Wunderschöne, kurzweilige Geschichte
Second ChanceRezension zu Second Chance:
Klappentext:
Sie sagten, ich wäre nicht gut genug für sie.
Sie sagten, sie und ich, das könnte niemals funktionieren.
Sie sagten, sie hätte etwas Besseres verdient.
Sie hatten ...
Rezension zu Second Chance:
Klappentext:
Sie sagten, ich wäre nicht gut genug für sie.
Sie sagten, sie und ich, das könnte niemals funktionieren.
Sie sagten, sie hätte etwas Besseres verdient.
Sie hatten recht.
Aber es interessierte mich nicht. Und ich zog sie hinab in die Dunkelheit. Bis ich selbst daran zerbrach.
Drogen, Armut und ein prügelnder Pflegevater. Das ist Tanners Leben, bevor Cassie auftaucht.
Tanner und Cassie wachsen in zwei unterschiedlichen Welten auf und fühlen sich doch zueinander hingezogen. Mit siebzehn verlieben sie sich bedingungslos, bis Tanner eine folgenschwere Entscheidung trifft und Cassie verlässt.
Sieben Jahre später treffen sie wieder aufeinander. Doch es ist kein Zufall. Tanner hatte sieben Jahre, um zu dem Mann zu werden, den Cassie verdient.
Aber Cassie ist eine andere geworden. Kühl. Distanziert. Eiskalt.
Macht es Sinn, um etwas Altes zu kämpfen, wenn dich das Neue von sich stößt?
Oder vergisst man sich dabei unweigerlich selbst?
"Wir waren eins. Zwei Hälften, die auf den ersten Blick wirkten, als würden sie nicht zusammenpassen, und es trotzdem taten. Für immer." (Pos. 1215)
Schreibstil:
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, flüssig und kurzweilig zu lesen. Auf den ersten zwei Seiten musste ich mich höchstens daran gewöhnen, dass es in der Vergangenheit erzählt wird.
Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte wird aus der Sicht beider Protagonisten geschrieben und dazu in zwei verschiedenen Zeitperspektiven. Alles schließt sehr gut aneinander an. Zeitsprünge werden direkt in den Abschnitten kenntlich gemacht, sodass keine Verwirrungen entstehen. Ces beginnt mit der Vergangenheit und von da aus erzählt sich dann auch die Geschichte. Erst war ich etwas skeptisch, was die Gegenwart anging, weil es oft kompliziert wird, wenn die Protagonisten sich schon kannten. Hier, sieben Jahre später, ist die Frage nach der Liebe war aber gar nicht das große Thema. Die ist schnell geklärt. Stattdessen geht es darum, wie sich ein Mensch entwickeln kann, was er braucht um glücklich zu sein und was wirklich wichtig für die Zukunft und das Hier und Jetzt ist. Das fand ich ganz schön beschrieben.
Cassie war in diesem Falle wohl genau die richtige Protagonistin, denn sie lebt mit so vielen Eingrenzungen und Bestimmungen in ihrem Leben, dass sie das wirklich wichtige aus den Augen verliert. Tanner dagegen musste viel mitmachen und man merkt an den Teilen aus seiner Perspektive, dass er nicht viel für sich selbst von seinem Leben hatte. Alles wird recht kurz erzählt, sodass keine Längen entstehen und trotzdem der Kern der Situation klar wird. Das hat mir sehr gut gefallen.
Am Ende wird es noch mal einen Tick dramatischer. Den Übergang fand ich nicht ganz rund. Mein einziger Kritikpunkt. Es ging dann fast zu einfach im Hinblick auf das Geschehen zuvor. Der kleine Höhepunkt, der dann im letzten Viertel noch mal kam, fand ich ganz gut für die Geschichte. Er hat ihr für die Protagonisten noch mehr Ernsthaftigkeit verliehen und es so realer werden lassen. Aber auch das wird wieder kurz beschrieben.
"Man lernt erst, was es heißt zu lieben, wenn man sich vollständig im anderen auflöst. Wenn man nicht mehr weiß, wo der andere anfängt und man selbst aufhört. Wenn der andere sich schneidet und du blutest". (Pos. 2489)
Fazit:
Ich fand die Geschichte sehr schön zu lesen. Es ist wirklich ein Buch, dass man anfängt und dann ist es auch schon durch:) An einigen Stellen ging es mir vielleicht ein bisschen zu schnell, aber Idee und die Charaktere machen das wieder wett.
Ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt:)
5 von 5 Sterne von mir.
Liebe Grüße