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Veröffentlicht am 21.10.2018

Ein düsteres, tragisches aber zugleich wunderschönes Märchen

Winterhof
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Inhalt:
Kora liebt den Schnee und das Eis seit sie ein kleines Kind war. Für sie gibt es nichts schöneres. Doch es gibt auch etwas in ihrem Leben, was ihr nicht so viel Freude bereitet - ihr Herz. Es ist ...

Inhalt:
Kora liebt den Schnee und das Eis seit sie ein kleines Kind war. Für sie gibt es nichts schöneres. Doch es gibt auch etwas in ihrem Leben, was ihr nicht so viel Freude bereitet - ihr Herz. Es ist klein und krank und nicht so stark wie andere Herzen. Kora aber kämpft sich durch, muss aber bald merken, dass sich die Welt um sie herum verändert. Mit all den Jahren verändert sich die Umwelt und es gibt immer weniger Schnee - Kora geht ihn zuammen mit ihrer Familie suchen und so machen sie Urlaub in einem verträumten Dorf, in welchem die Schneekönigin leben soll. Doch als sie diese trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt.

Rezension:
Wo fange ich an? Es gibt so vieles zu sagen und doch habe ich das Gefühl, dem Buch nicht gerecht zu werden. Es ist kurz, hat "nur" knapp 160 Seiten, und doch ist die Länge absolut ausreichend. Es ist weder zu kurz, noch zu lang. Ich hätte natürlich gerne vieeel mehr gelesen und bin auch neugierig,wie die Geschichte noch weitergehen könnte. Sie ist abgeschlossen aber macht trotzdem Lust auf mehr. Ich lese ja selten kurze Bücher, da ich einfach immer mehr Zeit brauche um in die Geschichte zu finden, aber hier war es einfach toll gemacht.

Der Einstieg in die Geschichte ist geschrieben wie ein Märchen und einfach perfekt! Ich hatte das Gefühl ein Originalmärchen zu lesen, denn es wirkte wie aus Grimms Märchenbuch. Ich war von der ersten Seite an gefangen und habe das Buch verschlungen.
Der Schreibstil der Einleitung ist märchenhaft, verliert aber auch in der eigentlichen Geschichte nichts von seinem Schönheit. Sameena Jehanzeb schreibt wahnsinnig detailreich, klar aber gleichzeitig verspielt und fesselnd. Die Geschichte ist ruhig, düster und traurig - gleichzeitig aber wunderschön. Ich konnte mir den Eispalast, die Schneekönigin, das kleine Dorf und all die Charaktere wunderbar vorstellen und habe die Stille des Schnees sozusagen "hören können". Man hatte das Gefühl man ist Teil der Geschichte.

Die Grundidee der Eiskönigin und welche Rolle Kora dabei spielt war fantastisch ausgearbeitet und die Umgebung wirklich unglaublich gut beschrieben. Ich kann es nur immer wieder betonen: Ich hatte das Gefühl selber auf der Lichtung im Winterhain zu stehen und den Palast der Eiskönigin zu bestaunen.

Die Charaktere der Geschichte wirken real und sind mir sehr sympathisch gewesen. Kora ist eine tolle Protagonistin, die einem trotz der wenigen Seiten schnell vertraut wirkt. Ich mag eigentlich nicht gerne Geschichten, in denen der Prota krank ist, aber bei Kora hat man dies fast gar nicht bemerkt. Die Geschichte will kein Mitleid erzeugen für sie, sondern akzeptiert ihre Krankheit und baut es wunderbar ein. Kora jammert nicht, sie akzeptiert es.

Nun möchte ich euch noch von einem weiteren Highlight erzählen, welches ich zunächst für einen Fehler meines Readers hielt. Als ich die Kapitelübersicht öffnete, fand ich die Kapitel rückwärts vor. Ich dachte nur, dass die App spinnt - aber nein! Es ist absolut gewollt. Die Kapitel laufen wie ein Countdown von zehn an rückwärts. Diese Idee ist richtig klasse! Es baut eine ganz andere Art von Spannung auf und lässt einen das Buch nur so verschlingen. Ich war einfach baff, als ich dieses Konzept erkannt habe.

Auch die Illustrationen im Buch sind Traum und passen perfekt! Sie sind genau so verträumt und märchenhaft wie die Geschichte. Sie stören auch nicht den Lesefluss, selbst wenn sie mal eine eigene Seite erhalten. Zumindest in meinem eBook war es so. Ich werde mir alleine deswegen (und wegen des mega Covers) noch ein Print zulegen!

Fazit:
"Winterhof" hat mich einfach nur überrascht! Es ist ein modernes Märchen, welches mich von Seite eins an gefesselt hat. Die Geschichte ist super schön, düster, traurig und märchenhaft. Das Ende wird quasi bereits zu Beginn verraten und dennoch bleibt es spannend bis zum Schluss. Ich bin einfach durchweg begeistert! Definitiv ein Mustread für den Winter. Es ist keine zuckersüßes Liebesgeschichte, nein, wer das erwartet wird enttäuscht. Nicht umsonst warnt die Autorin bereits zu Beginn, dass "Winterhof" keine Gute-Nacht-Geschichte ist und keine Geschichte für unschuldige Kinder.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein feines, aber kleines Kinderbuch

Tief im Meer
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Inhalt:
Der Leser begleitet Plankton auf seiner Reise durch die Welt des Meeres. Doch es ist keine leichte Reise, denn es lauern Gefahren.

Rezension:
Zunächst einmal habe ich mir das Buch von außen angeschaut, ...

Inhalt:
Der Leser begleitet Plankton auf seiner Reise durch die Welt des Meeres. Doch es ist keine leichte Reise, denn es lauern Gefahren.

Rezension:
Zunächst einmal habe ich mir das Buch von außen angeschaut, wo es recht schick daher kommt. Es wirkt sehr stabil und hat eine handliche Größe, welche auch für kleine Kinderhände geeignet ist. Die Farbe ist absolut wunderschön und die Farben kräftig. Im Laden würde ich danach greifen.

So nun aber zum wesentlichen: dem Inhalt.
Das Buch hat eine sehr kurze Dauer, denn es hat gerade mal fünf Seiten bzw. zehn wenn man sie doppelt zählt. Es ist also als eine kurze Geschichte für zwischendurch geeignet. Allerdings findet man hier auch schon meinen ersten Kritikpunkt. Die erste Seite beginnt mit folgendem Satz:

"Der Tross des Zooplanktons versteckt sich unter dem Rock der Qualle..."

Abgesehen davon, dass ich es wirklich klasse finde, dass mal differenzierte Worte (z.B. Tross) genutzt werden, hätte ich mir hier für die Kinder eine kurz Einleitung gewünscht, was Plankton ist. So glaube ich nicht, dass jedes vierjährige Kind dies weiß. Insgesamt kam mir die Geschichte einfach zu kurz vor. Auch das Ende fand ich sehr abrupt. Irgendwie wirkte es auf mich unvollständig.

Die Illustrationen gefallen mir wiederum richtig gut! Ich mag die kräftigen Farben in den verschiedensten Blautönen. Auch die Auswahl der Tiere finde ich toll, da es eben keine standardmäßigen Tiere sind, sondern mal andere die Kinder eventuell gar nicht kennen. Auch die Idee Plankton zu begleiten finde ich eine interessante Idee. Das Ganze wird dann durch den Pop-Up Effekt ergänzt, denn beim blättern heben sich die Tiere an. Besonders daran werden die Kinder viel Spaß haben. Allerdings glaube ich, dass sie auch schnell kaputt gehen können, da bereits auf der letzten Seite durch mein häufiges Öffnen bereits die Pappe etwas angerissen ist.

Eine genaue Botschaft konnte ich nicht erkenne, man könnte aber im übertragenen Sinne sagen, dass es die Interesse des Kindes am Meer fördern kann. Denn es macht neugierig auf mehr fantastische Meeresbewohner.

Fazit:
"Tief im Meer" ist ein kurzweiliges, aber sehr schön gestaltetes Kinderbuch. Ein Pluspunkt sind die Illustrationen und die angenehmen Farben. Auch die Wortwahl fand ich im Hinblick auf die Sprachförderung super.
Die Popup Idee ist toll, man muss jedoch bedenken, dass es eventuell bei neugierigen Kinderhänden nicht lange halten wird. Insgesamt empfand ich die Geschichte als zu kurz und hätte mir hier etwas mehr gewünscht. Trotzalledem glaube ich, dass Kinder die kräftigen Bilder lieben werden und mit Sicherheit Spaß am Buch haben. Eventuell sogar neugierig auf mehr Lebewesen im Meer werden. Ich würde sogar sagen, dass auch Kinder unter vier Jahren durchaus Spaß an den Bildern haben können. Insgesamt ein kleines, aber feines Buch.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Toll als Geschenk für die (beste) Freundinn

Die Wahrheit über uns – Für beste Freundinnen
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Das Buch erscheint im Riva Verlag und ist ein Ausfüllbuch für zwei Personen mit knapp 96 Seiten.

Nun aber mal weg von den Fakten und ein wenig mehr Inhalt. Ich bin sonst kein riesen Freund von Ausfüllbüchern, ...

Das Buch erscheint im Riva Verlag und ist ein Ausfüllbuch für zwei Personen mit knapp 96 Seiten.

Nun aber mal weg von den Fakten und ein wenig mehr Inhalt. Ich bin sonst kein riesen Freund von Ausfüllbüchern, aber ab und zu findet man doch mal ganz tolle. Die Wahrheit über uns gehört dazu. Es ist angedacht für zwei Freundinnen, welche Fragen übereinander beantworten. Jedem der beiden gehört ein Symbol. Ein lachender Smilie oder der mit einer Sonnenbrille. Bevor es aber daran geht Fragen zu beantworten, wird erst mal gemalt - und zwar gegenseitig. Alleine das kann schon für Lacher sorgen.

Nun folgen über 90 Seiten Fragen. Ja, das sind einige! Aber sie haben es echt in sich und ich habe das ein oder andere Mal gemerkt, dass ich manche echt nicht beantworten könnte. Das war zum einen ein kleiner Schock, da man glaubt man kennt sich, auf der anderen Seite sorgt es echt für Gesprächsstoff. Fragen wie:

Wer sind unsere gemeinsamen Freunde?
Womit kann man dich glücklich machen?
Bist du schon einmal auf einer Bühne gestanden?
Ist deine Mutter eine Freundin für dich?

kann ich schnell beantworten. Doch wenn es dann zu Fragen kommt wie z.B.

Bist du schon einmal wegen einer Maus auf einen Stuhl gesprungen?
Was war die schlimmste Strafe, die du als Kind erhalten hast?

dann muss ich doch echt grübeln. Dafür können die Antworten entweder herrlich amüsant ausfallen oder auch ganz peinlich. Alleine beim lesen des Buches hatte ich schon Spaß und habe lachend Sprachnachrichten an Freundinnen geschickt und sie nach ihren Antworten gefragt. Man lernt sich da noch mal ganz neu kennen.

Das einzige was ich ein wenig schade finde ist, dass man das Buch entweder hintereinander oder gemeinsam ausfüllen muss. Viel lustiger fände ich es, wenn man es unabhängig von einander machen könnte und dann gemeinsam die Antworten liest. Aber auch so ist das Buch wirklich amüsant und eine ganz tolle Geschenkidee für die (beste) Freundin.

Fazit:
Ich finde es wirklich richtig klasse und kann es nur wärmstens empfehlen. Die Fragen im Buch sind spannend, außergewöhnlich, amüsant und manchmal echt kniffelig. Wenn ihr und eure Freunde über eine lustige Antwort lachen könnt, dann ist dies euer Buch!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Guter Ansatz, der nicht ganz überzeugen konnte

Replay
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REZENION:
Nun, ich habe das Buch damals anhand des oberen Klappentextes gekauft, welcher sich so auf der Rückseite meines Buches befindet. Nach dem lesen war ich daher ziemlich überrascht, denn ich empfand ...

REZENION:
Nun, ich habe das Buch damals anhand des oberen Klappentextes gekauft, welcher sich so auf der Rückseite meines Buches befindet. Nach dem lesen war ich daher ziemlich überrascht, denn ich empfand den Klappentext als unstimmig. Nun habe ich gerade den 2. Klappentext gefunden, welcher Online auf der Seite bei DTV zu finden ist. Hier erkenne ich gleich viel mehre Parallelen.... wenn auch noch immer nicht ganz stimmig.

Denn ja, es geht um die Entwicklung der Arkadien, bei welcher Ed Rosen mitarbeitet und letztendlich selber das UniCom trägt. Es sorgt dafür, stets online zu sein, sowie Erinnerungen immer wieder abrufen und neu erleben zu können. Ein Großteil der Bevölkerung ist bereits online, während ein kleinerer Teil sich gegen dieses System stellt und als "Anonyme" abseits der Bevölkerung leben.

"Aber immerhin konnte ich uns vielleicht noch davor bewahren, dass wir eines Tages in den Replays unserer Exzesse untergingen wie Heroinsüchtige, die sich versehentlich den Goldenen Schuss setzten, indem wir wieder und wieder in Replays drifteten, die uns beiden so viel bedeuteten, dass wir leicht den Kontakt zum Hier und Jetzt verloren."
Replay- Benjamin Stein, S.142

Nun habe ich erwartet, dass hier mehr seitens der Anonymen kommt. Aufstände oder vielleicht auch einfach ein politischer Kampf gegen dieses System... doch gefühlt ging es mehr um das Leben Eds, um seine Einstellung zu sich selbst, seinen Ängste, seinen Begierden, Sex und Sucht.
Der genannte Widerstand gegen das Arkadien findet erst im letzten Drittel ansatzweise statt - und auch da würde ich es nicht als einen großen Widerstand bezeichnen. Eher Ed Rosens Gedanken über die negativen Stimmen, gegenüber der digitalen Welt.
Zum Schluss bleibt die Frage offen, was nun real war und was Ed Rosens Erinnerungen entspringt. Lebt Ed noch in der realen Welt oder ist er bereits völlig in der virtuellen Welt verschwunden. Diesen Aspekt wiederum fand ich klasse! Nach dem Buch habe ich noch lange gerätselt, welcher Teil Realität war und welcher nicht. Benjamin Stein, der Autor, vermischt diese Ebenen und verstrickt sie ineinander, sodass man am Ende ins grübeln kommt. Den Aspekt, den Leser so in diese Verstrickung der Ebenen zu ziehen und selbst zu verunsichern, fand ich spannend!

Das Zukunftsbild, welches Benjamin Stein entwickelt hat, empfinde ich als äußerst realistisch. Eine Welt in der wir stets online sind und die Technik das Leben bestimmt. Der Autor setzt also an einen Gedanken an, welchen viele von uns haben: Wie viel Technik brauchen wir? Ab wann ist es zu viel? Wann wird die virtuelle Welt die Realität übernehmen? Viele Fragen werden unterschwellig an den Leser gestellt und so zum nachdenken angeregt. Man muss aber auch dazu sagen, dass es keine komplett neue Idee ist. Trotzdem regte es mich zum nachdenken an.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Das Buch ist gefühlt ein einziger Monolog, trotz der vorkommenden Charaktere und Dialogen. Ed Rosens Gedanken sind oft sehr spezifisch - trotzdem hatte ich nie das Gefühl ihn nicht zu verstehen oder dem Ganzen nicht folgen zu können. Oft sind sie angehaucht von Ethik, Philosophie und technischen Aspekten (auf Grund seines Berufs als Informatiker). Innerhalb des Buches gibt es Zeitsprünge, sowie Gedankensprünge, die ich aber nie überfordernd fand. Ich konnte dem Inhalt gut folgen.

FAZIT:
"Replay" hat es mir mit der Rezension nicht leicht gemacht. Inhalt und Klappentext passen nur ansatzweise zusammen, was bei mir für eine andere Vorstellung gesorgt hatte. Einen richtigen Widerstand konnte ich nicht direkt erkennen, dieser folgt erst nachdem das Buch schon längst geendet hatte. Viel mehr geht es um Ed Rosens Leben und allem was dazu gehört: Emotionen, Ängste, Gier und Verlangen. Das Buch hat so einige Sexszenen, die vielleicht nicht für jedermann sind. Wenn ihr also eher auf nett umschriebene Szenen steht, dann ist dieses Buch für euch das falsche. Es ist natürlich kein Hardcore Erotikroman, aber dennoch gibt es davon (gerade im mittleren Teil) einige Szenen.
Die Grundidee fand ich spannend und die Art wie Benjamin Stein den Leser zum grübeln bringt sehr ansprechend. Auch das Zukunftsbild empfinde ich als durchaus realistisch und habe es mit einer Mischung aus Skepsis und Interesse wahrgenommen.
Trotz allem konnte mich das Buch unterhalten und zum nachdenken bringen. Mit knapp 170 Seiten ist es etwas kurz, aber schnell gelesen.

Mich würde jetzt interessieren, was nach dem Ende noch so passiert. Aber das muss sich der Leser wohl selber zusammenspinnen.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Eine gelungene Fortsetzung, einer absolut genialen Reihe!

Mederia 2
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Inhalt
Lana und ihr Begleiter haben es durch das Himmelsgebirge geschafft und haben Tetra erreicht. Doch hier wird ihnen erst bewusst, wie weit fortgeschritten der Krieg bereits ist und Lana muss so schnell ...

Inhalt
Lana und ihr Begleiter haben es durch das Himmelsgebirge geschafft und haben Tetra erreicht. Doch hier wird ihnen erst bewusst, wie weit fortgeschritten der Krieg bereits ist und Lana muss so schnell wie möglich ihre Kräfte entwickeln können. Sie soll zur Götterbotin werden und so den Krieg zu ihren Gunsten wenden. Doch kann Lana diese Aufgabe erfüllen? Eine langer Weg steht ihr bevor.

Rezension
"Mederia: Kampf um Tetra" konnte mich aus verschiedensten Gründen überzeugen. Zum einen wäre da der wunderbare Schreibstil der Autorin. Er ist wie immer locker, flüssig, bildhaft und lieb. Letzteres natürlich im positiven Sinne. Bei Sabine Schulter kann man eine wunderschöne Geschichte erwarten, muss keine Angst vor zu derber Sprache oder all zu blutigen Szenen haben. Sie schreibt in einer fantasievollen Art, die einen einfach mitreißt. Gerade dies lässt einen schnell in die Geschichte finden und Teil davon werden. Ich finde, ihren Schreibstil erkennt man stets wieder.

Die Charaktere sind alle liebevoll ausgearbeitet und gerade die Chemie zwischen den Hauptcharakteren ist stimmig. Wie kann man Grey und Lana nicht mögen? So oft haben sie mich zum Lachen gebracht oder in den Wahnsinn getrieben mit ihrem Verhalten à la "Wir sind nur Freunde". Ja, Ja Lana und Grey, ihr hört richtig! Ich bin da ganz auf der Seite eurer Freunde! Mehr verrate ich aber nicht.
Die Entwicklung Lanas, welche bereits im ersten Teil begonnen hat wird auch hier fortgeführt und ist stimmig und wirklich wunderbar umgesetzt. Lanas Zwiespältigkeit zwischen dem Drang zu helfen, der Verantwortung als Götterbotin und dem Wunsch nach Ruhe ist bestens in die Geschichte verwoben und lassen Lana im Laufe der knapp 482 Seiten eine sichtbare Entwicklung durchmachen. Es ist nicht nur eine körperlicher, sondern auch emotionale Entwicklung welche großen Einfluss auf die Handlung und die Charaktere hat. Sie ist stark, mutig, verletzlich, humorvoll und zusammengefasst einfach menschlich. Vor einer Weile schrieb ich einen Beitrag über Jeanne d'Arc und wie sie Vorbild für weibliche Protagonisten sein kann - und genau durch Lana kam ich auf die Idee. Sie ist die Anführerin eines Krieges, möchte helfen wo sie nur kann und ist bereit sich zu dafür zu opfern. Sie ist die Jeanne d'Arc Mederias.
Womit wir bei den Nebencharakteren wären. Auch im zweiten Band kommen neue Charaktere dazu. Manche hat man auf Anhieb gern, bei manchen dauert es etwas. Doch sie alle sind individuell und haben ihre ganz eigene Art und Rolle. Ich mag es, dass auch sie alle detailliert ausgearbeitet sind und nicht neben Lana und Grey verblassen. Zu so einigen könnte ich mir ein Spin-Off gut vorstellen.

"Hoffnung ist solch ein starkes Gut"
- Mederia: Kampf um Tetra, Sinsa, S.414 -


Der Spannungsbogen der Handlung ist toll gelungen, denn obwohl das Buch 482 Seiten (in der Printausgabe) besitzt, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl von Langeweile gehabt. Sabine Schulter schafft es, in den richtigen Momenten die Action aufleben zu lassen und an den richtigen Stellen für Ruhe zu sorgen. Wunderschöne und innige Momente lösen runden das Ganze wunderbar ab. Man wird nicht durch das Buch gehetzt und ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu wenig oder zu viele Seiten waren. Viel mehr wirkte es einfach stimmig.

Logikfehler konnte ich keine finden, was ich bei all den Strängen , Völkern, Charakteren und Beziehungen klasse finde. Das heißt aber nicht, dass man nicht mehr durchblickt. Viel mehr sind die ganzen Aspekte wunderbar miteinander verknüpft, was das lesen sehr angenehm gestaltet. Der Einfallsreichtum der Autorin begeistert mich immer wieder aufs Neue. Ich mag die Kreaturen, Völker und Geschehnisse, welche sie sich einfallen lässt und einbaut.
Auch den Humor, welchen sie anwendet finde ich sehr angenehm. Es ist niemals zu albern oder zu gewollt. Ich finde Humor kann schnell erzwungen wirken, doch bei Mederia wirkte es eben nicht so. Wie oft habe ich das Buch mit einem breiten Grinsen an mich gedruckt, weil mich eine Szene einfach so zum schmunzeln gebracht hat oder wie oft habe ich sie zwei Mal gelesen weil sie mich amüsiert hat? Die Antwort ist: oft. Ich liebe es wenn Bücher mich emotional und vor allem auf der humorvollen Ebene mitreißen. Man kann mit dem Buch super abschalten und es einfach genießen. Ich freue mich auf Band zwei.

Fazit:
Auch der 2. Band der Mederia Reihe hat mich wieder begeistern können. Ich liebe den lockeren Schreibstil der Autorin, welcher mich Teil der Geschichte werden lässt. Ich habe mit Lana und Grey mitgefiebert und meine Gesicht hat teilweise unter einem Dauergrinsen leiden müssen. Die Spannung hat trotz 482 Seiten nie nachgelassen und die Welt ist super aufgebaut. Mederia empfehle ich allen, die gerne Fantasy lesen, in eine fremde Welt abtauchen in der auch Kampf vorkommt, welcher aber nicht blutig und derb daher kommt. Trotz allem fehlt die Spannung natürlich nicht. Definitiv ein Mustread und eine perfekt gelungene Fortsetzung.