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Veröffentlicht am 08.04.2018

Gelungene Fantasygeschichte (4,5 Sterne)

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Die junge Ruby lebt, gemeinsam mit ihrer Mutter, in einem kleinen Dorf im Wald. Dabei lebt sie ständig in großer Gefahr, denn sie ist eine Fireblood, ihre Gabe ist es mit Feuer sowohl zu zerstören als ...

Die junge Ruby lebt, gemeinsam mit ihrer Mutter, in einem kleinen Dorf im Wald. Dabei lebt sie ständig in großer Gefahr, denn sie ist eine Fireblood, ihre Gabe ist es mit Feuer sowohl zu zerstören als auch zu heilen und deshalb werden diese Menschen vom König und seinen Soldaten verfolgt, denn dieser ist ein Frostblood. Doch Ruby wird verraten und die Soldaten des Königs kommen in ihr Dorf, töten ihre Mutter und nehmen Ruby gefangen. In einer dunklen, schmutzigen Zelle fristet sie ihr da sein, bis sie eines Tages von einem Ordensbruder und einem Frostbloodkrieger befreit wird. Ruby soll ihnen helfen, gemeinsam gegen die Macht des Königs vorzugehen und zu rebellieren. Doch kann sie diesen Fremden trauen, immerhin sind sie Frostbloods.
Meine Meinung

Dieses wunderschöne Cover weckte schon beim Stöbern in den Vorschauen mein Interesse und auch der Inhalt versprach eine spannende Fantasystory, von der ich gleich zu Beginn schonsagen kann, dass ich auch nicht enttäuscht wurde. Schon der Einstieg, bei dem wir gleich Rubys Festnahme durch die Soldaten verfolgen dürfen, fällt sehr leicht und dank eines sehr flüssigen Schreibstils war ich schnell von der Geschichte gefesselt. Elly Blake schreibt klar und so bildhaft, dass man sich Umgebungen und Personen vorstellen kann und einen guten Überblick und Einblick erhält.
Eingeteilt ist die Geschichte in zwei größeren Abschnitten, wobei der erste Bereich vom Grundton eher ruhig bleibt. Dabei gibt es aber genügend Gelegenheit, die Charaktere und deren Eigenschaften kennenzulernen und sich an das gesamte Wordlbuilding zu gewöhnen. Der zweite Abschnitt hat dann auch wesentlich mehr Tempo zu bieten und man fiebert hier förmlich mit. Dieser Aufbau hat mir richtig gut gefallen, da man sich sehr verbunden mit den Figuren fühlt und mitempfinden kann, was dort gerade geschieht. Für mich eine perfekte Mischung aus Fantasy und Action, kombiniert mit einer kleinen Liebesgeschichte, die sich aber hier nicht allzu sehr in den Vordergrund drängt. Manches konnte ich zwar durchaus vorausahnen, da es vom Aufbau recht typisch für dieses Genre war, wurde aber trotzdem von der Geschichte in seinen Bann gezogen.
Das Worldbuilding ist ein recht typisches für einen Fantasyroman, eine mittelalterlich anmutende Umgebung, dabei dunkle Wälder und zu Beginn ein Kloster, in dem sich Ruby erholt und lernt, mit ihrer Gabe umzugehen. Beim Lesen hatte ich ein genaues Bild davon vor Augen und konnte mich hineindenken.
Aus der Ich-Perspektive schildert uns Ruby die Ereignisse, man erlebt und fühlt, was sie fühlt und betrachtet alles durch ihre Augen. Dadurch wurde sie mir aber auch sehr schnell sehr sympathisch und wuchs mir ans Herz.
Ruby ist die Protagonistin der Geschichte mit einer ganz besonderen Gabe als Fireblood. Sie ist keine zurückhaltende Person, sondern brachte mich mit manch einem Kommentar zum Schmunzeln. Mit mancher Reaktion ihrerseits, bringt sie sich schonmal gerne in Schwierigkeiten, sie ist impulsiv, aber auch loyal und mit dem Herz am rechten Fleck. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich konnte mit ihr mitfühlen und mitfiebern und ihre Entwicklung in der Geschichte fand ich gut dargestellt und nachvollziehbar. Schnell wird auch klar, dass Arcus, der oftmals mürrische und geheimnisvolle Frostblood, hier der männliche Gegenpart zu ihr verkörpert. Das war mir ein wenig zu vorhersehbar und wenig überraschend, aber trotzdem schön, da ich die beiden Charaktere unheimlich gerne mag. Arcus hat durchaus seine Gründe für seine verschlossene Art und auch seine Figur wuchs mir schnell ans Herz, auch wenn er mich, genau wie Ruby, so manches Mal mit seiner Art herausgefordert hat.
Neben diesen beiden gibt es eine ganze Reihe Nebencharaktere, deren Ausarbeitung mir sehr gut gefallen hat. Bruder Thistle, König Rasmus und Marella brachten hier noch einmal Schwung in das Geschehen, jeder wurde gründlich durchdacht und ausgearbeitet und sorgte immer wieder dafür, dass man noch einmal innehielt und nachdachte.
Meiin Fazit

Eine gelungene Mischung aus Fantasy, Spannung und Romantik werden in diesem Buch vereint. Die Charaktere sind facettenreich und durchdacht und vor allem Protagonistin Ruby wuchs mir hier ans Herz. Manches konnte ich vorausahnen, was aber mit dem wirklich fantastischen Schreibstil der Autorin jetzt nicht so schwer wog. Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und befand mich mitten in der Geschichte. Das Ende lässt noch manch eine Frage für den weiteren Verlauf offen, ist aber ohne einen fiesen Cliffhanger versehen. Für Freunde dieses Genres eine tolle Geschichte, die schnell zu einem Pageturner wird. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Nach Einstiegsschwierigkeiten spannend

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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New York – als ein Killer sein Opfer auf der Brooklyn Bridge aufhängt und sich selbst danach zu Tode stürzt, sind die Beamten schnell alarmiert, denn auf der Brust des Opfers wurde ein Wort eingeritzt: ...

New York – als ein Killer sein Opfer auf der Brooklyn Bridge aufhängt und sich selbst danach zu Tode stürzt, sind die Beamten schnell alarmiert, denn auf der Brust des Opfers wurde ein Wort eingeritzt: “Köder” und auch der Killer trug ein Wort auf der Brust: “Puppe”. Schnell ziehen die US-Ermittler Detective Inspector Baxter hinzu, denn der Fall in den USA weist Parallelen zu dem Ragdoll Fall auf, bei dem Baxter an der Aufklärung teil hatte. Doch dann tauchen weitere ähnliche Fälle auf, nicht nur in New York, sondern auch in London. Schnell sind die Medien dabei, diese Fälle ins Visier zu nehmen und der Druck auf die Ermittler wird enorm. Was hat dieser Fall mit dem Ragdoll Fall gemeinsam? Was will der Täter aussagen mit den Worten auf der Brust? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Meine Meinung
Das sehr düstere Cover des Buches macht neugierig und schreit geradezu auf dem ersten Blick das Wort Thriller und auch der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte. Der Einstieg fiel mir dann aber nicht ganz so leicht, denn ich hatte das Gefühl, dass hier einfach ganz schnell viele Gedankensprünge stattdanden. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto spannender wurde es und so langsam wurde auch die Sicht auf die Dinge klarer. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, aber hier und da wirkte es ein wenig zu überhastet und ich musste ab und an Abschnitte noch einmal lesen, um die Aussagen darin auch wirklich alle mitzubekommen. Trotzdem war ich dann nach ca. 100 Seiten von der Geschichte gefesselt und wollte wissen, was dahinter steckt.
Spannend ist es auf jeden Fall von Beginn an, denn schon der Prolog, der sozusagen das Ende spiegelt, macht neugierig auf die Story. Der Plot ist soweit durchdacht und auch logisch, aber auch nahezu rasant. Es gibt kaum Momente, in denen der Leser zur Ruhe kommt und Leichen pflastern die Seiten. Zu Gute kommen lasse ich hier, dass Daniel Cole seine Tatorte zwar beschreibt, aber nicht zu tief in die Details versinkt, so dass es zwar vorstellbar bleibt, aber nicht widerlich. Wie gesagt, der Plot ist rasant, temporeich und fesselnd und steigert sich sogar immer noch mal wieder.
Der Fall selber war gut konstruiert und undurchschaubar, aber gerade zu Beginn noch sehr verwirrend, weil sich die Ereignisse regelrecht überschlugen. Ich musste immer mal wieder innehalten und überlegen, wer denn da gerade handelte und nur die drei Hauptermittler und Baxters Freund Edmunds in London waren mir recht schnell klar. Bei allen anderen musste ich doch hin und wieder überlegen, was mich hin und wieder doch aus dem Lesefluss brachte.
Mit vielen Überraschungen und Wendungen blieb es dann bis zum Schluss recht undurchschaubar und das Ende lässt mich noch ein wenig verwirrt zurück, denn ich habe doch noch einige Fragen offen. Ich denke, dass sich der Autor hier noch eine Fortsetzung offen hält, denn für mich war noch nicht alles schlüssig zu Ende gebracht.
Ein Erzähler in der dritten Person führt den Leser durch die Story, dabei bleibt der Leser aber doch im Unklaren über die Ereignisse. Man muss hier einfach mitraten und über Lösungen nachdenken und doch schafft es Daniel Cole, mich immer wieder zu überraschen.
Die Ermittler in diesem Thriller sind sehr facettenreich und wieder einmal sehr speziell. Tatsächlich hat jeder Einzelne eine sehr ungewöhnliche Vergangenheit, so dass sie als Gesamtbild absolut ungewöhnlich auftreten. Baxter war mir nicht gleich sympathisch, was auch an ihrer Art liegt, absolut unnahbar und misstrauisch zu sein. Trotzdem setzt sie sich mit vollem Einsatz für den Fall ein und je mehr ich sie wieder kennenlernte, desto sympathischer war sie mir auch, denn auch in der nach außen knallharten, misstrauischen Frau steckt ein durchaus weicher Kern. Ihre beiden Kollegen blieben mir auch lange Zeit sehr auf Distanz und man spürte vor allem bei Rouche, dessen Namen niemand aussprechen kann, dass da noch ein Geheimnis im Verborgenen liegt.
Mein Fazit
Ein temporeicher Thriller mit vielen Überraschungen und Wendungen, bei dem ich am Ende aber auch noch offene Fragen zurückbehalte, brachte mir trotz kleinerer Einstiegsprobleme spannende Lesestunden. Außergewöhnliche Ermittler, die man erst einmal kennenlernen muss, um sie zu mögen, sorgen trotz all der blutigen Ermittlungen dafür, dass man hin und wieder doch schmunzeln muss, was das Gesamte wieder etwas auflockert. Man kann diesen Thriller durchaus lesen, ohne Ragdoll zu kennen, allerdings könnte es von Vorteil sein, wenn man mehr über den ersten Fall weiß. Durchaus lesenswert!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Einfach schön

Save Me
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Das letzte Schuljahr am Elitecollege Maxton Hall hat begonnen und Ruby Bell würde alles dafür tun, um nach ihrem Abschluss in Oxford studieren zu können. Denn der Besuch an der Maxton Hall war ihr nur ...

Das letzte Schuljahr am Elitecollege Maxton Hall hat begonnen und Ruby Bell würde alles dafür tun, um nach ihrem Abschluss in Oxford studieren zu können. Denn der Besuch an der Maxton Hall war ihr nur dank eines Stipendiums möglich. Kein Wunder also, dass sie Partys, Geld und all die Macht um sie herum nur wenig interessieren. Doch dann wird Ruby ungewollt Zeugin eines Vorfalls, der besser unentdeckt geblieben wäre und den sie am liebsten ganz schnell wieder vergessen würde. Das wäre ihre auch relativ gut gelungen, wäre da nicht James Beaufort, der meint, Ruby wegen des Vorfalls mit Geld bestechen zu wollen. Doch Ruby ist entrüstet über diesen Vorschlag und will James’ Geld nicht, was diesen absolut verblüfft. Als James dann auch noch durch einen dummen Zufall mit ins Festkomitee der Schule beordert wird, laufen Ruby und er sich immer häufiger über den Weg. Dabei müssen Beide etwas einsehen, denn sie sind, jeder für sich, so ganz anders, als der jeweils andere dachte.
Meine Meinung
Dieses Cover ist so auffällig, dass mein Blick immer wieder davon magisch angezogen wurde und auch wenn ich in letzter Zeit nur sehr selten zu Büchern aus dem New Adult Bereich gegriffen habe, war ich doch bereits von der Again-Trilogie der Autorin so angetan, dass ich auch auf “Save me” absolut neugierig wurde. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dann auch sehr leicht, denn Mona Kasten verfügt über einen sehr lockeren Schreibstil, der den Leser sehr schnell mitnimmt. Sowohl Maxton Hall als auch die Charakter drumherum wurden schnell lebendig in meiner Vorstellung und ja, trotz einer Menge Klischees war ich von dieser Geschichte gefesselt. Die Autorin schreibt modern und mit einer Mischung aus viel Gefühl und Humor, so dass man auch sehr schnell Sympathien für ihre Charaktere entwickelte und einfach wissen wollte, wie es ihnen weiter ergehen wird.
Wie ich bereits erwähnte, ist auch hier einiges vorhersehbar und trotzdem macht diese Geschichte unheimlich viel Spaß beim Lesen. Mona Kasten schafft es, dass hier einfach alles passt und es glaubhaft bleibt. Arm und reich – das Thema ist nicht neu, aber die Darstellungen, was in der Welt der Reichen abläuft, die Machtspielchen, die Gleichgültigkeit gegenüber weniger gut situierten Menschen, all das wirkt auf den Leser. Es gibt auch immer wieder Wendungen, die die Spannung aufrecht halten und die es kaum möglich machten, das Buch zur Seite zu legen.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen den beiden Protagonisten Ruby und James erzählt die Autorin ihre Geschichte in der Ich-Form. Man lernt dabei die Charaktere intensiv kennen und auch sehr gut verstehen. Schnell hat man ein deutliches Bild vor Augen, wie diese beiden Personen charakterlich sind und sie strahlen einfach ganz viel Persönlichkeit aus.
Ruby ist mir gleich vom ersten Moment an sehr sympathisch. Sie ist kein naives Blödchen, das sich nichts zutraut, sondern weiß, wer sie ist und was sie schaffen kann. Natürlich hat auch sie an manch einer Stelle leise Zweifel, aber diese machen sie nur noch sympathischer. Sie möchte am liebsten gar nicht auffallen an dieser vornehmen Schule und geht bis dato ihren Weg, den sie sich schon lange vorgenommen hat zu gehen. Ich mag ihre zuvorkommende, liebenswürdige Art, ihre Mischung aus selbstbewusst und doch unsicher gegenüber anderen. All das habe ich ihr so auch abgenommen und sie kam mir vor, wie das nette Mädchen von nebenan.
James Beaufort macht es gerade zu Beginn nicht wirklich leicht, ihn zu mögen, denn er ist einfach der typische, verwöhnte Schnösel reicher Eltern. Zumindest kommt er genau so auch zu Beginn rüber und ich hätte Ruby an mancher Stelle gerne auf die Schulter geklopft, wenn sie ihm die Leviten liest. Tatsächlich steckt hier ein anderer Kern in ihm und je mehr man von ihm erfährt, desto mehr versteht man ihn und sein Verhalten.
Was mir an der Beziehung zwischen den Beiden sehr gut gefallen hat, ist die Entwicklung. Hier ist nichts überhastet, sondern ein denkbares, vorsichtiges Antasten beiderseits. Keiner verfällt dem anderen auf den ersten Blick, es gibt kein großes, künstliches Drama, sondern bleibt auf einem Level, das nachvollziehbar ist. Genau das ist es, was für mich die New Adult Bücher der Autorin auch aus der Masse heraushebt und zu etwas besonderem machen.
Die Nebencharaktere sind hier sehr gut mit in die Geschichte integriert und die Personen, die auch Einfluss auf die Geschichte nehmen, bekommen auch den dementsprechenden Raum. Sie haben ihre Ecken und Kanten und auch ihre Geheimnisse und ich glaube, dass da, gerade auch in Bezug auf Rubys Eltern, bzw. auf den Unfall, den Rubys Vater hatte, noch eine große Überraschung auf uns wartet.
Mein Fazit
Dieses Buch hat mir unheimlich gut gefallen und war eine perfekte Lektüre für einen gemütlichen, kuscheligen Nachmittag auf dem Sofa. Es ist spannend zu lesen, lebendig und glaubwürdig, auch wenn es ein paar Klischees beinhaltet. Ich mochte die Charaktere der Geschichte sehr gerne und fühlte mich, vor allem mit Ruby, sehr schnell verbunden. Aber auch James ist, je näher man ihn kennenlernt, ein sehr sympathischer Charakter, den ich sehr gerne mochte. Natürlich endet diese Geschichte mit einem Cliffhanger, der für solch eine Reihe sehr typisch ist und ich freue mich, wenn ich lesen darf, wie es mit Ruby und James weitergehen wird.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Spannend

Das Jesus-Experiment
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Tom Jennings hat es geschafft, denn er gilt als einer der besten Hirnforscher unserer Zeit. Dieser macht eine überaus interessante Entdeckung, denn es ist ihm gelungen, Erinnerungen aus den Gedanken auf ...

Tom Jennings hat es geschafft, denn er gilt als einer der besten Hirnforscher unserer Zeit. Dieser macht eine überaus interessante Entdeckung, denn es ist ihm gelungen, Erinnerungen aus den Gedanken auf einen Bildschirm zu projezieren. Doch das ist noch nicht alles, denn die Erinnerungen sind die von längst verstorbenen Vorfahren und sie sind sogenannte vererbte Erinnerungen. Als er in der Autistin Giulia eine direkte Nachfahrin des Pontius Pilatus entdeckt, scheint das unmöglich wahr zu werden: gäbe es wirklich die Möglichkeit, aus Giulias Erinnerungen Bilder von Jesus Christus zu projezieren? Jennings wagt sich an das Experiment, doch dabei stösst er nicht überall auf Begeisterung und nicht nur er, sondern auch seine Familie befinden sich in höchster Gefahr.
Meine Meinung

Allein schon der Titel und das Cover ließen mich an eine Mischung aus Dan Brown und Andreas Eschbach denken und auch der Klappentext verspricht so einiges. Dementsprechend neugierig ging ich an die Geschichte ran. Aber gleich vorweg, Bernd Roßbach hat mit dieser Geschichte etwas ganz eigenes geschrieben. Der Einstieg in den Thriller gelingt auch recht gut, denn Bernd Roßbach verfügt über einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der sich leicht und gut verständlich lesen lässt.
Allerdings beginnt die Geschichte erst einmal mit längeren Erklärungen zur Erfindung und auch zur Vorstellung der Charaktere. Zweifellos ist dies notwendig, um die Zusammenhänge im Thriller zu verstehen, war für mich persönlich aber noch ein wenig langatmig und zu detailliert. Aber so bleibt es nicht, denn ab einem bestimmten Punkt konnte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen und die Seiten flogen nur so beim Lesen an mir vorbei. Es beginnt an Action und Spannung zuzunehmen. Jennings wird bedroht, seine Familie gerät in Gefahr, Menschen werden getötet. Aber der Leser bekommt neben den zuvor genannten Punkten noch gut recherchierte Hintergrundinformationen, die der Autor durch Nachforschungen seiner Charaktere geschickt mit in die Handlung einbaut. Man spürt hier auf jeden Fall, dass der Autor sich lange und gründlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat, sowohl was die Wissenschaft angeht als auch die Kirche. Daneben zeigt er auch wieder den Konflikt Kirche und Wissenschaft auf, Zweifel ob die Kirche etwas verheimlichen möchte, ob es sich bei den Bildern wirklich um Jesus Christus handelt, all das war interessant aufgebaut, lässt den Leser grübeln und nachdenken. Die Spannung baut sich immer weiter auf, es gibt einen Showdown und die Lösung, die Bernd Roßbach zu guter Letzt serviert, lässt wohl Leser aus beiden Sparten, sowohl christlich als auch wissenschaftlich zufrieden zurück. Neben diesem Konflikt kommen dann noch Secret Service und FBI mit ins Spiel, die aus ganz anderen Gründen Interesse an dieser Forschung haben. Also wirklich zur Ruhe kommt man ab einem gewissen Punkt nicht mehr und das gefiel mir sehr gut.
Durch einen personellen Erzähler in der dritten Person wird der Leser durch den Thriller geführt. Dieser lässt am Geschehen teilhaben, gibt aber auch immer wieder genügend Denkanstöße, um über das Gelesene zu grübeln. Dabei werden immer wieder die Perspektiven gewechselt und man hat in vielen Bereichen einen Einblick. Trotz der verschiedenen losen Fäden behält der Autor aber hier den Überblick und lässt alles gekonnt ineinander verlaufen.
Charaktere gibt es hier eine ganze Menge, Tom Jennings ist hier der Protagonist, den wir auf weiten Teilen begleiten. Er ist mir sehr sympathisch und ich habe ordentlich mitgefiebert, sei es bei seinen eigenen Recherchen oder bei seinen Fluchten. Aber er ist auch ein typischer Wissenschaftler, der in seinen Handlungen nicht unbedingt für große Überraschungen sorgte.
Ansonsten gab es eine große Anzahl unterschiedlichster Charaktere, die Einfluss auf die Handlung nehmen. Ganz besonders interessant fand ich den Bibelforscher Pelagrini, der beim Lesen für mich einige Überraschungen mit einbrachte und auch sonst eine äußerst interessante Figur abgab. Weitere Charaktere sind zwar recht stereotyp, aber sie sorgen dann auch einfach für die passenden, spannenden Momente.
Mein Fazit

Ein unheimlich spannender Wissenschafts-/Mysterythriller, der mit gutem und detailliertem Hintergrundwissen sowohl in wissenschaftlichen als auch in kirchlichen Bereichen punkten kann. ein extrem Komplexes Thema mit vielen neuen Ideen, dabei spannend umgesetzt und mit einer geschickten Lösung am Ende. Die Vielzahl der Charaktere fordert beim Lesen durchaus Aufmerksamkeit, damit man den Faden nicht verliert. Der Autor aber schafft es, alles miteinander zu verweben. Mir hat das Buch spannende Lesestunden bereitet und ich gebe zu, dass ich bei dem ein oder anderen Ereignis sehr gerne vor Ort gewesen wäre. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.03.2018

Mutterinstinkte

NACHTWILD
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Wie so oft verbringt die junge Joan gemeinsam mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln ihre Freizeit im Zoo. Doch als sie sich kurz vor Schließung mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Ausgang macht, hört sie Schüsse ...

Wie so oft verbringt die junge Joan gemeinsam mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln ihre Freizeit im Zoo. Doch als sie sich kurz vor Schließung mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Ausgang macht, hört sie Schüsse und sieht direkt beim Ausgang Tote und Verletzte liegen. Doch wo sind die Täter? Kurzerhand flüchtet sie mit Lincoln zurück in den Zoo und sucht sich dort ein Versteck. Wer sind die Täter? Amokläufer? Und wo ist die Polizei? Mit einer Mischung aus Angst vor den Tätern und Mut, alles für ihren vierjährigen Sohn zu tun, wartet sie auf Hilfe. Plötzlich klingt jedes noch so kleine Geräusch bedrohlich, doch eins weiß Joan mit Sicherheit, niemals wird sie es zulassen, dass Lincoln etwas geschieht.
Meine Meinung

Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt so düster, dass es gleich auf den ersten Blick meine Neugier weckte. Auch der Klappentext liest sich sehr spannend, zu Beginn des Buches war ich ein wenig hin- und hergerissen, weil es sehr schleppend zu lesen war und mich nicht sofort packen konnte, aber der Schreibstil ist direkt und schnörkellos, was in diesem Fall so fesselnd wirkte, dass ich doch weiterlesen wollte. Allein durch die gewählte Zeitform, der Gegenwart hatte ich permanent das Gefühl, dass ich hier mit beobachten konnte, was da gerade geschah und fühlte mich beinahe, als wäre ich selbst vor Ort.
Das Buch beginnt erst sehr ruhig, sehr langsam und man liest zunächst eigentlich nur die typischen Momente einer Mutter mit ihrem Kind im Zoo. Doch ab dem Moment, wo die ersten Schüsse fallen, wendet sich das Blatt, denn ab da wird es interessant. Man verfolgt Joan, beobachtet ihr Verhalten und kann mehr als deutlich nachempfinden, was in ihr vorgeht, vor allem, wenn man selbst Mutter ist. Diesen Mutterinstinkt, dieses unbedingte beschützen wollen des eigenen Kindes, konnte ich absolut nachempfinden. Die Beschreibungen, wie sie ihr Kind dazu drängt still zu sein, denn gerade ein noch so kleines Kind kann diese Gefahren einfach noch nicht abschätzen, fand ich absolut glaubwürdig. Tatsächlich könnte ich es mir auch alles ganz genau so vorstellen, denn mein Sohn ist ebenfalls gerade vier Jahre alt, ein riesiger Superheldenfan und kann in manch einer Situation dann auch einfach nicht still sein. Ich habe ab diesem Moment mit Joan mitgezittert und mitgefiebert und auch mir gingen Gedanken durch den Kopf, wie “wehe, einer von euch kommt meinem Kind zu nahe”. Manch eine Entscheidung, die sie hier fällt oder eher fällen muss, mag auf den ersten Blick erschreckend wirken, doch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Mutter in dem Moment nur eine Priorität hat: nämlich das eigene Kind zu beschützen. Eine Sache an der Handlung fand ich dann doch ein wenig merkwürdig, denn ich hatte hier das Gefühl, dass zum einen Joan eher die Polizei hätte einschalten müssen, da sie mit ihrem Handy ja auch zu ihrem Mann Kontakt aufnimmt, zum anderen hat es sehr lange gedauert, bis die Polizei wirklich aktiv wurde, wobei ein Zoo auch sehr groß und alles andere als übersichtlich ist.
Erzählt wird die Geschichte von einem personellen Erzähler in der dritten Person, dabei bleibt der Leser genauso im unklaren, was da eigentlich passiert ist, wie auch die Protagonistin Joan. Meist wird die Situation auch aus ihrer Sicht geschildert, ab und an bekommt der Leser aber auch Einblicke auf die Perspektive anderer Überlebender, sowie der Täter.
Joan ist die Protagonistin der Geschichte und sie machte für mich einen sehr glaubwürdigen Eindruck. Wie ich bereits erwähnte, ist ihr Hauptaugenmerk in dieser Situation auf ihren Sohn Lincoln gerichtet und die eigenen Bedürfnisse oder auch das Helfen anderer wird zur Nebensache. All das war, wenn vielleicht an manch einer Stelle nicht moralisch, so doch recht realistisch. Auch das Verhalten des kleinen Jungen war hier realistisch dargestellt, gerade zu Beginn merkt man, dass er das ganze in keinster Weise einschätzen kann, erst als es brenzlig wird, verspürt auch der Kleine, in welch bedrohlicher Situation sie sich befinden. Weitere Charaktere sind hier eher oberflächlich, wobei gerade einer der Täter doch mehr Tiefe verliehen wird, weil man hier miterlebt, aus welchen Beweggründen er so handelt und diese erleben wir in der Realität in letzter Zeit leider immer häufiger.
Mein Fazit

Sehr eindringlich beschreibt die Autorin Gin Phillips eine Situation, die leider gar nicht so abwegig scheint. Auch wenn ich zu Beginn kleine Startschwierigkeiten hatte und hin und wieder ein wenig anzweifelte, ob die Handlung nicht auch anders verlaufen könnte, fand ich gerade die Darstellung des Mutterinstinktes hier absolut glaubwürdig, denn ich denke, dass jede Mutter erst einmal die Pritoritäten auf das eigene Kind legen würde und dadurch alles andere in den Hintergrund drängt. Wer hier ein wenig zu Beginn durchhält wird mit einer spannende Geschichte belohnt, die zwar erst im letzten Teil Tempo bekommt, die aber durch die Beschreibungen der Situationen und der dabei entstehenden Emotionen mitreißend wirkt.