Profilbild von Sioux

Sioux

Lesejury Star
offline

Sioux ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sioux über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Was sagst du für diesen Cocktail?

Rebel Soul
0

Der Klappentext:
Rush ist reich, kalt und abweisend. Als er merkt, dass die junge Frau hinter der Theke seiner Bar in den Hamptons keine Ahnung von Cocktails, Wein oder Whiskey hat, will er sie feuern. ...

Der Klappentext:
Rush ist reich, kalt und abweisend. Als er merkt, dass die junge Frau hinter der Theke seiner Bar in den Hamptons keine Ahnung von Cocktails, Wein oder Whiskey hat, will er sie feuern. Doch Gia rührt etwas in seinem Inneren. Sie ist die Einzige, die hinter Rushs Fassade schaut und den verletzlichen Mann sieht. Schnell entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden. Doch eine falsche Entscheidung in Gias Vergangenheit holt sie ein und droht ihr Glück mit Rush zu zerstören …

Der Schreibstil:
Vi Keeland und Penelope Ward, und ich nenne hier bewusst beide zusammen, da ich die Übergänge nicht feststellen konnte, schreiben wunderbar locker flockig. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Es hat einfach gezogen und mir an keiner Stelle das Gefühl gegeben, dass es okay wäre, es mal ein paar Wochen wegzulegen. Einfach spannend und gut lesbar. Dazu kam der typische Stil von Vi Keeland, der vielleicht auch der von Penelope Ward ist? Es ist einfach sehr direkt, humorvoll und sexy geschrieben. Am Ende dann noch gefühlvoll und emotional. Die Autorinnen drucksen nicht herum und lassen keine sexuellen Anspielungen aus. Wobei letzteres manchmal schon etwas zuu übertrieben ist. Das muss man dann einfach mögen, nahm mir aber ein wenig den Eindruck der Authentizität.

„Wenn man schlussendlich akzeptiert hat, dass man die Richtige oder den Richtigen gefunden hat, dann hat man einfach Angst, denjenigen zu verlieren und nie wieder so eine Liebe zu erleben.“

REBEL SOUL – S. 280
Meine Meinung:
Der Anfang des Buches war herrlich erfrischend. Ich habe zwei Protagonisten kennengelernt, die direkt und offen sind und sich nicht scheuen, ihre Anliegen vorzubringen. Ein „Er ist eigentlich ein A***loch“ zählt nicht. Stattdessen wird einfach Nägel mit Köpfen gemacht und Hauptprotagonistin Gia lässt sich davon nicht beeindrucken. Leider kommt dann aber schon bald ein Sprung, der mir etwas zu plötzlich war: Aus Fremden werden zwei vertraute Personen, zwischen denen definitiv eine sexuelle Spannung herrscht und die damit nicht hinterm Berg halten wie man so schön sagt. Ich fand es ein wenig verwirrend, dass sie gleich sooo vertraut miteinander waren. Wie oben schon erwähnt schreiben die Autorinnen sehr direkt und mit vielen sexuellen Anspielungen. Wie authentisch ist es, dass sich dies schon nach praktisch dem zweiten Treffen auf dieser Ebene abspielt? Nun gut. Danach ging es erstmal gut weiter. Die Handlung ist zwar etwas spärlich, da die Schauplätze sehr begrenzt sind und die Protagonisten nur von ihrer Beziehung sprechen, aber es zieht trotzdem. Die Funken sprühen und die Situationen sind teilweise so abgehoben, dass man sie einfach nur schmunzelnd hinnimmt und sie zum Charakter der Protagonisten zählt. Da sind dann auch ein paar Dialoge dabei, die ich nicht richtig einzuordnen wusste. Entweder waren sie in ihrer Wortwahl einfach etwas unglücklich gewählt oder die Protagonisten haben sich einfach etwas gegensätzlich zu dem Verhalten, was sie gesagt haben. Generell schwankten mir die Persönlichkeiten der Protas ein wenig zu sehr. So ganz übergeordnet kann ich ihren Charakter beschreiben und der hat sich meist auch durchgesetzt. Aber gerade im Mittelteil blieben sie sich nicht so ganz treu. Warum zum Teufel ist zum Beispiel der direkte, badboymäßige, beziehungsscheue Rush plötzlich so ängstlich, dass er geradezu und wortwörtlich vor Gia davonrennt? Da fehlte einfach ein wenig Kontinuität. Gleichzeitig spürte man aber auch langsam, dass sich da etwas anbahnt. So manches Mal schweiften die Gespräche schon in tiefere Ebenen und sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart der beiden wurde zwischen ihnen zum Gespräch.
In solchen Momenten fand ich es echt super gemacht. Es ist manchmal einfach schön, wenn die Geschichte so dahinfließt, dass man sich nur zurückzulehnen und es zu genießen braucht. Natürlich kamen dann auch die Wendepunkte der Geschichte. Die Auf und Ab’s, die zugegebenermaßen nicht ganz unvorhersehbar waren. So manches wurde einfach so direkt angedeutet, dass man es sich ziemlich schnell zusammenreimen konnte. Es hielt sich aber dennoch irgendwie im Rahmen. Tatsächlich ließ das Buch gerade im letzten Drittel viele typische Klischees liegen und bediente sich einem Handlungsverlauf, der einfach authentisch und schön war, denn er baut auf Vertrauen und vielleicht habt ihr schon mitbekommen, dass das etwas ist, worauf ich große Stücke setze. Generell konnte mich das Ende total begeistern. Irgendwann war es einfach nur noch total süß, authentisch und emotional. Es wurde dadurch umso deutlicher, dass die Beziehung auf eine andere Ebene gehoben wurde und ich konnte alles super nachvollziehen. Ich fand es wirklich toll, wie die Autorinnen die Geschichte, die mir erst recht oberflächlich vorkam, noch ins Gegenteil wenden konnten. So kann ich mir jetzt eine Zukunft für die beiden wirklich vorstellen und bin vorbereitetet auf den zweiten Band, der nur zur Warnung mit einem Cliffhänger! eingeleitet wird. Auch der war nicht ganz unvorhersehbar, aber dennoch stellt er alles auf den Kopf. Ich bin gespannt, wie die Autorinnen nun weiter vorgehen, gerade weil sie in diesem Band schon so viele Sprünge gemacht haben.

Fazit:
Dieses Buch ließ sich wirklich super lesen. Definitiv ein Buch, dass man abends mit ins Bett nimmt und dann morgens völlig verschlafen aufwacht. Es hat ein paar Schwachstellen, die hauptsächlich darin liegen, dass die Autorinnen manchmal etwas überstürzt vorzugehen scheinen. Das merkt man dann an plötzlichen Sprüngen und komischen Entwicklungen der Charaktere, die zwar zur Situation aber nicht zum Protagonisten selbst passen. Der Schreibstil macht es locker lesbar, auch wenn man nicht vor sexuellen Anspielungen zurückschrecken sollte. Am besten gefallen, und das hat das Buch ein sehr großes Stück gerettet, hat mir das Ende. Es war emotional, schön ausgearbeitet, authentisch und war trotz Klischees und Vorausahnungen spannend zu verfolgen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne und ich hoffe auf einen noch besseren 2. Band:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2020

Anfang holprig, danach tiefgreifend und schön

Liebe mich. Für immer
0

So schon mal vorweg: „Liebe mich. Für immer.“ ist der dritte Teil der „Finde-mich-Reihe“. Während des Lesens habe ich natürlich gemerkt, dass da offensichtlich schon zwei andere Liebesgeschichten auserzählt ...

So schon mal vorweg: „Liebe mich. Für immer.“ ist der dritte Teil der „Finde-mich-Reihe“. Während des Lesens habe ich natürlich gemerkt, dass da offensichtlich schon zwei andere Liebesgeschichten auserzählt wurden, es hat mich aber nicht groß gestört, da ich genug Informationen über diese Paare bekam und der Fokus einzig und allein auf Amy und Sam liegt.

Der Klappentext:
Amy geht in ihrer Rolle als Sozialarbeiterin voll auf, und doch fehlt ihr jemand, der sich zur Abwechslung mal um sie kümmert. Sam ist ein umschwärmter Dozent an der Uni und kann sich vor Angeboten kaum retten. Doch niemand kann sein Interesse wecken – bis er auf Amy trifft …

Das Cover:
Finde ich ehrlich gesagt nur okay. Es wirkt auf mich ein wenig wie ein Aquarellbild, das nicht ganz so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hatte. Diese Assoziation ist aber natürlich total subjektiv. Jeder, der da unvoreingenommen rangeht, sieht Farben und Formen. Eben das, was gerade „in“ ist.

Der Schreibstil:
Ich musste mit dem Schreibstil ehrlich gesagt erst warm werden. Gerade auf den letzten Seiten habe ich nochmal überlegt, wie er mir jetzt gefällt und kann sagen, dass er mich nach einer Eingewöhnungsphase wirklich nicht mehr gestört hat. Es liest sich flüssig und angenehm. Anfangs allerdings fehlte mir irgendwie das Gefühl, das der Stil ausdrücken wollte. Es wirkte alles sehr distanziert und einfach zusammengeschrieben.

Meine Meinung:
Der Anfang war etwas holprig. Amy ist keine Protagonistin, mit der man sofort warm wird. Das dauert ein paar Dutzend Seiten, denn sie ist in ihrer Art und Weise einfach unheimlich komplex, weil sich fast alles durch irgendetwas begründen lässt. Für den Leser, der sie noch gar nicht kennt, wirkt das ein wenig frostig und man kann es teilweise nicht nachvollziehen. Auch Sam kam am Anfang ziemlich komisch rüber. Er wurde als Frauenaufreißer dargestellt, der sämtliche seiner Posen einstudiert hatte und genau wusste, was er tat. Das Problem war nur: das war gar nicht Sam. Im Verlauf des Buches lernt man ihn ganz anders kennen. Ich hätte mir da einfach gewünscht, dass der Übergang etwas fließender, bewusster geschehen wäre. Ansonsten ist Sam aber ein toller Kerl, fast schon ein übermenschlicher, denn ich habe oft gestaunt, wie gut er interpretiert. Er ist einfach sehr feinfühlig, achtet darauf, was Menschen sagen und tun und sieht sehr schnell hinter die Maske eines Menschens. Dadurch macht er sich selbst auch ein wenig verletztlich, weil er meint, er hätte die Person durchschaut. In diesem Falle hat er es mit Amy jedoch nicht leicht. Ich mochte ihn einfach total (nach hundert Seiten). Ich hätte niemals seine Geduld und sein Talent für die richtigen Worte ist wirklich enorm. An dieser Stelle nochmal ein Lob an die Autorin, die sich für viele Situationen einfach wahnsinnig gute Lösungen ausgedacht hat.


Amy taut nach und nach ein wenig auf und es werden bald kleine Szenen und Gefühle „eingespielt“, die sie dem Leser begreifbarer machen. Die Spannung steigt und man merkt, dass hinter Amy mehr steckt. Für mich alles vielleicht einen Tick zu spät. Ich habe Meinungen von Lesern gehört, die Amy einfach unsympathisch fanden und dann abgebrochen haben. Das lag vermutlich daran, dass sie diese Wende nicht mehr mitbekommen haben. Danach ist sie wirklich cool drauf. Klar, sie hat ihre Ängste, aber man merkt einfach wie groß ihr Herz ist und das allein erwärmt schon die ganze Geschichte.

Besonders loben möchte ich gerne die Szenen zwischen Amy und Sam. Während das Drumherum mir manchmal etwas zu streng vorkam, sind ihre Szenen sehr locker. Der Humor ist toll, sie gehen aufeinander ein, zweifeln nicht, auch wenn das mit den Gefühlen nicht so einfach ist. Man hat einfach super mitbekommen, wie die beiden sich ineinander verlieben.

Das Thema der Geschichte fand ich unheimlich gut umgesetzt. Es geht in langsamen Schritten voran und es gibt auch Passagen, in denen Sam und Amy sich wochenlang nicht sehen, aber genau das machte es für mich authentisch. Sowas geht eben nicht so schnell und man muss auch Zeit zum Nachdenken haben. Und genau das machen die beiden.
Toll fand ich auch die vielen Nebenprotagonisten, die wirklich herzallerliebst waren und schön in die Geschichte eingebunden wurden. Auch hier erfährt man wieder Herzenswärme und letztendlich tragen sie zu der Szene bei, die mir Tränen in den Augen beschert hat. Auch das bietet dieses Buch. Einige Szenen sind einfach so gut gemacht und mit so viel Tiefe gefüllt, dass man sich einfach nur freut, wenn es mit Amy bergauf geht und gar nicht so sehr darauf besteht, dass Amy und Sam nun wieder Teil einer Liebesgeschichte sind, die wir schon hundertmal oder mehr gelesen haben.

Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass ich doch noch gerne Band 1 lesen möchte, denn dort wird die Geschichte von Rhys und Tamsin erzählt und dieses Buch macht einen schon ein wenig neugierig auf die beiden. Aber auch Zelda und Malik klingen interessant. Die Problematik rund um die Sozialarbeiterin Amy ist kein leichtes Feld, die Autorin hat es aber meiner Meinung nach super hingekriegt und eine Geschichte erzählt, die nicht davor zurückscheut, einen schwachen Menschen zu zeigen, der wächst und wächst.

Fazit:
Die ersten Seiten waren etwas schwierig. Ich musste mich erst eingewöhnen und die Figuren verstehen. Dann aber wurde es echt gut. Ich habe gelacht und geweint und war erstaunt, wie viel Tiefe dieses Buch bietet. Es ist keine Liebesgeschichte mit endlosen Sexszenen und Herzschmerz, vielmehr geht es um das Innerste der Protagonistin und das ist alles andere als unspannend im Gesamtkontext.

Es gibt 4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Macht neugierig, ist spannend und macht Lust auf mehr

Beastmode 1: Es beginnt
0


Das Cover:
Ich finde es großartig. Ich bin noch ein bisschen am Rätseln, warum gerade dieses Gesicht ausgesucht wurde, aber es deutet schonmal an, dass die Personen im Buch nicht normal sind und einige ...


Das Cover:
Ich finde es großartig. Ich bin noch ein bisschen am Rätseln, warum gerade dieses Gesicht ausgesucht wurde, aber es deutet schonmal an, dass die Personen im Buch nicht normal sind und einige auch nicht so aussehen. Doch ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht. Jetzt im Nachhinein kann ich das natürlich sagen, aber auch ohne Hintergrundwissen finde ich, dass man es sich ableiten kann. Und somit ist das Cover nicht nur schön, sondern macht auch noch neugierig, was ich sehr ansprechend finde.

Der Schreibstil:
Ich empfand den Schreibstil als angenehm und gut lesbar, musste mich allerdings erst ein bisschen auf ihn einstellen. Der Autor kürzt an vielen Stellen, es gibt weniger Gespräche als man erwartet und dadurch geht es natürlich alles etwas flotter voran. Zudem muss man sich daran gewöhnen, dass die Perspektiven mitten im Kapitel wechseln. Man liest aus der Sicht aller fünf Personen, jeweils abschnittsweise.
Durch die Verkürzung wird der Schwerpunkt auf die Mission, die Story gelegt, was ich ganz gut fand. Ich musste mich aber wie gesagt daran gewöhnen.

Meine Meinung:
Ich bin super in das Buch reingekommen. Es war sofort spannend, interessant und ich war neugierig darauf, was der Autor sich ausgedacht hat. Dann wird mir eine Göttin, ein Dämon, ein Maschinenmädchen, ein vollständig tattoowierter Zeitanhalter und ein kleiner Trottel vorgestellt. Was gerade viel klingt, ist viel, aber es war auch unheimlich aufregend. Alle fünf haben so ziemlich keine Ahnung. Es wird nicht viel vorangestellt, sondern lediglich angedeutet, dass einige ein Leben davor hatten. Alles andere erlebt man mit ihnen zusammen. Erkundet mit ihnen die Welt, die Gegebenheiten und auch sie selbst, denn es tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf.
Anfang des Buches ist das Energiefeld. Ich fand es sehr gut, dass es in unserem Jetzt positioniert war und ich als Leser mich somit direkt von den möglichen Folgen betroffen fühlte. Der bunte Haufen Unbekannter muss zu einem Team zusammenwachsen. Nicht ungewöhnlich für Teenager gibt es sofort kleine Auseinandersetzungen, Zickigkeitsanfälle oder ähnliches, die einem in Erinnerung rufen, dass alle nicht älter als achtzehn sind. Das Gelungene an diesen Auseinandersetzungen, die mit Abneigungen einhergingen, war allerdings, dass es tatsächlich im Laufe der Geschichte noch bedeutungstragend wurde und man auf einmal dazu überging, alles zu interpretieren, überall den Sinn hinter zu suchen. Das geht nicht nur dem Leser so, sondern auch den Protagonisten. Die Geschichte wird somit nicht nur abenteuerlich, sondern fast rätselhaft, denn es gehören viele Überlegungen dazu, um es zu verstehen. Das fand ich von dem Autor echt gut gemacht. Er hat mich mit dieser Seite der Geschichte total überrascht und ihr nochmal mehr Input gegeben.
Man muss aber auch gestehen, dass es irgendwann ein wenig von der Spannung nahm, die durchweg herrschte: Ich wusste einfach, dass die fünf gleich wieder etwas entdecken würden, was ihnen vorher nicht aufgefallen war und ihnen jetzt das Leben oder zumindest die Situation rettete. Vergleicht man aber gerade das Ende mit seinen Entdeckungen mit dem Anfang, wo man alles einfach so hingenommen hat, ist es schon alles sehr sehr gut durchdacht.
Jetzt kommt ein klitzekleiner SPOILERteil, den ich mir nicht verkneifen kann. Also ACHTUNG!
Ich hätte nie nie niemals damit gerechnet, dass es bei dieser Mission um Zeitreisen geht. Niemals. Ich dachte, die Fünf müssten sich im Kampf erproben. In diesem Buch geht es tatsächlich aber viel mehr um Teamgeist. Es geht darum, zusammenzuarbeiten und sich letztlich auch gegenseitig zu retten. Erste Station war Ägypten und ich war total begeistert, wie gut die Unterschiede dargestellt waren. Zudem wurde jetzt meine Neugierde nur noch mehr geweckt. Ich weiß jetzt, dass alles irgendwie zusammenhängt, der eine nicht ohne den anderen existiert und es rein theoretisch noch drei andere Zeitzonen geben müsste. Da ich mir allerdings nicht vorstellen kann, dass es ganz so linear abläuft, bin ich einfach super gespannt, was der Autor sich da ausgedacht hat. Der zweite Teil kann, nein muss kommen.
Und jetzt wieder Spoiler AUS:
Bei den letzten zwanzig Seiten war ich die Geschichte irgendwie noch so im Gange, dass ich einfach nur gebetet habe, dass es jetzt nicht überstürzt zu Ende gebracht wird. Das passiert aber nicht. Mit dem Ende kann man leben, weil ein Teil quasi abgeschlossen ist, es ist aber dennoch ein Ende, das mitten in der Geschichte entsteht. Kein typischer Cliffhänger oder ein: jetzt haben sie das alles geschafft, sie könnten glücklich sein, wäre da nicht noch das und das. Nein, eher ein Cut mitten im Buch. Wer hier also anfängt, wird Band Zwei auf jeden Fall lesen wollen.

Fazit:
Die Story dieses Buches hat mich total positiv überrascht. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass es um sowas gehen würde. Der Schreibstil ist kurz und flüssig. Es ließ sich sehr gut lesen und war durchweg spannend. Außerdem blieb ich die ganze Geschichte hinüber unheimlich neugierig auf die Welt und die Figuren. Hier treffen einfach außergewöhnliche Personen aufeinander, die der Welt zeigen, was Teamgeist bedeutet.
Hier und da ist es mir vielleicht alles etwas zu einfach geraten. Aber es ist immerhin ein Jugendbuch und kein High Fantasy oder ähnliches, sodass man das einfach hinnehmen muss. Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall überzeugen und ich freue mich auf den nächsten Band, denn der Cut geschieht einfach mitten drin und das kann man so einfach nicht stehen lassen.

Es gibt 4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2020

Die Welt der Düfte lädt zu einem packenden Abenteuer ein

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
0


Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt wunderbar flüssig und fesselnd. Keine langatmigen Passagen, kein Herumgedruckse. Stattdessen geht es flott voran, man bekommt durch wenige Worte einen guten Eindruck ...


Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt wunderbar flüssig und fesselnd. Keine langatmigen Passagen, kein Herumgedruckse. Stattdessen geht es flott voran, man bekommt durch wenige Worte einen guten Eindruck von den Protagonisten und ich hatte keinerlei Probleme damit, mir die Welt vorzustellen, die sie geschaffen hat. Schön, wie alles zusammenpasst und logisch ineinandergreift. Besonders passend und gelungen fand ich die Bezüge zur Duftwelt des Buches, die sich auch im Schreibstil finden lassen. Da werden Phrasen und Redewendungen mal eben etwas abgeändert:)

Meine Meinung:
Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Sie wird ungefähr abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptprotagonisten Ash und Rakel erzählt. Mit Rakel bin ich sofort warm geworden. Sie ist eine schön starke Protagonistin, die sich ordentlich was traut und stets nachdenkt, bevor sie etwas tut. Es war interessant die Welt durch ihre Nase kennenzulernen. Weiter gab es einige Dinge, die Rakel zu ergründen hatte. Dadurch fehlt uns Lesern natürlich ein kleiner Teil in ihrer Vita. Da es aber bei ihr nicht anders ist, hat es sich gut ergänzt und an den richtigen Stellen zu Fragen geführt. Im Laufe der Geschichte findet Rakel immer mehr zu sich und lernt vor allem, dass nicht alles so hingenommen werden sollte. Das bezieht sich auch auf Ash, den zweiten Hauptprotagonisten. Er ist ein wenig geheimnisvoller, hält mehr dem Leser gegenüber zurück. Sein Pflichtbewusstsein und Mut haben ihn aber zum perfekten Mitkämpfer für Rakel gemacht, den ich einfach nur unheimlich interessant fand. Man muss sich vorstellen, dass er als Kind in den Palast kam (was alles ziemlich merkwürdig vorging) und dann zum Harnisch (sowas wie ein Leibwächter) des Prinzen wurde. Deshalb tattoowierte man ihm einen Löwen (steht für das Königreich) auf den Körper. Daran musste ich immer wieder denken, wenn ich aus Rakels Sicht über ihn las und gleichzeitig schmunzeln, denn gerade anfangs benimmt er sich oftmals wie ein überbehüteter Junge. Seine Entwicklung ist so gesehen noch größer als bei Rakel, denn er findet erst im Handlungsverlauf so richtig zu der Rolle, die er schon lange auszuführen meint.
Zusammen ergaben die beiden Protagonisten ein starkes Team, von dessen Erlebnissen ich sehr gerne gelesen habe. Und ein paar Gefühle kommen natürlich auch noch dazu…:) Schön zurückhaltend und nicht handlungstragend, wie es sich für eine gute Fantasygeschichte gehört.

Die eigentliche Handlung des Buches wird von der Suche nach einem Gegenmittel für den Prinzen bestimmt. Ash und Rakel dafür das gesamte Land, sodass man als Leser viel von der erschaffenen Welt mitbekommt. Das hat mir sehr gefallen, vor allem, weil die Königreiche so verschieden waren und die ein oder andere erfundene Sache oder auch Lebewesen dazukam. (Zum Beispiel gibt es Tuldas. Eine Art Pferd aber größer und silbern mit gedrehten Hörnern auf dem Kopf.) Schön fand ich auch, wie relativ geplant den Hinweisen nachgingen und dabei immer wieder auf Schwierigkeiten stießen, die es zu bewältigen gab. Etwas merkwürdig empfand ich dabei nur, dass sie über viele Hinweise ganz „zufällig“ stolpern und schon kann es weitergehen. Das geschah jedes Mal so und wurde mir dann einfach zu viel. Hier hätte man etwas mehr Variabilität einbauen können, um auch einfach die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Dazu kam, dass die beiden wirklich sehr systematisch Zutat für Zutat einsammeln konnten. Vielleicht etwas zu leicht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn ich war schlicht von der Geschichte gefesselt und musste immer weiter lesen. Spannung kam einfach durch ihre Mission und auch die Erkundung ihrer Vergangenheit und Gegenwart auf. Daneben geschieht alles unter wahnsinnigem Zeitdruck, da der Prinz nicht mehr lange zu leben hat und dann ist da natürlich noch die Frage: Wer hat es getan?
Zum Ende hin war ich dann über einige Wendungen wirklich sehr überrascht. Schien das Rezept erst noch so einfach, treten auf einmal Schwierigkeiten auf und Rakel weiß immer öfter mehr als der Leser. Zudem ist die Vergiftung des Prinzen nicht das einzige Geheimnis im Königreich. Da ist noch etwas viel Größeres. Ich fand es echt gut gemacht, dass sich das so hinterrücks an den Leser anschlich, sodass man sich eigentlich gedachte auszuruhen, schließlich neigt es sich dem Ende zu, und dann ist da doch noch etwas, was man nicht bedacht hat.

Tja das Ende direkt ist dann eine Sache für mich. Ganz kurz: Ich fand es von der Handlung her super, nur erzählerisch kam es mir etwas gekürzt vor. Auf einmal geschehen so viele Dinge gleichzeitig und man kommt als Leser kaum noch hinterher. Diese Rasantheit läuft auf einen Cliffhänger zu, der dort ansetzt, wo man ihn nicht erwartet hätte.

Denn ich bin nicht Rakels Harnisch. Ich muss sie nicht gegen alles abschirmen, das die Welt für sie bereithalten könnte. Ich muss sie nicht vor mir beschützen. Sie ist meine Freiheit“

ASH – SHADOWSCENT. DIE BLUME DER FINSTERNIS VON P. M. FREESTONE
Fazit:
Ich habe wirklich Lust, den zweiten Teil zu lesen. Es gab ein paar kleine Schwachstellen, jedoch konnte mich das Buch ansonsten voll überzeugen. Die Welt mit ihrer Konzentration auf die Düfte gefiel mir sehr gut, das Buch ließ sich flüssig lesen und die Geschichte war sehr spannend. Ich mochte es, dass die Charaktere selbst ein großes Rätsel der Geschichte darstellen und man durch ihre Handlungen die ganze Welt kennenlernte. Dazu kamen dann noch überraschende Wendungen und ein Cliffhänger am Ende, sodass ich wieder viel Spannung vom nächsten Band erwarte.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein tolles Rundumpaket mit wundervollen Zeichnungen

Der kleine Bergtroll
0

Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
Heute geht es um ein Kinderbuch, das ich auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt habe. Alle am Stand standen mit Herzen in den Augen da und dann hieß es: ausverkauft. Kein Wunder, wenn ihr mich fragt. Es ist einfach zuckersüß<3
Eine kleine Anmerkung: Ich habe das Buch selber gelesen und es dann nochmal einer 5-jährigen namens Wilma vorgelesen, um sozusagen den Praxistest zu machen.

Worum geht’s?
„Der kleine Bergtroll“ ist ein Pappbilderbuch mit 32 Seiten. Jede davon ist sehr stabil und damit gut für kleine Kinder geeignet. Die Bilder sind koloriert und erstrecken sich jeweils über die ganze Seite.
Der kleine Bergtroll ist natürlich das Highlight. Er ist wirklich total süß. Das hat mir auch Wilma bestätigt. Die anderen Figuren sind gut erkennbar und die bösen Trolle werden nur von hinten gezeigt, sodass es keine Probleme mit Alpträumen oder dergleichen geben sollte.
Die Texte sind gut lesbar und integrieren sich in das Gesamtbild. Sie passen zu den Bildern, sodass die Kinder auch auf die entsprechenden Aktionen oder Figuren deuten können.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist eine Art kleines Märchen mit einem Helden, einer Prinzessin und einem Bösen und natürlich einem treuen Begleiter:) Das haben die Kinder ganz schnell raus. Ich persönlich fand sie total süß und sehr nachvollziehbar. Die kleine Wilma war dagegen etwas davon verwirrt, dass es sozusagen zwei Bösewichte gibt. Beim zweiten Lesen war es dann aber kein Problem mehr.
Die Namen wie „Prinzessin Gänseblume“ und „Prinz Schnösel“ haben für Lacher gesorgt:)
Was mir selbst schon beim Lesen aufgefallen war, und was mir Wilma dann schließlich mit ihren Rückfragen auch bestätigt hat, waren die teilweise etwas zu langen Sätze und eine Handvoll kompliziertere Wörter. Sowas wie „Gebirge“, „Mästen“ und „ausgestoßen“ musste ich erst erklären. Aber das hängt dann wohl letztlich auch mit dem Level der Lesesozialisation des Kindes zusammen. Vielleicht hätte man einiges aber auch noch etwas einfacher ausdrücken können, weil das Buch mit seinen Pappseiten schließlich einen recht geringen Altersanspruch hat.
Mit den Erklärungen war die Geschichte jedoch sehr gut für die kleine Wilma verständlich, wie sie mir im Nachhinein bewiesen hat, als sie ihrer Mutter alles erzählte:)

Fazit:
Ein supersüßes Kinderbuch, dessen Zeichnungen wirklich für jeden etwas sind. Sie sind wunderschön! Die Geschichte hat etwas von einem Märchen und ist sicherlich sowohl für Jungen als auch für Mädchen etwas.
Durch die Aufmachung mit den stabilen Pappseiten, ist es für kleinere Kinder geeignet, die Spaß an spannenden Geschichten haben.

4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere