Profilbild von Simi159

Simi159

Lesejury Profi
offline

Simi159 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Simi159 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2020

Nach Mattias

Nach Mattias
0

Mattias ein lebenshungriger Mann voller Pläne und Idee, ist von einem auf den anderen Tag nichts mehr da. Das Schicksal hat zugeschlagen und sein Leben beendet.
Doch das Leben seiner Familie und Freunde ...

Mattias ein lebenshungriger Mann voller Pläne und Idee, ist von einem auf den anderen Tag nichts mehr da. Das Schicksal hat zugeschlagen und sein Leben beendet.
Doch das Leben seiner Familie und Freunde geht weiter. Jeder hat seine eigenen Leerstellen, geht mit dem Verlust, der Lücke, die da jetzt ist, anders um.
Als Leser begleitet man von Kapitel zu Kapitel je eine Person, die Mattias nahe stand, und auch wenn man erst mal nicht so recht versteht, was mit ihm passiert ist, warum er nicht mehr da ist. So fügt sich, wie bei einem Puzzle, Teil für Teil aus seinem Leben zusammen. Die Personen, seine Mutter, seine Freundin ein enger Bekannter finden dabei in ihr eigenes Leben zurück.

Fazit:
Die Idee sich dem Verstorbenen Stück für Stück über sein Umfeld zu nähern und auch die dabei genutzten Charaktere sind gut. Sie wirken authentisch in ihrem Handeln in ihrer Trauer und auch so mancher Zufall, den unterschiedlichen Umgang miteinander wirken realistisch. So kommt man sehr gut rein, in diesen Flickenteppich aus Personen und Leben. Im Mittelteil hängt man leider fest, oft dreht es nur um den Charakter im Kapitel, es gibt keine weiteren Informationen zu Mattias, zu seinem Tod und warum er gestorben ist. Mir fehlte da der rote Faden und ich hatte Mühe am Buch dranzubleiben.
Erst zum Schluß, in den letzten zwei Kapiteln erschließt sich dem Leser die Tragik seines Todes. bis dahin dümpelt die Geschichte vom Tempo vor sich hin. Da braucht es als Leser etwas Geduld und Durchhaltevermögen.

Die Idee und die Charaktere haben mir gefallen, im Mittelteil tun sich für mich Lücken im Konzept der Geschichte auf. Schade da wäre mehr drin gewesen.

3,5 STERNE.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Toller Roman

Wie die Schweine
0

Ein Leben ohne Fleisch können sich die wenigsten Menschen vorstellen- obwohl sie um die Problematik derZucht der Tiere, Schweine/Kühe/Hühner, wissen und doch sind unter 10% der Deutschen Vegetarier.....

Somit ...

Ein Leben ohne Fleisch können sich die wenigsten Menschen vorstellen- obwohl sie um die Problematik derZucht der Tiere, Schweine/Kühe/Hühner, wissen und doch sind unter 10% der Deutschen Vegetarier.....

Somit dürfte die Anzahl der lesenden Karnivoren, die diesen Buch in Händen halten und lesen, groß sein. Bei diesem Roman geht es, wie man am Einband sehe kann, um Fleisch.

Es geht um Marcos, er verantwortet die Produktion einer Schlachterei. Er kontrolliert die eingehenden Stücke, prüft die Qualität, setzt die gesetzlichen Vorgaben um und verhandelt mit den Zulieferern. Tagesgeschäft und Routine für ihn. Mit dem einzigen Unterschied, dass es in der Welt in der Marcos lebt, Menschen zum Fleischverzehr gezüchtet werden.

Fazit:
So faszinierend wie gleichzeitig abstoßend direkt ist dieser Roman. Einmal zu lesen angefangen, kann man sich seinem Sog nicht mehr entziehen, denn die Autorin, Augustina Bezterrica, hält den Fleischessern kompromisslos den Spiegel vor.
Kurz, knackig und grausam ist man mit Marcos in der Schlachterei, bei Züchtern und in den Versuchslaboren dabei. Stück für Stück wird einem dabei unser Egoismus in Bezug auf Fleisch bewusst. Denn die Grausamkeit scheinen keine Grenze zu kennen- und auch wenn die Überbevölkerung in diesem Roman keine Rolle mehr spielt- so gibt es auch in diesem System wenige Gewinner und viele Verlierer.
Marcos ist dabei auch mehr ein Rädchen im System, der diesen Job nur macht, da er gut bezahlt wird und er das Geld für das teure Pflegeheim seines Vater braucht. Er selbst fühlt sich immer unwohler in diesem System, in der er zwar erfolgreich agiert und aus dem er für ihn kein Entkommen zu geben scheint.

Die Autorin hat eine kurze, prägnante Schreibe, die genug darstellt ohne weichzuzeichnen oder auch den Zeigefinger zu erheben. Das Urteil bleibt auf Seiten des Lesers.
Ja, so könnte unsere Zukunft aussehen, das ist das Erschreckende was mir im Kopf bleibt.

„Wie die Schweine“ ein toller Roman, der unbedingt gelesen werden sollte.

5 STERNE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Doggerland Teil 2

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
0


Dies ist der zweite Fall der Doggerland Reihe mit der sympathischen Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Diese kann es sich gerade nicht zu Hause gemütlich machen und die Weihnachtstage genießen, sondern muss ...


Dies ist der zweite Fall der Doggerland Reihe mit der sympathischen Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Diese kann es sich gerade nicht zu Hause gemütlich machen und die Weihnachtstage genießen, sondern muss Dienst schieben, da unter ihren Kollegen die Grippe grassiert. Deshalb wird sie von ihrem Chef zu Unfall einer Rentners geschickt. Schon wenig später steht fest, das war kein Unfall, das war Mord und so muss Karen ermitteln. Sie ist körperlich angeschlagnen und die Ermittlungen kommen nicht so recht voran, doch dann geschieht ein zweiter Mord. Und Karen ist, ohne es zu wissen, näher dran an sie ahnt.


Fazit:
Dieser Fall und das Buch sind zwar in sich abgeschlossen, doch meiner Meinung nach sollte man den ersten kennen, bevor man diesen zweiten Teil liest. Denn die vielen Verwicklungen und Personen, um Karen, machen es Neulingen, sprich Lesern, die erst mit diesem Band in die Reihe einsteigen, schwer, sich zurecht zu finden. Karen ist ja vom ersten Fall noch angeschlagen, die Tochter ihres Chefs ist auch noch nicht wirklich wieder ausgezogen ihr ganzen Leben scheint noch mehr aus dem Gleichgewicht, wie in Fall eins.
So dauert es auch, bis die Ermittlungen und die Geschichte in Gang kommen. Ich hatte das Gefühl, dass es noch länger dauert, als im ersten Buch bis sich da mal etwas tut.
Immer wieder dreht es sich um Karen, ihre Mitbewohner ihr Privatleben. Das ist zwar angenehm zu lesen, doch ich will wissen warum wird da jemand getötet und wer ist der Mörder. Deshalb lese ich Krimis und Thriller. Nicht weil ich am Privatleben der Ermittler interessiert bin, das ist ein AdOn, kann sein, muss aber nicht und darf für mich nicht Zuviel Raum im Buch bekommen. Dann verliere ich die Lust am Lesen.
Etwa Spannung gab es immerhin bei der Nebenhandlung um Karens Freundin Aylin.
Bis zum Showdown braucht man als Leser einen langen atmen und etwas Geduld. Bei aller Ungewöhnlichkeit des Mord Motivs in diesem Band, den dritten Teil der Reihe werde ich definitiv nicht mehr lesen.

Für diesen hier gibt es 3 STERNE.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.02.2020

Die verschlungenen Pfade des Lebens

Das Evangelium der Aale
0

Aale sind für viele Leser wohl ein Fisch, der eher unscheinbar ein unbekanntes Dasein hat und um den man sich bisher keine großes Gedanken gemacht hat. Dabei lohnt es sich einen genaueren Blick auf dieses ...

Aale sind für viele Leser wohl ein Fisch, der eher unscheinbar ein unbekanntes Dasein hat und um den man sich bisher keine großes Gedanken gemacht hat. Dabei lohnt es sich einen genaueren Blick auf dieses unscheinbare mystische Tier zu werfen, denn auch nach vielen Jahren Forschung, gibt es immer noch Fragen zum Leben des Aals. Woher kommt er? Wo schwimmt er hin? Und warum ist er genau zu bestimmten Zeiten seines Lebens genau da, wo er ist?

Auch den Autor beschäftigen diese Fragen, nicht mit einer wissenschaftlichen Brille, sondern mehr so nebenbei hat ersichtlich mit dem Leben und was man über Aale weiß beschäftigt, denn schon in Kindertagen ist er mit seinen Vater zum Angeln gegangen. Aale waren dabei das Ziel, die dann von seiner Mutter zubereitet und von der Familie verzehrt wurden.

Nie war er seinem Vater näher, als in den Momenten am Fluß. Nie hat er sich ihm verbundener gefühlt, auch wenn er, weder von seinem Vater noch von den Aalen sehr viel weiß. Und so wird man als Leser mitgenommen in die Kinder- und Jugendzeit des Autors, auf unzählige Angeltouren und Erinnerungen. Diese verknüpft Patrik Svensson geschickt mit der Geschichte des Aals. Von Aristoteles über Sigmund Freud bis hin zu Günter Grass und Rachel Carson spannt er einen interessanten und lesenswerten Bogen. Der immer wieder die Unergründlichkeiten des Lebens offenbart. Zeigt, was man alles nicht weiß, nicht bestimmen kann…egal ob im eigenen Leben oder dem des Aals.
Wie auch unser Leben geht das Leben dieses Tieres auf verschlungen Pfaden einher, steckt voller Rätsel und kleiner Wunder.

Und genau diese kleinen Wunder, dass man nicht immer alles weiß, begreifen und voraus sagen und planen kann verpackt Svensson in eine wundervolle Geschichte, die dem Leser den Aal und das eigene Leben näher bringt. Dieses Buch ist ein kleines Juwel, das gefunden und gelesen werden will.


5 STERNE.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Unterhaltsam

Im Netz des Lemming
0

Vorweg, egal ob man die Teile davor kennt oder nicht, man kommt auch noch sehr gut bei diesem 6. Teil in diese Krimireihe hinein.

Für den Lemming, Leopold Wallisch, wird es immer schwerer diese immer ...

Vorweg, egal ob man die Teile davor kennt oder nicht, man kommt auch noch sehr gut bei diesem 6. Teil in diese Krimireihe hinein.

Für den Lemming, Leopold Wallisch, wird es immer schwerer diese immer schneller werdende Welt, voller Technik, Chats und Abkürzungen zu verstehen. Er scheint wie ein Dinosaurier zu sein, der aus einer längt vergangenen Zeit kommt und sich nicht so recht anpassen will.
Doch sein Sohn, Ben und dessen neuer Schulfreund Mario zeigen dem Lemming, wie das so geht, was die Abkürzungen bedeuten und wie toll das Alles ist. Zufällig fährt der Lemming mit Mario kurz darauf in der Strassenbahn, dieser ließt eine Nachricht auf seinem Handy, sprintet an der nächsten Haltestelle aus der Bahn und springt von einer nahegelegnen Brücke in den Tod. Wallisch versucht das Kind zum retten, doch er schafft es nicht. Stattdessen prasselt schon kurz darauf ein Shitstorm auf ihn nieder, in dem er als Mörder, pädophiler mit Bild und Klarname beschimpft wird. Sein Freund und Polizist, Chefinspektor Polivka, kann ihm leider auch nicht helfen, denn auch er landet im Strudel der falschen Anschuldigungen….
Und so versuchen sie zusammen herauszufinden, warum sich Mario das Leben genommen hat.

Fazit: Leopold Wallisch , der Lemming ist ein sehr reale, authentische Figur, die ein großes Gespür für seine Mitmenschen hat und der sich selbst dadurch in die Situation des Shitstorms bringt, ohne selbst in dieser schnellen Technikwelt, schon angekommen zu sein. Schnörkels ermittelt man als Leser mit den beiden in die Jahre gekommen Charakteren mit. Wallisch und Polivka ergänzen sich, reiben sich teilweise aneinander und lösen mal mehr so zufällig, den tragischen Selbstmord des Kindes auf.
Angenehm zu lesen, ohne Cliffhanger und in einem gemächlichen Tempo geht es um Themen wie Internethetze, Flucht- und Asylpolitik und die sich verändernde Gesellschaft. Wenn auch mit wenig Tiefe, läßt sich gut lesen und unterhält.

4 STERNE.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere