dieses Besondere wirkt auf Nell. Schnell verfällt sie ihm, doch Lukas verfolgt ganz eigene Pläne.
Meine Meinung
Dieses extrem schlichte und einfache Cover machte mich gleich aufmerksam und ich wollte unbedingt wissen, was dahinter steckt. Dabei spürt man hier schon auf den ersten Seiten, dass Lucy van Smits Roman etwas besonderes ist.
Der Schreibstil konnte mich schnell fesseln, denn die Autorin lässt hier ihre junge Protagonistin Nell in der Ich-Form erzählen und nur hin und wieder gibt es kurze Kapitel aus Lukas’ Sicht, bei denen man ein Gespür für diesen seltsamen und doch faszinierenden Jungen bekommt. Dabei arbeitet die Autorin zum einen mit vielen Emotionen, aber auch mit Bildern und Metaphern. Lukas, der Junge im Wolfsmantel und Nell Lamb – Wolf – Lamm – alleine das fand ich schon sehr interessant und absolut bezeichnend gewählt.
Auch die Grundspannung blieb hier permanent gegeben und ich wollte einfach wissen, was hinter Nells Geschichte und Lukas’ Vorhaben wirklich steckt. Doch nicht nur die Spannung hielt mich an der Geschichte gefesselt, sondern auch sehr tief gehende Emotionen. Man erfährt viel von Nell und deren Leben und man beobachtet, wie sie sich selbst eigentlich aufgegeben hat, um für ihre kranke Schwester da zu sein. Gleichzeitig möchte man schreien, wenn man sieht, wie unfair Nell behandelt wird und das nicht nur von ihrem Vater sondern auch von ihrer Schwester.
Diese Zeichnung der einzelnen Charaktere ist der Autorin richtig gut gelungen. Nell ist für mich eine selbstlose Persönlichkeit, die aber doch tief im Inneren Träume hat und emotional einfach ausgehungert ist. Daher hat es mich nur wenig gewundert, dass sie so schnell auf den düsteren Lukas abfährt, der ihr scheinbar genau das gibt, nach dem sie giert: Zuneigung, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Nells Vater ist furchtbar streng, schafft es aber selbst nicht, sich zu kontrollieren und gibt die Verantwortung für die Pflege der kranken Harper an seine minderjährige Tochter Nell ab. Dabei ist er nach aussen ein fast schon besessen wirkender, streng gläubiger Katholik. Harper, Nells Schwester, ist von ihrer Krankheit gezeichnet, nicht nur körperlich, sondern ebenfalls emotional und das lässt sie ihre Schwester oft und teilweise auch körperlich spüren. Und dann ist da noch Lukas, der Junge im Wolfsmantel oder fast schon der Wolf. er wirkt geheimnisvoll, düster, auf eine gewisse Art sogar bedrohlich und man möchte Nell am liebsten vor ihm warnen, kann aber nur gebannt zusehen, was sich hier zusammenbraut.
Mein Fazit
The Hurting ist eine ganz besondere Geschichte, die nicht nur spannend erzählt, sondern auch durch die sehr geschickt ausgearbeiteten Charaktere absolut emotional wird. Bereits von der ersten Seite an konnte mich die Autorin an die Geschichte fesseln und brachte mich immer wieder aufs Neue zum Nachdenken. Authentische, tief wirkende Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und dazu absolut vorstellbar beschriebene Landschaften ließen mich hier tief in die Geschichte versinken.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Pures Lesevergnügen

Izara 1: Das ewige Feuer
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Seitdem ihre Eltern geschieden sind, lebt Ari bei ihrer Mutter, was sie prinzipiell gar nicht so verkehrt findet, denn mit ihrem Vater versteht sie sich alles andere als gut. Sie besucht das Torquasso ...

Seitdem ihre Eltern geschieden sind, lebt Ari bei ihrer Mutter, was sie prinzipiell gar nicht so verkehrt findet, denn mit ihrem Vater versteht sie sich alles andere als gut. Sie besucht das Torquasso Lyceum, an dem hauptsächlich Kids betuchter Eltern unterrichtet werden. Allerdings bildet Ari da die Ausnahme, denn um sich ein Auto leisten zu können, jobbt sie nach der Schule. Doch dann passieren Dinge, die sie sich selbst in ihren Träumen nicht hätte vorstellen könnn, denn plötzlich befindet sie sich mitten in einer Horde übernatür-licher Wesen und nicht alle davon meinen es gut mit ihr. Dämon Lucian ist einer von ihnen, doch schnell muss dieser zugeben, dass Ari, auch wenn sie die Tochter seines Erz-feindes ist, ganz anders ist, als er gedacht hat. Plötzlich befindet sie sich mitten in einem Spiel um Macht und muss nicht nur ihren Platz finden, sondern auch überleben.
Meine Meinung
Schon das Cover, das ich absolut großartig finde, machte mich auf den ersten Blick neugierig auf das Buch. Doch wie so oft landete es zunächst auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) und nun frage ich mich, warum nur hat es dort so lange gelegen? Der Einstieg in diese Urban Fantasy Geschichte fiel mir sehr leicht, denn Julia Dippel erzählt witzig, spritzig und sehr locker. Sie hat ein besonderes Gespür für schlagfertige Dialoge, aber auch dafür, schnell auf Spannung und Action umzuschalten. Genau diese Mischung konnte mich dann auch absolut begeistern und machten das Buch schnell zu einem Pageturner. Diese Geschichte bietet Unterhaltung für die Zielgruppe, aber auch für jeden Urban Fantasy-, bzw. Romantasyleser.
Zugegeben, zu Beginn stürzen so einige Ereignisse auf den Leser ein und man muss hier aufpassen, um den Überblick nicht zu verlieren. Doch all das wird durch den Schreibstil wett gemacht, der es nicht allzu schwer macht, am Ball zu bleiben. Schnell befindet man sich hier mitten in einem Spiel, rund um Macht und Ari muss hier, gerade zu Beginn, so einiges verdauen. Es gibt Geheimnisse, Überraschungen, Action und zahlreiche Momente, bei denen man die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen kann.
Ari, die Protagonistin, wird hier schnell mit einer Situation konfrontiert, bei der wohl jeder erstmal Schwierigkeiten hätte, das alles zu glauben. Doch Ari scheint wie gemacht für diese Dinge und schafft es, sich an ihre ungewöhnliche Situation zu gewöhnen. Dadurch, das die Geschichte aus Aris Perspektive in der Ich-Form erzählt wird, fühlt man sich auch schnell mit ihr verbunden und kann ihre Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen. Genau dadurch wird auch ihr Umgang
Durch das Worldbuilding oder eher durch all die Personen durchzublicken war nicht immer leicht. Denn hier prallen jede Menge Namen auf den Leser ein, jeder hat eine bestimmte Stelle im Machtgefüge, jeder seine eigenen Fähigkeiten. Aber alle Achtung, Julia Dippel ist es am Ende sehr gut gelungen, all die Fäden miteinander zu verknüpfen und ein logisches Gesamtbild entstehen zu lassen.
Die Charaktere der Geschichte waren dermaßen vielschichtig und ja, auch sehr viele. Vom Dämon über Hexenmeister, vom Jäger hin zu Ari (denn wer oder was Ari ist, verrate ich hier natürlich nicht). Hier prallen jede Menge Figuren auf den Leser ein und jeder hat bestimmte Stärken, Schwächen und magische Fähigkeiten, was natürlich zu einer ganzen Menge Konflikten führt. Diese zu lösen gelingt Julia Dippel auf eine sehr charmante Art, die mich häufig schmunzeln ließ. Ari ist einfach nur sympathisch und ihre absolut schlagfertige und toughe Art macht sie authentisch und auch Lucian, wenn auch ein wenig mehr klischeebehaftet, als Bad Boy mit Herz, wächst dem Leser, oder eher der Leserin, schnell ans Herz.
Mein Fazit
Eine unheimlich komplexe Story, voller Wortwitz, aber auch Spannung, Action und was fürs Herz, die rundum gute Unterhaltung bietet. Zwar braucht man ein wenig Konzentration um hier den Überblick zu behalten, doch all die losen Fäden werden hier geschickt miteinander verknüpft. Sympathische Protagonisten und vor allem ein absolut mitreißender Schreibstil machen die Geschichte zu einem Pageturner für Romantasyfans. Damit bekommt dieses Buch von mir ein: unbedingt lesen!