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Veröffentlicht am 04.06.2019

Von zweiten Chancen und erster Liebe

The One Right Man (Love and Order 2)
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So, da sind wir also schon beim zweiten Teil der „Love and Order“-Reihe des Autorenduos.

Der erste Teil der Reihe hat mir ja schon sehr gut gefallen. Das Konzept der Autorinnen scheint aufzugehen: Man ...

So, da sind wir also schon beim zweiten Teil der „Love and Order“-Reihe des Autorenduos.

Der erste Teil der Reihe hat mir ja schon sehr gut gefallen. Das Konzept der Autorinnen scheint aufzugehen: Man nehme eine geschiedene Frau und bringe sie mit dem unvorstellbarsten Typen zusammen. Das alles geschieht jedoch in einem sehr realistischen Rahmen und so trifft in diesem Band Chelsea (geschiedene Frau) auf Dean, ihren Ex-Ehemann (unvorstellbarerer Typ).

Hier der ganze Klappentext:

Ich hätte gerne einen netten, zuverlässigen, respektablen Mann. Aber nett, zuverlässig und respektabel ist total L-A-N-G-W-E-I-L-I-G. Mir ist klar, ich stehe auf Bad Boys. Ich habe die anderen Geschmacksrichtungen versucht, aber es gibt nichts Besseres als einen Mann, der sich nimmt, was er will, ohne sich dafür zu entschuldigen. Als ob mein Liebesleben nicht schon dramatisch genug wäre, steht plötzlich Dean Bennett wieder vor mir und glaubt, er könne mich mit seinem Charme zurückgewinnen. Er mag sich äußerlich verändert haben, aber unter seinem teuren Anzug ist er immer noch derselbe dreiste, arrogante, wichtigtuerische Kerl, der sich nur um sich selbst schert. Aber ich bin nicht mehr das naive Mädchen von früher. Deshalb ignoriere ich die Tatsache, dass sein Blick meine Knie weich werden lässt.

Das Problem? Er ist nicht nur ein Exfreund, er ist mein Exmann.

Schreibstil:

Ich kann wahrlich nicht meckern. Das Buch lässt sich super flüssig lesen. Wenn man die Zeit hat, ist es also in einem Rutsch lesbar:) Die Autorinnen schaffen es hier gemeinsam zu agieren, man merkt keine Sprünge, keine Ungereimtheiten im Schreibstil. Stattdessen lassen sie tiefe Emotionen und so einige Momente zum Lächeln entstehen.

Die Charaktere:

Chelsea: Chelsea hat mir von Anfang an, eigentlich schon im letzten Buch, richtig gut gefallen. Ich konnte mich super in ihre Art einfühlen. Endlich mal eine, die ganz direkt nach einem Bad Boy sucht und auch zugibt, dass sie solch einen braucht, weil ihr anderes zu langweilig ist. Zu ihr passt aber auch einfach kein Good Guy, denn Chelsea kann austeilen, weiß, was sie will – kurzum: sie ist eine starke Frau. Dann jedoch kommt da Dean und schon wie in ihrer Vergangenheit geht auf einmal alles flöten, was sie sich so lange eingeredet hat. Wie das eben so ist, wenn es um die Liebe geht. Obwohl es also alles ganz anders abläuft, als Chelsea es eigentlich geplant hat, bleibt sie sich dennoch immer treu. Das hat mir sehr gefallen und sie mir noch sympathischer erscheinen lassen.

Dean: Dean fand ich von Anfang an sehr interessant. Die Autorinnen haben es bei ihm geschafft, die Meinung, die sich der Leser bildet und die, die Chelsea von ihm hat, die ja viel mehr über ihn weiß, sinnvoll zusammenzubringen. Für mich hat es super gepasst. So lernt man Dean als den selbstbewussten, sexy Anwalt kennen, der Chelsea unbedingt wiederhaben möchte. Langsam erfährt man jedoch immer mehr von ihm. Sachen aus der Vergangenheit, aus dem Umgang mi Chelsea, wie ernst er es meint und von Chelsea selbst schließlich seine guten und schlechten Seiten, von denen sie fairerweise stets beide hinzuzieht. Dean erweitert sich also ständig und war er für mich anfangs einfach nur ein heißer Kerl, entwickelt er sich immer mehr zu einem, den man festhalten muss. Es war nicht schwer, sich in ihn zu verlieben.

Auch die beiden anderen Mädels kamen wieder vor. So erfährt man auch noch was über Reed und Victoria, die im ersten Band zueinander gefunden haben, und natürlich Hannah, der der nächste Band gewidmet sein wird. Was sie betrifft bin ich schon sehr gespannt. Ihr Silberfuchs scheint nochmal ein ganz anderer unvorstellbarer Typ zu sein, als Dean und Reed es sind…

Zur Geschichte allgemein:

Da die Handlung im Prinzip recht einfach aufgebaut wird, kann ich hier jetzt nicht so viel dazu sagen, bis auf, dass sich alles super schön, logisch und authentisch zusammenfügt und durchweg Spannung aufweist. Was aber der eigentliche Schwerpunkt dieses Buche ist, ist die Beziehung zwischen Dean und Chelsea, die nach und nach entsteht. Anfangs war ich etwas skeptisch und hatte ehrlich gesagt auch Angst, dass Chelsea die Sache etwas zu naiv angeht, das war aber überhaupt nicht der Fall. Stattdessen beweist Dean auf jeder Seite mehr, was er an Chelsea findet und wie tief seine Gefühle gehen. Er meint es ernst und das spürt auch der Leser. So ist es letztlich Chelsea auf die es ankommt und die vernünftigerweise zunächst skeptisch ist. Die Vergangenheit kommt wieder hoch und auch, wenn es mir manchmal schien, als hätten sie immer noch ein vergangenes Problem in ihrem Zauberhut, so haben sie doch alles sinnvoll und völlig ausreichend aufgearbeitet. Ich bin mit einem durchweg guten Gefühl aus der Geschichte gegangen. Es blieb nichts offen, nichts ging zu schnell, nichts erschien mir an den Haaren herbeigezogen (was ich im ersten Band ein bisschen kritisiert hatte). Rundum war ich also sehr zufrieden.

Fazit:
Ein rundum schönes Buch, das beweist, das zweite Chancen im Leben gegeben werden dürfen. Niemals hätte ich gedacht, dass das mit dem Ex-Mann authentisch und nachvollziehbar rübergebracht werden kann. Die Autorinnen haben es geschafft und ein Buch voller schöner Momente, liebenswerter Charaktere und einer spannenden Liebesgeschichte geschrieben. Her mit dem nächsten Band!

5 von 5 Sterne von mir:)

Veröffentlicht am 04.06.2019

Gelungenes Finale der Reihe!

The One Real Man (Love and Order 3)
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Heute kommen wir zu dem finalen Band einer dreiteiligen Reihe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Es handelt sich um die Love and Order-Reihe des Autorenduos Piper Rayne. Im ersten Band lernt man alle ...

Heute kommen wir zu dem finalen Band einer dreiteiligen Reihe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Es handelt sich um die Love and Order-Reihe des Autorenduos Piper Rayne. Im ersten Band lernt man alle drei Protagonistin kennen und lieben. Jede erzählt in ihrem Band ihre eigene Geschichte. Dabei haben sie etwas gemeinsam: Sie waren alle schon einmal verheiratet. So stürzen sie sich nicht ganz so schnell und naiv in die nächste Beziehung, wie so manch andere und die Kerle müssen wirklich hart arbeiten, um sie für sich zu gewinnen. Dabei kommen dann die wirklich wesentlichen Dinge einer Beziehung zwischen zwei Menschen ans Licht und am Ende ist es keine Traumwelt, in der alles passiert ist, sondern das reale Leben. (Anmerkung hier: Natürlich ist es trotzdem Fiktion und keine Frau sollte ihre Liebesgeschichte nach diesen Maßstäben beurteilen oder erwarten. Das möchte ich gerne einmal sagen, weil ich immer das Gefühl habe, dass die heutigen Liebesromane Erwartungen bei ihren Leserinnen schüren, die in der Realität nicht erfüllt werden können. Man sollte der Realität schon ins Auge sehen.)
Alles in allem hat mir die Reihe sehr gut gefallen. Die drei Mädels sind super verschieden, ebenso wie ihre Jungs und jede hat ihre ganz eigenen Erwartungen und Ängste, wenn es um das Eingehen einer festen Bindung geht. Ich kann die Reihe sehr empfehlen!

Kommen wir nun aber zu diesem dritten Band, der von Hannah, der Chefin von den beiden Mädels aus den ersten beiden Bänden erzählt.
Der Klappentext:

Der perfekte Mann ist der Mann, den ich am meisten hasse? Träum weiter.

Dating ist hart. Dating in den 30ern ist härter. Dating in Chicago ist am härtesten. Ich habe nicht aufgegeben, mein Happy End zu suchen, aber in den Zeiten von Tinder, Netflix und „chill mal“ frage ich mich, ob alles so vorübergehend ist, wie es meine Ehe war. Die Wahrheit ist, es gibt einen Mann, an den ich nicht aufhören kann zu denken. Ich würde gern meine Finger durch Roarke Baldwins Haare gleiten lassen, ich bin sicher, dass er unter seinem Anzug ein Sixpack verbirgt und ich habe mich immer gefragt, wie seine Bartstoppeln sich zwischen meinen Beinen anfühlen würden.

Das Problem? Er ist der eine Mann, den ich mehr hasse als meinen Exmann. Sein Scheidungsanwalt.

Das Cover:
Ach ja. Ich bereue es ja ein bisschen, dass ich die Bücher allesamt nur als E-Books habe. Was kann man schon dagegen haben, Bücher, mit heiße Männern im Anzug auf dem Cover, im Regal stehen zu haben? Ich finde zudem dieses Cover von der Farbauswahl her sehr schön. Blau und orange passt gut.

Der Schreibstil:
Wieder staune ich, dass man ein Buch so rund und ohne erkennbare Unterschiede mit zwei Personen schreiben kann. Wie auch immer die Autorinnen es machen, sie machen es sehr gut. Der Schreibstil ist durchgehend flüssig zu lesen, die Protagonisten werden charmant und schlagfertig beschrieben, die erotischen Szenen werden genau in der richtigen Länge erzählt und die Spannung hält einen von der ersten bis zur letzten Seite gefangen. Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch des Autorenduos für mich gewesen sein.

Die Charaktere:
Ich war zu Anfang des Buches sehr sehr sehr auf Hannah gespannt, weil man sie nun schon zwei Bände lang als Nebenfigur kennenlernen durfte und sie immer als sehr taffe, selbstbestimmte Frau beschrieben wurde. In den Bänden zuvor ließ sich diese Zuschreibung immer sehr gut stützen, weil sie nur in ihrem Arbeitsumfeld erwähnt wird, privat erfährt man nur wenig von ihr. So war ich gespannt, ob Hannah auch in ihrer Liebesgeschichte die Hannah ist, die ich mir ausgemalt hatte. Hierzu eine klare Antwort: Ja! Hannah ist stark, selbstbewusst und taff. Sie weiß genau was sie will und setzt sich für das ein, was ihr wichtig ist. Obwohl sie aus einem reichen Elternhaus kommt, hat sie nicht den Blick für die kleinen Dinge im Leben verloren und weiß durchaus zu schätzen, was sie hat. In der Gegenwart von Männern, speziell Roarke, bleibt dieser Charakter erhalten. Sie lässt es nicht zu, dass über ihren Kopf hinüber etwas entschieden wird zum Beispiel. Etwas, dass Männer zu gerne machen, jedoch nicht unbedingt von gleichgestellten Partnern zeugt.
Hannah hat aber auch eine Schwäche, die sie noch menschlicher macht: Sie fasst schwer zu einem Mann vertrauen. Nach ihrer gescheiterten Ehe kein Wunder. Es war völlig nachvollziehbar, wie sie in Bezug auf gewisse Dinge reagierte, denn ihre Schwäche hielt sie nie versteckt. Das hat verhindert, dass ich mich von ihr genervt gefühlt habe. Stattdessen hatte ich Mitgefühl mit ihr und bewundere sie, dass sie es trotzdem alles hinbekommt. Eine wirklich tolle Protagonistin, die mir von allen dreien wirklich am besten gefallen hat!

Auch Roarke war toll. Er ist hartnäckig, weiß genau, was er will und ist Hannah in so vielen Dingen ähnlich. Sie passen wirklich sehr gut zusammen. Besonders an ihm gefallen hat mir, dass er durchweg ehrlich war. Er wollte Hannah nichts beweisen, musste nicht den Macker raushängen lassen, um seinen Standpunkt klarzustellen, stattdessen hat er sich an sie angepasst und sie alle Schichten von ihm erkunden lassen. Das ist es, was ich an der Reihe so liebe: Es wird sich nicht mit Oberflächlichkeit zufrieden gegeben, obwohl die Bücher recht kurz sind.

Ich brauche keinen Prinzen, der mich rettet. Aber ich muss darauf vertrauen, dass ich die Stärke habe, mich wieder aufzurappeln, sollte es mit uns nicht klappen.

THE ONE REAL MAN VON PIPER RAYNE
Zur Geschichte allgemein:
Tja, was soll ich sagen? Mit Roarke und Hannah sind zwei Protagonisten aufeinander getroffen, die perfekt zueinander passen, auch wenn zumindest einem von ihnen das zu Anfang nicht ganz so klar ist. Der Aufbau der Handlung war sehr logisch und nachvollziehbar. Es ging weder zu schnell noch zu langsam voran und besonders Hannah hat sich sehr entwickelt. Auch mit dem Ende war ich sehr zufrieden, da es wunderbar zu den beiden gepasst hat.
Das Buch war durchweg spannend und hielt die Phase des Downs wie gewohnt kurz, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, als wäre es unrealistisch verkürzt worden. Wie in den anderen Büchern spielen die anderen beiden Mädchen eine größere Rolle, sodass man auch von ihnen noch wieder viel hört und ihr Leben mitverfolgen kann. Das ist immer wieder schön zu lesen, weil es doch langweilig ist, wenn es nach dem Happy End aufhört, oder?
Als kleinen Bonus gab es wieder einen Epilog, der ein kleines Extrakapitel bildete, dass in die Zukunft sieht. In diesem Fall ging es um die drei Mädels Vanessa, Lauren und Maddie. Es ist ein schöner Abschluss und lässt sich auch so hinnehmen, aber man kann es auch gerne als Ausblick sehen und gespannt auf die nächsten Bücher sein, denn anscheinend bekommen auch die drei eine eigene Reihe. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt.

Fazit:
Eine Liebesgeschichte, die mit einer starken Protagonistin aufwartet, die sich keineswegs dem Mann unterstellt. Durchweg spannend wird hier auf vielen Ebenen die Beziehung zweier Menschen erzählt, die beide in ihrem Leben schon negative Erfahrungen mit der Liebe gemacht haben.
Ich kann das Buch, genau wie die anderen Bücher der Reihe, nur weiterempfehlen!

5 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Super spannend!

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Der Klappentext:
Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt aus ihrem friedlichen Leben heraus. Sie ...

Der Klappentext:
Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt aus ihrem friedlichen Leben heraus. Sie soll die hundertste Ehefrau des Herrschers werden – ein Platz, den sie gegen die anderen Ehefrauen und Kurtisanen Tareks im Zweikampf verteidigen muss. Ihr einziger Trost in der feindseligen Welt des Hofes ist ihr junger Leibwächter Deven Naik. Ihn zu lieben ist ihr verboten, doch Kalinda begreift schon bald, dass sie niemals die Frau des grausamen Tarek sein kann. Ihre einzige Chance liegt in der verborgenen Macht, die tief in ihr schlummert …

Der Schreibstil:
Das Buch ließ sich super flüssig und schnell lesen. Bei den „nur“ 384 Seiten, Fantasybücher haben ja auch gerne mehr, geht es natürlich sowieso schnell, aber die Autorin versteht es, an den richtigen Stellen die Spannung zu steigern und immer mehr Verstrickungen zwischen den Charakteren entstehen zu lassen.
Gestört hat mich einzig, dass man beim Lesen den Eindruck hatte, als sei viel weggekürzt worden. Gerade in der ersten Hälfte des Buches ist mir das aufgefallen. Dadurch sprang es manchmal etwas und es ergaben sich Logikfehler, die vor allem Bewegungen im Raum betrafen. Zudem war ich bei ihr etwas verwirrt, wie viel sie denn nun wirklich weiß. Denn anfangs wird der Eindruck erweckt, sie wäre völlig unwissend, was die „Welt der Männer“ betrifft. Dann ist sie aber plötzlich doch ganz wissend und forsch.

Die Charaktere:
Hauptprotagonistin ist die ungestüme Kalinda, kurz Kali. Gleich zu Anfang der Geschichte wird dem Leser unmissverständlich klar gemacht, dass Kali eine Kämpfernatur ist. Sie wächst in einem strengen Kloster auf, dass neben Demut als oberstes Gebot Gehorsam predigt. Kali ist aber alles andere als bereit, sich zu unterwerfen. Anfangs lässt es sich nur erahnen, doch im Laufe der Geschichte tritt ihre Natur immer weiter hervor und dem Leser wird eine starke Heldin präsentiert, die mir sehr gefallen hat. Ihre Entwicklung passt sich super an die Geschichte an und ist wichtiger Teil der Handlung.
Einzig etwas problematisch fand ich an Kali, dass sie oft recht schwarz-weiß denkt. Dadurch reagiert sie für den Leser manchmal etwas heftig oder überraschend schnell. Da hat mir manchmal einfach etwas das „Darüber-Nachdenken“ gefehlt.

Alle anderen Protagonisten habe ich ebenfalls sehr schnell in mein Herz geschlossen. Sie fühlten sich lebendig an und haben die Geschichte immer wieder aufgeheizt. Mit wenigen Worten hat die Autorin es geschafft, die Charaktere für den Leser nahbar zu machen.

Zur Geschichte allgemein:
Erst einmal vorweg: Das Setting der Geschichte hat mir sehr gefallen. Ich tauche gerne in fremde Welten ab und die Mischung aus Wüstenregion und indischer Kultur hat mich vollkommen in ihren Bann ziehen können. Die Vorstellung von einem Mann, der über hundert Frauen hat, ist für mich mehr als fremd. So war ich anfangs auch total fasziniert davon und gespannt darauf, wie so etwas funktioniert.
Auch sonst war die Geschichte sehr spannend. Ich wollte durchgehend wissen, wie es weitergeht. Immer wieder gab es neue Verstrickungen, die aufgetan wurden, immer wieder Szenen, die alles, was ich mir gedacht habe, wie es weitergehen könnte, zerrüttet haben. Die Sache mit dem Kämpfen allein würde bestimmt für die ganze Handlung reichen (wenn Kali denn jemals trainieren würde), trotzdem kommt noch mehr dazu und unterbindet ein bisschen die Vorhersehbarkeit. Das hat mir sehr gefallen.
Weiter gefiel mir, auch, wenn das jetzt ein bisschen komisch klingt, dass nicht all zu zimperlich mit Verletzungen und dem Tod umgegangen wird. Das ist für mich ein Merkmal typischer Fantasybücher (zumindest der meisten) und gibt der Geschichte die notwendige Authentizität.
Die eingebaute Liebesgeschichte war herrlich unkompliziert und ehrlich. Allerdings ging es mir etwas zu schnell, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass Kali sich in alles immer gleich hineinschmeißt und nicht lange zögert.

Fazit:
Eine durchweg spannende Geschichte, die in einer interessanten Szenerie spielt und zum Träumen von fremden Welten einlädt. Kali als Hauptprotagonistin erfüllt die Rolle der charakterstarken Heldin, eine Liebesgeschichte bringt Tragik hinein und der Schreibstil lässt die Seiten beim Lesen nur so verschwimmen. Einzig, dass es anfangs alles etwas abgehackt wird und Kali manchmal zu einfach denkt, kann ich bemängeln. Das tut aber der Geschichte keinen wesentlichen Abbruch. Wer nach einem guten, kurzen Fantasybuch sucht, dass sich super lesen lässt, ist hier richtig. Ich bin schon sehr, sehr, sehr gespannt auf den nächsten Teil.
Ich empfehle es gerne weiter!

4 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Wer weiß schließlich nicht, wie es endet?

Prince of Passion – Nicholas
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Eine Prinz und Prinzessinnen-Geschichte, ein Märchen, eine Liebesgeschichte fernab vom Alltag. Wie man es auch nennen möchte, hier kommt sie auf euch zu!

Klappentext:
Ich heiße Nicholas Arthur Frederick ...

Eine Prinz und Prinzessinnen-Geschichte, ein Märchen, eine Liebesgeschichte fernab vom Alltag. Wie man es auch nennen möchte, hier kommt sie auf euch zu!

Klappentext:
Ich heiße Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, Kronprinz von Wessco. Meine Fans nennen mich His Royal Hotness. Meine Großmutter, die Königin, nennt mich einen störrischen Jungen. Sie will, dass ich meine Pflicht tue, heirate und Erben in die Welt setze. Und ich weiß, dass sie recht hat. Es ist das, was Prinzen tun. Aber meine Gnadenfrist von fünf Monaten will ich noch voll auskosten. Und was könnte köstlicher sein als die Lippen einer selbstbewussten New Yorker Kellnerin, die nicht den geringsten Respekt vor mir oder meinem Titel hat?

Das Cover:
Ich liebe schlichte Cover und deshalb trifft dieses genau meinen Geschmack. Die Ähnlichkeit zum nächsten Band ist für mich ein großes Merkmal von Kyss-Buchreihen und so sehe ich die Bände gerne in meinem Bücherregal nebeneinander stehen.

Der Schreibstil:
Flüssig, locker leicht mit einer Prise Witz und Charme und viel Wärme erzählt die Autorin die Geschichte von Nicholas und Olivia. Der Schreibstil wirkte auf mich sehr ehrlich und ließ sich super lesen. Ich flog nur so durch die Seiten. Einzig am Anfang war es etwas sprunghaft, aber das hatte sich bereits nach drei Seiten gefangen und so habe ich am Schreibstil wirklich nichts zu meckern.

Die Charaktere:
Nicholas ist neu für jeden Leser. Infolge des Reihenauftaktes gibt es kein Vorwissen, wie ich es jetzt über Henry habe. So nehme ich das, was ich von der Geschichte bekommen kann und das war etwas zweiseitig. Am Anfang wird der Thronfolger von Wessco dem Leser als ein heißer Kerl mit Pflichtbewusstsein vorgestellt, der gerne Spaß hat (besonders mit Frauen) und der sonst eher ruhig und bestimmend auftritt. Dann tritt Olivia in seine Welt (und das geschieht schon sehr schnell) und er fliegt mit seiner Art super schnell auf die Nase. Im weiteren Verlauf der Geschichte ist er der pflichtbewusste Thronfolger, der Olivia auf Händen trägt und ein selten gutes Herz hat. Zum Glück habe ich den ersten Nicholas nur sehr kurz kennengelernt, denn ansonsten hätte ich mich gefragt, wo er denn geblieben ist. Auch innerhalb der Geschichte fällt er kaum in alte Muster zurück und so kann man ihn keinesfalls als typisch, klischeehaften Bad-Boy beschreiben. In diesem Buch findet er Olivia und das soll ihn auf immer verändern…
Olivia hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Sie war mir sofort sympathisch und erweckt mit ihrer tatkräftigen, liebevollen, aber auch direkten Art von vorneherein große Sympathien beim Leser. Endlich mal jemand, der sich nicht alles bieten lässt, nicht aus minderen Gründen schwach wird oder naiv an eine Sache heran geht. Es ist erfrischend, wie sie auf Nicholas zugeht und wie sie sich auch im Laufe der Geschichte entwickelt. Nicholas‘ Oma, die Queen, fasst es am Ende des Buches sehr gut zusammen, da das aber spoilern würde, müsstet ihr es schon selbst nachlesen:)

Neben den beiden Hauptprotagonisten haben mir auch die Nebencharaktere sehr gefallen. Alle sind herzlich bzw. haben ihre Hintergründe. Mit schlagfertigen Kommentaren, treu und eigen stehen sie den beiden zur Seite. Besonders Elle, Olivia’s kleine Schwester, fand ich wirklich toll.

” Wir wissen nicht, dass das, was in diesem Augenblick passiert, episch ist, monumental, lebensverändernd. Erst im Nachhinein – wenn alles perfekt ist oder endgültig in Stücke gebrochen -, wenn wir zurückschauen, erkennen wir den Augenblick, der unsere Geschichte und unser Herz in zwei Teile geteilt hat – in ein Vorher und ein Nachher. Im Nachher hat sich nicht nur unser Leben verändert. “

PRINCE OF PASSION – NICHOLAS, S. 26
Zur Geschichte allgemein:
Ehrlich gesagt erwartet man ja schon die ewig gleiche Geschichte von einem Prinzen und einer Bürgerlichen hört. Da denkt man nur mal an den Film „Der Prinz und Ich“. So waren meine Erwartungen an den Handlungsverlauf nicht all zu hoch. Was könnte man schließlich groß verändern?
Tatsächlich geht es auch in diesem Buch erst einmal recht klischeehaft zu. Prinz verliebt sich in Bürgerliche, zusammenbleiben geht aber irgendwie nicht, dabei ist sie doch so nett, unschuldig und reinen Herzens.
Es gibt aber feine Unterschiede und die liegen in der Charaktergestaltung und dem „Drumherum“. Olivia und Nicholas sind von Anfang an sehr ehrlich zueinander. Sie vertrauen sich und so gibt es wenig typisches Drama. Stattdessen habe ich das ein oder andere Mal gedacht: Genau! So oft kommt es vor, dass sich Protagonisten von anderen Charakteren beeinflussen lassen, die Zwietracht sähen. Bei Olivia und Nicholas zählt einzig, was zwischen ihnen ist und das merkt man. Die Entwicklung ihrer Beziehung war ebenfalls schön anzusehen. Es wurde nichts überstürzt, die Gefühle wirkten am Ende echt und es wurde vor allem nichts unnötig in die Länge gezogen. Eben kein typisches Drama.
Das zeigt sich auf in Olivias Akzeptanz, die ich leider aufgrund von Spoilergefahr nicht weiter ausführen kann.
Weiter bleibt die Geschichte für mich recht real (so real man solch eine Geschichte eben betrachten kann) indem die Schattenseiten, die Verantwortung und die eingeschränkte Privatsphäre, die die Prinzen hinnehmen müssen, aufgedeckt werden. Dazu zählt auch, dass viele der Menschen in ihrem Umfeld ihre Masken tragen. Wie man damit umzugehen hat, erklärt die liebe Franny Olivia ganz genau. Der Leser kann an dieser Stelle ganz allgemein noch etwas für das reale Leben mitnehmen und schließt dadurch Verknüpfungen, die eine Identifizierung mit Olivia leichter machen.
Fakt ist , dass diese Geschichte nicht so sehr abdriftet, wie es manch andere Prinz/Bürgerliche-Geschichte tut und dann kann auch noch das Ende voll überzeugen. Das hat mir sehr gefallen.
Dazu kommt ganz allgemein: Hier wird eine Liebesgeschichte erzählt, die von viel Leidenschaft und Witz, Liebe und der Konfrontation mit dem echten Leben erzählt.

Fazit:
Klar, man liest hier nichts Neues. Aber wann kommt das schon mal vor, wenn es schon so viele Liebesromane auf Erden gibt? Ich bin trotz Klischees und Vorhersehbarkeit der Handlung begeistert von diesem Buch. Die Charaktere sind super sympathisch und laden zum Verlieben ein, Olivia ist eine tolle Hauptprotagonisten, unnötiges Drama und Länge tauchen nicht auf, das Buch lässt sich super schnell lesen und hat mich sogar an einer Stelle zu Tränen gerührt. Noch dazu war es herzerwärmend. Ein richtiges Wohlfühlbuch, dessen Liebesgeschichte dadurch einfach ganz anders wirkt.

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Bellehaft schön!

The Belles 1: Schönheit regiert
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Was erwartet man von einem Buch, das sich schon allein vom Titel her so viel mit Schönheit beschäftigt? Was ist Schönheit? Was tun Menschen, um sie zu erreichen? Diese Fragen kann man sich in der realen ...

Was erwartet man von einem Buch, das sich schon allein vom Titel her so viel mit Schönheit beschäftigt? Was ist Schönheit? Was tun Menschen, um sie zu erreichen? Diese Fragen kann man sich in der realen Welt stellen. In der fiktiven Welt dagegen können Befürchtungen, Extreme schneller wahr werden. Schon damals bei „Die Tribute von Panem“ gab es das Kapitol mit Cinna und Effie Trinket, die sich wie die schönsten Menschen auf Erden fühlten. Um diese Schönheit zu erreichen, haben sie vieles, das ihnen naturgegeben war, überdeckt, verändert und verleumdet.
Nun kommt „The Belles“, wo die Welt mehr als fasziniert von Schönheit ist.

Klappentext:
Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles!

Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie sind eine Waffe, die sich andere zunutze machen wollen. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …

Schreibstil:
Dhonielle Clayton schreibt, wie es die Welt der Belles von ihr verlangt. Mit ausschmückenden Worten formuliert sie zahlreiche Beschreibungen und Vergleiche, die die Welt lebendig machen. Der Leser fühlt sich in eine komplett andere Kulisse hineingezogen, staunt über Miniaturtiere, die Schönheit der kleinen Dinge, verschiedenfarbig schimmerdem Haar und den feinsten Lebensmitteln. Alles ist farbenfroh, nirgends am Hof findet man Tristesse, das Grau ist das Einzige, was den Eindruck kurzweilig stören kann.
Dadurch muss sich der Leser aber auch auf ein paar längere Passagen einstellen, denn natürlich beinhalten die vielen Beschreibungen selten Handlungen, die die Geschichte voran bringen. Man muss sich als Leser also ein wenig gedulden, letztlich lässt man sich aber gerne von allem berauschen.

Die Charaktere:
Hauptprotagonistin des Buches ist Camelia Beauregard, eine der sechs Belles, die in dieser Generation der königlichen Familie vorgestellt werden. Alle sechs haben recht unterschiedliche Charaktere. Camelia ist diejenige unter ihnen, die ehrgeizig ist, aber gleichzeitig ein gutes Herz hat, welches sie rechtzeitig die Notbremse ziehen lässt. Um ihr Ziel zu erreichen, geht sie dabei auch gerne unkonventionelle Wege. Das stößt bei vielen auf Unmut.
Als Leser lernt man Camelia dazu als unheimlich naives Mädchen kennen. Alles, was sie weiß, hat man ihr erzählt, eingetrichtert. So ist ihre Welt recht begrenzt und sie hält sich noch lange Zeit in ihrer Komfortzone und ignoriert Ungewöhnliches, dass nicht in ihr Bild passt, einfach. So kommt die Spannung der Handlung leider nicht von ihr aus, sondern entwickelt sich einzig aus Geschehnissen, die um sie herum passieren. Erst gegen Ende wird sie tätig und hat ihre eigene Meinung zu den Dingen.
Mit Blick auf die Erzählweise ist es außerdem recht nervenaufreibend für den Leser, dass er keine Ahnung hat, was es mit der ganzen Belle-Welt auf sich hat. Dadurch, dass Camelia nichts anderes kennt, erklärt sie nicht wirklich irgendetwas, stattdessen muss sich der Leser alles selbst erschließen. Das macht die Geschichte ab der Hälfte des Buches ungefähr möglich, denn da kommen einige Neuheiten (auch für Camelia) ins Spiel, die die Grundlagen voraussetzen. Dann erwacht auch Camelia so langsam.

Einen großen Teil der Figuren nimmt außerdem Ambra ein. Sie ist Camelias liebste Schwester, beste Freundin und gefühlt der Liebling der Autorin. Sie findet immer wieder Erwähnung, wirkte auf mich aber von Anfang an unsympathisch und noch dazu nicht wirklich greifbar. Sie ist eine der Personen, über die viel erzählt wird, die sich aber nicht durch Handlungen bemerkbar machen.

Zur Geschichte allgemein:
Der Anfang der Geschichte war etwas unspektakulär. Als Leser muss man sich erst einmal in der Welt zurecht finden und begleitet die recht naive Camelia, die zunächst nur mit sich selbst beschäftigt ist. Erst nach und nach kommen ein paar Sachen hinzu, die die Geschichte spannender machen. Man versinkt immer weiter in der Welt, überlegt mit, was man machen kann, was zu tun ist.
Camelia bleibt erst noch zurückhaltend, aber mit Auguste de Fabry entsteht eine kleine Liebesgeschichte, die zur Überbrückung dient. Dann geht es endlich los. Camelia entwickelt eine eigene Meinung, bekommt ein viel weiteres Verständnis von der Welt, in der sie sich aufhält und fängt an, Dinge zu hinterfragen. So war das letzte Viertel der Geschichte sehr spannend und teilweise sogar actiongeladen.

SPOILER: Eine Anmerkung für all die, die das Buch schon gelesen haben: Meiner Meinung nach gab es da einen kleinen Logikfehler. Sophia redet von dem mächtigen Blut der Belles, als sie Camelia die Bilder zeigt. Am Ende jedoch redet sie davon, dass sie es nur durch Auguste und damit Camelia herausgefunden hat. Ist das nicht irgendwie widersprüchlich?

Fazit:
The Belles erzählt eine Geschichte voller schöner Worte, Dinge und Menschen. Die Zweischneidigkeit, die da aber mit einhergeht, wird trotzdem nicht umgangen.
Die Handlung kam etwas langsam in Gang und wurde erst gegen Ende richtig spannend und auch ein bisschen actiongeladen. An Camelia als Hauptprotagonistin musste ich mich erst einmal gewöhnen, weil sie nicht die typische Heldin der Geschichte ist. Stattdessen beobachtet man sie lange Zeit und erst durch andere kommt die Geschichte in Schwung. Mir hat gefallen, dass die Welt vollkommen ihre eigene war. Es gab vieles zu entdecken. So ist das Buch definitiv etwas für Leser, die von wunderbaren Welten träumen und keine allzu packende Handlung erwarten. Am Ende wiederum war es so spannend, dass ich dem nächsten Band entgegenfiebere.

Knappe 4 Sterne von mir.

Liebe Grüße!