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Veröffentlicht am 17.03.2021

Seelsorger ermittelt

Der böse Trieb
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"Der böse Trieb" stellt uns den Züricher Rabbi Klein vor einige Herausforderungen.
Rabbi Klein leitet jährlich für Viktor Ehrenreich ein wegweisendes Seelsorgergespräch.
Als Klein eines Tages die Nachricht ...

"Der böse Trieb" stellt uns den Züricher Rabbi Klein vor einige Herausforderungen.
Rabbi Klein leitet jährlich für Viktor Ehrenreich ein wegweisendes Seelsorgergespräch.
Als Klein eines Tages die Nachricht erreicht, dass Ehrenreich erschossen in der eigenen Wohnung aufgefunden wurde, ist sein Sprüsinn gefragt.
Neben Ehrenreichs Witwe, machen Rabbi Klein aber auch Dinge des Alltags das Leben schwer.

Aber was steckt neben anderen Verdächtigen eigentlich hinter der Witwe, die mit fast schon fanatischen Ansätzen an den Kinderwunsch heranging und doch scheiterte?
Der Autor Alfred Bodenheimer beschreibt neben dem Mord an Ehrenreich auf den 256 Seiten des Buches nicht nur das Verbrechen. Es geht auch um jüdische Gebräucht, Feste und hierarchische Strukturen in den einzelnen Gemeinden.

Der böse Trieb war nicht ganz das, was ich mir am Anfang beim übrfliegen des Klappentextes zusammengereimt habe. Das buch war für mich weniger Mordermittlung, als Einblick in die Gesellschaft mit einer ganz besonderen religiösen Note.

Für mich persönlich hätte es an manchen Stellen etwas mehr Action sein dürfen. Die Geschichte war schlüssig und mit vielen theologischen Details gespickt, was für miche in klarer Pluspunkt ist.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Auf dem Weg nach Sylt und zu sich selbst

Sieben Tage am Meer
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Marlies, Gitta und Cornelia führen absolut verschiedene Leben. Nichtsdestotrotz treffen sich die Freundinnen mindestens einmal im Jahr für einen Ausflug oder Urlaub. Einfach hat es gerade allerdings keine ...

Marlies, Gitta und Cornelia führen absolut verschiedene Leben. Nichtsdestotrotz treffen sich die Freundinnen mindestens einmal im Jahr für einen Ausflug oder Urlaub. Einfach hat es gerade allerdings keine von ihnen. 
Die eine kämpft damit eine Scheidung zu verarbeiten, die andere mit einer kinderlosen Ehe und die Letzte mit einer nicht vorhandenen Musik-Karriere. Auf Sylt finden die Drei sich zusammen und werden sturzbetrunken von einem Engel mit Auftrag besucht. Seine Aufgabe: Hilf den drei hoffnungslosen Fällen!

Wie jede Frau mit ihren Problemen umgeht ist absolut Typ abhängig. Da werden die Hilfestellungen vom leuchtenden Engel dementsprechend schon mal angepasst.  Hier finde ich den Schreibstil sehr schön eingesetzt. Er trägt nirgends zu dick auf, schleift aber die einzelnen Charakterzüge. Man muss nicht an Engel glauben, wenn man hier denn Sinn in den in der ständigen Veränderung des Lebens und den Glauben an sich selbst bzw. seine Fähigkeiten sieht. 
Die Geschichte ist voll gepackt mit einer Reihe von unglücklichen Aufeinandertreffen, zwielichtigen Umstände und unklugen Entscheidungen. Doch genau diese Umstände machen die Protagonistinnen stärker. Sie durchleben eine Lernkurve auf dem Weg zu sich selbst. 

Ein schöner und gut formulierter Roman, man muss nur dem Engel eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Zielstrebig in die Zukunft

Zielstrebigkeit
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Was ich an Ratgebern (egal welchen Genres) sehr schätze ist, wenn sie ihr zu vermittelndes Wissen kurz und knapp auf den Punkt bringen. Ich persönlich brauche da keine ausufernden Umschreibungen. Jonas ...

Was ich an Ratgebern (egal welchen Genres) sehr schätze ist, wenn sie ihr zu vermittelndes Wissen kurz und knapp auf den Punkt bringen. Ich persönlich brauche da keine ausufernden Umschreibungen. Jonas Pöltl fasst in seinem Erstlingswerk Zielstrebigkeit alles Wichtige zum Erreichen seiner Träume auf 156 Seiten zusammen.

Die meisten Ansätze waren wir bereits bekannt, nichtsdestotrotz hat es auch nicht geschadet die Konzepte nochmal neu interpretieret zu sehen. Themen rund um die Zieldefinition, Priorisierung, Routinen, Entscheidungen und vieles Mehr werden aufgefriffen.
Pöltl hat sein Buch gut strukturiert und die Ansätze sind alle nachvollziehbar.

Was mich persönlich etwas gestört hat, war dass trotz des Disclamers am Anfang, aufgrund der Lesbarkeit auf Binnen-I, Sternchen und Co. zu verszichtet und die männliche Forma anzuswenden, die Beispiele besser gewählt hätten werden können.
Beispiele wurden außschließlich aus der perspektive eines Mannes beschrieben. Es wird u.a. gennt sich um die Frau und die Kinder kümmern zu wollen. Das hätte man geschickter verpacken können.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat war, dass es keine einzige Quellenangabe zu den Konzepten und Ideen gab. Es wurde auf eine Studie verwiesen, diese aber nicht benannt. Das macht es allen Neugierigen schon schwer den Punkt nachzuschalgen.

Im Großen und Ganzen ein gutes Buch zum Auffrischen der Idee, sich Zeile zu stecken und sie in die Tat umzusetzten.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Öko-Epos der Aufmerksamkeit verdient

Das Flüstern der Bäume
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Das Flüstern der Bäume von Michael Christie umfasst das komplexe Familienkonstrukt der Greenwoods. Zwischen den Jahren 1908 und 2038 wird über vier Generationen hinweg eine Geschichte über das Baumsterben, ...

Das Flüstern der Bäume von Michael Christie umfasst das komplexe Familienkonstrukt der Greenwoods. Zwischen den Jahren 1908 und 2038 wird über vier Generationen hinweg eine Geschichte über das Baumsterben, Ressourcenverschwendung, Hippies, Kontraste wie Armut und Reichtum und vieles mehr behandelt. Wie Jahresringe eines Baumes durchziehen die Epochen die Buchseiten. Wie die Bäume, die die Geschichte dominieren, immer im Hintergrund mit ihren verworrenen und verzweigten Wurzeln, so ist auch der Stammbaum der Greenwoods verworren.
Schauplatz ist hauptsächlich eine Insel vor der Küste von British Columbia, auf der hoch aufragende Douglasien inmitten dichter Primärwälder wachsen. Die Geschichte verlagert sich aber auch in andere Gebiete Kanadas.
Christie hat ein wunderschönes Werk geschaffen. Neben seinem klaren Schreibstil sticht für mich aber die Tatsache hervor, dass wir in Bezug auf die Natur wenig Perspektiven haben. Wenn wir weiter machen wie bisher, rennen wir in eine Katastrophe. Wie die Vergangenheit und die Gegenwart die Zukunft beeinflussen hat mich besonders von Christie überzeugt.
Aber nicht nur Ökotourismus, Verschwendung und Naturkatastrophen machen die Geschichte zu dem was sie ist. Es geht auch um die Frage, was eine Familie ausmacht und ob sie über mehr als nur einen Stammbaum zu definieren ist.
Von mir gibt’s hier eine ganz klare und große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Langzeitfreundschaft über den Ärmelkanal

Jedes Jahr im Juni
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Lucas Moreau findet eines Tages einen Luftballon mit einer Nachricht der High School Schülerin Emmie Blue. Der Ballon hat das MEer von England aus bis nach Frankreich überquert. Wenn das nicht Schicksal ...

Lucas Moreau findet eines Tages einen Luftballon mit einer Nachricht der High School Schülerin Emmie Blue. Der Ballon hat das MEer von England aus bis nach Frankreich überquert. Wenn das nicht Schicksal ist? Zwischen Emmie und Lucas entwickelt sich eine langjährige Freundschaft. Als die beiden dann zu ihrem (gemeisnamen) 30. Geburtstag am Strand essen gehen, will Emmie Lucas ihre Gefühle gestehen. Doch wie das Leben so ist, läuft meistens alles ein klein wenig anders als geplant.

Wenn man das pinke Cover sieht, könnte man meinen, dass dei Geschichte eine klassisch kitschicke Schmuckstory ist. Aber falsch gedacht. Alleine die Nebencharaktere verleihen der Liebesgeschichte tiefe und machen die Lebensumstände realer. Finanzsorgen, Terminstress und Alltagswehwehchen machen auch vor den Charakteren in Lia Louis Roman nicht halt.
Man merkt sofort auf den ersten Seiten, dass die Story noch mit emotionalen ups and downs, sowie lebensverändernden Geschichten gespickt sein wird.

Mein Fazit ist sehr positiv. Jedes Jahr im Juni ist eine schöne Geschichte die Freundschaft weit über den Ärmelkanal hinweg trägt. Wer ein Buch für einen (potentiellen :P) Strandurlaub oder ein Lesewochenende mit französischen Flair sucht, sollte mal zwischen diesen Buchdeckeln suchen.

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