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Veröffentlicht am 21.09.2024

von Beruf: Zimmermädchen

The Maid
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Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel - und sie ist Zimmermädchen aus Leidenschaft. Ihr Augenmerk liegt voll darauf, die Zimmer im Hotel in einen Zustand der Perfektion zu bringen. Als sie ...

Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel - und sie ist Zimmermädchen aus Leidenschaft. Ihr Augenmerk liegt voll darauf, die Zimmer im Hotel in einen Zustand der Perfektion zu bringen. Als sie eines Tages bei ihrer täglichen Routine in einer Suite einen toten Mann findet, kommt eben diese Routine ins Wanken. Molly wird immer weiter in diesen Fall hineingezogen, bis sie selbst die Angeklagte ist.
Molly Gray ist eine außergewöhnliche junge Frau, die mit ihrem autistisch anmutenden Verhalten so einige Menschen verwirrt. Sie wird dadurch als Spinnerin angesehen und auch nicht für ernst genommen.

Denn Molly lebt für ihren Beruf. Das Putzen, Polieren, Staubwischen, Betten machen - alles Dinge, die Molly glücklich machen. Perfektion ist ihr Ziel und das nimmt sie sehr ernst.

Molly hat etwas veraltete Ansichten, was aber daran liegt, dass sie von ihrer Großmutter erzogen wurde, die ebenfalls als Reinigungskraft gearbeitet hat und auch um das Besondere ihrer Enkelin wusste.

Nachdem herauskommt, dass der Tote ermordet wurde, gerät Molly ins Kreuzfeuer der Polizei - auch durch ihre autistischen Züge, da sie selbst nicht alles richtig deuten kann - und wird auch schnell als Verdächtige verhaftet. Doch Molly lässt dies nicht auf sich sitzen und fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln.

Die Autorin hat ein sehr außergewöhnliches Zimmermädchen erschaffen und lässt Molly so einiges durchstehen. Mit ihren 25 Jahren hat Molly schon vieles ertragen müssen und steht auch sonst vor einer Menge fast unlösbarer Probleme. Doch muss man ihr es lassen, dass sie Antworten finden will, auch wenn ihre Naivität ihr da manchmal einen Strich durch die Rechnung macht.

Ich hatte aber viel Spaß beim Lesen, da mir Molly sehr gut gefallen hat. Sie ist ehrlich, höflich, zuvorkommend und hat das Herz am rechten Fleck.
Doch leider wir ihre gutgläubige Art sehr oft ausgenutzt, und das führt dann zu eben zu Szenen, die Molly so gar nicht guttun.

Molly findet jedoch auch richtige Freunde und das freut mich für sie sehr, weil sie es total verdient hat, Denn durch diese bekommt sie Hilfe, die sie dringend nötig hat. Auch geben ihre Freunde ihr gute Ratschläge, die Molly befolgt und dadurch mehr Selbstvertrauen gewinnt.

Das Ende ist dann doch nochmal überraschend und ich hatte eigentlich mit etwas ganz anderem gerechnet.

Alles in allem legt die Autorin mit ihrem Debütroman einen soliden und vor allem spannenden Fall vor, rund um ein Zimmermädchen mit Mut, Herz und Freude am Beruf.

Fazit:
Gerne mehr von Molly Gray, von Beruf Zimmermädchen.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

mit unvorhergesehenem Ausgang

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte
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Annie hilft gerne ihrer Mutter in der Bibliothek und gönnt sich in einer Leseecke auch mal ein bisschen Zeit, um in ihrem Lieblingsbuch "Silberkorn" zu schmökern. Doch es passieren immer wieder komische ...

Annie hilft gerne ihrer Mutter in der Bibliothek und gönnt sich in einer Leseecke auch mal ein bisschen Zeit, um in ihrem Lieblingsbuch "Silberkorn" zu schmökern. Doch es passieren immer wieder komische Dinge, wenn sich Annie in den Seiten verliert. Dies führt dazu, dass sie von zwei Agenten zu einer Schule mitgenommen wird, die sog. Migras ausbildet, Wesen halb Mensch, halb Buchfigur. Auf Bookford Manor wird sie nun darin unterwiesen, mit ihrer Kraft umzugehen und sogar in Buchwelten zu reisen. Als der arrogante, aber ebenso gutaussehende Caspian de Vries ihr helfen soll, sich in den Welten zurechtzufinden, verschwindet dieser und nur Annie kann ihn retten. Und ihre Reise führt sie dahin, wo kein Migra je zuvor gewesen war - zwischen die Zeilen der Buchwelt.

Spannend, was auf dem Klappentext über den Inhalt des Buches gesagt wird.
Halb Mensch, halb Buchfigur, ist auch Annie davon überzeugt, ab sofort ein spannendes Leben zu führen, doch da sie erst spät auf der Schule Bookford Manor angenommen wurde und mit ihrem rätselhaften Nachnamen auch noch als Außenseiterin gilt, ist es alles andere als spannend, sondern eher verwirrend und rätselhaft.Und genauso ist es auch für den Leser, denn wir erforschen zusammen mit Annie die neue Welt und lernen Seite für Seite neues über die geheimnisvolle Akademie, die Buchwelt und die Kräfte, die in Migras schlummern.

Annie ist ein sehr sympathisches 16jähriges Mädchen, das Bücher über alles liebt und nun - als geborene Migra - die Chance erhält, sich eben in dieser Buchwelt, die ihr so am Herzen liegt, frei zu bewegen. Sie trifft auf einige Buchgestalten, die auch uns bekannt sind, und bewegt sich auch in ihrem Lieblingsbuch namens "Silberkorn", einem Roman, der in der Römerzeit spielt und auch eine wichtige Rolle in Annies Leben einnimmt.

Der Schreibstil der Autorin ist erfrischend. Da die Protagonisten Jugendliche sind, ist der Umgangston auch dementsprechend und gerade wenn sich Annie mit ihren Freunden trifft, ist es sehr flapsig, lustig und harmonisch.

Als später Caspian de Vries auftritt, ändert sich jedoch der Tenor, gerade bei Annie. Sie wirkt plötzlich erwachsener und nimmt alles etwas ernster. Es heißt auf der Verlagsseite eine "Enemies-to-Lovers-Romance", was sich in meinen Augen aber nicht so darstellt. Klar, Caspian und Annie scheinen sich erst nicht zu mögen, doch treffen sie nur zweimal aufeinander und fahren sich ein bisschen an. Beim dritten Mal ist das aber schon anders. Eine Feindschaft ist jedoch zu keiner Zeit zu spüren, auch wenn sich am Ende eine Situation ergibt, in der man meinen könnte, dass dem so wäre. Ich möchte aber hier nicht zu sehr vorgreifen, sondern dies nur klarstellen.

Ansonsten finde ich die Geschichte sehr gelungen, aber auch ausbaufähig. Es gab Situationen, in denen ich mich als Leser fragte, warum Annie jetzt so handelt und warum sie nicht mehr Fragen stellt.

Mit Caspian bin ich nicht so warm geworden, er bleibt etwas unnahbar und auch sonst tritt er eher weniger in den Vordergrund. So findet man keinen richtigen Zugang zu ihm. Auch die wenigen Kapiteln, in denen er zu Wort kommt, sind nicht aussagekräftig und machen ihn noch abwesender.

Die Idee, in die Buchwelten zu reisen und dort mit den Charakteren zu interagieren, ist zwar nicht neu, aber wie in der jeweiligen Buchwelt dann gehandelt wird, hat mir sehr gut gefallen. Wir treffen dabei auf die uns bekannten Bücher wie Peter Pan oder auch Twilight, aber auch weniger bekanntere Geschichten spielen eine Rolle und geben der Story nochmals einen Kick.

Das Ende hat es dann noch mal in sich und macht sehr viel Lust auf den zweiten Teil der Reihe.

Fazit:
Ein Ausflug in die Buchwelt mit unvorhergesehenem Ausgang.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Gefühle sind nicht leicht

Honesty. Was die Lüge uns kostet
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Seit Mae von der korrupten Regierung Sestibys weiß, ist alles, an was sie je geglaubt hat, kaputt. Und die Vereidigung ihres älteren Bruders Nick als jüngstes Parlamentsmitglied hilft auch nicht dabei, ...

Seit Mae von der korrupten Regierung Sestibys weiß, ist alles, an was sie je geglaubt hat, kaputt. Und die Vereidigung ihres älteren Bruders Nick als jüngstes Parlamentsmitglied hilft auch nicht dabei, sich zu entscheiden, auf welcher Seite Mae nun steht. Sie liebt ihre Familie, aber da ist noch Grayson, der Mitglied der Rebellen ist.
Als Mae unfreiwillig in die Öffentlichkeit gedrängt wird, entscheidet sie sich, auf diesem Wege mehr herauszufinden und stößt dabei auf viele Ungereimtheiten. Der Widerstand scheint immer verlockender, auch, weil dort Grayson mitmischt. Und das Partnerschaftsprogramm, an dem sie beide teilnehmen, ist manipulierbar. Kann es eine Zukunft für Mae und Grayson geben? Oder weiß die Regierung längst, wer im Untergrund agiert?

Der erste Band konnte mich schon überzeugen. Der Schreibstil der Autorin hat eine fesselnde Art und zeigt uns eine Welt in der Zukunft, in der man nicht leben möchte. Seit Jahrhunderten herrscht Frieden - eine gute Sache -, aber durchgesetzt mit einem Medikament, welches Emotionen wie Wut, Neid und Eifersucht unterdrückt, also negative Gefühle, die dazu führen, zu rebellieren. Aber auch die Fähigkeit zur Lüge wird unterdrückt und so wird immer die Wahrheit gesagt.

Mae ist anders. In ihr brodeln diese Gefühle und kommen auch immer mal wieder zum Vorschein, so dass sie von ihrem Vater ein Extra-Medikament bekommt (ich vermute eine Art Antidepressiva), welches dazu führt, dass Mae ruhig bleibt und überlegt reagiert. Zumindest funktioniert dies meist. So kann sie beeinflussen, wie sie reagiert und was sie sagt.

Nach einem Anschlag während der Vereidigung ihres Bruders Nick steigen wir in diesem Buch in die Geschichte ein. Maes Vater liegt im Krankenhaus und es ist kritisch. Die Ärzte versuchen alles, um sein Leben zu retten und zusammen mit ihrem anderen Vater und ihrer Schwester Cara muss Mae nun bangen, ob er es überlebt.

Ab da geht es eigentlich immer nur bergab. Es gibt fast keine Lichtblicke für Mae, bis sie die Anführerin der Rebellen kennenlernt und dadurch Chancen eröffnet werden, die Mae nicht für möglich gehalten hat. Denn ihre und Graysons Zukunft kann so beeinflusst werden, dass es sich für beide zum Guten wendet. Darauf wird hingearbeitet.

Die Rebellen setzen sich gegen die korrupte Regierung zur Wehr, und Mae weiß auch, auf welcher Seite sie stehen soll, aber sie wird von der Regierung sowie von den Rebellen als Spielball benutzt und so funktioniert sie die meiste Zeit nur, ohne selbst ihre Möglichkeiten auszuschöpfen.

Die Spannung ist von Anfang an gehalten und man möchte eigentlich nur wissen, ob Mae es schafft, sich von allem zu lösen. Da noch ein dritter Teil erscheint, ist es natürlich noch nicht der Fall, aber sie wäre auf einem guten Weg, wäre da nicht ..., aber das müsst Ihr selbst lesen.

Ich freue mich auf den Abschluss der Trilogie und bin wirklich gespannt, wie nun alles aufgelöst werden soll.

Meggies Fussnote:
Gefühle sind nicht leicht.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Ein gemütliches Gasthaus

Wo Meer auf weiße Felsen trifft
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Sofie betreibt in Dover das Gasthaus "The Maiden's Gold". Es ist ein Treffpunkt für alle möglichen Menschen. Diebe, Bettler, Reisende, Geistliche und normal arbeitende Bürger. Sofie ist stolz auf das Haus ...

Sofie betreibt in Dover das Gasthaus "The Maiden's Gold". Es ist ein Treffpunkt für alle möglichen Menschen. Diebe, Bettler, Reisende, Geistliche und normal arbeitende Bürger. Sofie ist stolz auf das Haus und würde alles dafür tun, es zu behalten. Doch ihr Gasthaus soll verkauft werden und Sofie hat nicht das nötige Geld, um es zu erwerben.
Da taucht ein geheimnisvoller Gast auf und zieht Sofie unweigerlich in seinen Bann. Doch die zwielichtigen Geschäfte schrecken Sofie ab, bis sie die Chance darin sieht, leicht an Geld zu kommen, um "The Maiden's Gold" behalten zu können. Also lässt sie sich auf die Gaunereien ein. Nicht ahnend, was damit entfesselt wird. Denn der geheimnisvolle Gast wird bald mehr für Sofie, als sie sich je gewünscht hat.Wer die Autorin kennt, weiß, dass ihre Geschichten immer etwas ungewöhnlichere Themen beinhalten. Sei es eine Schuhfabrik, die nach Amerika auswandert (Breitenbach-Saga) oder die Flucht der Juden nach Südafrika (Blumenthal-Reihe).
Diesmal geht es um Sofie, eine Wirtin in Dover, die eigentlich ein recht zufriedenes Leben führt. Bis ein geheimnisvoller Mann in ihrem Wirtshaus auftaucht und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Es geht um Schmuggel und politische Verfolgung. Geheimnisse werden aufgedeckt, neue Geheimnisse gefunden. Es geht um Verlustängste und Liebe, um Hoffnung und Trauer. All das verpackt die Autorin auf 271 Seiten zu einer Geschichte, die einem nicht loslässt.

Auch wenn manche Szenen etwas zu schnell abgehandelt waren, hat mich die Geschichte doch sehr fasziniert. Vor allem Sofie ist mir sehr ans Herz gewachsen. Die Story spielt um 1900 und ist somit eigentlich recht "modern" Trotzdem hatte ich beim Lesen - gerade bei den Szenen im Wirtshaus - immer das Gefühl, mich im 18./19. Jahrhundert zu befinden.

Da ich das Buch in einer Leserunde zusammen mit der Autorin gelesen habe, sind wir darauf gekommen, dass es wohl "The Maiden's Gold" an sich sein muss. Denn dieses Haus hat eine Vergangenheit, eine recht spannende und immer, wenn wir uns in diesem Gasthaus befanden, hatte ich selbst das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Es hat mich sehr gefangen genommen und mich damit wohl in einer andere Zeit zurückversetzt. Aber in positivem Sinne.

Die Menschen, die das Gasthaus betreten, sind fast alle sehr sympathisch, obwohl sich viele einfinden, die nicht auf legale Weise ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber gerade diese Personen haben die Geschichte mitgetragen und so eine bunte Vielfalt hineingebracht. Sofie hat das Herz am rechten Fleck und ihre Gäste liegen ihr am Herzen. So hilft sich auch manchem aus der Klemme oder kümmert sich rührend um ihn.

Sofie und ihr geheimnisvoller Gast kommen sich mit der Zeit näher, aber es ist riskant und so spinnt sich neben der spannenden Schmugglergeschichte noch eine Story über eine zarte Liebe. Ob diese jedoch zu einem Happy End kommt, kann ich Euch natürlich nicht verraten.

Es gibt noch einen zweiten Strang, der in Südafrika spielt und dort ein wenig vom Leben der Buren erzählt. Dies war für mich sehr interessant und der Ausschlag, dass ich mich damit auch befasst und im Internet nachgelesen habe. Die Geschichte der Buren hat mich sehr fasziniert.

Am Ende bleiben einige Fragen offen. Eigentlich ein Grund für einen zweiten Teil. Leider habe ich bislang dazu noch nichts gefunden. Es bleibt also nur zu hoffen.

Fazit:
Ein gemütliches Gasthaus mit interessanten Gästen.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Wer einmal lügt ...

Scandor
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Als Philipp von seiner Kommilitonin Raffaela eine Münze erhält, mit der er bei einem Spiel mitmachen kann, bei dem es fünf Millionen Euro zu gewinnen gibt, denkt er nicht lange nach und meldet sich an. ...

Als Philipp von seiner Kommilitonin Raffaela eine Münze erhält, mit der er bei einem Spiel mitmachen kann, bei dem es fünf Millionen Euro zu gewinnen gibt, denkt er nicht lange nach und meldet sich an.

Auch Tessa ist immer knapp bei Kasse und macht mit. Sie will sich mit dem Geld den Traum der Selbstständigkeit erfüllen.

Alles was Philipp und Tessa die nächsten Tage machen müssen, ist die Wahrheit zu sagen. Keine Lügen, kein Ausweichen, keine Notlügen oder Unehrlichkeiten. Dies alles wird gemessen mit einem Gerät, welches am Arm getragen wird. Scandor heißt es und ist nicht auszutricksen. Wer lügt, scheidet aus.

100 Mitspieler, aber nur ein Gewinner. Doch wer verliert, muss sich seinen schlimmsten Albträumen stellen.


Wenn man den Klappentext des Buches liest, denkt man sich: Wow, das würde ich sofort gewinnen. Denn es ist doch nichts einfacher, als die Wahrheit zu sagen. Tja, denkt man. Denn wenn man schon bei einer so einfachen Frage wie "Wie geht's dir?" mit "Gut" antwortet, kann es vorbei sein. Denn diese Frage können nur wenige ehrlich beantworten.


Die Autorin hat sich sehr viele Gedanken zu dem Thema Wahrheit gemacht und dabei Situationen geschildert, in denen es uns noch nicht einmal mehr auffällt, dass wir lügen. Sei es ein gemurmeltes "Tut mir leid", weil man jemanden angerempelt hat. Ein dahergesagtes "Ich wünsche einen schönen Tag" oder auch "Ich liebe dich". Alles Worte, über die man erst einmal näher nachdenken muss.


Mit Spannung habe ich gelesen, wie sich Tessa und Philipp durch das Spiel "wahrheiten". Sie kommen immer wieder in Situationen, in denen sie wirklich überlegen müssen, ob das, was sie sagen wollen auch wirklich der Wahrheit entspricht. Und so ergeben sich unfassbar ehrliche Dialoge mit völlig fremden Menschen, die sich natürlich fragen, warum ihr Gegenüber nur so komisch ist und Sachen sagt, die wirklich stimmen. Dabei wurde mir klar, wie oft wir zu Unehrlichkeiten greifen, nur um uns oder unseren Gesprächspartner zu schonen oder zu schützen.

Wie jedes Buch der Autorin ist auch dieses sehr spannend zu lesen. Der Weg, den Tessa und Philipp gehen müssen, führt aber auch dazu, dass beide etwas über ihre Vergangenheit lernen und sich so auch noch eine Nebenstory ergibt.

Zwar hat mir die Aufklärung zum Schluss nicht so gut gefallen (sie war mir nicht ausgefallen genug), hatte aber trotzdem ich sehr viel Spaß beim Lesen.


Ich finde es immer wieder spannend, wie die Autorin sich an bestimmte Themen heranwagt und damit auch zu denken gibt. Ebenso ist es die Aktualität, die in den Geschichten verbaut ist. Sehr nah am Publikum, an der Realität und am Alltagsgeschehen.


Meggies Fussnote:

Wie immer ein Lesevergnügen.

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