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Veröffentlicht am 31.01.2019

Ruhige, aber gefühlvolle Geschichte

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Silver Bay, so heißt das kleine, beschauliche Örtchen in Australien, das an einer wunderschönen Bucht liegt. Während um den Ort herum überall die Touristik boomt, hält sich die kleine verschworene Dorfgemeinschaft ...

Silver Bay, so heißt das kleine, beschauliche Örtchen in Australien, das an einer wunderschönen Bucht liegt. Während um den Ort herum überall die Touristik boomt, hält sich die kleine verschworene Dorfgemeinschaft dezent zurück, lediglich Ausflüge mit dem Boot zu den Walen und Delphinen und nur wenige Touristen sorgen für das Einkommen des Ortes. Hier führt die 76-jährige Kathleen mit viel Liebe ihr kleines Hotel und ihr Nichte Liza McCullen hat hier mit ihrer Tochter Hannah ein neues Zuhause gefunden. Als eines Tages der gutaussehende Geschäftsmann Mike in dem kleinen Ort auftaucht, ahnt in Silver Bay niemand, welche Pläne er in seiner Tasche bereit hält.
Meine Meinung
Das Cover finde ich bezaubernd und es passt sehr gut zu den zuvor erschienenen Büchern der Autorin. Jojo Moyes führt uns in ihrem neuen Roman nach Australien, in das kleine Örtchen Silver Bay. Hier kennt jeder jeden und die Natur ist noch nicht durch unzählige Hotels zugebaut. Allein die Beschreibungen des Ortes, der Strände und der Delphine und Wale weckten beim Lesen in mir die Sehnsucht, einmal Silver Bay persönlich kennenzulernen. Denn Jojo Moyes erzählt hier sehr detailliert und mit ganz vielen Bildern von der Gegend und deren Einwohnern. Mit viel Gefühl und in einer sehr ruhigen Sprache wird der Leser nach Silver Bay entführt und hat hier lange Zeit, sich an den Ort zu gewöhnen. Auch wenn Jojo Moyes gleich mitten im Geschehen einsetzt, braucht es ein wenig Zeit, bis hier mehr passiert. Das könnte auf den ein oder anderen langatmig wirken, aber mir hat das Tempo der Geschichte gefallen, da man sich selbst dabei richtig in die Umgebung und die Charaktere verlieben kann. Je mehr man in die Geschichte abtaucht, desto mehr geschieht, das man nicht erahnt. Man weiß, dass vor allem Liza mit einem Ereignis aus der Vergangenheit kämpft und das dieses sehr tragisch war, was wirklich geschah, erfährt man jedoch erst recht spät. So gibt es also auch so einige Überraschungen für den Leser, die vor allem in der zweiten Hälfte des Buches für mehr Spannung sorgen.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, mal erfährt man von der alten Dame Kathleen, der die Pension in Silver Bay gehört und die Lizas Tante ist. Mal erlebt man die Ereignisse, aber auch Gedanken und Gefühle von Liza, Mike oder Hannah. Dadurch bekommt man so nach und nach immer mehr Gefühl für die einzelnen Personen und deren Handlungen. Jeder der Perspektiven wird in der Ich-Form erzählt, wobei man durch die Kapitelüberschrift jedes Mal wusste, wer hier gerade handelte.
Durch die Charaktere wurde die Geschichte etwas besonderes, denn jeder einzelne von ihnen wurde mit ganz viel Tiefgang angelegt und hatte seine/ihre eigene Geschichte zu erzählen. Lizas Schicksal ist sehr tragisch und nur ihre Fahrten aufs Meer geben ihr eine gewisse Freiheit. Sie kämpft mit ihrer Vergangenheit und großen Schuldgefühlen und hat es ihrer Tante Kathleen zu verdanken, wieder mehr bereit für ihr Leben zu sein. Kathleen ist eine wunderbare Persönlichkeit mit ganz viel Herz im nach aussen hin harten Kern. Dann wären da noch Lizas Tochter Hannah, die man einfach gern haben muss und Mike, der Geschäftsmann, der mit ganz eigenen Plänen nach Silver Bay kommt und dort zum ersten mal so richtig erfährt, was Liebe und Zusammenhalt ist. Aller Personen waren wirklich facettenreich und lebendig gezeichnet und geben dem Buch einen ganz eigenen Charme.
Mein Fazit
Für mich kein ganz so typisches Jojo Moyes Buch, aber mit sehr viel Gefühl und Liebe zum Detail erzählt. Ich brauchte durchaus zu Beginn etwas Zeit, um mich an das eher ruhige Tempo zu gewöhnen, doch dieses passt einfach perfekt zu der gesamten Handlung. Ein Buch, bei dem man sich in Charaktere und Landschaft verliebt und nur zu gerne einmal selber Silver Bay kennenlernen möchte.

Veröffentlicht am 28.01.2019

So spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legt

Dein perfektes Leben
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Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn ...

Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn als sie in ihr Haus zurückkehrt, wird sie von einem Einbrecher überrascht, der ihr Baby hat. Wie durch ein Wunder bekommt sie den kleinen Josh doch umgehend zurück und der Einbrecher flüchtet. Aber der Vorfall bleibt für das Baby nicht ohne Folgen, denn er wird verletzt. Aus Angst vor dem Jugendamt, das Vicky die Kinder wegnehmen könnte, bittet sie ihre beste Freundin Amber um Hilfe. Gemeinsam bauen sie eine Lügengeschichte auf, doch diese führt sie immer mehr in Verstrickungen. Ausserdem scheint es, als hätte es jemand auf Vicky und ihre Familie abgesehen. Nur wer steckt hinter den Vorkommnissen?
Meine Meinung
Das Cover ist schlicht, aber durch die Schrift auffällig, so dass ich neugierig auf den Klappentext wurde, der mich ebenfalls gleich überzeugte.
Durch einen sehr einfachen und mitreißenden Schreibstil gelang auch der Einstieg in den Psychothriller sehr gut. Emma Curtis beschreibt Emotionen und Gedanken sehr geschickt und glaubwürdig und konnte mich dadurch schnell fesseln.
An für sich baut sich hier die Spannung nur langsam auf, aber man spürt beinahe vom ersten Moment, dass sich da etwas zusammenbraut. Dabei ist es gar nicht so temporeich von den Ereignissen, sondern eher die unterschwellige Spannung, die das Buch zu einem Pageturner werden lassen. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch an einem Tag verschlungen. Gerade dieser Aspekt des Psychothrillers wurde hier gut umgesetzt und man bleibt hier ganz dicht am Geschehen und dem Leben der Hauptfiguren.
Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen, zum einen beobachtet man ein zehnjähriges Mädchen in der Vergangenheit, zum anderen begleitet man Vicky in der Gegenwart. Hauptsächlich verfolgt man die Ereignis aus Vickys Sicht aus der Ich-Perspektive, wobei auch ihre beste Freundin Amber hin und wieder in den Vordergrund rückt. Ein wenig habe ich geahnt, wohin das führen wird, aber trotzdem bleibt die Umsetzung spannend und unterhaltsam. In der Vergangenheit bleibt die Perspektive bei dem zehnjährigen Mädchen.
Vicky als Protagonistin fand ich zu Beginn nicht unbedingt sympathisch, gerade ihr gedankenlose Handlung ihr Baby allein zu lassen, ließ mich fassungslos zurück. Im Grunde ist sie eine Frau, die alles hat und nie so ganz zufrieden wirkt. Die Quittung dafür bekommt sie allerdings postwendend. Amber als beste Freundin lädt zum Nachdenken ein. Im großen und ganzen wirken die Charaktere durchdacht, authentisch und interessant. Sympathien bauten sich für mich allerdings nur ganz langsam auf, auch wenn ich mich durchaus in die Protagonistin versetzen konnte.
Mein Fazit
Ein gut konstruierter Psychothriller, der mit einer eher unterschwelligen Spannung daher kommt. Trotzdem ist das Buch ein wahrer Pageturner, den ich kaum zur Seite legen konnte. Die Charaktere brachten mich manches Mal an den Rand der Verzweiflung mit ihren Handlungen, machte sie aber dadurch doch ein Stück weit glaubwürdiger. Nicht immer waren mir die Personen sympathisch, doch so nach und nach habe ich doch mit der Protagonistin mitgefiebert. Eine Geschichte, die zeigt, dass auch längst vergangene Handlungen immer wieder auf einen zurückfallen können, gerade dann, wenn man sie nicht erwartet.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Perfekter Abschluss der Trilogie

Pheromon 3: Sie jagen dich
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Achtung, letzter Band einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Jake und die vier anderen Hunter wissen nun Bescheid über ihre Herkunft. Sie befinden sich auf der Flucht vor Serena und verfolgen ...

Achtung, letzter Band einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Jake und die vier anderen Hunter wissen nun Bescheid über ihre Herkunft. Sie befinden sich auf der Flucht vor Serena und verfolgen ihre Pläne, die Invasion der Aliens zu verhindern weiterhin. Dabei geraten sie an ungeahnten Stellen in Hinterhalte. Ihnen hilft KI Carl, der in der Zukunft von Jake erschaffen wurde. Doch Carl kann ihnen nur noch bedingt helfen und ihre Pläne zur Vereitelung der Invasion müssen sie zum großen Teil allein bewältigen. In der Zukunft steht Giovanella ebenfalls vor entscheidenen Kämpfen. Nach und nach kristallisiert sich heraus, wer sie ist und welche Kräfte in ihr ruhen.
Meine Meinung
Das Cover passt natürlich hervorragend zu den vorherigen Covern und lässt die Bücher zusammen wirklich fantastisch aussehen.
Pheromon 3 wurde von mir heiß ersehnt, denn schon die beiden vorherigen Bände konnten mich fesseln und begeistern, dabei bin ich gar nicht so sehr der Fan von Sci-Fi. Doch die Umsetzung dieser Trilogie ist so spannend und mitreißend, dass man die Bücher kaum zur Seite legen kann. Die Kenntnis von Band 1 und 2 sollte aber zwingend gegeben sein, da hier doch viele lose Fäden gekonnt miteinander verknüpft sind. Die Handlung beginnt genau da, wo sie im zweiten Band endete und wirft den Leser wieder mitten ins Geschehen.
Nach wie vor begeistert mich die Zusammenarbeit der beiden Autoren, bei deren Schreibstil man umgehend gefesselt wird. Dabei erzählen sie die Geschichte so jung und modern, dass auch die Zielgruppe hier tief im Geschehen abtauchen kann. Ich finde auch, dass man hier sehr gut Thariots IT Kenntnisse herauslesen kann und das Geschehen wird dadurch logisch und leicht erklärt.
Wie schon zuvor bleiben wir auch im dritten Band auf den beiden bekannten Zeitebenen 2018 und 2118 und diese Zeiten wechseln sich wieder kapitelweise ab. Dieses mal gibt es allerdings nicht ganz so viele unterschiedliche Handlungsstränge, da schon einige im zweiten Band miteinander verbunden wurden.
Von Beginn an ist es wieder spannend, Verrat und Misstrauen begleiten den Leser weiterhin durch die Geschichte und manches Mal war ich mir nicht sicher, wie das alles enden soll. Kontinuierlich baut sich die Spannung auf bis hin zum Showdown. Was für mich ein Highlight bleibt, ist die Erklärung der Zeitreise, dieses wird hier einfach so logisch erklärt, dass man dies gar nicht mehr in Frage stellt.
Die Charaktere sind wie alte Freunde, mit denen man weiterhin mitfiebert und mitzittert. Jakes Entwicklung ist hier phänomenal gelungen, denn der unbedarfte Teenager vom Beginn ist zu einem handelnden Anführer geworden. Dabei machen es ihm seine Mitreisenden alles andere als leicht, denn jeder einzelne Charakter hat seine Eigenheiten. Auch Giovanella in der Zukunft konnte mich überraschen und ich war von ihrem Auftreten begeistert und überrascht.
Mein Fazit
Wow, was für eine komplexe und von Beginn an durchdachte Handlung, die mich mit dem Gedanken, wie man auf so etwas kommt, zurücklässt. Eine neue Idee, die mich begeistern und fesseln konnte und mich mit Spannung, Action und gelungenen Charakteren überzeugen konnte. Auch der letzte Band knüpft nahtlos an die Spannung seiner Vorgänger an und hält diese bis zum Ende. Zu keiner Zeit konnte ich vorhersehen, wie sich das Geschehen entwicklen wird. Chapeau, Herr Wekwerth und Herr Thariot, sie haben mir mit ihrer Geschichte kurze Nächte und spannende Lesestunden bereitet. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 27.01.2019

Spannende Unterhaltung

Ich bringe dir die Nacht
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Zehn Jahre ist es her, dass der Student Will als Kanalkiller verhaftet wurde. Fünf junge Frauen hat er auf seinem Gewissen, die er alle durch einen Schlag auf den Kopf tötete und anschließend in den Dubliner ...

Zehn Jahre ist es her, dass der Student Will als Kanalkiller verhaftet wurde. Fünf junge Frauen hat er auf seinem Gewissen, die er alle durch einen Schlag auf den Kopf tötete und anschließend in den Dubliner Kanal warf. Doch jetzt werden wieder junge Frauen mit dem gleichen Modus Operandi getötet und die Polizei kommt in Bedrängnis und wollen Kontakt zu Will aufnehmen. Dieser weiß bereits aus dem Radio von den erneuten Vorkommnissen, doch er weigert sich, mit der Polizei zu reden. Stattdessen möchte er, dass seine damalige Freundin Alison zu ihm kommt, denn nur ihr vertraut ihr. Alison hingegen fühlt sich zwiegespalten, liebte sie einst Will von ganzem Herzen, weiß sie nun nicht mehr, was sie glauben. Letzten Endes gibt sie nach und befindet sich schneller mitten im Geschehen, als sie erwartet hätte und die Vergangenheit droht, sie einzuholen.
Meine Meinung
Düsteres Cover mit auffälliger Schrift und spannendem Klappentext verleiteten mich schnell dazu, einen zweiten Blick auf diesen Psychothriller zu werfen.
Mit Ich bringe dir die Nacht erscheint bereits der zweite Thriller aus der Feder der Autorin Catherine Ryan Howard und mit diesem gelang es der Autorin recht schnell, mich zu fesseln. Der Schreibstil liest sich angenehm modern und flüssig und auch wenn der Beginn noch recht ruhig bleibt, nahm die Handlung mich schnell gefangen, denn ich wollte durchaus wissen, was damals in Dublin vorgefallen ist.
Auf zwei Zeitebenen, zum einen zur Studentenzeit Wills und Alisons, zum anderen zu den laufenden aktuellen Ermittlungen, baut Ryan Howard ihre Geschichte langsam, aber geschickt auf. Mit immer wieder vorkommenden, kleineren Wendungen weiß die Autorin zu überraschen und gibt dem Leser Raum, eigene Vermutungen anzustellen. Je mehr Protagonistin Alison über die Vergangenheit grübelt, desto mehr baut sich die Spannung auf. Zwar würde ich die Geschichte eher in Richtung Spannungsroman einordnen, denn als Thriller, trotzdem konnte ich das Buch erst nach Beenden zur Seite legen. Wer blutige Thriller mag, könnte enttäuscht werden, wer allerdings gut und logisch aufgebaute Geschichten mag, ist hier genau richtig aufgehoben.
Die Perspektiven wechseln zwischen Alison, Will und einer dritten, dem Leser unbekannten Person, wobei der Fokus deutlich auf Alison gerichtet ist.
Protagonistin Alison hat mir recht gut gefallen, als naive neunzehnjährige Studentin, aber auch als Erwachsene, die immer noch mit vielen Zweifeln zu kämpfen hat, fand ich sie äußerst glaubhaft und authentisch. Auch die weiteren Charaktere sind greifbar und gut dargestellt und ließen keine Zweifel bei ihren Handlungen aufkommen. Gerade diese facettenreichen Charaktere machten dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis.
Mein Fazit
Der Thriller, den ich vielleicht auch in Richtung Spannungsroman einordnen würde, wobei der Genrebegriff Thriller ja auch dehnbar ist, hat mir spannende und gute Unterhaltung geboten. Leicht und fesselnd zu lesen, dabei mit interessanten Charakteren und einer durchdachten Handlung, konnte mich Catherine Ryan Howard mit ihrem Roman überzeugen. Ich bin sehr gespannt auf weitere Ideen aus ihrer Feder.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Kommt leider nicht an den Vorgänger heran

Der Verfolger
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Achtung, Fortsetzung zu Der Patient, inhaltliche Spoiler vorhanden.

Eigentlich dachte Frederick Starks, dass er nach fünf Jahren seit seiner Begegnung mit “Rumpelstilzchen” nichts mehr zu befürchten hat, ...

Achtung, Fortsetzung zu Der Patient, inhaltliche Spoiler vorhanden.

Eigentlich dachte Frederick Starks, dass er nach fünf Jahren seit seiner Begegnung mit “Rumpelstilzchen” nichts mehr zu befürchten hat, zumal er annahm, dass dieser bei der Schießerei ums Leben kam. Denn in diesen fünf Jahren hat er seinen Wohnort häufig gewechselt, immer an Orte, an denen tragische Ereignisse stattfanden und an denen seiner Meinung nach Psychiater dringend gebraucht wurden. Doch eines Tages taucht eben dieser Mann mit dem Spitznamen Rumpelstilzchen wieder in Starks Praxis auf. Er erzählt Starks, dass Sein Bruder, der Anwalt und er selbst verfolgt und bedroht werde und sollte Starks ihm nicht helfen, den Verfolger aufzuspüren, müsse er mit seinem eigenen Leben bezahlen. Um sein eigenes Leben zu schützen, bleibt Starks nichts anderes übrig, als sich dem Willen seines Bedrohers zu beugen. Dabei gerät er auf mysteriöse Spuren, bei denen nichts so ist, wie es zu sein scheint.
Meine Meinung

Das Cover reiht sich nahtlos in die Optik der weiteren Thriller aus der Feder John Katzenbachs ein und man erkennt schon gleich, wer hier der Autor ist. Ich mag solche Cover, bei denen der Wiedererkennungswert hoch ist, denn das erregt gerade bei Lieblingsautoren gleich meine Aufmerksamkeit.
John Katzenbach gehört definitiv zu meinen Lieblingsautoren im Thrillergenre und als ich hörte, das “Der Patient” eine Fortsetzung erhält, war ich gleich Feuer und Flamme, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es mit diesem weitergeht.
Der Einstieg ist recht ruhig, als Leser erfahren wir, wie Psychiater Starks seine letzten fünf Jahre verbracht hat und kann auch langsam zu diesem wieder eine Beziehung herstellen. Ich muss an diesem Punkt allerdings gestehen, dass ich etwas Zeit benötigte, um mich an die vorangegangenen Ereignisse zu erinnern, da es eine Zeit her ist, dass ich Der Patient gelesen habe. Das Lesen dieses Buches halte ich durchaus auch von Vorteil, da Der Verfolger schon den ein oder anderen Bezug zu dem Vorgänger nimmt.
Ohne Frage muss man den Schreibstil des Autors mögen, der gerne in schachteligen Sätzen ausholt, was ich bei Katzenbach aber eigentlich mag. Seine Stärke sind die anschaulichen Beschreibungen der Szenen, die den Leser direkt in die Geschichte versetzen. Hier allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Handlung nicht so richtig in die Gänge kommen wollte. Denn auch wenn es in dieser zu Action kommt, bleibt das Erzähltempo irgendwo auf einem ruhigen Level, so dass die Spannung etwas auf der Strecke blieb.
Erzählt wird der Thriller in drei Teilen, wobei mir der erste Teil noch ganz gut gefiel. Jeder weitere Teil wartet durchaus mit überraschenden Wendungen auf, aber irgendwie kam mir die Szenen der Flucht durchaus bekannt vor.
Auch in Der Verfolger erlebt der Leser die Story aus der Sicht des Psychiaters Stark durch einen Erzähler in dritter Person. Ich blieb hier mehr der aussen stehende Beobachter, da ich mich nicht richtig in Starks einfühlen konnte.
So bleibt auch Stark als Charakter mir eher fern, richtig mit ihm mitgezittert habe ich nur selten. Ich wollte zwar durchaus wissen, ob es ihm gelingen wird, seine Verfolger aus der Vergangenheit ein zweites Mal abzuschütteln, aber so richtig mitgenommen hat er mich nicht. Trotzdem ist Stark eine interessante und hoch intelligente Persönlichkeit, was dem Autor auch gut gelingt, in Szene zu setzen. Die Nebencharaktere hingegen blieben blass neben dem Psychiater.
Mein Fazit

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung des Thrillers, auch wenn es mich sehr überraschte, diese nach so vielen Jahren in den Händen zu halten. Doch ohne Kenntnisse aus dem ersten Teil, der Patient, fällt es schwer, hier in die Handlung hineinzufinden und auch wenn ich das erste Buch durchaus kenne, ist es doch eine zeitlang her, dass ich es gelesen habe. Den Schreibstil Katzenbachs mag ich, gelingt es ihm doch, klare Bilder zu zeichnen, doch in diesem Band blieb für mich die Handlung zu konstruiert, plätscherte zu oft vor sich hin und wollte nicht so recht in Schwung kommen. Wer Katzenbach mag, sollte hier durchaus einmal hineinlesen, für mich persönlich kommt es allerdings nicht ganz an die bisher bekannten Bücher heran.