Solider Krimi
Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)Walpurgisnacht in Uppsala, auch in den Studentenwohnheimen wird tüchtig gefeiert. Doch als der Hausmeister am nächsten Tag den Hörsaal der Universität betritt, bietet sich ihm ein grausiges Bild. Eine ...
Walpurgisnacht in Uppsala, auch in den Studentenwohnheimen wird tüchtig gefeiert. Doch als der Hausmeister am nächsten Tag den Hörsaal der Universität betritt, bietet sich ihm ein grausiges Bild. Eine junge Studentin wurde vergewaltigt und getötet und bereits zuvor wurden mehrere junge Frauen vergewaltigt und gewürgt. Ein Serientäter dessen Vorgehensweise brutaler wird und der sich als Trophäe immer den linken Schuh des Opfers mitnimmt. Profilerin und Psychiaterin Nathalie Svensson wird zur Hilfe gerufen und muss dabei feststellen, dass die junge Frau die Tochter einer Freundin war.
Meine Meinung
Mit Mitternachtsmädchen erschien der bereits dritte Fall der Expertin für Täterprofile Nathalie Svensson. Aber auch wenn man hier mit den Ereignissen aus dem Privatleben der Ermittler konfrontiert wird, kann man die Geschichte auch ohne die beiden Vorgänger gelesen zu haben, ohne Verständnisprobleme nachvollziehen. Als kleiner Bonus dient dazu auch das kurze Personenglossar zu Beginn des Buches, der einen Überblick über die wichtigsten Figuren und deren Leben gibt.
Der Schreibstil des Autors liest sich leicht und gut verständlich, allerdings auch recht detailreich und etwas ausschweifend, was mich hin und wieder, vor allem aber zu Beginn, ein wenig Aufmerksamkeit kostete. Ansonsten ist der Krimi auch wunderbar für Leser mit etwas schwächeren Nerven geeignet, da Jonas Moström doch auf blutige Details verzichtet.
Der Fall selber war spannend, allein dadurch, dass man als Leser unterschiedliche Perspektiven mitverfolgen konnte. Verschiedene Tatverdächtige und auch Blicke auf die Opfer lassen den Leser mitfiebern, aber auch miträtseln. Durch die recht kurz gehaltenen Kapitel wird man auch weiterhin dazu animiert, immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen und damit der Lösung des Falls näher zu kommen. Je mehr Informationen die Ermittler erhalten, desto deutlicher wird, dass die Zeit drängt, denn der Täter liegt bereits wieder auf der Lauer. Diese Anspannung überträgt sich dann immer mehr auf den Leser und fesselt, nach dem etwas schleppenden Beginn immer mehr.
Die Charaktere waren glaubhaft und authentisch gezeichnet. Nathalie Svensson hat derzeit auch im privaten Leben sehr viel Stress, vor allem, weil es auch um den Sorgerechtsstreit zwischen ihr und ihrem Exmann geht. Als dann auch noch die Tochter ihrer Freundin ermordet aufgefunden wird, erhöht sich der Druck auf die Psychiaterin enorm. Das alles lässt die Profilerin greifbarer und realer wirken. Aber auch die weiteren Charaktere werden recht detailliert dargestellt und wurden vorstellbar. Was mir persönlich bei Krimis immer sehr gut gefällt, sind die Blicke auf den Täter, die uns der Autor hier ebenfalls gönnt.
Mein Fazit
Ein solider Krimi, der für mich hin und wieder etwas zu ausschweifend wurde, der aber nach und nach mehr Tempo bekam und mich gut unterhalten konnte. Ohne blutige Details bleibt die Handlung spannend und nachvollziehbar und als Leser kann man hier gut miträtseln, was wirklich geschehen sein könnte. Krimifans werden hier gut unterhalten und auch als Quereinsteiger in diese Reihe kann man sehr gut den Überblick behalten.