Profilbild von Sioux

Sioux

Lesejury Star
offline

Sioux ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sioux über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

Endlich ein Band, der überzeugen konnte!

Broken Love
0

Als kleine Info: Broken Love ist der vierte Teil der „Sinners of Saint“-Reihe. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen, die Figuren kennen sich aber untereinander. Der vierte Teil ist noch einmal etwas ...

Als kleine Info: Broken Love ist der vierte Teil der „Sinners of Saint“-Reihe. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen, die Figuren kennen sich aber untereinander. Der vierte Teil ist noch einmal etwas weiter angeschnitten, weil der Hauptprotagonist kein Teil des anfänglichen Quartetts ist. Ich habe jetzt auch einfach einen Band übersprungen und hatte dennoch nicht das Gefühl, wesentlich etwas verpasst zu haben. Ich meine, dass die Protagonisten des Vorgängerbandes zusammenkommen, ist ja irgendwie klar, oder?

Der Klappentext:
Er holt sie zurück ins Leben.

Seit zwei Jahren versucht Jesse Carter vor allem eines: zu vergessen. Doch das ist nicht so leicht, wenn einen der eigene Körper täglich daran erinnert, was geschehen ist. Nur ein einziges Mal in der Woche verlässt sie das Haus, nämlich um an einem Treffen mit anderen verletzten Athleten teilzunehmen. Dort trifft sie auf den berühmten Sportler Roman „Bane“ Protsenko. Jesse fühlt sich augenblicklich zu dem geheimnisvollen Mann hingezogen. Doch sie merkt schnell, dass auch er eine dunkle Vergangenheit zu verbergen versucht.

Der Schreibstil:
In diesem Band war ich das erste Mal vom Schreibstil der Autorin angetan. Das beweist, dass die Holprigkeiten zuvor einfach auch oft an den Geschichten selbst gelegen haben. So kann ich hier jetzt sagen, dass das Buch sich wunderbar flüssig lesen ließ. Es war spannend, die Charaktere bekamen viel Tiefe und Persönlichkeit und man wurde richtig in die Geschichte hineingezogen. Die nicht so schönen Behauptungen und Beschreibungen, die mir in den vorherigen Bänden einfach vorgesetzt wurden, blieben hier aus. So konnte ich mir selbst eine Meinung bilden und Bane und Jesse vollstens kennenlernen.

Die Charaktere:
Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich die Charaktere in diesem Buch mochte. Am liebsten natürlich die beiden Hauptprotagonisten Jesse und Roman/„Bane“.
Jesse war so wunderbar in sich vertieft. Sie wusste genau, wer sie ist, wer sie war und wie sie auf andere wirkt. Das hat sie mir irgendwie sympathisch gemacht, weil ich immerzu Hoffnung in ihr sah. Sie unterscheidet und das macht es letztlich aus. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie eine atemberaubende Entwicklung hinlegt und immer mehr auftaut. Noch dazu ist sie unheimlich stark. Ich weiß nicht, was ich an ihrer Stelle gemacht hätte, aber sie wird im Laufe der Geschichte immer mehr zu sich selbst und findet ihren Sinn für Gerechtigkeit. Gleichzeitig gibt sie den Menschen eine Chance, ist nicht verbittert, sondern kämpft, und teilt noch das letzte Fitzelchen Freude in sich mit anderen. Jesse ist mir beim Lesen des Buches wirklich ans Herz gewachsen und ich bin froh, sie kennengelernt zu haben.
Noch besser fand ich Roman. (Nach dem Buch könntet ihr ihn auch nicht mehr Bane nennen.) Auch er entblößt sich während der Geschichte bis aufs Fleisch. Er kehrt sein Innerstes nach Außen und wird immer mehr zu sich selbst. Bei ihm geschieht das auf ganz andere Weise, aber ich fand es wunderbar mitzuerleben. Auch wenn hier ein wenig das Klischee des Bad Boys mit weichem Kern, der letztlich weichgekocht wird, bedient wird, so bleibt er sich doch stets selbst treu. Er verändert sich, ja, aber seine Persönlichkeit bleibt. So schafft er es Jesse aufzutauen und die beiden werden zu einem Paar, dass sich streiten, sich auslachen, sich triezen kann und trotzdem steht tiefste Liebe zwischen ihnen. Roman ist einfach ein toller Kerl und versucht immer das Richtige zu tun. Anfangs wusste man das nicht. Ich war geradezu skeptisch. Einen solchen Hauptprotagonisten hatte ich auch noch nicht so recht kennengelernt, aber Roman bekommt alles unter einen Hut, trifft die richtigen Entscheidungen. Lernt ihn einfach kennen:)

Zur Geschichte allgemein:
Ich hatte ja wieder etwas nach dem Motto: überaus böser Kerl trifft auf unschuldiges Mädchen und stellt düstere Sachen mit ihr an und dann fügt sich irgendwie alles, weil der Typ sich auch verliebt und letztlich zu Kreuze kriecht – erwartet. Den bösen Kerl gibt es auch in gewisser Weise. Roman ist kein vorbildlicher Bürger, trotzdem ist er eine Art Vorzeigesohn und definitiv jemand, der weiß, wo die Grenzen sind. Im Gegensatz zu den Typen aus den ersten drei Bänden, ist er nicht stinkreich und hat die Allüren von Privilegierten. Stattdessen beruht seine Härte und sein Auftreten einzig auf seinen Lebensumständen.
Auch Jesse ist keineswegs das arme, unschuldige Mädchen. Sie weiß, was sie will und trifft auf einer Höhe auf Roman. So hat die Geschichte schon einmal einen ganz anderen Ausgangspunkt, den ich sehr begrüßt habe.
Und dann nimmt sie Geschichte Fahrt auf… Es gibt ein Geheimnis, jede Menge Spannung, Gefühle, Leidenschaft, alles was man sich wünscht. Dazu noch Tiefe und sogar einen Mehrwert. Das Buch vermittelt nämlich Moral und spricht ein wichtiges Thema an. Es geht um Vergewaltigung und obwohl ich als Nicht-Betroffene nicht wirklich darüber urteilen kann, wie realistisch die Erzählung an dieser Stelle ist, so fand ich es dennoch sehr authentisch und richtig dargestellt. Es klärt sich genau an dem Punkt, an dem Jesse und auch der Leser dafür bereit sind und so finde ich, dass die Autorin das wirklich schön dargestellt hat. Die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit des Themas wird nie untergraben, sondern im Gegenteil betont und die Figuren tragen ihren Teil zum Ausgang der Geschichte bei.
Ich wüsste ehrlich nicht, was man hätte besser machen können. Besonders positiv betonen möchte ich dann nur noch, dass, das Thema mal ausgelassen, der Ablauf der Geschichte wirklich angenehm war. Die anderen Bücher nahmen zum Ende hin eine komische Richtung ein und wurden mir dann etwas lang. Hier aber ist die Liebe wirklich zu spüren und auf einmal läuft es. Ich würde sagen, da war das Gefühl richtig:)

Fazit:
Eine wunderbare Geschichte, die sich super gut lesen lässt, wirklich tolle Protagonisten vorstellt und eine wichtige Botschaft vermittelt. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich kann es nur empfehlen. (Auch denen, denen die anderen Bände vielleicht auch nicht so gut gefallen haben).

5 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 26.07.2019

In einem Rutsch durchgelesen

ENDGAME Buch 2
0

Klappentext:
Gabriel Miller fegte wie ein Sturm in mein Leben und nahm mir alles. Meine Familie. Meine Unschuld. Mein Zuhause.
Er glaubt, er hat mich geschlagen. Er glaubt, er hat gewonnen.
Doch er hat ...

Klappentext:
Gabriel Miller fegte wie ein Sturm in mein Leben und nahm mir alles. Meine Familie. Meine Unschuld. Mein Zuhause.
Er glaubt, er hat mich geschlagen. Er glaubt, er hat gewonnen.
Doch er hat nicht bedacht, dass in einem Schachspiel jeder Bauer die Chance hat, eine Dame zu werden …

Meine Meinung:
Ich kam super gut in das Buch hinein. Zu Anfang wurde immer mal wieder wiederholend etwas erwähnt, sodass einem auch im vorherigen Band Geschehenes wieder in Erinnerung gerufen wurde. Für mich, die die Bücher so unmittelbar hintereinander gelesen hat, war das aber natürlich nicht so ganz nötig:)
Der Handlungsverlauf war wie eh und je total spannend. Gabriel ist das große Geheimnis, das keiner ganz durchschauen kann. Jetzt kommen aber noch andere Verzweigungen dazu, die Averys Vergangenheit zu einem großen Rätsel werden lassen. Dadurch wird die Beziehung zwischen ihr und Gabriel nochmal auf eine ganz andere Ebene gehoben und bekommt somit mehr Seiten.
Zudem finden die Nebencharaktere mehr Platz, sodass man sie und dadurch auch Avery und Gabriel noch besser kennen lernt, denn die Interaktion zwischen ihnen ist eine ganz andere.
An einer Stelle im Buch hatte ich das Gefühl, dass der erste Teil ein wenig was vorweggenommen hat, was dann in diesem Band wieder unentdeckt war. Vielleicht habe ich das aber auch nur falsch gelesen. Ansonsten ist der Handlungsverlauf nämlich total logisch und noch spannender, als zuvor. Sogar ein bisschen Action taucht auf.
Die Charaktere haben mir wieder sehr gut gefallen. Avery wird noch ein bisschen stärker, lernt aus ihren Erfahrungen und Gabriel öffnet sich mehr und mehr. Dadurch bekommt auch ihre Beziehung mehr Tiefe.
Das passt zu dem weiterhin sehr interessanten Schreibstil, der viele von Averys Gedanken entblößt und die Handlung mehr und mehr zu einem Spiel werden lässt. Nicht nur Metaphern und der Vergleich zur griechischen Mythologie (im ersten Band war es der Minothaurus, hier sind es Helena und Paris in der Schlacht um Troja), sondern besonders die ständige Vergegenwärtigung des Schachspielens, zieht den Leser in die Geschichte und lässt ihn sich mehr und mehr gespalten fühlen. Als Leser war ich mir selbst oft nicht sicher, ob ich das tun würde, ob ich so gehandelt hätte, ob ich dem nachgeben sollte. Es wird mit dem Leser gespielt und so kann er noch besser die Gefühle nachempfinden, die auch Avery begleiten.
Das Ende war dann wieder grandios. Kein richtiger Cliffhänger, aber doch so, dass man weiterlesen möchte, denn tatsächlich bekommt dieser Roman immer mehr Thriller-Elemente und die verwandeln die Spannung noch wieder in eine andere.

Fazit:
Ein grandioser zweiter Band. Noch besser als der erste, meiner Meinung nach. Das Buch lässt sich super schnell lesen, die Spannung verteilt sich so umfassend, dass man immer mehr wissen will. Avery als starke Hauptcharakterin gefällt mir super gut und der spielerische Schreibstil der Autorin ist mal etwas ganz anderes.
Erinnert ihr euch an die Szene in Harry Potter, als Ron in der Kammer des Schreckens Schach spielt? Tja, die Spannung die man dort empfindet, die Gänsehaut, die einen überkommt, die findet man in diesem Buch zuhauf:)

5 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Tolles Sommerbuch!

First Comes Love
0

Der Klappentext:
Gray ist ein cooler Typ. Er läuft nur mit seinem iPod auf den Ohren rum und interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie sprüht ...

Der Klappentext:
Gray ist ein cooler Typ. Er läuft nur mit seinem iPod auf den Ohren rum und interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie sprüht vor Energie, steckt voller Ideen und vor allem will sie aus jedem Tag etwas Besonderes machen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – und doch bemerken sie einander, lernen sich kennen, freunden sich an und verlieben sich schließlich ineinander. In Dylans klapprigem Auto erkunden sie die Wüste in der Sommerhitze, sie schreiben eine Ode auf einen Kaktus und adoptieren einen zotteligen Hund.
Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende. Gray winkt ein Sportstipendium an einem weit entfernten College. Und auch Dylan hat Pläne: Sie will die Welt sehen und weiter jeden Tag wie ein Wunder erleben. Die beiden erleben, wie leicht es ist, sich zu verlieben – und wie viel schwerer es sein kann, sich zu verzeihen und wiederzufinden, wenn man sich einmal verloren hat.

Der Schreibstil:
Das Buch lässt sich super locker leicht lesen. Es wird nicht viel drum herum geredet. Trotzdem enthält es viele philosophische Gedanken, die verfolgt und ausdiskutiert werden. Ein bisschen ungewöhnlich fand ich, dass oft zum Ende des Kapitels hin nur noch gesagt wurde, was gesagt wurde. Klingt komisch, bedeutet aber, dass einfach nicht alles über wörtliche Rede mit dem Leser geteilt wird. Zudem gibt es viele metaphorische Beschreibungen.
Hauptsächlich wird aus der Perspektive von Gray erzählt, sodass Dylan lange ein Geheimnis bleibt.

Die Charaktere:
Zuerst lernt der Leser Gray kennen. Gray, der nichts vom Leben erwartet, in einer seltsamen Lethargie gefangen ist und sich sehr schnell und sehr vorurteilsbehaftet eine Meinung über andere Bildung. Für jeden hat er seine eigene Schublade. Nur für Dylan nicht. Sie trägt weite Hosen, das passt zu ihrem mageren Körper. Oder ist der nicht doch schön? Dylan ist eher das Gegenteil von ihm. Sie denkt nicht so viel nach, nutzt den Moment, lebt in den Tag hinein. Ich mochte ihre unkomplizierte Art, habe aber auch Gray lieben gelernt. Er geht etwas überlegter an Dinge heran und hat Gründe für seine Zurückgezogenheit. Es war schön die beiden zusammen zu erleben. Beide geben so viel her. Sie haben ihre Ängste und Träume, wissen um die Realität, aber auch um das Besondere.
An Grays harte Einstellung gegenüber anderen Menschen musste ich mich erst gewöhnen, aber letztlich ist Dylan da und es passt irgendwie:)

Zur Geschichte allgemein:
Anfangs wusste ich nicht so ganz, wo das Ganze hinführen sollte. Klar, Gray und Dylan sind ziemlich unterschiedliche Charaktere, aber wie inszeniert man zwischen ihnen eine realistische Liebesbeziehung? Im Laufe der Geschichte habe ich dann gemerkt, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden gar nicht das Wichtigste für die Handlung ist. Die passiert nämlich eher in einem Nebenstrang.
Das, was die Geschichte wirklich vermitteln will und das, was Dylan und Gray für sich selbst entdecken, sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben (jedenfalls aus ihrer Sicht). So leben die beiden völlig frei. Jeden Tag geschieht was Neues, Aufregendes. Mit neuen Bildern für den Leser und Dylan als geheimnisvollen Pol, der sich nicht gänzlich durchschauen lässt.
Die Gedanken der beiden werden zu einem großen Teil des Inhalts. So beinhaltet das Buch nicht die typische Tiefe, denn es geht nicht all zu sehr um Gefühle, stattdessen gehen die beiden auf einen Seelenroadtrip.
So blieb alles aufregend, neu. Eine regelrechte Erkundungsreise, die der Leser miterleben durfte.
Ganz realistisch war es vielleicht nicht, dennoch war das Ende sehr vielversprechend.
Ich hätte mir nur gewünscht, dass man noch etwas mehr über Dylan erfährt, etwas tiefer in sie eindringt. Gray habe ich verstanden, bei Dylan konnte ich nur vermuten.
Aber es wird ja anscheinend noch einen weiteren Band geben:)

Fazit:
Das Buch hat zwar einige Schwächen, was die Tiefe betrifft, aber es ist auf jeden Fall eine aufregende Sommergeschichte mit vielen weitertragenden Gedanken. Der wichtigste ist wohl, dass man Liebe und Freude an alle weitergeben sollte. Egal, ob man jemanden kennt, oder nicht.
Ich mochte den Schreibstil, die unterschiedlichen Charaktere und die originellen Themen, die besprochen wurden. Eine sehr schöne Geschichte für einen kleinen Ausflug:)

4 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Sehr spannend, emotional, sexy

ENDGAME Buch 1
0

Hier einmal für euch der Klappentext:
Das Schicksal riss meinen Vater mit kalter Grausamkeit in den Abgrund. Er verlor alles: sein Geld, seinen Ruf und seine Gesundheit. Ohne die teure medizinische Betreuung ...

Hier einmal für euch der Klappentext:
Das Schicksal riss meinen Vater mit kalter Grausamkeit in den Abgrund. Er verlor alles: sein Geld, seinen Ruf und seine Gesundheit. Ohne die teure medizinische Betreuung erwartete ihn der Tod.
Doch ich war gewillt, alles zu tun, um ihn zu retten. Und deshalb, verzweifelt wie ich war, betrat ich den Herrenclub.
Dort begegnete ich Gabriel Miller. Dieser gefährliche Mann liebte es, mich leiden zu sehen. Er sah, dass ich etwas besaß, das für einige Männer von Wert war: meine Jungfräulichkeit …

Klingt schon mal krass oder?

Der Schreibstil:
Oh Gott ich liebe ihn! Von der ersten Seite an war ich total gefesselt und konnte gar nicht mehr aufhören, zu lesen. Die Autorin schreibt wunderbar gedankentragend. Dass heißt bei mir so viel wie: Viel spielt sich in den Gedanken der Figuren ab. In diesem Falle sind das die von Avery, aus deren Perspektive erzählt wird. Emotional, mit viel Wortgewandtheit, Spannung und spielerisch liest man von dieser tollen Hauptprotagonistin. Dazu nutzt die Autorin viele Metaphern, die den Schreibstil an die Geschichte anpassen. Es ist ein Spiel, ein Match, ein Hin und Her, bis zur Aufgabe oder – zum Gewinn.
Ich fand ihn ganz wunderbar:)

Die Charaktere:
Avery ist Hauptprotagonistin und Fixpunkt der Geschichte. Ziemlich plötzlich musste sie in der Realität Fuß fassen und das merkt man auch. Avery ist keine, die blind umherrennt und sich alles schön redet. Sie ist realistisch und zupackend. Sie weiß, was sie tun muss und dann zieht sie es auch durch. Das mochte ich an ihr, ebenso wie ihr starkes Bewusstsein. Sie macht sich viele Gedanken, überlegt logisch und strategisch, weiß, worauf sie sich einlässt. Die Vernunft sitzt immer auf ihrer einen Schulter. Auf der anderen… da ist der kleine Teufel, den Gabriel heraufbeschworen hat. Zwischen diesen beiden Seiten schwankt sie hin und her, bleibt aber überlegend und mit ihren Überlegungen am Boden der Tatsachen. Ich fand es super, dass mit- und nachvollziehen zu können. So kam nie plötzlich eine Situation, in der ich mich stutzig fragte, warum zum Teufel sie das nun tun. Das nimmt ihr die typische Naivität, die man bei so vielen Protagonistinnen findet. Stattdessen ist lässt sich ihr Verhalten durch Unerfahrenheit und ihre verzwickte Situation erklären.

Gabriel, oh Gabriel (Smiley mit Herzaugen)! Ich liebe ihn. Auch, wenn man nichts von seinen Gedanken direkt erfährt, so lässt er selbst dennoch manchmal etwas durchblicken. Ähnlich wie bei Avery sitzen auch bei ihm zwei Stupsis auf den Schultern. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher wie diese beiden genau zu definieren sind. Trotzdem merkt man, wie diese beiden Seiten miteinander ringen. Einerseits ist er der starke, unnachgiebige, gefährliche Geschäftsmann, der vielleicht auf Rache aus ist… andererseits sagt er manchmal Dinge zu Avery…, die auch sie rätseln lassen, was es mit ihm auf sich hat. Wie Avery auch (was ich übrigens an ihr wieder sehr gut finde), habe ich schon meine Theorie, was er verbirgt, aber im Großen und Großen bleibt er geheimnisvoll. Und gut aussehend… mit schönen Augen… Gentlemanlike… mit Tiefe… mit Gefühlen… mit einer guten Seele?…
Ich bin schon so gespannt darauf, mehr von ihm zu erfahren:)

Zur Geschichte allgemein:
Von der ersten Seite an war ich komplett in der Geschichte drin. Die ganze Handlung spielt mit einer unheimlich prickelnden Spannung. Einerseits fiebert man mit, ist gespannt, was Gabriel, was Avery macht. Ganz einfach die Zukunftsspannung. Was passiert? Dann ist da aber noch diese Spannung, die entsteht, weil teilweise Sachen erwähnt und gemacht werden, die für uns Leser vielleicht als total ungewöhnlich, gefährlich oder nur in unseren dunkelsten Träumen realistisch erscheinen. Diese Spannung bewirkt, dass man auch als Leser nicht zwischen zwei Seiten steht und nicht weiß, was man davon halten soll. Finde ich das gut? Abstoßend? Warum klingt es dann trotzdem so gut? Die Autorin spielt hier sowohl mit den Figuren als auch mit dem Leser und lässt Letzteren so mitfühlen, als täte er selbst etwas Verbotenes. Erfüllt sich vielleicht seine dunkelsten Träume.
Ansonsten geht die Geschichte in guten Tempo voran, es wird nicht auf der Stelle getreten, alles ist logisch und nachvollziehbar, die Charaktere bekamen allesamt Farbe, keiner war nur ein Hintergrundgeräusch, und der Leser bekommt letztlich das, was er will, und trotzdem bleibt noch genug Freiraum, um auch die Spannung auf den nächsten Teil hoch zu halten.

Fazit:
Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Emotionen und Gedanken der Protagonistin waren super nachvollziehbar und haben die Geschichte sehr aufregend gemacht. Alles lässt sich super flüssig und leicht lesen. Durch die Spannung kann man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und es beinhaltet genau die richtige Menge Faszination und Verliebtheit, die der Leser braucht, um mit den Figuren mitzufiebern.
Eine totale Empfehlung von mir und definitiv ein Buch, das jeder lesen kann, der in Dark Romance hineinschnuppern will.

5 von 5 Sterne gibt es von mir.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Gut für Zwischendurch

The Offer
0

Klappentext:
Nicole ist stolze alleinerziehende Mutter einer Fünfjährigen und verlässt sich schon lange nicht mehr auf Männer. Doch als sie ihre Wohnung verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, als dem ...

Klappentext:
Nicole ist stolze alleinerziehende Mutter einer Fünfjährigen und verlässt sich schon lange nicht mehr auf Männer. Doch als sie ihre Wohnung verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, als dem wohlhabenden Bram McGregor zu vertrauen und in eines seiner Apartments zu ziehen. Der Haken an der Sache: Der schottische Bad Boy wohnt gleich nebenan und macht ihr das Leben ziemlich schwer. Doch gerade seiner störrischen und mysteriösen Art kann sich Nicole nicht entziehen…

Der Schreibstil:
Am Anfang fiel es mir ein wenig schwer in den Schreibstil hineinzufinden. Es wirkte ein wenig abgehackt, teilweise waren die Zeiten verwirrend, am Anfang wird noch viel gelabert und ganz allgemein hätte ich mir manchmal ein paar Andeutungen anstatt Behauptungen mehr gewünscht. Zudem kamen mir zu wenige Gefühle rüber. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass man als Leser noch mehr mitfühlen darf.
Das klingt alles erst einmal ziemlich negativ, es ist aber gar nicht so schlimm. Das Buch lässt sich flüssig lesen, es hat durchaus Phasen, in denen man es nicht weglegen will und mir hat es sehr gefallen, wie die Geschichte angegangen wurde.

Die Charaktere:
Was Nicola angeht war ich ehrlich gesagt stellenweise immer wieder verwirrt. Einerseits ist sie mit Reichtum aufgewachsen und konnte sich teure Modestücke leisten, andererseits dreht sie aber auch jeden Cent um und gibt ihr Bestes, um ihre Tochter versorgen zu können. Das fand ich sehr beeindruckend, weil es doch ein gewaltiger Sprung ist. Innerhalb ihres Charakters jedoch konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wie sich diese beiden Seiten vereinigen lassen. Vor allem, weil beide immer wieder durchscheinen. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Ansonsten fand ich Nicola wirklich toll. Sie kümmert sich liebevoll um ihre Tochter und kämpft wie eine Bärin für sie. Gleichzeitig schafft sie es, ihre Freunde nicht zu vernachlässigen, zu arbeiten und vor allem, sich immer wieder aufzurappeln. Erst nach ihrer Scheidung, dann nach dem Jobverlust und schließlich noch Avas Krankheit. Das zeigt, wie stark Nicola ist. Super konstant bleibt sie dabei trotz Liebesgeschichte und allem drum und dran in ihrer Mutter, was ich sehr schön, weil realistisch fand.

Bram, tja Bram versucht sich wirklich. Bei ihm konnte man eine super Entwicklung mitverfolgen. Er arbeitet an sich und zeigt in diesem Buch sowohl seine besten als auch seine schlechtesten Seiten. So gesehen hat er mir sehr gefallen.
Mein einziger Kritikpunkt: zu Anfang hat er irgendwann mal einen Teil übersprungen, denn ich hatte die gesamte Geschichte über das Gefühl, ihn nicht vollständig zu kennen. Es gab so viele Meinungen über ihn, so viel, was er über sich gesagt hat, aber ich habe in seinen Taten nicht alles finden können und musste mich dann von dem Eindruck anderer von ihm überzeugen lassen. Das war aber nur ein Gefühl, denn jetzt am Ende war er vollständig.

Zur Geschichte allgemein:
Anfangs war ich wenig überzeugt von der Geschichte, denn es fing sehr klischeebehaftet an und dann wurde da auch noch von sexueller Spannung geredet, von der ich aber nichts spüren konnte.
Ansonsten fand ich den Aufbau recht spannend und süß. Nicola bleibt in ihrer Rolle als Mutter und vernachlässigt die auch nicht für ihre Beziehung zu Bram. Ihr Leben läuft und war gut nachvollziehbar. Bei Bram weiß ich jetzt noch nicht genau, wie er sein Geld verdienen will. So war es mir innerhalb der Handlung auch ein wenig unverständlich, dass er zwar Geld ausgeben kann (und zwar nicht gerade wenig), gleichzeitig aber irgendwie nichts verdient und auch nur bei irgendwelchen Sitzungen zugegen ist, die nie erfolgreich sind…
Die Beziehung zwischen Ava und Nicola und später auch zu Bram fand ich wirklich süß erzählt. Es waren immer wieder wirklich tolle, erfrischende Szenen mit ihr.
Vom Aufbau her war ich auf jeden Fall von Nicolas Taten begeistert. Sie findet wirklich wieder zu neuem Mut und fasst Fuß in ihrem neuen Leben. Die Liebesgeschichte zwischen Bram und ihr fand ich okay. Mir wäre es noch lieber gewesen, wenn sie noch ein wenig mehr miteinander geredet hätten. Zumindest ein Date hätten sie ja vielleicht ganz züchtig verbringen können… Dadurch blieben die beiden leider irgendwie auf einem Level, während die Geschichte in allen anderen Bereichen fortschritt.

Fazit:
Ein gutes Buch für Zwischendurch, das eine wirklich schöne Geschichte mit einer alleinerziehenden Mutter erzählt, denn die kleine Ava gerät nie in den Hintergrund. Das fand ich schön, weil es einfach realistisch wirkte.
Ein paar Schwächen waren da, aber die sind zu verschmerzen. Mir hätte es gefallen, wenn die Liebesbeziehung noch etwas tiefer (durch einfaches Reden) geworden wäre.

4 von 5 Sterne von mir.