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Veröffentlicht am 28.02.2018

Nicht gänzlich überzeugt

Tiefer Grund
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Im kleinen Örtchen Cherringham ist ausgelassene Stimmung unter den Lehrern und Schülern, denn es sind die Abschlussfeiern an der Highschool und auch der junge und allseits beliebte Lehrer Josh Owen ist ...

Im kleinen Örtchen Cherringham ist ausgelassene Stimmung unter den Lehrern und Schülern, denn es sind die Abschlussfeiern an der Highschool und auch der junge und allseits beliebte Lehrer Josh Owen ist mit von der Partie. Doch irgendetwas ist heute anders an ihm, findet zumindest seine Kollegin Maggie, die ebenfalls in der Kneipe dabei ist. Als Josh dann plötzlich verschwindet, ist dies Maggie nicht geheuer und sie macht sich draußen auf die Suche. Plötzlich vernimmt sie ein Geräusch und kurz darauf entdeckt sie auch Josh, leblos am Rande der Klippen. Jede Hilfe kommt zu spät und Josh stirbt, doch bei den Untersuchungen kommen Ungereimtheiten auf, denn der Lehrer soll Drogen genommen haben. Hat er sie freiwillig genommen oder hat man sie ihm eingeflößt und warum ist er überhaupt an dieser Stelle gestürzt. War es Mord oder ein Unfall? Kurzentschlossen setzt sich die Schuldirektorin mit der gerade erst nach Cherringham zurückgekehrten Sarah auseinander, die schon häufiger Fälle gelöst hat, allerdings immer gemeinsam mit Jack, dem Ex-Cop. Sie heuert Sarah an und diese geht auf Spurensuche.
Meine Meinung:
Schon das Cover sieht nach einem typischen, britischen Krimi aus und auch der Klappentext versprach gute Unterhaltung. Doch ich muss zugeben, dass mir die Handlung des Krimis über weite Teile zu ruhig und ereignislos und somit auch wenig überraschend oder spannend war. Erschwerend kam hinzu, dass ich den Eindruck hatte, dass mir die Personen hätten bekannt vorkommen müssen, ich hatte das Gefühl, hier keinen ersten Teil in den Händen zu halten. Tja, tatsächlich gibt es wohl auch schon einige Fälle für das Ermittlerduo, auch wenn diese nicht in Krimilänge bisher erschienen sind. Somit war es doch ein wenig irreführend für mich. Es ist nicht so, dass man dem Inhalt nicht folgen kann, aber trotzdem fühlte ich mich beim Lesen wie eine Fremde unter lauter Leuten, die sich untereinander kennen. Genau dieses Gefühl zog sich dann auch durch die gesamte Geschichte und mir fiel es sehr schwer, hier am Ball zu bleiben.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist leicht verständlich, flüssig zu lesen und geradlinig. Ich denke, dass es hier durchaus einige Fans der Reihe (und das ist dieses Buch auf jeden Fall, Teil einer Reihe) gibt.
Die Autoren schaffen es definitv, eine sehr britisch anmutende Atmosphäre entstehen und Umgebung und Charaktere lebendig wirken zu lassen. Es war so ein wenig wie den Ermittlungen einer jüngeren Miss Marple zuzusehen.
Die Handlung ist mehr ein recht typischer Ermittlerkrimi, wobei mir das allerdings alles zu geradlinig blieb und nicht viel passierte, was mich jetzt verblüffen oder überraschen konnte. Es wird hier nämlich auch viel aus dem Privatleben der beiden ermittelnden Personen erzählt, was teilweise zu unnötigen Wiederholungen führte und es immer wieder Längen gab, bei denen ich einfach zu unkonzentriert gelesen habe. Aber auch hier spiele ich wieder ein bisschen auf das Gefühl des Fremdseins an, was mich da immer wieder begleitete.
Ein Erzähler in der dritten Person erzählt die Geschichte, Atmosphäre entsteht dabei durchaus und es kommt auch alles sehr glaubhaft rüber. Alles in allem machte die Geschichte einen soliden und durchdachten Eindruck. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven zwischen Sarah und Jack.
Sarah ist Hausfrau, Mutter von zwei Teenagern, scheinbar alleinerziehend und hat Spaß an privaten "Schnüffeleien". Allerdings wurde ich nicht richtig warm mit ihr, da ich mich so wenig in sie hineindenken konnte und einfach zu wenig von ihr wusste. Warum ist sie nach Cherringham, in dem sie aufgewachsen ist, zurückgekehrt? Was hat sie zuvor gemacht? Woher kennt sie Jack? Was ist mit ihrem Mann? Alles in allem machte sie einen sehr sympathischen und warmherzigen Eindruck und ich würde durchaus mehr über sie wissen wollen. Jack war noch recht undurchschaubar, denn auch über seine Hintergründe habe ich nicht viel erfahren, ausser das er einst bei der Polizei war. Alles in allem war mir das ohne Kenntnisse zu den Beiden zu oberflächlich.
Mein Fazit:
Ein eher ruhiger Krimi, der mir zwar vom Schreibstil sehr gut gefallen hat, bei dem mir aber einfach die Vorkenntnisse fehlten. Es war nicht so, dass ich dem Geschehen nicht folgen konnte, doch wenn auf einem Buch Band 1 steht, gehe ich davon aus, keine Vorkenntnisse haben zu müssen. So fehlte mir oftmals ein Zusammenhang, gerade im Privatleben. Für Liebhaber der Reihe bestimmt eine tolle Geschichte, als Seiteneinsteiger fühlte ich mich fremd und es kam mir dadurch recht oberflächlich vor. Trotz allem fand ich die Charaktere so interessant, dass ich hier nach den vorangegangen Geschichten einmal forschen muss.

Veröffentlicht am 28.02.2018

Rundum gelungen

Totenweg
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Als der Apfelbauer Friedjof Paulsen nach einem Besuch der Dorfkneipe nicht heimkehrt, macht sich seine Frau auf die Suche und findet ihren Mann niedergeschlagen auf der Straße. Frida Paulsen, Tochter ...


Als der Apfelbauer Friedjof Paulsen nach einem Besuch der Dorfkneipe nicht heimkehrt, macht sich seine Frau auf die Suche und findet ihren Mann niedergeschlagen auf der Straße. Frida Paulsen, Tochter der Beiden und Polizistin aus Hamburg, macht sich auf den Heimweg und muss feststellen, dass auf dem Hof ihrer Eltern schon lange nichts mehr so läuft, wie es soll. Kurzerhand bleibt sie in dem kleinen Dorf, obwohl sie, seitdem ihre Eltern sie vor achtzehn Jahren aufs Internat schickten, sich dort nicht mehr heimisch fühlt. Den Fall ihres Vaters nimmt Hauptkommissar Bjarne Haverkorn an, kein Unbekannter für Frida und die Bewohner des Dorfes, denn etwas verbindet diese Menschen: ein Fall aus der Vergangenheit, achtzehn Jahre nun her, der Mord an der damals vierzehnjährigen Marit, Fridas beste Freundin. Für Haverkorn ein Fall, den ihn losgelassen hat und auch Frida weiß noch viel mehr, als sie damals erzählt hat.
Meine Meinung:
Mit dem ersten Band einer neuen Krimireihe, konnte die Autorin Romy Fölck mich absolut fesseln und brachte mir spannende Lesestunden. Ihr Schreibstil ist durchweg angenehm, da schnörkellos und flüssig zu lesen. Sprachlich ist es modern und ansprechend und ich denke, dass hier Krimifans ihre Freude haben werden.
Beginnt die Geschichte noch recht ruhig, wird es dann doch immer spannender. Romy Fölck steigert im Laufe des Buches die Spannung immer mehr, ein Ereignis folgt dem nächsten und dabei wird deutlich, dass der Ursprung des ganzen Geschehens in der Vergangenheit liegt. Diesen Cold Case, den Mord an Fridas bester Freundin Marit, der bis heute den Kommissar nicht losließ, baut die Autorin ganz geschickt mit in die aktuellen Ereignisse. Denn während Frida nach vielen Jahren die Orte ihrer Kindheit aufsucht, erinnert sie sich an damals und daran, wie es zwischen ihr und Marit und dem gemeinsamen besten Freund Jesper, Fridas heimliche erste große Liebe, war. Aber nicht nur die Erinnerung an damals steigern kontinuierlich die Spannung, sondern auch das aktuelle Geschehen wird immer mysteriöser. Wendungen und Überraschungen sorgen für den hohen Spannungbogen und diese sind auch nicht vorhersehbar, genauso wenig, wie das Herausfinden, wer denn nun wirklich der Täter war und ist. Der Fall an für sich ist sehr gut konstruiert, bleibt in einem komplett glaubwürdigen Bereich und dürfte auch Krimilesern mit nicht ganz so starken Nerven gefallen, da Romy Fölck auf allzu viele blutige Details verzichtet.
Ein personeller Erzähler mit einer leicht auktorialen Funktion beschreibt lebendig die Geschichte. Dadurch, dass wir durch Fridas gedankliche Rückblenden mehr von den damaligen Ereignissen erfahren, bleiben wir als Leser dem Hauptkommissar gefühlt ein wenig im Wissen voraus. Doch auch da schafft es die Autoin den Leser zu überraschen.
Die Charaktere der Geschichte haben mir richtig gut gefallen, denn sie sind durchweg alle durchdacht, vielschichtig und haben den jeweils passenden Tiefgang. Hauptcharaktere werden stärker in den Fokus gerückt, werden interessant und glaubwürdig beschrieben und runden das positive Gesamtbild ab.
Haverkorn ist ein sehr sympathischer Mann, der aber auch durchaus seine familiären Probleme hat, die ihn noch einen Tick menschlicher wirken lassen. Ich konnte mit ihm sehr gut mitfühlen und mich in seine Denkweise hineinversetzen. Auch Frida war mir gleich sympathisch, denn sie ist einfach echt, verstellt sich nicht und bleibt geradlinig. Man erfährt recht viel über ihre Lebensumstände und diese machen sie ebenfalls zu einem glaubwürdigen Charakter.
Mein Fazit:
Ein rundum gelungener erster Teil einer neuen Krimireihe, der mir spannende Lesestunden brachte. Ein schnörkelloser Schreibstil und ein spannender Fall, der auch mit Vergangenheit verknüpft ist, was mir persönlich immer gut gefällt, sorgten ebenfalls für gute Unterhaltung. Die Charaktere waren sehr gut durchdacht und bekamen den nötigen Tiefgang. Ein Krimi, den ich gerne weiterempfehle und der auch dem zarter besaiteten Leser gefallen wird, da die Autorin ihren Fall ohne blutige Details hält. Ich freue mich auf eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 25.02.2018

Noch explosiver

BURN - Der Anfang vom Ende
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Achtung: Band 2 der Dilogie - inhaltliche Spoiler können vorhanden sein!

Tate und Christina ist die Flucht gelungen und befinden sich nun an einer weiteren, bisher für Tate unbekannten Wohnung seines ...

Achtung: Band 2 der Dilogie - inhaltliche Spoiler können vorhanden sein!

Tate und Christina ist die Flucht gelungen und befinden sich nun an einer weiteren, bisher für Tate unbekannten Wohnung seines Vaters. Allerdings haben sie dabei den Scanner verloren, der doch so wichtig für die Menschheit zu sein scheint und hinter dem alle, Aliens und Menschen, her sind. Was sie dringend brauchen, ist ein Plan, doch für Tate ist zur Zeit das Wichtigste, Christina in Sicherheit zu wissen. Mit viel Geschick gelingt es Tate, in das Labor seines Vaters im Safe House zu gelangen und dort macht er eine Entdeckung, an die er niemals gedacht hat. Denn die wirkliche Bedrohung scheint noch ganz andere Ausmaße anzunehmen, als Tate und auch alle anderen bisher dachten.
Meine Meinung:
Schon vom ersten Band der Dilogie war ich sehr begeistert, denn den beiden Autoren ist hier wirklich ein spannendes und hoch explosives Jugendbuch gelungen, mit vielen Wendungen und Überraschungen und auch der Abschluss der Dilogie steht diesem in Nichts nach.
Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Band der Reihe an und auch hier ist der Schreibstil wieder flüssig und einnehmend. Dabei bleiben sie sprachlich jung, modern und leicht verständlich und auch hier gilt: es ist für den jugendlichen Leser perfekt, birgt aber auch für erwachsenen Leser spannende Lesestunden.
Wer schon den ersten Teil spannend und explosiv empfand, wird in diesem zweiten Band noch einmal mehr mit Tempo und Action überladen. Ruhige Momente gibt es selten und meist bleibt der Adrenalinspiegel hoch. Auch hier gibt es wieder einige Überraschungen und Wendungen, die ich kaum bis gar nicht vorhergesehen habe und das Mitfiebern wird noch einmal gesteigert, denn hier geht es einmal mehr ums Überleben und dieses Mal für den gesamten Planeten. Man bleibt hier weiterhin misstrauisch und das hält sich auch eine ganze Weile so.
Die Erzählperspektive bleibt hier die gleiche und wir erfahren das Geschehen wieder aus der Sicht von Tate. Damit befindet sich der Leser mitten im Geschehen und erlebt die Action regelrecht aus erster Hand.
Tate ist und bleibt mir sympathisch, aber man spürt hier ganz deutlich die Veränderung, die er mit- und durchgemacht hat. Sein Erfindungsreichtum und sein Können stellt er auch hier immer wieder unter Beweis und ich bin immer wieder überrascht, mit welchen Mitteln er zurecht kommt, um etwas daraus zu basteln. Natürlich gelingt ihm nicht immer alles und genau das macht es auch spannender und interessanter. Christina ist mir auch genau so sympathisch, wie in Band eins, auch wenn man hier deutlich spüren kann, wie sehr ihre Kraft innerhalb des Kampfes nachgelassen hat, bleibt sie kämpferisch und gibt nicht auf.
Neben diesen beiden bekannten Charakteren aus dem ersten Band sind auch hier einige bekannte Charaktere zu finden, von denen ich doch bei einigen überrascht war. Aber es kommen auch ein paar neue Charaktere hinzu, die hier für Überraschungen sorgen, wie z. B. der vierzehnjährige Leo, der bei Black Box aufwuchs, nachdem seine Eltern ums Leben kamen. Leo scheint Tates Vater, erschreckenderweise, um einiges besser zu kennen, als Tate selbst und durch seine Erzählungen bemerkt Tate nur zu gut, dass ein Vater ihn geliebt hat und mehr als stolz auf ihn war. Genau das braucht Tate aber auch dringend, um an sich selbst glauben zu können.
Mein Fazit:
Genau wie Band 1 strotzt dieses Buch nur so vor Action und Spannung und weil man immer weiter auf der Suche nach Antworten bleibt, wird man hier nur so durch die Handlung getrieben. Ein bisschen haben mir hier die Emotionen und Gedanken gefehlt, die mir die Charaktere noch näher gebracht hätten, aber für spannende Lesestunden ist diese Geschichte absolut zu empfehlen. Wer Sci-Fi-/Actionbücher mag, wird hier seine Freude an der Geschichte haben. Tate und Christina sind tolle Protagonistin und man fühlt sich sehr mit ihnen bei ihrem Kampf verbunden und leidet mit. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Temporeich und spannend

SCAN - Im Visier des Feindes
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Eigentlich nervt es den sechzehnjährigen Tate gewaltig, dass sein Vater immer von ihm verlangt in allem der beste zu sein, er spricht fließend zwölf Sprachen, läuft schneller als der Blitz, kann JiuJitsu ...

Eigentlich nervt es den sechzehnjährigen Tate gewaltig, dass sein Vater immer von ihm verlangt in allem der beste zu sein, er spricht fließend zwölf Sprachen, läuft schneller als der Blitz, kann JiuJitsu und steht nur fürs trainieren jede Nacht um vier Uhr auf. Trotzdem scheint er nie den Anforderungen seines Vaters genüge zu tun. Was Tates Vater nicht weiß: sein Sohn hackt wie ein Profi und so schafft es Tate, ins Labor seines Vaters einzubrechen. Dort findet er einen geheimnisvollen Scanner, mit dem er auf den ersten Blick nicht viel anfangen kann. Kurzentschlossen nimmt Tate das Gerät mit in die Schule, doch als sein Lehrer Mr Lamb ein Blick darauf wirft, spürt Tate, dass da noch viel mehr hintersteckt. Kurz darauf dringen dunkel gekleidetet Männer in Begleitung von Polizisten in der Schule auf und nicht nur diese, auch Tates Vater, der ihn drängt, so schnell wie möglich zu fliehen. Die Flucht gelingt, doch die Konsequenzen sind mehr als fatal.
Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte zog mich tatsächlich mal mehr der doch sehr spannend klingende Klappentext an und auch das Cover finde ich, gerade wenn man den Inhalt kennt, gelungen.
Das diese Geschichte von zwei Autoren, bzw. einem Autor und einer Autorin, geschrieben wurde, fällt beim Lesen keineswegs auf, denn ich könnte hier nicht sagen, dass sich der Stil innerhalb der Geschichte unterscheidet. Stattdessen ist es sprachlich leicht und modern und lässt sich flüssig lesen. Das alles ist perfekt für die Zielgruppe, aber vom Grad der Action hier, ist es auch ein sehr gut für den erwachsenen Leser geeignet.
Der Beginn ist leicht gehalten und eher noch im ruhigen Ton, man lernt Tate und ein bisschen etwas von seinen Lebensumständen kennen. Doch nach einer kurzen Zeit nimmt die Geschichte schon einiges an Tempo auf und man hat als Leser nur selten einmal Momente, in denen man zur Ruhe kommt. Was ich ein bisschen schade finde, ist der kleine Spoiler am Ende des Klappentextes, denn so gab es gerade zu Beginn der Flucht keine große Überraschung. In diesem Moment wusste ich ja zumindest schon, vor wem Tate und Christina, Tates Freundin, fliehen. Die Flucht ist auf jeden Fall ein wahrer Pageturner und man bekommt hier Adrenalin pur geliefert, die Geschichte ist so lebendig wiedergegeben, dass es wie ein Actionfilm im TV zu lesen war. Was hier permanent greifbar ist, sind die Zweifel, wem man trauen kann und wem nicht und dabei stösst man auf so manch eine Überraschung.
Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den sechzehnjährigen Tate, der hier auch aus seiner Perspektive in der Ich-Form die Story wiedergibt. Dabei steht natürlich die Flucht und das Geheimnis rund um den mysteriösen Scanner im Mittelpunkt. Man lernt die Charaktere hier zwar kennen, wer aber Geschichten mit viel Tiefgang und Emotionen, auch wenn es davon doch hier und da etwas gibt, mag, der sollte durchaus wissen, dass hier die Action im Vordergrund steht.
Tate als Protagonist hat mir sehr gut gefallen und auch wenn er gerade einmal sechzehn Jahre alt ist, machte er durchaus einen guten und nur selten naiven Eindruck auf mich. Ich konnte, auch dank der Ich-Erzählung, mich hier gut in ihn hineinfühlen, spürte die Adrenalinstöße, aber auch zwischendurch die Hilflosigkeit. Aus dem Teenager, der mehr oder weniger genervt von seinem Vater ist, der die Messlatte an Erwartungen hochlegt, muss in sekundenschnelle jemand werden, der selbstständig Entscheidungen fällt und auch mal härter durchgreifen muss. Sein Einfallsreichtum wenn es ums Waffen basteln geht, ist grenzenlos und ich musste hier immer wieder an einen Teenie-McGyver denken. Christina mochte ich ebenfalls sehr gerne und sie ist Tate gegenüber durch und durch loyal. Auch sonst ist sie eine ehrliche Haut, aber sie bleibt deutlich blasser gezeichnet als Tate.
Genauso ist es auch mit den Nebencharakteren, von denen es einige gibt, wobei Tates Mutter wohl ebenfalls noch eine sehr wichtige Rolle übernimmt und bei der ich eine Weile überlegt habe, inwieweit ich ihr Vertrauen schenken soll.
Mein Fazit:
Temporeich und actiongeladen ließ sich die Geschichte lesen, auch dank der leichten und verständlichen Sprache wurde es zu einem regelrechten Pageturner. Ein gut gezeichneter Protagonist, hinter dem allerdings die weiteren Charaktere blass blieben, sorgte hier für manch einen Adrenalinstoß. Wer Geschichten mit viel Spannung und Action mag, der sollte hier einmal einen Blick auf Scan werfen, denn es bietet absolut spannende Lesestunden. Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Magische Urban Fantasy

Eonvár – Zwischen den Welten
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Seitdem Elisa in ihrer Kindheit einen Unfall hatte, sitzt sie in einem Rollstuhl und doch ist es ihr gelungen, sich niemals aufzugeben und Eigenständigkeit zu erreichen. Sie studiert Psychologie, arbeitet, ...

Seitdem Elisa in ihrer Kindheit einen Unfall hatte, sitzt sie in einem Rollstuhl und doch ist es ihr gelungen, sich niemals aufzugeben und Eigenständigkeit zu erreichen. Sie studiert Psychologie, arbeitet, um sich die eigenen Wohnung leisten zu können und fühlt sich mit ihrer besten Freundin Lucy rundum wohl. Doch dann trifft sie ihren Freund aus Kindheitstagen wieder, Gabriel, der damals spurlos verschwand. Gabriel und sie verstehen sich gleich wieder blind, allerdings verrät er Elisa nicht viel über sich. Neugierig folgt sie ihm eines Abends und sieht ihn durch eine Art Portal mitten auf der Straße verschwinden. Aber Elisa wäre nicht sie selbst, wenn sie es dabei belassen würde und folgt ihm in eine Parallelwelt. Hier ist alles anders, Technik gibt es kaum, dafür fantastische Wesen und Magie und auch in Elisa ruht Magie.
Meine Meinung:
Dieses Cover, ich kann nicht anders, als davon zu schwärmen, des ist einfach rundum wunderschön und da bedauere ich es jedes Mal, dass ein ebook-Reader nicht die wahre Schönheit in Farbe wiedergegeben kann. Es ist auf jeden Fall magishc und passt perfekt zum Inhalt der Geschichte.
Bei dieser fiel mir der Einstieg auch sehr leicht, denn Kat Rupin schreibt mir leichter und dadurch auch gut verständlicher Sprache. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto intensiver wurden auch die Beschreibungen von Welten und magischen Geschöpfen und somit gefiel mir das Buch auch immer besser.
Zu Beginn geschieht noch nicht allzu viel, allerdings gibt das auch wieder die Gelegenheit, die Protagonistin Elisa kennenzulernen. Nach und nach wird die Geschichte dann auch spannender und viele Szenen ließen sich nicht vorausahnen.
Das Worldbuilding war gut und greifbar und mit vielen eigenen und neuen Ideen, was die magische Tierwelt betrifft. Genau dieser Bereich hätte für mich auch noch einmal mehr intensiviert werden können, denn da steckten so einige großartige Ideen hinter. So wurde für mich die Liebesgeschichte zwischen Elisa und Gabriel doch immer wieder zu intensiv und nahmen Raum ein, den ich gerne für mehr Wissen über die Welt und ihre magischen Wesen gehabt hätte. Aber gut, das ist natürlich immer reine Geschmackssache und persönliche Leseempfindung.
Ein Erzähler führt den Leser durch diese Urban Fantasygeschichte, dabei lässt er den Leser eine gute Beobachtung auf das Geschehen zu teil werden, aber auch Einblicke auf die Gefühlswelt der Charaktere ist mit inbegriffen. Man kann sich hier auf jeden Fall einen sehr guten Überblick verschaffen und sieht das Geschehen vor sich. Etwas schwieriger waren für mich die Zeitsprünge, die erst so im Laufe des Geschehens immer wieder klarer waren und nicht direkt ersichtlich. So verging eigentlich innerhalb der Handlung mehr Zeit, als ich beim Lesen empfand.
Die Charaktere sind detailreich dargestellt und Elisa ist eines mit Sicherheit, eine ungewöhnliche Protagonistin. Sie sitzt in einem Rollstuhl und hat sich ihre Eigenständigkeit hart erkämpft. Sie gibt nicht gerne klein bei und ist mehr als eigensinnig. Ich muss zugeben, dass ich mich sehr schwer tat mir ihr und sie zu mögen fiel mir nicht immer leicht. Ich mag es durchaus, wenn die Protagonistinnen einer Geschichte keine naiven Mauerblümchen sind und sich vor ihrem eigenen Handeln erschrecken, doch Elisa ist schon sehr speziell und war für mich ein bisschen zu überzogen. Die ein oder andere Reaktion konnte ich ihr auch nicht ganz abkaufen, als Beispiel das Laufen können in Eonvar und ihre fast schon gleichgültige Art dem gegenüber. Aber auch hier wurden meine Sympathien für Elisa im Laufe der Geschichte ein wenig anders und sie verändert sich durchaus, für mch vor allem zum Potisitiven.
Gabriel ist nett, aber auch recht unspektakulär, aber für mich durchaus ein wenig Abwechslung zu den sonst gerne genommenen Bad Boys. Er war mir auf jeden Fall sehr sympathisch, auch wenn er gerne ab und an Elisa energischer die Stirn hätte bieten können.
Interssant sind hier die Nebencharaktere, die ich gerne noch intensiver hätte kennenlernen wollen, allen voran Elisas beste Freundin Lucy, die von den Einblicken, die man von ihr bekommt, sehr herzlich wirkte.
Mein Fazit:
Eine leicht zu lesende und magische Urban Fantasy Geschichte, die mit ihrem Worldbuilding und der Magie bei mir absolut punkten konnte. Der Schreibstil ist leicht und gut lesebar und dadurch auch für die jüngere Zielgruppe gut geeignet. Die Charaktere, allen voran Protagonistin Elisa, machten es mir nicht immer leicht und sie hat das ein oder andere Augenrollen durchaus von mir bekommen. Letzten Endes hat mir aber die Geschichte ganz gut gefallen und ich empfehle sie gerne an Urban Fantasy Leser weiter.