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Veröffentlicht am 11.03.2019

Willkommen im Staat X

Staat X
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Seit beinahe zwei Jahren beschäftigen sich die Schüler des Gymnasiums damit, ihren eigenen Staat zu erschaffen. Gesetze und der gesamte Aufbau wurde von den Oberstufenschülern entwickelt und nun ist es ...

Seit beinahe zwei Jahren beschäftigen sich die Schüler des Gymnasiums damit, ihren eigenen Staat zu erschaffen. Gesetze und der gesamte Aufbau wurde von den Oberstufenschülern entwickelt und nun ist es endlich soweit, für eine Woche haben die Schüler die Macht und dürfen an ihrer Schule ihren eigenen Staat lebendig werden lassen. Lara ist neu an der Schule und nachdem sie zu Beginn befürchtete, dass sie an diesem spannenden Projekt nicht teilhaben darf, findet sich doch noch eine Stelle für sie im Staat X. Neben Lara haben sich auch Melina, Adrian und Vincent schnell in ihren neuen Rollen eingelebt. Doch was zunächst nach einem tollen Leben ohne Eltern und Lehrer erscheint, nimmt eine gänzlich andere Entwicklung. Wer hat letzten Endes wirklich die Macht im Staat X?
Meine Meinung
Schon der erste Blick auf das Cover machte mich unheimlich neugierig auf die Geschichte. Doch als ich dann noch den Klappentext las, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Zum einen hatte mich das ein wenig an “Die Welle” von Morton Rhue erinnert, dass ich tatsächlich nicht als Schullektüre lesen musste, sondern es freiwillig gelesen habe, zum anderen war ich absolut neugierig auf die Umsetzung, denn die Themen sind brandaktuell: Wahlmanipulation, Pressefreiheit, Mee-to, all das vereint die Autorin in ihrer Geschichte.
Zunächst gibt uns die Autorin zu Beginn aber noch einige Hintergrundinformationen, vor allem über ihre vier Hauptcharaktere, aber auch ein klein wenig über Staat X. Aber dann war man auch ganz schnell mitten im Staat X und ab da konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Carolin Wahl konnte mich nicht nur mit ihrem lockeren und authentischen Schreibstil packen, sondern auch mit der sehr glaubwürdigen Story und deren gesamten Entwicklung. Was hier auf den ersten Blick bekannt erscheint, wird hier eine ganz eigene Geschichte. Durch die jugendliche Charaktere ist es auch sprachlich eher jugendlich gehalten, spricht damit auch schnell die Zielgruppe an und auch der erwachsene Leser findet hier eine spannende Geschichte.
Zunächst scheint eitel Sonnenschein zu herrschen in Staat X, Fete am Abend, Nutellaladen am Morgen, dazwischen Polizisten, Politiker, Bäcker etc. Alles, was zu einem Staat gehört, befindet sich nun an der Schule und hurra, endlich keine Lehrer oder andere Erwachsene, die sich einmischen könnten. Doch ganz so leicht, wie gedacht, scheint sich das Leben in einem eigenen Staat doch nicht anzugehen. Steuern müssen bezahlt, das Leben im allgemeinen finanziert werden und wenn man dann nicht wirklich sicher sein kann, wer die “wahre” Macht hat, türmen sich die Probleme.
Aus den Perspektiven von Adrian, Melina, Vincent und Lara erleben wir, wie sich das Leben im Staat X entwickelt. Als Leser kann man sich schnell in sie und ihre Gedanken versetzen, zumal man ja auch zu Beginn schon die Möglichkeit hatte, etwas mehr über sie zu erfahren.
Als Protagonisten hatten sie hier unterschiedliche Rollen zu verkörpern, doch in jedem von ihnen schlummert auch ein Geheimnis. Gerade diese unterschiedlichen Persönlichkeiten und deren Zusammenwirken haben mir hier sehr gut gefallen und lassen immer wieder aus neuen Blickwinkeln das Geschehen lebendig werden. Neben diesen vier Personen dürfen wir aber auch noch einige weitere Nebencharaktere kennenlernen, die ebenfalls, je nach Wichtigkeit für die Handlung, authentisch und lebendig wurden.
Mein Fazit
Mit Staat X: Wir haben die Macht ist es Autorin Carolin Wahl ganz hervorragend gelungen, einmal einen Blick auf politische Entwicklungen zu werfen. Ich war hier fasziniert, wie schnell sich doch alle in ihren Rollen “eingelebt” hatten und wie sehr jeder einzelne darin aufging. All das wirkte authentisch, realistisch und spannend und die Geschichte lässt mich auch nach dem Beenden noch nachdenklich zurück. Carolin Wahl zeigt mit ihrer Geschichte, wie schnell sich ein zunächst positive Idee in die andere Richtung entwickeln kann und wie Macht sich auf deren Inhaber auswirkt. Absolut gelungen!

Veröffentlicht am 09.03.2019

Der neue Mitschüler

I can see U
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Marie ist Schülerin der zehnten Klasse und leidet ein wenig daran, dass sie einfach zu unauffällig auf andere wirkt. Gerade mit ihrer Zahnspange versteckt sie sich doch sehr gerne, vor allem hinter ihrer ...

Marie ist Schülerin der zehnten Klasse und leidet ein wenig daran, dass sie einfach zu unauffällig auf andere wirkt. Gerade mit ihrer Zahnspange versteckt sie sich doch sehr gerne, vor allem hinter ihrer besten Freundin Elli. Doch dann kommt eines Tages Ben in ihre Klasse, gut aussehend, charmant, top modisch gekleidet und vor allem scheint er Marie zu sehen und das so, wie sie wirklich ist. Marie schwebt auf einer rosaroten Wolke, bis eines Tages seltsames mit ihrer Klasse geschieht. Gefakte Fotos tauchen auf, Geheimnisse der einzelnen Mitschüler werden vor der ganzen Sache breit getreten und scheinbar ist jeder gerne dabei, den anderen zu mobben. Nur wer steckt hinter all den Ereignissen?
Meine Meinung
Durch den sehr neugierig machenden Klappentext stieß ich auf das neue Jugendbuch “I can see u”, das eine sehr aktuelle Story versprach. Auch der Einstieg gelingt hier sehr schnell, denn man bekommt schon einen ersten kurzen Blick darauf, in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln könnte. Doch danach beginnt erst einmal Protagonistin Marie aus ihrer Perspektive in der Ich-Form zu berichten, was sie zuletzt alles erlebt hat. Dabei wählt Matthias Morgenroth eine moderne, sehr jugendliche Sprache, die mit Sicherheit auch die gewünschte Zielgruppe ansprechen wird. Sätze wie “chill mal deine base”, ließen mich schmunzeln, denn meine elfjährige Tochter redet auch schonmal gerne genau so. Aber auch mir erwachsenen Leser brachte die Geschichte eine spannende Grundstory, gerade als Mutter kann ich bestätigen, wie glaubhaft und authentisch der Autor hier das Leben der Jugendlichen wiedergibt. Jeder lebt regelrecht mit seinem Smartphone, soziale Netzwerke gehören zum Alltag und ausspionieren der persönlichen Daten ist kein Ding der Unmöglichkeit. Smarthomegeräte, die hier ebenfalls in die Geschichte mit eingebunden werden, erleichtern auch heute schon unseren Alltag und auch ich kann mich nicht davon frei sprechen, all die Möglichkeiten, die man heute hat, gerne zu benutzen. Matthias Morgenroth hält hier durchaus der Gesellschaft einen Spiegel vor.
Die Geschichte selber konnte mich schnell einfangen. Das Leben der Schülerin Marie fand ich sehr authentisch dargestellt. Trotz aller Unsicherheiten gehören auch für die zunächst unscheinbar wirkende Marie soziale Netzwerke dazu. Sie möchte aber auch im realen Leben von anderen wahrgenommen werden und genau das bietet ihr der neue Mitschüler Ben. Es ist, als gäbe es plötzlich jemanden, der nicht nur ihre Zahnspange sieht, sondern die Person dahinter. Marie ist begeistert und auch wenn ihre Freunde schon länger spüren, dass Ben merkwürdig ist, zweifelt Marie an deren Meinungen zunächst noch.
Protagonistin Marie war mir sehr schnell sympathisch und ihre eher ruhige, schüchterne Art hat mir gefallen. Doch trotz aller Zurückhaltung ist auch Marie mit sozialen Netzwerken beschäftigt und bekommt im Elternhaus die “Vorzüge” des Smarthome. Kein Wunder, dass auch sie blind Vertrauen schenkt und erst einmal Links oder Bilder anklickt, ohne Gedanken zu verschwenden, dass es eventuell Konsequenzen hat. Neben Marie fand ich aber auch die Nebencharaktere lebendig und passend. Das Zusammenspiel unter den Personen glaubwürdig und durchdacht.
Mein Fazit
Ein sehr realistisch wirkenden Jugendroman, der den Leser schnell in seinen Bann zieht und dessen Handlung, erschreckenderweise, für mich alles andere als unglaubwürdig vorkommt. Wie ich schon erwähnte, ist es hier förmlich eine Spiegelung unserer Zeit. Was wären wir ohne Smartphones, Smarthome, soziale Medien? Vielleicht nicht ganz so durchsichtig? Ja, unser Leben ist schneller und stressiger und doch gleichzeitig bequem geworden und so stellt man schon lange nicht mehr so schnell etwas in Frage, wie man es vielleicht früher getan hätte. Ein gelunges, spannendes und realistisches Jugendbuch, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Schon eher Psychothriller, aber richtig spannend

Tief ins Herz
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Als alleinerziehende Mutter gibt es für Lisa nur ihre Tochter Ava und ihre Arbeit. Doch mittlerweile ist Ava sechzehn und möchte ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das zuzulassen fällt Lisa gar nicht ...

Als alleinerziehende Mutter gibt es für Lisa nur ihre Tochter Ava und ihre Arbeit. Doch mittlerweile ist Ava sechzehn und möchte ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das zuzulassen fällt Lisa gar nicht so leicht, denn bisher ging sie voll und ganz in ihrer Mutterrolle auf. Doch nun wird es Zeit ein wenig loszulassen, würden nicht immer wieder die Geister der Vergangenheit Lisa heimsuchen. Denn früher war Lisa jemand ganz anderes und diese Zeit möchte sie am liebsten vergessen, wenn nicht sogar rückgängig machen. Als dann plötzlich immer mehr Dinge passieren, die Lisa mit ihrer Vergangen-heit in Verbindung bringt, gerät sie immer mehr aus der Fassung.
Meine Meinung
Ein Cover, das den Leser schon förmlich anspringt und dadurch Aufmerksamkeit erregt, doch das war noch nicht mal der ausschlaggebende Punkt, warum ich dieses Buch lesen wollte. Ich hatte zuvor schon das Debüt der Autorin gelesen und bereits hier konnte mich Sarah Pinborough fesseln und überzeugen. Dementsprechend neugierig war ich, ob es ihr auch hier wieder gelingen wird.
Durch einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil gelang es mir, hier ganz schnell in die Geschichte zu finden. Dabei geht es zunächst noch eher ruhig zu, doch schon von Beginn an ist es förmlich spürbar, dass da eine Bedrohung im Hintergrund lauert und dass da einfach noch viel mehr dahintersteckt.
Unterteilt ist der Thriller in vier größere Abschnitte und von Abschnitt zu Abschnitt bekommt der Leser immer mehr Überraschungen präsentiert. Habe ich zu Beginn noch gedacht, dass ich eine Ahnung hätte, was es mit Lisa auf sich hat, zaubert Sarah Pinborough eine Wendung nach der nächsten. Mit ganz viel Gespür, Emotionen beim Leser hervorzurufen, erzählt sie eine wirklich schockierende Geschichte. Ich habe hier von Mitleid über Wut gegenüber der ungerechten Behandlungen und noch vieles mehr nachempfunden und genau das wirkte immer mehr wie ein Sog. Alles in allem war es eine sehr gekonnte Mischung aus Psychothriller und Thriller, denn die Autorin verpackt hier sehr geschickt schwerwiegende Themen.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln verfolgt der Leser die Ereignisse und bekommt dadurch unterschiedlichste Emotionen und Ansichten geliefert. Jede Perspektive wird in der Ich-Form wiedergegeben, wobei man anhand der Kapitelüberschriften durchaus auch erfährt, welche Person gerade zu Wort kommt. Das führt allerdings auch ganz hervorragend dazu, dass der Leser sich so manches Mal an der Nase herumführen lassen muss und eventuell ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Die Charaktere sind richtig gut ausgearbeitet und auch mit diesen konnte mich die Autorin immer wieder überraschen. Die brave Helikopter-Mom Lisa, deren beste Freundin Marylin und Lisas Tochter Ava sind hier die Hauptcharaktere, aber jede einzelne verbirgt etwas, sei es vor sich selbst oder vor anderen. Sarah Pinborough konnte mich wirklich mit dem Facettenreichtum ihrer Figuren überzeugen und brachte mich so manches Mal zum Nachdenken.
Mein Fazit
Ein sehr spannender und gut durchdachter Thriller, der auch in psychologischer Hinsicht so einiges zu bieten hat. Sarah Pinborough weiß nicht nur zu überraschen, sondern spielt auch ganz geschickt mit den Emotionen ihrer Leser. Was noch ruhig beginnt, nimmt immer mehr Fahrt auf und lässt den Leser dieses Buch erst aus der Hand legen, nachdem man es beendet hat. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Guter Einstieg in die Trilogie

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt
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Nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, lebt die fünfzehnjährige Lena bei ihrer Tante und ihren beiden Cousinen. Bis heute weiß sie nicht genau, was damals wirklich passiert ist und ihre ...

Nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, lebt die fünfzehnjährige Lena bei ihrer Tante und ihren beiden Cousinen. Bis heute weiß sie nicht genau, was damals wirklich passiert ist und ihre Tante scheint ihr etwas zu verschweigen. Als Lena eines Tages durch die Sachen ihrer Eltern stöbert, entdeckt sie eine äußerst merkwürdige Uhr, die scheinbar etwas ganz anderes misst als die Zeit, denn sie hat mehr Zeiger als herkömmliche Uhren. Lena versucht mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden, wobei sie von ihrer besten Freundin Bobbie unterstützt wird. Zur gleichen Zeit fällt ihr ein geheimnisvoller Junge mit unterschiedlicher Augenfarbe in einem Mantel auf, der sie scheinbar beobachtet. Doch wer ist dieser Fremde und warum sieht es so aus, als würde er Lena verfolgen?
Meine Meinung
Dieses Cover ist einfach traumhaft schön gestaltet und erweckte gleich meine Aufmerksamkeit und passt wirklich sehr gut zum Inhalt des Buches.
Der Einstieg allerdings beginnt mit einem eher ruhigen Tempo, denn die Autorin nimmt sich hier recht viel Zeit, um ihre Charaktere und deren Hintergründe, zumindest ansatzweise, vorzustellen. Es brauchte also ein wenig Zeit, bis die Geschichte mich richtig fesseln konnte, doch ab dem Moment, als Lena die merkwürdige Uhr findet, wird es dann spannender und diese steigert sich auch kontinuierlich in der Geschichte.
Der Schreibstil ist leicht und sehr gut verständlich und man spürt hier schon, dass sich das Buch an eine jüngere Zielgruppe wendet. Wer aber gerne Kinder-/Jugendbücher mit einer guten Portion Fantasy mag, wird hier seine Freude haben. Das vorgeschlagene Lesealter ab 12 Jahren finde ich absolut passend, wobei die Handlung doch immer komplexer wird, was durchaus Aufmerksamkeit beim Leser fordert.
Die Welt, vor allem die der unsichtbaren Stadt, wird von der Autorin gut beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Auch der Weg in die Stadt und die Geheimnisse rund um Lenas Herkunft, bzw. auch rund um Lenas Mutter, machen die Geschichte dann immer spannender. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Aspekt der Zeitreisen und das diese nicht immer so verlaufen, wie man es sich wünscht. Jede Handlung führt zu Konsequenzen und diese sind nicht immer das, was man sich zuvor gewünscht hat. Aber nicht nur dieser Fantasyanteil wurde hier gut von der Autorin dargestellt, denn die Geschichte handelt auch von Freundschaft und Zusammenhalt, hier insbesondere durch Lenas Freundin Bobbie, aber auch durch den neuen Freund Dante.
Zunächst aus den Perspektiven von Lena und Dante, später dann auch aus der Sicht Bobbies verfolgen wir die Handlung durch einen personellen Erzähler in dritter Person. Während man zunächst Lena in unserer bekannten Realität begleitet, bekommt man durch Dante einen ersten Blick auf die unsichtbare Stadt und deren Einwohner.
Protagonistin Lena wird von der Autorin sehr lebendig beschrieben und mir war sie ganz schnell sympathisch. Auf den ersten Blick ist sie ein typischer Teenager, mag lieber Handball spielen als Unterricht und fühlt sich manchmal fehl am Platze, was nicht nur daran liegt, dass sie schon früh ihre Eltern verloren hat. Ihre beste Freundin Bobbie passt aber wunderbar zu ihr, denn die beiden ergänzen sich hervorragend. Während Bobbie überbehütet wird, ist es Lenas Tante fast schon egal, was mit ihrer Nichte ist, hauptsache, die Noten stimmen. Für mich waren sowohl Lenas als auch Bobbies Handlungen plausibel und nachvollziehbar. Dante wirkt zunächst geheimnisvoll, vor allem auf Lena, während man als Leser schon ein wenig mehr über ihn weiß. Doch auch Dante ist sehr sympathisch und wird ein guter Freund für Lena.
Mein Fazit
Ein guter Einstieg in eine Fantasy-/Jugendbuchtrilogie, die mit sympathischen Charakteren und einer immer spannender werdenden Handlung gute Unterhaltung bietet. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und ist somit auch sehr gut für die Zielgruppe ab zwölf geeignet. Gerade mit Protagonistin Lena kann man sich gut identifizieren und sie wächst beim Lesen schnell ans Herz. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Band, der noch in diesem Jahr erscheinen soll.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Fantasy ein wenig anders

Caitlynn
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Schon immer stand die junge Caitlynn, die auf einer Burg in Ehrendar aufwuchs, im Schatten ihres Bruders Gared und seiner Gabe, das so genannte Charisma. Doch als sie Zeugin wird, wie ihr Vater ebendiese ...

Schon immer stand die junge Caitlynn, die auf einer Burg in Ehrendar aufwuchs, im Schatten ihres Bruders Gared und seiner Gabe, das so genannte Charisma. Doch als sie Zeugin wird, wie ihr Vater ebendiese Gabe an einen seiner Bediensteten ausübt und dieser dabei zu Tode kommt, übt sie heimlich an ihrer eigenen Gabe. Als Caitlynn dreizehn Jahre alt wird, wird sie, wie es üblich ist, von einer Heiratshändlerin begutachtet. Doch diese lehnt das Mädchen ab und ihre Mutter bringt sie kurzerhand fort von der Heimat zu ihrer Großmutter. Diese ist eine Heilerin, sie nimmt Caitlynn bei sich auf und lehrt sie ihr Wissen. Doch in Caitlynn gibt es einen großen Wunsch: den Wunsch danach, eine Vollstreckerin zu werden.
Meine Meinung

Diese Geschichte klang nach einer sehr spannenden Fantasystory, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Schnell konnte mich Autorin Angelika Diem mit ihrem sehr bildhaften und flüssigen Schreibstil in ihre Geschichte ziehen. Durch ihre besondere Art Momente und Charaktere zu beschreiben, hatte ich schnell ein Bild des Geschehens, aber auch der Umgebung vor Augen.
Die Geschichte selber ist voller Magie und auch spannend zu beobachten, denn gerade Caitlynns Entwicklung, die hier mit im Mittelpunkt steht, war sehr spannend zu verfolgen. Das besondere aber an der Geschichte ist eigentlich, dass man die Protagonistin über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren begleitet. Denn eigentlich ist das Buch eine Aneinanderreihung der Novellen rund um Caitlynn und doch kann man sie als sich eine permanent weiterentwickelnde Geschichte lesen.
Das Worldbuilding war sehr interessant und hatte den Flair einer mittelalterlichen Welt. Doch Angelika Diem verzichtet hier auf die typischen Fabelwesen wie Elfen und Drachen, stattdessen sind es die Menschen, die hier eine magische Gabe haben. Allerdings verfügen sie über unterschiedliche Stärken und Kräfte und somit differenzieren sie sich voneinander. Die Darstellung dieser Welt ist Angelika Diem auf jeden Fall glaubhaft und leicht gelungen, denn man kann sich hier durchaus vorstellen, wie alles vonstatten ging.
Aus der Sicht Caitlynns wird die Geschichte erzählt und bringt dadurch diese junge Protagonistin dem Leser nahe. Ich konnte mich recht schnell in sie hineinversetzen, denn Caitlynn ist eine besondere Persönlichkeit. Sie lässt sich so schnell nicht unterkriegen und tritt selbstbewusst und mutig auf. Gerade diese Art brachte sie mir schnell näher und machte sie mir überaus sympathisch. Caitlynn steht hier zwar absolut im Mittelpunkt, doch die Geschichte hat durchaus weitere, sehr interessante Charaktere zu bieten, wie z. B. Caitlynns Großmutter oder den Vollstrecker Alban. Sie alle sorgen dafür, dass die Geschichte spannend und abwechslungsreich bleibt und gerade was die Geschichte zwischen Alban und Caitlynn betrifft, bin ich mir sicher, dass da noch mehr geschehen wird, da diesem Band noch weitere folgen werden.
Mein Fazit

Eine gelungene High Fantasy Geschichte, die mich vor allem mit dem bildhaften Stil der Autorin packen konnte. Caitlynn erlebt hier einige Abenteuer, aber auch den ersten Anflug einer vielleicht großen Liebe und somit bleibt die Geschichte sehr unterhaltsam. Da es hier noch weitere Bände gibt, bin ich gespannt, wie sich Caitlynn, ihre Gabe und ihre Berufung als Vollstreckerin weiter entwickeln werden.