Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2018

Absolut gelungen

Die Legenden der besonderen Kinder
0

Wolltet Ihr schon immer mal die Geschichten hören, die jedes besondere Kind bereits kennt? Wie wäre es, wenn auch Ihr nun erfahren dürftet, wie die erste Ymbryne die erste Zeitschleife entstehen ließ? ...

Wolltet Ihr schon immer mal die Geschichten hören, die jedes besondere Kind bereits kennt? Wie wäre es, wenn auch Ihr nun erfahren dürftet, wie die erste Ymbryne die erste Zeitschleife entstehen ließ? Oder kennt Ihr die freundlichen Kannibalen? Wenn Euch all diese besonderen Geschichten interessieren, dann seid herzlich willkommen in diesem wunderschönen Buch der besonderen Märchen.
Meine Meinung

Es ist gerade erst ein paar Tage her, da habe ich die Verfilmung des ersten Bandes der besonderen Kinder gesehen und als ich dann diese wunderschöne Buch entdeckte, war es um mich geschehen. Es ist optisch ein absolutes Highlight und sehr hochwertig und es passt auch durchaus zu den erschienen Büchern der besonderen Kinder.
Allerdings hat es sonst nicht so viel gemein mit den Romanen, obwohl es durchaus eine wirklich gelungene Erweiterung zu diesen ist. Es beinhaltet Kurzgeschichten, eher Märchen, aber besondere Märchen, die Märchen, die die besonderen Kinder vorgelesen bekommen. Das wiederum macht dieses Buch noch einmal mehr besonders, weil dadurch beinahe wieder der Eindruck entsteht, als gäbe es doch irgendwo, in einer Zeitschleife versteckt, diese Kinder. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie Miss Perregrine aus diesem Buch vorgelesen hat. Ein wenig musste ich hier auch an die Märchen von Beedle dem Barden denken, der genauso zu seiner Reihe gehört, wie die Legende der besonderen Kinder hierhin passt.
Ransom Riggs hat hier einmal mehr bewiesen, welch großes Talent er im Erzählen von Geschichten hat. Dabei schafft er es absolut den erzählenden Ton eines Märchens beizubehalten, auch wenn seine Märchen noch teilweise düsterer und durchweg skurril sind. Aber wie es auch oft bei Märchen so ist, hat jede einzelne Geschichte doch auch dieses typische: und die Moral von der Geschicht… Ich fand es auf jeden Fall durch und durch gelungen.
Erzählt, bzw. herausgegeben sind diese Legenden von einer uns bekannten Figur: MIllard. Dieser streut auch immer mal wieder etwas aus seiner Sicht ein. Es stellt dadurch nicht nur den Bezug zu den Romanen her, sondern macht diese nochmal mehr lebendig.
Die einzelnen Märchen oder halt Legenden erzählen von ganz anderen Dingen, als die uns bekannt sind. So erfahren wir, wie es überhaupt dazu kam, dass es Ymbryne gibt oder wie man Alpträume an Bindfäden durch die Ohren aus dem Kopf bekommt. Was mir hierbei wieder sehr gut gefallen hat, ist das trotz aller Moral, die dahinter zu finden ist, doch auch eine Portion Humor zu erkennen ist. Für mich war es, wie eine Entdeckungsreise auf Verbindungen zu den Romanen zu gehen.
Mein Fazit

Wer die Romane geliebt hat, der wird auch an den Legenden der besonderen Kinder seine Freude haben. Es sind verschiedene Geschichten, die mitreißend und unterhaltsam erzählt werden und die mir, zwar recht kurze, aber dafür sehr gelungene Lesezeit einbrachten. Nicht zuletzt möchte ich auch noch diese wirklich großartigen Illustrationen erwähnen, die sich in diesem Buch finden lassen. Für mich ist es eine wunderbare, märchenhafte Ergänzung zu den Büchern. Optisch und inhaltlich ein Highlight!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Magische Rache

Schatten der Magie
0

Mitten in New York gibt es sie, die magische Welt, doch diese wird von den nicht Magischen nicht wahrgenommen, denn sie wird auch die ungesehene Welt genannt. Diese ungesehene Welt besteht aus diversen ...

Mitten in New York gibt es sie, die magische Welt, doch diese wird von den nicht Magischen nicht wahrgenommen, denn sie wird auch die ungesehene Welt genannt. Diese ungesehene Welt besteht aus diversen Häusern mit magischen Fähigkeiten, die alle zwanzig Jahre einem Wettbewerb unterliegen. Der Sieger dieses Wettbewerbs ist dann auch gleich derjenige, der zu sagen hat in der magischen Welt. Doch in dieser Welt gibt es auch ein Haus, das seine Fähigkeiten aus dunkler Magie erwirbt, das Haus der Schatten. Vor einiger Zeit ist es einer gelungen, diesem Haus zu entkommen, Sydney, die nun Rache geschworen hat. Als die magischen Kräfte der Häuser zu schwinden droht, ahnt niemand, was passiert, außer einer Person.
Meine Meinung
Oh dieses Cover, ich finde es einfach nur absolut traumhaft und gelungen und es weckt auf den ersten Blick bei mir Neugier und Interesse. Allerdings machte es Kat Howard mir zu Beginn nicht ganz so leicht in diese Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist bildreich, aber auch eher gehoben, Fantasy für Erwachsene. Es ist definitiv kein Buch für mal eben zwischendurch, denn es fordert Aufmerksamkeit, damit man hier nicht den Faden verliert und auch den Überblick über die sehr komplexe Story erhält. Kat Howard startet zudem gleich mitten im Geschehen und ohne jegliche Ahnung muss der Leser sich hier selbst einen Eindruck der magischen Welt und deren Häuser schaffen. Die VIelzahl der Person und in welches der magischen Häuser sie gehören, hat mich am Anfang gerne mal verwirrt, doch mit fortschreiten der Story, wurde es auch immer interessanter. Irgendwann nahm mich die Geschichte dann doch noch gefangen und zeigte Wirkung.
Die Geschichte selber ist sehr düster, aber auch vielseitig und spannend. Hier spürt man deutlich, dass es sich nicht um eine Jugendfantasygeschichte handelt, da es durchaus auch schonmal etwas blutiger zugeht. Durch die vielen, auch innerhalb der Kapitel, wechselnden Perspektiven muss man aufmerksam lesen. Nicht alles wird gleich verständlich, doch die Autorin behält absolut den Überblick und im Endeffekt wirkt alles stimmig und durchdacht.
Die magische Welt mit ihren Häusern und die ungesehen von den “normalen” Menschen bleibt, ist ebenfalls ein sehr gut durchdachtes Worldbuilding. Vielleicht gab es das schon mal so in ähnlicher Form und doch schafft es die Autorin hier völlig neue Elemente mit einzubringen. Gerade ihre Idee mit den unterschiedlichen Häusern und deren Fähigkeit, sich ihren Besitzern in der Art anzupassen, gefiel mir sehr gut. Doch auch hier brauchte es ein wenig Zeit, um ein wenig den Durchblick zu bekommen, aber hier lohnt es sich auf jeden Fall am Ball zu bleiben. Gerade das Haus der Schatten war wirklich spannend und ja, auch absolut grausam.
Ein personeller Erzähler in dritter Person führt durch diese extrem komplexe Geschichte und ja, er gibt durchaus einen Überblick, doch er wechselt auch immer wieder zwischen den unterschiedlichen Figuren, die erst nach und nach Gestalt annehmen.
Aber auch wenn es hier viele Charaktere gibt, hat hier vor allem eine Person eine zentrale Rolle, nämlich Sydney. Diese war einst im Haus der Schatten gefangen, hat dieses Haus nähren müssen, damit es seine Magie behält und sie ist nicht die einzige. Doch sie ist eine der wenigen, die es geschafft haben, zu entkommen. Sie nimmt am magischen Turnier bei und schließt sich dem Haus des Magiers Laurent an.
Dieser ist mir noch einer der liebsten Figuren der Geschichte. Allerdings hat mir hier eines ein wenig gefehlt, nämlich die Emotionen. Ich habe mich keineswegs gelangweilt mit den Charakteren, doch das ganz große mitbangen, mithoffen oder mitfiebern fehlte mir hier ein wenig. Da hätte es gerne mal mehr in die Tiefe gehen können. Zwar ließen sich Gut und Böse unterscheiden und waren auch vorstellbar gezeichnet, doch wie erwähnt, in diesem Bereich gerne noch mehr und intensiver.
Mein Fazit
Eine durchaus anspruchsvolle Geschichte, bei der man ein wenig Geduld und Aufmerksamkeit benötigt, um sich zurecht zu finden. Doch wenn man da einmal durchgeblickt hat, erhält man eine spannende Fantasygeschichte mit neuen Ideen und einem komplexen Worldbuilding. Am Ball bleiben lohnt sich auf jeden Fall, allerdings empfehle ich hier eine Leseprobe, damit man einen ersten Eindruck des Stils erhält.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Düster und spannend

Schattengesicht
0

Schon seit ihrer Kindheit sind Mila und Polly beste Freundinnen, die einfach alles miteinander teilen. Doch nun ist etwas geschehen, dass die Frauen zur Flucht zwingt. Mit einem schlecht bezahlten Job ...

Schon seit ihrer Kindheit sind Mila und Polly beste Freundinnen, die einfach alles miteinander teilen. Doch nun ist etwas geschehen, dass die Frauen zur Flucht zwingt. Mit einem schlecht bezahlten Job als Zimmermädchen in einem Hotel schlägt Mila sich durch, während Polly sich in einem alten Haus versteckt hält. Doch schon wieder passiert etwas, was die beiden jungen Frauen zur Flucht treibt.
Meine Meinung
Vor kurzem habe ich ein Jugendbuch gelesen, das die Autorin Antje Wagner in Gemeinschaftsarbeit mit einer weiteren Autorin geschrieben hat, dementsprechend neugierig war ich auf einen Thriller aus der Feder der Autorin
Wie man schon an meiner sehr knappen Inhaltsangabe sehen kann, ist das Buch auch sehr schwer inhaltlich wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten. Die Autorin baut hier nämlich auf beinahe jeder Seite wichtige Aspekte für die Handlung ein und spoilern möchte ich bei dieser besonderen Geschichte auf keinen Fall.
Der Schreibstil der Autorin Antje Wagner gefällt mir richtig gut, es ist sehr angenehm zu lesen und man spürt hier in den Worten das Geheimnisvolle, das Mysteriöse. Während man durchaus eine Ahnung hat, was hier im Argen liegt, wird vieles lediglich angedeutet und auf der Suche nach Antworten wird das Buch ein wahrer Pageturner.
Es ist spannend und das vom ersten Augenblick an. Dabei geschieht gar nicht unsagbar viel, sondern es ist genau das, was nicht ausgesprochen wird, was voran treibt beim Lesen. Die Stimmung ist sehr düster, man hat als Leser Vorahnungen, kommt ins Grübeln und doch bleibt vieles im Dunklen.
Sehr interessant ist der Aufbau der Geschichte, denn Antje Wagner beschreibt das Leben der Protagonistin rückwärts. Abschnittsweise lernen wir mehr von den Freundinnen kennen und kommen so langsam den Hintergründen auf der Spur. Im Vordergrund steht hier auf jeden Fall Mila, die Protagonistin und deren Entwicklung, bzw. wie diese zu solch einer Entwicklung geriet. Das Vorgehen der Autorin in dieser Darstellung ist rundum gelungen, denn auch wenn man immer wieder auf Ungereimtheiten stösst, bekommt man diese immer wieder schlüssig dargelegt.
Aus der Ich-Perspektive Milas verfolgt der Leser diese Geschichte und hat dabei großen Anteil an der Psyche der jungen Frau. Man spürt hier eine tiefe Traurigkeit bei der jungen Frau, doch so wirklich greifbar wird sie erst nach und nach. Stückchenweise wird Preis gegeben, wer Mila ist und auch wie sie ist.
Mila ist eine sehr ruhige Persönlichkeit, sie hält Abstand zu anderen, wirkt schüchtern und unsicher. Ganz im Gegensatz dazu steht Polly, die direkt und mutig in ihrem Auftreten erscheint. Nebencharaktere gibt es hier wenige, allerdings sind diese durchaus wichtig für die gesamte Entwicklung und Handlung.
Mein Fazit
Eine sehr düstere, still wirkende Geschichte, subtil erzählt. Genau das ist es auch, was diese Geschichte wirklich ausmacht, denn man muss als Leser selbst in die Gedanken und Handlungen der Charaktere eindringen und diese zu fassen bekommen. Ich mag ganz besonders den Schreibstil der Autorin, denn sie schafft es, mich bereits auf der ersten Seite abzuholen und neugierig zu machen und dieses Wissen wollen, wie es weitergeht, hält sie bis zum Schluss aufrecht. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.05.2018

Gelungen

Stiefmutter
0

Seitdem ein Streit zwischen der sechzehnjährigen Verity und ihrer Stiefmutter eskalierte, hat es das Mädchen nicht allzu leicht zu Hause. Ihre Stiefmutter behandelt sie wie Luft, ihr Vater schiebt mehr ...

Seitdem ein Streit zwischen der sechzehnjährigen Verity und ihrer Stiefmutter eskalierte, hat es das Mädchen nicht allzu leicht zu Hause. Ihre Stiefmutter behandelt sie wie Luft, ihr Vater schiebt mehr Überstunden als gut für ihn ist und ihr Stiefbruder kifft den ganzen Tag. Dafür gilt all der Ehrgeiz Karens, der Stiefmutter, ihrer zehnjährigen Tochter Bronte. Diese hat Zusatzaufgaben von der teuren Privatschule, Harfe- und Klavierunterricht und wird auch sonst in jeder freien Sekunde von ihrer übereifrigen Mutter bedrängt. Um Bronte etwas Gutes zu tun, nimmt Verity sie eines Nachmittags mit in den Park. Als sie beschließt schnell ihre an MS erkrankte Mutter im nahegelegenen Pflegeheim zu besuchen, lässt sie Bronte unbeaufsichtigt im Park zurück. Doch als Verity zurückkommt ist es passiert: Bronte ist fort.
Meine Meinung

Das Cover ist ansprechend und wirkt auf den ersten Blick wie das eines typischen, britischen Krimis, allerdings wird das Buch als Roman betitelt. Ich muss sagen, dass das hier auch zutreffend ist, denn auch wenn es hier durchaus Krimielemente gibt, wäre das Genre Krimi eher irreführend, denn die Autorin Paula Daly legt ihr Hauptaugenmerk auf ganz andere Bereiche.
Der Schreibstil Dalys ist sehr angenehm und lässt sich leicht verständlich und flüssig lesen und die etwas über vierhundert Seiten waren sehr schnell verschlungen.
Allerdings war es inhaltlich so eine Mischung aus Spannung und doch Langatmigkeit. Ich habe mich nicht gelangweilt, aber es dauert schon eine Zeit lang, bis die Geschichte etwas mehr Fahrt aufnahm. Wobei Fahrt aufnehmen auch schon wieder nicht so ganz passt, denn Daly hält recht konstant ihr Erzähltempo bei. Allerdings wollte ich doch auch unbedingt wissen, was hier wirklich im Argen liegt, ausser der wirklich grässlichen Helikoptermom Karen. Somit gelang es der Autorin durchaus, mich an ihre Geschichte zu fesseln und immer mal wieder mit Wendungen zu überraschen, die ich so nicht auf mich zukommen sah und auch die endgültige Auflösung hätte ich so nicht vermutet. Somit war es eine Mischung aus Spannung, aber auch sehr detailreicher Darstellung der Familie Bloom, was mich von der Spannung her noch immer ein wenig hin- und hergerissen zurücklässt.
Paula Daly erzählt hier eine Geschichte von einer Familie aus dem gehobenen Mittelstand und tatsächlich könnte ich mir hier vorstellen, dass solche Familien überall existieren. Während man den Roman durch die Augen eines personellen Erzählers in der dritten Person mitverfolgt, bekommt man so einige Eindrücke, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Autorin immer wieder die Blickwinkel ändert und keine der Charaktere komplett in den Fokus rückt. Stattdessen lernt man die gesamte Familie, aber auch die Ermittlerin hier sehr gut kennen und einschätzen. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da ich hier schon den Eindruck hatte, einen sehr guten Überblick zu bekommen.
Die Charaktere waren hier sehr interessant und äußerst authentisch dargestellt und ich konnte mir von so gut wie jedem einen guten oder auch weniger guten Eindruck verschaffen. Verity ist eigentlich ein sehr sympathischer Teenager, für die ich schnell Verständnis aufbrachte, denn auch ich hätte hier Stiefmutter Karen gerne ab und an mal den Hals umgedreht. Diese ist nämlich schon mehr als eine Helikoptermom, denn sie bemuttert Bronte nicht nur, sondern lässt das Mädchen kein bisschen Kind sein. Sie hetzt die Kleine von Termin zu Termin, quält sie durch Musikunterricht, der sie gar nicht interessiert und macht sie zum Mittelpunkt ihres Daseins. Bronte hatte mein vollstes Mitgefühl, denn als Mama einer Tochter im gleichen Alter konnte ich mir hier vorstellen, wie sehr das Mädchen unter all dem Gekreise ihrer Mutter zu leiden hat. Aber auch Vater Noel hätte ich gerne so manches Mal schütteln mögen, denn im Prinzip macht er es sich recht einfach, indem er sich in Überstunden flüchtet und mehr oder weniger nur am Rande erlebt, wie es seiner Familie geht. Die Ermittlerin Joanne war mir hier noch die sympathischste Erwachsene, ich fand sie sehr interessant und glaubwürdig und konnte mich vollstens überzeugen. Auch sonst beweist die Autorin gerade in der Charakterdarstellung ein geschicktes Händchen, denn ihre Figuren und deren Rollen waren allesamt völlig durchdacht und schlüssig.
Mein Fazit

Auch wenn es nicht immer vor Tempo und Action strotzte, brachte mir der Roman doch durchweg unterhaltsame Lesestunden. Dank eines sehr flüssigen Schreibstils und einer interessanten Familiengeschichte, in der es immer wieder Überraschungen gibt, flog ich nur so durch die Seiten. Das Buch war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das Letzte. Lesenswert!

Veröffentlicht am 07.05.2018

Süße Geschichte

Mein Date mit den Sternen - Blaues Funkeln
0

Die vierzehnjährige Joss ist das, was man im Allgemeinen eine Außenseiterin nennt, denn sie war schon immer anders, als all ihre Klassenkameraden. Ständig wird sie von Allergien geplagt, verträgt nicht ...

Die vierzehnjährige Joss ist das, was man im Allgemeinen eine Außenseiterin nennt, denn sie war schon immer anders, als all ihre Klassenkameraden. Ständig wird sie von Allergien geplagt, verträgt nicht alle Lebensmittel und ihr Kopf ist auch viel zu groß. Kein Wunder, das Joss in der Schule ständig von ihren Mitschülern gemobbt wird. Doch zum Glück ist da noch Maks, dem es ähnlich ergeht wie Joss und mit dem sie einen Vertrag abgeschlossen hat, der besagt, dass sie sich gegenseitig in der Schule unterstützen. Doch dann passiert eines Nachts etwas merkwürdiges, denn Joss erhält eine Nachricht aus dem All, sie sei die Auserwählte von den Sternen und ihre Aufgabe sei es, andere wie sie zu finden. Zunächst glaubt Joss noch, geträumt zu haben, doch dann passiert immer mehr, was sie grübeln lässt, ein „Zufall“ folgt dem nächsten und auch Maks scheint sich zu verändern.
Meine Meinung
Dieses Cover fiel mir sofort auf, denn ich finde es einfach bezaubernd und auch meiner Tochter, die hier zur Zielgruppe gehört, hat bereits ein Auge auf das Buch geworfen und wird es nun als nächste lesen.
Die Geschichte ist wunderbar leicht und flüssig geschrieben und trifft mit seiner Sprache vor allem auch jüngere Leser. Dabei ließen mich gerade die altmodischen Ausdrücke, die die Protagonistin Joss so liebt, immer wieder schmunzeln. Dank der recht großen Schrift ist das Buch dann auch schneller wieder beendet, als man möchte, denn da es sich hier um den ersten Band handelt, bleiben massig Fragen noch ungeklärt.
Aber auch inhaltlich ist diese Geschichte sehr einnehmend geschrieben, denn man möchte durchaus erfahren, ob Joss nur geträumt hat, oder ob ihre Vermutungen doch der Realität entsprechen. Auch das Thema Mobbing an Schulen fließt mit in die Geschichte ein und ich hatte hier schon ein wenig Mitleid mit Joss und Maks, die von ihren Mitschülern wirklich nicht allzu nett behandelt werden. Ich könnte mir hier durchaus vorstellen, dass da der ein oder andere jüngere Leser sich hineinfühlen kann und ich bin auch ein wenig neugierig, wie meine Tochter diese Geschichte empfinden wird.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus Joss’ Perspektive.Dadurch erlebt man alle Eindrücke direkt live und kann sich auch nach und nach in sie heineinfühlen. Nach und nach einfach, weil Joss wirklich ein etwas gewöhnungsbedürftiger Charakter ist und sich ihre “Andersartigkeit” hier doch sehr deutlich abzeichnet. Doch je mehr ich von dem jungen Mädchen erfuhr, desto lieber mochte ich sie, denn Joss ist ein sehr lieber Mensch, wenn auch ein nerdiger, der sich schon immer fehl am Platze fühlte. Auf der einen Seite wohl auch wenig überraschend für einen Teenager, auf der anderen Seite steckt da natürlich noch mehr dahinter.
Neben Joss spielt ihr bester Freund, oder eher Vertragspartner, Maks noch eine wichtige Rolle, denn auch hinter Maks verbirgt sich ein Geheimnis, welches er zunächst als Joss davon berichtet, als Quatsch abtut. Doch er verändert sich und wird dadurch ein ganz anderer als zuvor. Ich würde gerne mehr erzählen, aber ich sag an dieser Stelle einfach selber lesen, denn es würde einfach zu sehr spoilern.
Es gibt natürlich noch weitere Personen, die Einfluss auf die Handlung nehmen, z.B. der Hausmeister, der sehr viel Einfühlungsvermögen besitzt. Aber auch Joss Eltern, die mir sehr sympathisch sind und die einen tollen Umgang zu ihrer Tochter pflegen.
Mein Fazit
Eine sehr süße, sehr unterhaltsame Geschichte, die sich leicht und flüssig lesen lässt und meiner Meinung nach auch perfekt für die Zielgruppe geeignet ist. Ich bin hier durchaus neugierig, wie meine Tochter diese Geschcihte empfinden wird, denn ich glaube, dass sie auch für jüngere Leser sehr spannend und überraschend ist. Langweilig fand auch ich sie nicht, denn Bettina Belitz gelingt es durchaus, sehr gut zu unterhalten und facettenreiche Charaktere zu zeichnen. Klare Empfehlung, vor allem an die jüngeren Leserinnen!