Geheimer Gast unterm Dach
Der BewohnerDer Bewohner war mein erstes Buch von David Jackson. Damit bin ich mit relativ wenig bis keinen Kenntnissen zum Schreibstil in diese Geschichte gestartet.
Der Bewohner wird aus Sicht des Serienmörders ...
Der Bewohner war mein erstes Buch von David Jackson. Damit bin ich mit relativ wenig bis keinen Kenntnissen zum Schreibstil in diese Geschichte gestartet.
Der Bewohner wird aus Sicht des Serienmörders Thomas Brogan erzählt. Das hat mir wirklich gut gefallen, da man zur Abwechslung mal keine Ermittler mitverfolgen kann, sondern sozusagen in den Kopf des Verbrechers Einblicke bekommt. Brogan hat eine zweite „Stimme“ im Kopf, die alles kommentiert, Ratschläge gibt und Bewertungen ausspricht. Dieses schizophrene zweite Bewusstsein spielt dabei für Brogan eine wichtige Rolle. Sie spielt den Türsteher für alle Aktionen.
Brogan flüchtet sich nach einem Mord in ein verlassenes Reihenhaus. Schon bald erkennt er, dass er über den Dachboden auch auf die Speicher der Nachbarn kommt. Hier beginnt das Psycho-Spiel, dass er mit den Nachbarn beginnt. Denn es geht Brogan nicht rein um Nahrung und das Überleben, wenn er seine Gänge in die Wohnungen der Bewohner startet...
Leider hat mir die Spannung im Mittelteil etwas gefehlt. Dafür schimmert im letzten Drittel immer mehr Brogans Seelenverfassung durch. Es wird darauf eingegangen in welchen Formen er verletzt wurde. Das war, fand ich, absolut passend hier und da in den Rest der Geschichte eingewoben. Alles auf einmal auf dem literarischen Serviertablett aufzutischen, hätte glaube ich die Stimmung und den Fluss der Geschichte gestört. So hat es mir wirklich gut gefallen.
Ich muss sagen das war die beste Überraschung des noch jungen Jahres bisher. Ich finde es super mal einen Thriller aus Sicht des Verbrechers zu lesen. Außerdem sind Brogans innere Selbstgespräche einfach richtig gut. Ohne diese wäre die Geschichte nur halb so attraktiv, und das ohne dabei ein blutiger Thriller zu sein.