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Veröffentlicht am 22.04.2020

Konnte mich vollstens überzeugen

Der Ruf der Rache
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Klappentext:
Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und ...

Klappentext:
Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen – um endlich ihre Liebe leben zu können.

Schreibstil:
Mary E. Pearson schreibt wirklich wundervoll. Flüssig und beinahe poetisch. Sie geht einfach unheimlich gut mit Worten um und macht diese Gabe auch zu einem Teil ihrer Charaktere. So gibt es zahlreiche Spiele, Verschlüsselungen und zweideutige Aussagen, die der Geschichte einen Pfiff verleihen und sie besonders komplex macht. Dazu kommen Kazis Rätsel, die Tagebucheinträge und Gelübde. Alles ist so wunderbar durchdacht und ich habe es einfach nur begierig aufgenommen und genossen.

Meine Meinung:
Es war jetzt schon ein bisschen länger her, seit ich den ersten Band gelesen habe. So musste ich mich anfangs erst wieder zurecht finden. Das funktionierte aber recht gut, da die Autorin Kazi und Jase zurückdenken lässt und so nochmal die vorangegangene Handlung evaluiert. Für die, die nicht so vergesslich sind wie ich: Keine Angst. Es wurde nicht einfach wiedergegeben, sondern vielmehr ging es darum, es mit Kazi und Jase, mit ihrer Liebe zueinander aufzufüllen und eine Betonung zu setzen. Das fand ich sehr schön gemacht. Es rief in Erinnerung und hat gleichzeitig vorbereitend für diesen Band dem Leser das Bild von Kazi und Jase als Paar nähergebracht. So ausführlich war dafür nämlich in Band eins keine Zeit. Dazu kamen dann noch ein paar neue Informationen, die zeitraffend erzählt wurden. So wirkte es anfangs nicht überstürzt und die Geschehnisse danach fußten auf einer Basis, die sich in einem authentischen Zeitrahmen befand.
Und dann ging es auch schon los mit der wahnsinnigen Spannung, die dieses Buch aufbaut. Kazi und Jase werden auseinandergerissen und ständig schwebt die Frage mit: Lebt er noch? Kazi beweist sich hier wieder als sehr sehr starke Protagonistin, die mit ihrem scharfen Verstand, ihrem Durchhaltevermögen und ihrer Verbissenheit für die Dinge, die sie liebt, einsteht. Ich war total an die Seiten gefesselt und habe gebangt und mitgelitten und gleichzeitig konnte ich sämtliche ihrer Entscheidungen voll verstehen. Kein „Warum tut sie das“, kein „Wie kann sie so blöd sein?“, kein „Das hätte sie doch wissen müssen“. Nein, Kazi ist die geborene Spielerin. Sie weiß mit Worten umzugehen, handelt und überlegt. Es ist genial, ihr dabei zuzusehen, wie sie ihre nächsten Schritte plant und wie sie immer wieder Unmögliches schafft, ohne das es unrealistisch wirkt. In ihrem Umfeld zeigt sich dann auch wieder das sprachliche Geschick der Autorin, denn sie macht nicht nur Kazi zu einer Spielerin, sondern auch die Nebenfiguren. Diese überraschen, verwandeln und behaupten sich und tragen ihren Teil zu einer Geschichte bei, die spannender nicht sein könnte. Dazu Jase´Sicht, die irgendwann wieder auftaucht und so zusammen mit Kazi dem Leser das ganze Ausmaß dessen, was gerade in dieser fiktiven Welt geschieht, begreiflich macht.
Ich bin von Anfang an gefesselt gewesen. Die Handlung ist durchweg spannend und steil aufsteigend. Immer wieder passieren Dinge, die unvorhersehbar sind und das nicht nur in ihrer Handlung an sich, sondern auch in ihrer Grausamkeit, denn der Feind, gegen den die beiden kämpfen müssen ist mehr als grausam. Er spielt ein Spiel, dessen Puzzleteile erst nach und nach ans Licht kommen und somit den Leser selbst zum Rätseln bringen.
Wieder durften wir außerdem das Gefühl erfahren, Teil der Familie Ballenger zu sein. Dadurch bekam die Geschichte oft einen tragischen Beiklang und ich habe stellenweise ins Buch springen wollen, um dem Feind eins überzubraten, aber gleichzeitig hatte ich gar keine Zeit, denn ich wollte ja weiterlesen.

Fazit:
„Der Ruf der Rache“ hat für mich den ersten Band mehr als übertroffen und zeigt, wie komplex die Autorin die Handlung aufgestellt hat. Am Ende finden die Protagonisten des Rätsels Lösung, die sie sich so niemals hätten vorstellen können. Es ist grausam, spannend, erschreckend, tragisch und ermutigend, Jase und Kazi zu begleiten, aber jede Seite lohnt sich. Für mich hatte dieses Buch einfach alles, was ich von einem guten Fantasy-Buch erwarte und ich bin der Autorin dankbar, dass sie es so realistisch (innerhalb der fiktiven Welt), wortgewandt und gefühlvoll erzählt hat.

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ganz oder gar nicht

All of Me
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Der Klappentext:
Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht – das ist das Leben von Shaw Mercer. Doch als ein Skandal um sein ausschweifendes Liebesleben seinen Vater die Wahl zum Bürgermeister ...

Der Klappentext:
Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht – das ist das Leben von Shaw Mercer. Doch als ein Skandal um sein ausschweifendes Liebesleben seinen Vater die Wahl zum Bürgermeister kosten könnte, tut er alles, um sich ein neues Image zu verpassen – das eines Mannes, der endlich sein Herz verloren hat. Dazu engagiert er Willow Blackwell. Für 250.000 Dollar ist sie bereit, seine Freundin zu spielen. In seinem Bett zu landen oder sich gar in ihn zu verlieben stand jedoch nicht im Vertrag …

„Ich kann endlich zugeben, dass ich ihr Herz will. Und ich will es behalten, selbst wenn ich mir noch nicht sicher bin, ob ich es ihr nicht brechen werde.“

ALL OF ME – SHAW
Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt locker flockig, dennoch mit gewaltigen Worten und Ausdrücken, sodass ich jedes einzelne aufsaugen wollte. Sie hat mich an die Seiten gefesselt, indem die Spannung einfach immer da war. Dazu hat sie ihre Charaktere so schön direkt gemacht, dass ich sie nur lieben konnte. Ein Buch, dass einem nicht die Chance lässt, es zu pausieren. Hier zählt: Ganz oder gar nicht. Also plant Zeit ein, wenn ihr es anfangt;)

„Wie sehr wir es auch leugnen oder verdrängen, Liebe ist unausweichlich. Wir verlieben uns mit offenen Augen, und der Schmerz des Verlusts ist die Schönheit immerwährende Erinnerungen wert, egal wie vergänglich wir sind.“

ALL OF ME – WILLOW
Meine Meinung:
Die ersten paar Seiten haben mich schon total überzeugt. Da ist gleich dieser gewisse Kitzel, der mit Willows Job einhergeht, dann die Dialoge mit ihrer Mitbewohnerin und Freundin, die wunderbar feurig und direkt sind und schließlich der heiße Typ, auf den Willow keineswegs schüchtern reagiert. Stattdessen knallt sie ihm ihre Meinung vor den Latz. Wundervoll!
Durch die abwechselnden Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten konnte ich beide Figuren super kennenlernen. Was mir gleich aufgefallen ist: Sie sind offen und ehrlich und reflektierend. Sie machen keine Fehler, um sie im Nachhinein zu ignorieren. Stattdessen lernen sie daraus und zählen sie zu ihren Erfahrungen. Das zog sich durchs ganze Buch und machte sie unheimlich sympathisch.
Die Geschichte nahm dann ziemlich schnell ihren Lauf. Die Seiten strotzen ziemlich bald nur so vor sexueller Anziehung. Für alle, die das gar nicht leiden können: Lasst dann lieber die Finger von diesem Buch! Zwischen Willow und Shaw explodieren einfach die Megafunken und dies wird nicht hinterm Berg gehalten.
Die Geschichte hat aber natürlich noch mehr Handlung. Willow hat eine wirklich traurige und schwierige Vergangenheit, die immer wieder zum Thema wird, denn sie beeinflusst Willows Leben noch heute. Interessant fand ich an dieser Stelle, dass der Leser schon ziemlich am Anfang in alles eingeweiht wird. Shaw weiß nichts, muss sich die Informationen erarbeiten, der Leser weiß alles. So versteht man einfach vielen, was Willow macht und diese komische „Was hat sie denn?“-Stimmung kommt nicht auf.

Die Protagonisten direkt fand ich toll. Da ist zum einen Willow. Sie hat einiges durchgemacht, ihren Charakter hat sie aber behalten. Er schimmert immer wieder durch. Sie ist direkt, resolut, schlagfertig und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Dazu ist sie Schauspielerin. Genau wie Shaw merkt man als Leser sofort, wenn der Vorhang aufgeht und sie auf die Bühne tritt. Dann ist sie genau die Person, die das Gegenüber erwartet oder aber, gegenüber Shaw, eine Eiskönigin, die komplett dichtmacht. Eine Schutzmaßnahme, die sie lange aufrecht erhält. Shaw arbeitet sehr schön daran, diese Eisschicht abzutragen. Man merkt, wie er auf ihrer persönlichen Grenze balanciert. Es ist ein Geben und Nehmen, das die Autorin wirklich sehr schön dargestellt hat. Es zeugt einfach von Feingefühl, dass Willow sie selbst bleiben darf, sich nicht bedrängt fühlen muss und Shaw dennoch immer weiter zu ihr durchdringt. Ebenso ist es mit der Liebe, die sich zwischen den beiden entwickelt. Sie ist immer wieder mal mehr mal weniger deutlich benannt, dem Leser wird aber dennoch deutlich, wie sie wächst. Ich fand es einfach toll, wie die Autorin dies beschrieben hat.
Shaw ist im Gegensatz zu Willow in einer liebevollen Familie aufgewachsen, lebt ein sprühendes Leben, hat eigentlich alles, was er will. Er muss dafür an ganz anderen Dingen arbeiten. Zum Beispiel daran, alte Vorstellungen über Bord zu werfen und seine Eifersucht abzustellen. Ich mochte ihn von Anfang an, denn man merkt ihm einfach nicht in seinem Wesen an, dass er reich ist. Zudem geht er super liebevoll mit seiner Familie um. Er ist mir einfach sofort sympathisch gewesen. Wenn ich allerdings Kritikpunkte äußern müsste, dann ist es seine Eifersucht und sein teilweise primitives Verhalten. Er will Willow unterwerfen. Damit kratzt er an der Schwelle zu einem Macho, der Frauen nicht als gleichgestellt betrachtet, sondern als Besitz. Tatsächlich aber hat die Autorin dies durch ihre Schreibart gut behoben. Er ist eifersüchtig, ja, aber er weiß es, er reflektiert sein Verhalten, lernt daraus und wenn er es doch mal übertreibt, kriegt er von Willow ordentlich Gegenwind. So hat man als Leser Hoffnung, dass es besser wird und verzeiht es ihm. Genauso ist es an Stellen, an denen er Willow Befehle gibt. Wenn er zu weit geht, sagt Willow ihm das, wenn sie will, entscheidet sie sich aber auch bewusst dafür, sie zu befolgen. So ist Willow für mich die perfekte Ergänzung zu Shaw gewesen. Sie kam nie als naives Dummchen daher, dass sich bevormunden lässt. Stattdessen fällt Shaw zurecht einfach oft mit seinem Verhalten auf die Nase.

„Sie ist alles, was ich sehe. Alles, was ich will. Und ich werde kein anderes Resultat akzeptieren als eine Zukunft mit der einzigen Frau, die mir je gezeigt hat, wie verloren ich all die Jahre ohne sie wirklich war.“

ALL OF ME – SHAW

Ich könnte jetzt noch ewig über dieses Geben und Nehmen, diese Feinfühligkeit schreiben, denn sie zieht sich durch die ganze Geschichte. Ich sage jetzt aber einfach: mir hat es sehr gefallen, wie die Autorin es gemacht hat. Ich war und bin begeistert und habe an dem Handlungsaufbau und der Entwicklung der Protagonisten nichts auszusetzen. Nach und nach löst Willow Geheimnisse auf, Shaw wird sich über die Beziehung bewusst, beide machen sich Gedanken, dann kommt viel Sex, vielleicht etwas zu viel am Ende. Ich hätte mir gewünscht, sie hätten noch etwas mehr miteinander geredet. Aber auch dies findet seine Begründung und bereitet schließlich den zweiten Band vor, der mit einem unheimlichen Cliffhänger eingeleitet wird. Ich hätte nie gedacht, dass es so endet. Ich sag nur: stellt euch nicht zu früh auf ein Happy End ein.

„Es muss erst ein ganz besonderes Mädchen kommen, um einem Jungen die Augen dafür zu öffnen, was direkt vor ihm steht, Willow. Aber wenn er es merkt, wird er auf Leben und Tod um sie kämpfen und nur für sie. Gib dich nicht zufrieden, bis du diesen Mann findest.“

ALL OF ME – C. J. BLACKWELL (WILLOWS VATER)
Fazit:
Dieses Buch hat mich komplett gefangen genommen. Die Autorin hat mich mit ihrem mitreißenden Schreibstil an jede Seite gebunden und mit ihrer Art, ihrem Feingefühl das Beste aus den Charakteren herausgeholt. Beide Protagonisten sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen und haben mich neugierig gemacht so wie die gesamte Geschichte. Die Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen zu einem Hintergrund, der der Geschichte eine angemessene Tiefe verleihen. Das Ende – der zweite Band kommt erst im Mai…
Kurzum: Ich habe jede Seite geliebt!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Liebesgeschichte mit was drum rum

Das Lied der Sonne
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Klappentext:
Lanea liebt ihr Leben. Sie genießt es, jeden Morgen mit den Stammesmitgliedern am feinen Sandstrand die Sonne zu begrüßen und mit ihrer besten Freundin, der Häuptlingstochter, unbeschwert ...

Klappentext:
Lanea liebt ihr Leben. Sie genießt es, jeden Morgen mit den Stammesmitgliedern am feinen Sandstrand die Sonne zu begrüßen und mit ihrer besten Freundin, der Häuptlingstochter, unbeschwert zu lachen. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Der zukünftige Großkönig des Reiches ruft zur Brautschau und Lanea soll als falsche Prinzessin an den Hof reisen. Ein Ort, an dem man ihr nicht nur mit Vorurteilen begegnet, sondern hinter jeder Ecke Intrigen und tödliche Verschwörungen lauern – und mittendrin Prinz Aaren, dessen sanftmütige braune Augen Laneas Herz bei jedem Blick zum Flattern bringen. Doch seine Liebe darf sie nicht für sich gewinnen…

Der Schreibstil:
Der Einstieg fiel mir nicht ganz leicht. Die Sätze erschienen mir zunächst recht abgehakt, da sich ihr Aufbau sehr ähnelte. Dadurch kam ich in keinen richtigen Lesefluss. Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt, allerdings ist es mir auch noch mehrmals im weiteren Verlauf des Buches aufgefallen. Es zog mich einfach nicht richtig in die Geschichte, die Gefühle wollten nicht so ganz rüberkommen und ich hatte beim Lesen eher das Gefühl, ich ließe mich gelangweilt durch die Geschichte treiben.

Meine Meinung:
Am Anfang war ich wegen des Schreibstils skeptisch, Lanea dagegen hat mir sehr gefallen. Sie schien mutig und selbstbewusst zu sein, vielleicht auch klug und nicht so zimperlich wie ihre Freundin Kanani. Das Heldinnen-Potential wäre eigentlich da gewesen. Leider kommt sie dann an den Hof und mutiert zu einem verliebten Etwas mit rosaroter Brille. Zwar stellt sie noch kluge Überlegungen an, allerdings sind diese nur in Relation klug. Der Handlungsverlauf schaukelt vor sich her. Alles läuft immer wieder überraschend glatt. Für Spannung sorgen dann plötzliche Ereignisse, die alles wieder umwerfen oder Lanea auf den Boden der Tatsachen zurückführen. Leider sind sie vorhersehbar und letztlich auch immer viel zu einfach gelöst worden. Ich hätte mir an vielen vielen Stellen gewünscht, dass alles mehr ineinander verstrickt worden wäre. Ein wenig mehr Fallen, unerwartete Ereignisse. Eben Dinge, die eine gute Fantasygeschichte so besonders machen, weil sie ein großartiges Konstrukt aufbauen. Das passiert hier allerdings nicht. Stattdessen steht Laneas Liebesbeziehung im Vordergrund. Ich war zu Anfang echt geschockt, wie schnell sie „verliebt“ ist. Da bekommt man den Prinzen Aaren mit den „leeren“ Augen vorgestellt, weiß nichts über ihn, ebenso wenig wie Lanea, und schon verliebt sie sich und man selbst als Leser soll ihn auch toll finden? Aber klar, kein Wunder, wenn er anfangs zu der weißen Seite gezählt wird. Schwarz bleibt schwarz und weiß eben weiß. Abweichungen kommen nicht vor und das ist wahrscheinlich schon ein SPOILER.
(Wenn wir hier schon über Spoiler reden, darf ich vielleicht anmerken, dass die Geschichte nicht selten einfach Lücken aufwies. Z.B. gibt es eine große Brautschau am Anfang. Der zukünftigen Großkönigin begegnet Lanea natürlich (und die ist natürlich auch noch durch und durch gut), aber ansonsten scheint keine im Schloss anwesend zu sein. Sehr unwahrscheinlich.)
Die Geschichte wird nur aus Laneas Perspektive erzählt. Somit erhalten wir noch nicht einmal auf diese Weise Einblick in Aaren. Ich fand ihn anfangs wirklich komisch und hätte die ganze Zeit über erwartet, dass da von ihm nochmal was kommt. Irgendetwas, dass erklären würde, warum man das ganze Buch hinweg so ein komisches Gefühl hat. Tatsächlich wird gegen Ende etwas angedeutet, aber das klärt Lanea ebenso schnell mit ihrer Liebesgeschichte. Der Fokus liegt ganz und gar auf dieser Liebe und dann fügen sich eben so manche Dinge auch hinsichtlich kitschiger Elemente. Ich konnte wirklich nicht fassen, wie einfach das alles funktioniert und wie sehr die Beziehung in den Vordergrund gerückt wird. Es gab da nämlich eigentlich noch so ein paar andere Dinge, die hätten geklärt werden müssen. Da wurde einfach zu viel angeschnitten und zu viel oberflächlich abgehandelt.
Die Autorin hat sich ihre Welt da einfach so gebogen, wie sie ihr gepasst hat und das merkt man auch. Generell war ich von der ganzen Welt etwas irritiert und konnte mich nicht ganz hineinfallen lassen. Anfangs liest man vom Paradies, im übertragenen Sinne, dann von Mangos, von Wechselbälgern usw. Da wurde meiner Meinung nach einiges vermischt und das hat es mir schwer gemacht, die Welt vollständig zu akzeptieren. Lieber mag ich es dann, wenn die Autoren sich entweder alles ausdenken oder es eben noch viel weitreichender an die Realität anlehnen.
Irritierend fand ich auch, dass wir zwar Laneas Volk vorgestellt bekommen und ich sie wirklich nicht als Wilde betiteln würde, am Hofe und auch sonst wird einem aber schon das Gefühl vermittelt, sie wären welche. Umso verwirrender dann, dass Lanea, die so frei aufgewachsen ist und nur wenig Unterricht in der Hinsicht hatte, sich am Hof sofort zu benehmen weiß. Es wirkte insgesamt alles nicht wirklich authentisch.

Fazit:
Leider enttäuschend für mich. Die Handlung war sehr einfach gehalten und konzentrierte sich sehr auf die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten. Dementsprechend fügt sich alles und das wirkte einfach komplett unrealistisch, vor allem, weil die Szenerie drumherum Potential für mehr geliefert hätte. Der Schreibstil war manchmal etwas holprig, durch Spannungselemente, die zwar etwas vorhersehbar waren und gekünselt wirkten, ließ sich das Buch aber dennoch einigermaßen gut lesen. Ich würde die Geschichte auf jeden Fall nicht unbedingt dem Genre Fantasy zuordnen. Dafür ist das Happy End der Protagonisten dann doch etwas zu steil zulaufend und hat dadurch keinen Platz mehr für die Fantasy gelassen.

2 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Ich will zurück! Absolutes Highlight!

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Der Klappentext von Cassardim:
Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, ...

Der Klappentext von Cassardim:
Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.

Der Schreibstil:
Julia Dippel schreibt spannungsgeladen, detailreich und genial. Alles greift ineinander, die Wortwahl der Protagonisten ist stets so gut gewählt, dass es genau das auslöst, was es soll. Zwischendurch baut sie immer mal wieder kleine technische Details ein, die Szenen besonders betonen. Ich bin durch die Seiten geflogen und hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Die Autorin hat es geschafft, mich immer mit gerade so vielen Informationen zu füttern, dass ich befriedigt war und gleichzeitig wieder neue Spannung aufkam. Und das bis zum Schluss!

Meine Meinung:
Auf der ersten Seite war ich skeptisch: ein sechzehnjähriges Mädchen. Hoffentlich wurde das nicht wieder so eine Teeniegeschichte. Aber zum Glück falsch gedacht. Seite zwei hat es geregelt und ab dann war ich der Geschichte total verfallen. Es fängt anfangs alles total normal an. Amaia ist eine tolle Protagonistin. Sie ist neugierig, selbstbewusst, durchsetzungsfähig und klug. Dadurch macht es unheimlich Spaß, sie zu begleiten. Der Anfang war sofort total aufregend, hat viele Fragen aufgeworfen, die die Protagonistin teilte, und viele Gefühle geschürt. Ich war begeistert und eigentlich schon zufrieden mit dem Maß an Unglaublichem. Dann lernen wir jedoch Cassardim kennen. Einen Ort, den die Autorin wunderbar beschreibt. Alles ist stimmig, ich konnte es mir super vorstellen und gerade die Wahl der dortigen Gepflogenheiten hat mir immer wieder bewusst gemacht, wie anders es dort ist, denn eigentlich fühlte ich mich gleich super wohl.
Ebenso war ich sofort in Noár verliebt. Wer glaubt, dass er einfach nur heiß und heldenmäßig daherkommt, der täuscht sich ganz gewaltig. Noár ist nur ein Beispiel dafür, wie undurchschaubar die meisten Personen in Cassardim sind. Es hat mich wirklich beeindruckt, wie die Autorin Intrigen, Halbwahrheiten und Geheimnisse miteinander verpflicht, die Personen alle so einzigartig und gewichtig schafft und in den Mittelpunkt Amaia stellt, die versucht Herrin der Lage zu werden. Da kam dann wieder durch, wie stark Amaia ist. Das hat mir wirklich sehr gefallen, da ich es zu schätzen wusste, dass die Hauptprotagonistin keinesfalls naiv ist und die meisten ihrer Taten wohlüberlegt sind. Dennoch wird natürlich nicht vergessen, dass auch sie Fehler machen kann und sich in einer komplett fremden Welt zurechtfinden muss. Das machte sie unheimlich authentisch und hat meine Sympathie zu ihr von Seite zu Seite noch mehr und mehr steigen lassen.
Die Handlung ist durchweg spannend. Noár und Amaia tragen einen großen Teil dazu bei, aber auch Cassardim selbst sorgt für Spannung. Ich habe es geliebt, mitzufiebern, Puzzleteile zu erhalten und am Ende zu sehen, wie alles ineinander griff. Dazu die Liebesgeschichte, die innerhalb Cassardims eine ganz andere Bedeutung erhält und für mich deshalb nicht so herbeifantasiert und banal rüberkam wie bei anderen Geschichten. Sie hat innerhalb der Handlung einfach genau den richtigen Platz eingenommen und war selbst eine Versinnbildlichung der Ungewissheit, durch die Amaia sich kämpfen muss.
Der Handlungsverlauf war für mich wirklich nicht vorhersehbar und durch seine Komplexität und den Blick aufs Detail überzeugt:)
Und für alle, die Angst vor dem Ende haben, schließlich kommt bald ein zweiter Band: die Welt ist genial, die Protas sind genial und ja, da sind noch ein paar ungeklärte Fragen, deshalb will man auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht. Aber es gibt keinen unerträglichen Cliffhänger, der einen dazu zwingt, mit dem Lesen dieses Buches auf die Erscheinung der nächsten Bände zu warten;)

Fazit:
Cassardim hat mich total verzaubert und geflasht. Ich bin voller Vergnügen durch die Seiten geflogen. Amaia als Hauptprotagonistin ist genial. Sie ist stark und dennoch menschlich und behält oft einen kühlen Kopf. Noár ist hinreißend aber auch unheimlich arrogant. Ihr werdet seinem Bann sofort verfallen. Der Handlungsverlauf zieht und zieht und zieht. So viele Details, Geschehnisse, die ineinander greifen, und Puzzleteile, die die Spannung konstant hoch halten. Ich konnte nicht aufhören und würde am liebsten sofort weiterlesen und das ohne Cliffhänger! Lasst euch in diese überwältigende Welt entführen!

5 von 5 Sterne von mir.

Liebe Grüße<3

PS: Ich habe mitbekommen, dass es einige als zu brutal empfanden. Das war bei mir nicht der Fall. Fakt: das Buch beinhaltet brutale Szenen. Das ist bei Fantasy, die nicht dem Jugendbuch angehört, so üblich und steht für mich für Authentizität. Schließlich befinden wir uns oft in Welten, die an das Mittelalter oder noch weiter zurück erinnern. Da ging es eben manchmal brutal zu. Dieses Buch stellt aber auf keinen Fall brutale Szenen besonders hervor und beschreibt sie so detailliert, dass es einen gruselt. Es ist Teil der Handlung.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Wir lesen von Teenieentwicklungen - der Rest bleibt leider oberflächlich

Verloren sind wir nur allein
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Der Schreibstil:
Mila Summers schreibt wirklich schön leicht und locker. Sie verbeißt sich in kein Thema, um uns dann seitenlang damit zu quälen, sondern fliegt elegant und in einem angemessenen Tempo ...


Der Schreibstil:
Mila Summers schreibt wirklich schön leicht und locker. Sie verbeißt sich in kein Thema, um uns dann seitenlang damit zu quälen, sondern fliegt elegant und in einem angemessenen Tempo durch die Seiten. So bereitete es mir keine Schwierigkeiten, das Buch zügig durchzulesen.

Meine Meinung:
Wenn man Sky vorgestellt bekommt, muss man erst einmal wieder in den Teenie-Modus verfallen, denn sie ist ein Teenie. Durch und durch. Da ist die Zickigkeit, die Sturheit und auch oft die Ungerechtigkeit gegenüber anderen in ihren Handlungen. Sky hat aber natürlich noch einen anderen Grund: sie hat ihren Vater verloren und wird ziemlich schnell danach entwurzelt. Gut fand ich, dass sie zwar darauf herumgeritten hat, der neuen Situation aber zumindest innerhalb der Schule schnell eine Chance gegeben hat. Nichts wäre lästiger gewesen als eine Protagonistin, die sich gegen alles und jeden sperrt. Erzähltechnisch jedoch hatte ich ein paar Probleme mit Sky. Trotz Handlungen und Gefühlsbeschreibungen konnte ich sie das ganze Buch hinweg nicht richtig zu fassen kriegen. Es manifestierte sich kein komplettes Bild in meinem Kopf. Stattdessen musste ich mir immer wieder ihre Macken gefallen lassen und habe mal mehr mal weniger geduldig darauf gewartet, dass sie zur Einsicht kommt. Ich erkläre mir diese Distanz vor allem dadurch, dass der Leser sie durch Jeff ziemlich schnell ganz anders beschrieben bekommt, als er selbst sie wahrnimmt. Hier müssen sich zwei Bilder der selben Figur übereinander legen und das gelingt leider nicht, denn auch Jeff bleibt etwas undurchsichtig. Er war mir anfangs wesentlich sympathischer, weil er sich wesentlich erwachsener verhalten hat. Im weiteren Verlauf der Handlung wurde dann klar, dass da ein ganz anderer hinter ihm steckt. Dies erfahren wir in zwei ganz kurzen Szenen. Leider wurde es zu schnell abgehandelt. Jeff ist das und deshalb sagt man das. So kam es rüber. Generell haben die beiden nur in diesen Szenen mal vernünftig miteinander gesprochen. Wo die Gefühle so plötzlich herkamen, war mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Nach der Hälfte des Buches kannten sich Sky und Jeff meiner Meinung nach noch nicht einmal. Zwar war die Erzählsituation über die Erwähnung von Gemeinsamkeiten immer sehr schön eingeleitet, aber letztlich blieb alles oberflächlich. Sky kam eher wie ein Roboter rüber, der dann genau das Richtige sagt, obwohl sie vorher nicht den Eindruck machte, als könne sie so etwas überhaupt verstehen. Da war viel gewollt, viel in Planung, aber nichts wurde richtig durchgezogen.

Auch vom Handlungsfluss her war es schwierig. Wie oben bereits erwähnt, wartet man die ganze Zeit auf DIE Wendung. Die Wendung, die alles irgendwie noch korrigiert. Nur dadurch kommt Spannung auf. Denn die Handlung selbst vermag dies nicht. Zu Anfang fand ich es noch ganz erfrischend, dass man Skys Geheimnis schon früh vollständig kennt. So begründet sie sich schließlich ja auch. Anders wäre Sky wohl nicht zu ertragen gewesen. Aber auch Jeffs Geschichte wurde dann unheimlich schnell abgehandelt und man fragte sich, was einem das Buch denn nun erzählen wollte. Dass Sky eine Teenagerin ist? Das wissen wir von Anfang an. Zum Glück kommt dann gegen Ende noch ein anderer Strang zu (für mich etwas zu spät aber naja). ACHTUNG SPOILER: Skys Mutter ist krank. Dadurch und durch Jeff schon vorneweg lernt Sky eine sehr wichtige Moral, die sie sich schön erarbeitet. Das hat es für mich tatsächlich noch ein wenig gerettet, auch wenn es vorhersehbar war und die Handlung es eigentlich nicht gebraucht hätte, wenn es vorher alles etwas besser ausgearbeitet worden wäre.

Das Ende lässt mich genauso verwirrt zurück wie schon die ganze Geschichte zuvor. Jeff scheint sich total verloren zu haben. Er passt sich an. Ich sehe da keinerlei erwachsenes Verhalten, wenn die beiden nicht über so etwas sprechen und auch für den Leser ist es nicht richtig fassbar, wenn das Happy End happy ist, weil es einfach passend gemacht wird.
Weiter war ich enttäuscht, dass die Nebenprotagonisten nicht mehr Platz bekommen haben. Wenn mal zeit dafür war, dann wurden Skys Freundinnen zu ihren Zwecken erwähnt. Da habe ich dann auch eine sehr schöne Entwicklung gesehen. Andeutungen hinsichtlich der Freundinnen, wurden aber nicht verfolgt und verliefen sich ins Leere. Das machte es, so unwichtig es auch erscheinen mag, für mich noch unvollständiger.
(Für alle, die das Buch gelesen haben und bei denen ich deshalb etwas konkreter sein kann: Es wird angedeutet, dass Kathleen auf Noah steht. Keine erwähnt es aber jemals. Realistisch bei Teenagermädchen?)

Fazit:
Das Buch hat mich leider enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist echt nicht schlecht und gut mich super durch das ganze Buch getragen, die Geschichte selbst blieb jedoch oberflächlich und nicht gut ausgearbeitet. An vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin sich mehr Zeit dafür genommen hätte. Es wurden keine Gefühle transportiert und auch die Hauptprotagonisten blieben schwach und waren nicht richtig zu fassen. Es gibt jetzt noch drei Sterne, weil einige „Teenieentwicklungen“ ganz gut gemacht waren. Aber das allein trägt leider keine Geschichte, die von mehr als dem handeln soll.

3 von 5 Sterne von mir. (Mit einem zugedrückten Auge)

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