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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Das Leben ist zu kurz, um Zeit zu verschwenden

Kiss and keep - Glücklich nur mit dir
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Zum Inhalt:

Am ersten Tag am College trifft Kiersten auf den Starquarterback Weston Michels. Trotz ihres bisher etwas unglücklich verlaufenden Lebens, fühlt sich die schüchterne Kiersten sofort zu dem ...


Zum Inhalt:

Am ersten Tag am College trifft Kiersten auf den Starquarterback Weston Michels. Trotz ihres bisher etwas unglücklich verlaufenden Lebens, fühlt sich die schüchterne Kiersten sofort zu dem unwiderstehlichen Weston hin. Darauf folgen viele erste Male, die beide auf ihre Art und Weise ins Leben zurückführen. Doch in Westen tobt etwas viel Dunkleres. Wird ihre Liebe das überstehen?

Zum Buch:

Wie ich es gewohnt bin, ist der Schreibstil flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind witzig und gleichzeitig sehr gefühlvoll. Die ein oder andere Aussage hat mich zwischendurch ziemlich umgehauen und/oder zum Nachdenken gebracht. Die Autorin macht die Charaktere hier zu Figuren, bei denen ihre Geschichte gar nicht so wichtig ist, davon erfährt man auch nicht so viel, stattdessen geht es viel mehr darum, diese Figuren auf einer viel tieferen Ebene zu Wort kommen zu lassen. Bei Gabe ist es ihr besonders gut gelungen und so tragen auch die Nebencharaktere hier zu einer sehr emotionalen Geschichte bei.

Zu Anfang habe ich gedacht: Das geht jetzt aber etwas schnell. Umso weiter ich jedoch gelesen habe, desto mehr habe ich die Geschichte verstanden und dann fand ich die schnell fortschreitende Handlung einfach nur passend. Es geht eben darum, dass nur wenig Zeit bleibt, dann ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Weston zu Anfang sehr voran prescht. Weiter konnte ich mich außerdem gut in die Geschichte einfühlen, sodass man hier einfach von der ersten, und damit ja bekanntlich, stärksten Liebe liest, die nicht immer ganz vernünftig voranschreitet. Es fügt sich hier alles ganz gut zusammen.

Ich wollte nicht den coolen und distanzierten Typen spielen, den, der alle Zeit der Welt hatte. Weil mir klar war, dass ich eben nicht alle Zeit der Welt hatte. Und ich wollte jeden verdammten Moment festhalten, bevor es zu spät war. (S. 90)

Das Thema des Buches sollte eigentlich schwer und unheimlich traurig sein und das ist es auch auf so manche Art. Die Autorin schafft es hier aber dem Thema die nötige Würde zu zusprechen und gleichzeitig eine witzige und charmante Geschichte zu erschaffen, die vor tieferen Gedanken nur so strotzt. Ich glaube es wäre für mich gar nicht so schlimm gewesen, wenn das Ende anders ausgegangen wäre, denn dem Leser wird vorher schon so viel anderes vermittelt. Eben dass das Leben noch mehr bereit hält und genutzt werden sollte.

Der Epilog war für mich zunächst jedoch sehr verwirrend. Ich persönlich mag es auch nicht gerne, wenn der Geschichte schon so viel vorweggenommen wird. Da wäre es glaube ich besser gewesen diesen wegzulassen, um wie Kiersten zunächst in Unwissenheit zu schweben. Sowas belebt die Geschichte dann ja doch nochmal.

Natürlich muss man zu dieser Geschichte sagen, dass sie auf ein Happy End hinausläuft und entsprechend manchmal etwas kitschig rüberkommt. Ich kenne mich nicht gut genug mit der Krankheit aus, aber ich würde mal sagen, dass es doch etwas realitätsfern am Ende wird. Bis dorthin jedoch fand ich es sehr gut erzählt.

(Das Cover habe ich nicht recht verstanden. Ich habe zunächst an einen Boxer als Hauptprotagonist gedacht? Oder ist das zu weit hergeholt?)

Fazit:

Alles in allem habe ich die Geschichte von Kiersten und Weston sehr gern gelesen und die Charaktere unheimlich schnell ins Herz geschlossen. Dieses Buch bringt einen auf jeden Fall zum Nachdenken. Romantisch, gefühlvoll, süß, witzig und tiefgehend, so würde ich es beschreiben. Zwischendurch einfach etwas kitschig. Auf jeden Fall ein Buch, dass man in einem durchlesen kann.


Liebe Grüße

Veröffentlicht am 21.06.2018

EIne großartige Liebesgeschichte

Nachtblumen
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Carola Bartsch hat mich hier wirklich überzeugt!
Eine wunderschöne Geschichte, mit viel Tiefgang. Einzigartige Charaktere mit echten Problemen und sehr ausgefeiltem Verhalten. Eine Liebesgeschichte, so ...

Carola Bartsch hat mich hier wirklich überzeugt!
Eine wunderschöne Geschichte, mit viel Tiefgang. Einzigartige Charaktere mit echten Problemen und sehr ausgefeiltem Verhalten. Eine Liebesgeschichte, so zart, dass es spannend bis zur letzten Zeile war.

Zum Inhalt:
Ein Ehepaar, dass sich darauf spezialisiert hat, Kindern mit einer schweren Kindheit ein Zuhause zu bieten und eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Das sind Klaas und Anke Völkner.
Jana kommt mit gemischten Gefühlen in die Wohngemeinschaft der Beiden auf Sylt und darf ihre Ausbildung bei Ihnen machen. Jedoch ist es nicht so einfach, wie es vielleicht klingt, wenn man aufgrund seiner schlechten Erfahrungen verlernt hat sich selbst zu vertrauen, sich zu lieben und auch Anderen Menschen Vertrauen entgegen zu bringen. So ist es für sie anfangs keine leichte Zeit. Sprechen kann sie eigentlich nur mit Dr. Flick, ihrer Therapeutin und dann wäre da noch Collin, ihr Zimmernachbar....
Collin, der selber mit einigen Problemen zu kämpfen hat...

Zur Geschichte:
Da ich den Klappentext nicht gelesen hatte, wusste ich am Anfang noch gar nichts über die Geschichte und bin somit blind hineingestapft. Auch wenn anfangs alles etwas undurchsichtig war, was normal ist, wenn die Hauptperson selber nicht so recht weiß und dazu ihre Vergangenheit noch nicht so offen mit sich herumträgt, so konnte ich mich recht schnell in Jana einfühlen. Die Autorin schafft es von Anfang an die richtigen Andeutungen zu machen und ist sehr penibel, was das Verhalten ihrer Protagonisten angeht. Als ich dann richtig drin war, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen, denn in kleinen Schritten entwickelt sich Jana immer weiter und man freut sich für sie bei jedem überwundenen Hindernis.
Schön ist dann natürlich auch die stetige Annäherung an Collin. Das Ganze wird so zart beschrieben, dass es umso gewichtiger erscheint und man wirklich ein Gefühl für diese Menschen bekommt. Menschen, die in ihrem Leben schon einiges mitgemacht haben und dadurch nicht so schnell und vertrauensvoll voranschreiten, wie es andere in „normalen“ Liebesgeschichten tun.
Der Schreibstil der Autorin ist dafür wirklich sehr geeignet. Flüssig, nie zu lang und gut gewählt.
Obwohl man über die anderen Mitbewohner relativ wenig erfährt, finde ich, schafft es die Autorin trotzdem diese zu Personen zu machen und trägt dem Leser somit noch einige Themen zu, die ebenfalls nicht leicht sind.
Der Umgang diesen Themen ist sehr erklärend, reflektierend und gut dargestellt. Keine Rolle wird schwarz-weiß gezeichnet.
Am Ende fand ich die Blogbriefe eine sehr gute Wahl für den weiteren Verlauf der Geschichte. Auch hier merkt man, dass im Leben der Figuren alles etwas länger dauert, sodass Jana ingesamt über vier Jahre lang schreibt. Man konnte ihre Liebe zu Collin so weiter spüren und trotzdem ihr Leben mitverfolgen.


Fazit: Für mich ein sehr gelungenes Buch. Es behandelt aktuelle Themen auf der vielfältige Art und Weise.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Wenn Gedanken mehr werden

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Zum Inhalt: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ist von John Green, anders als der Titel den Anschein erweckt, ein Buch, das sehr schön zu lesen ist.

Es handelt von Aza, genannt Holmesy, die unter einer ...

Zum Inhalt: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ist von John Green, anders als der Titel den Anschein erweckt, ein Buch, das sehr schön zu lesen ist.

Es handelt von Aza, genannt Holmesy, die unter einer Angststörung leidet und dazu noch die "normalen" Probleme eines Teenagers durchstehen muss. So verliebt sie sich in den Milliardärssohn Davis, dessen Vater vermisst wird und nun ganz allein mit seinem Bruder in der Ungewissenheit lebt.

Außerdem gibt es da Aza's beste Freundin Daisy, die Aza auf einigen Ebenen nicht richtig versteht, aber trotzdem keine bessere Freundin für sie sein könnte. So zieht sie Aza immer wieder in die Realität zurück und zeigt ihr auch die unangenehmen Seiten des Lebens.

 
 
Zum Buch: Lesen kann man das Buch sehr gut. Es ist trotz des ernsten Thema's in einem sehr leichten Stil geschrieben und gerade die Gedanken Aza's, die mir, einem Menschen ohne Angststörung, eigentlich unverständlich erscheinen werden sehr gut dargestellt. Man fühlt mit und vor allem versteht man. Es ist traurig das zu lesen, aber gleichzeitig öffnet es einem die Augen wie schrecklich es sein kann Angst vor etwas zu haben, von dem Andere sich keine Vorstellungen machen können.

 
 
Die Geschichte ist gut aufgebaut. Immer wieder geschehen Ereignisse, die Aza weiter in ihre Angst hineintreiben und dann auch solche, die sie weiterbringen. Auch das Unverständnis seitens ihrer Freude wird gut dargestellt. Allerdings fehlt der Geschichte noch ein besonderer Kick. Es bleibt teilweise etwas flach, bzw. einige Handlungsstränge scheinen nicht richtig ausgereift. Manchmal scheint es einfach, als wäre alles seichter gestaltet, um Aza nicht zu überfordern.

Trotzdem finde ich die Geschichte sehr gelungen. Besonders das einigermaßen offene Ende hat mir sehr gut gefallen, denn dadurch wurde einfach deutlich, dass Aza's Krankheit nicht so einfach zu überwinden ist. Es können nicht alle Probleme einfach verschwinden und so endet auch die Liebesgeschichte nicht in einem Happy End. Ich denke, dass sie vielleicht irgendwann wieder zueinander finden werden, aber in dem Zustand, iin dem Aza sich am Ende des Buches befindet, wäre ein richtiges Happy End unrealistisch gewesen. So wurde deutlich, dass sie auf dem richtigen Weg ist.

 
 
Fazit: Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, denn es berührt einen wirklich, aber man sollte keine zu aufwendig gestaltete Geschichte erwarten.

 
 
Ich wünsche Aza auf jeden Fall, dass ihre fiesen Gedanken bald für immer schlafen werden.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Eine Geschichte über die wahre Freundschaft

Du und ich und das Meer
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Zum Inhalt:

Mary und Dottie sind beste Freundinnen. Seit Mary damals in die See Saw Lane gezogen ist. Zusammen haben sie alles durchgestanden, zusammen haben sie das Leben entdeckt, zusammen haben sie ...

Zum Inhalt:

Mary und Dottie sind beste Freundinnen. Seit Mary damals in die See Saw Lane gezogen ist. Zusammen haben sie alles durchgestanden, zusammen haben sie das Leben entdeckt, zusammen haben sie sich verliebt. Mit siebzehn Jahren (im Jahr 1963) erscheint den beiden das Leben schön und unendlich. Dass sich das bald ändern wird, ahnt keine von beiden. Auf einmal gibt es Betrug, Kummer und Schmerz...

Zum Buch:

Das Buch beginnt sachte. Der Schreibstil ist einfach und unkompliziert, aber voller Liebe und kleinen Details. Alles ist so beschrieben, dass man sich als Leser gleich in die Zeit der 60er zurückversetzt wird. Mit viel Witz und Leichtigkeit wird die Geschichte von Mary und Dottie aus der Sicht Dotties erzählt. Die Rückblenden sind dominierend, aber nicht störend. Sie erfüllen die Geschichte regelrecht zum Leben. Jedenfalls am Anfang. Die Autorin hat mit dem Schreibstil hier wirklich nochmal die Wende im Leben der beiden Mädchen dargestellt. Bald wird es nämlich düsterer, überlegter und Dottie sieht nicht mehr alles nur von der guten Seite.

Von Anfang an merkt man, dass Dottie und Mary zwei sehr unterschiedliche Charakter sind, die sich aber ideal ergänzen und dadurch voneinander profitieren. Es ist ja nicht weiter ungewöhnlich, dass sich Gegensätze anziehen. Immer öfters wird ihre Freundschaft deshalb jedoch auf die Probe gestellt.

Durch Tagebucheinträge von Mary wird die Geschichte immer wieder stilistisch aufgelockert und man bekommt die Möglichkeit Mary besser zu verstehen. Dies hilft um als Leser während der Geschichte nicht eine störende Abneigung ihr gegenüber zu entwickeln. Wenn man einen Hauptcharakter so gar nicht mag und versteht, dann ist es für mich persönlich immer schwer zu lesen.

Wirklich toll ist der Charakter von Dottie. In diesem Buch geht es wirklich um Freundschaft. Freundschaft in guten, wie auch in schlechten Zeiten. Man bekommt ihre Entwicklung durch die vielen Situationen, die sie überstehen muss, sehr gut mit. Mir hat außerdem besonders an ihr gefallen, dass sie nicht naiv durchs Leben geht. Stattdessen muss sie eben noch lernen. Diesen Prozess bekommt man als Leser sehr gut mit und gleichzeitig habe ich sie die ganze Zeit bewundert. Ich glaube das ist auch etwas, was dieses Buch ausstrahlt.

Gedrückt wird die Geschichte immer wieder durch die damaligen gesellschaftlichen Normen, die besonders von den Erwachsenen vertreten werden. So muss man heiraten, wenn man ein Kind erwartet. Viele weitere Kleinigkeiten zeigen die Vor- und Nachteile der 60er Jahre.

Für die Spannung hat für mich auf jeden Fall der Epilog gesorgt. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass die geschilderte Situation eintrifft und stellt nach jedem Kapitel neue Spekulationen auf.

Fazit: Dieses Buch beschreibt Freundschaft so weitreichend und liebevoll, wie es meiner Meinung nach geht. Es ist emotionsgeladen, bietet schöne Details, tolle Charaktere und eine Geschichte, die einen mitreißt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen (sei denn, man steht nicht auf Drama:)).

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 18.06.2018

Ganz anderer Schreibstil

Solange wir lügen
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Dieses Buch hat mir nach dem Lesen ziemliches Kopfzerbrechen beschert. Ich würde mal sagen es sticht aus den üblichen Büchern, die ich lese, hervor.

Zum Inhalt:

Johnny, Mirren, Gat und Cadence. Das sind ...

Dieses Buch hat mir nach dem Lesen ziemliches Kopfzerbrechen beschert. Ich würde mal sagen es sticht aus den üblichen Büchern, die ich lese, hervor.

Zum Inhalt:

Johnny, Mirren, Gat und Cadence. Das sind die Sinclair-Kinder. Naja fast. Gat ist da irgendwie mit reingerutscht. Seit sie klein sind verbringen sie ihre Sommer auf der Insel ihres Großvaters. Auf ihr stehen vier Häuser. Für jede der drei Töchter von Harris Sinclair eines plus dem, in dem er wohnt.

Gat und Cadence verbindet noch mehr als die Erinnerungen und Abenteuer, die sie mit den anderen teilen. Gat liebt Cadence und Cadence liebt Gat. Eine Sinclair zu sein ist jedoch nicht einfach. Überall wird gelogen, betrogen, ausgespielt. Im Sommer fünfzehn geschieht etwas, dass die Familie verändert. Etwas über das keiner reden will. Cadence jedoch erinnert sich nicht. Ihre Kopfschmerzen sind alles, was ihr geblieben sind. Was ist in dem Sommer passiert? Und warum erzählt es ihr keiner?



Zum Buch:

An den Schreibstil von E. Lockhart in diesem Buch musste ich mich erst gewöhnen. Die Autorin nutzt viele Metaphern, Hauptsätze und Wiederholungen und verleiht der Geschichte somit einen ganz eigenen Charakter. Cadence wirkt an vielen Stellen für mich als unzuverlässige Erzählerin, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart springt. Es ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, passt aber wirklich gut zu der Geschichte. Durch den Stil schafft die Autorin es alles besonders undurchsichtig erscheinen zu lassen. Ich habe wirklich bis zuletzt nichts geahnt.

Dadurch, dass man immer wieder in Frage stellt, was Cadence oder die anderen erzählen, entstand für mich unheimlich viel Spannung.



„Aasfressende Vögel picken an meinem herausquellenden Hirn herum, das aus meinem zerdrückten Schädel tropft.“ (S. 129)



Die Sinclairs sind eine Familie in sich und man kann durchaus nachempfinden, warum die Kinder die Stimmung auf der Insel zwischen den Tanten und dem Großvater als so bedrückend empfinden.

Man lernt Johnny, Mirren, Gat und Cadence von Kindesbeinen an kennen. Einiges erscheint manchmal etwas verquer, anderes passt so gut zu den vieren, dass man sich als Leser wünscht man könnte in ihre Welt mit eintauchen. Sie werden die Lügner genannt und ich denke jeder Leser kann sich schlussendlich seine eigene Meinung bilden, was genau damit gemeint ist. Ganz einfach gesagt sind sie natürlich Lügner, weil sie so tun, als sei alles wie jeden Sommer, obwohl sie schon längst nicht mehr auf der Insel sind. Andererseits sind sie auch Lügner, weil sie dazu gezwungen werden und die Art wie Cadence es „ausspricht“ und die Situationen beschreibt, klingen sehr ähnlich: Sie verabscheut es, dass ihre Mütter und ihr Großvater sie dazu bringen andere Sachen zu sagen, als sie meine. Sie verabscheut es, dass alle immer nur auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, aber so gar nichts dafür tun. Und sie verabscheut es, dass von den Kindern so viel erwartet wird, obwohl es doch an ihnen ist ihr Leben zu bestimmen. Johnny will Marathonläufer werden, Mirren heiraten und in den Kongo reisen und Gat die 100 berühmtesten Bücher lesen und auf das College gehen.

Cadence selbst bezieht sich dabei wenig in die Geschichte ein. Sie löscht sich nach und nach aus und betont immer wieder die besonderen Seiten ihrer drei Lügner. Darum fällt es ihr vermutlich nach dem schrecklichen Ereignis auch schwer wieder zurück ins Leben zu finden. Was bleibt letztlich? Wo liegt der Wert des Lebens?

Das einzige was ihr wirklich genommen wurde ist die Liebe zu Gat. In wieweit man von richtiger Liebe sprechen kann, kann nicht nur ich als Leser anzweifeln, sondern sie tut es auch. Die Beiden teilen allerdings so viele schöne Momente und Erinnerungen. Ich glaube die Beiden haben sich schon von Anfang an auf einer anderen Ebene getroffen, als ein „normales“ Paar. Sie haben ihren Weg gefunden, ihre Perfektheit zu erreichen.



„Es ist gut, wenn man geliebt wurde, selbst wenn es nicht von Dauer war. Es ist gut zu wissen, dass es Gat und mich gab, vor langer, langer Zeit.“ (S. 208)



„Ich spreche nicht von Schicksal. Ich glaube nicht an Vorsehung oder Seelenverwandtschaft oder Übersinnliches. Ich will bloß sagen, dass wir einander verstanden. Ganz und gar.“ (S. 13)



Fazit:

Bei diesem Buch ist es mir echt nicht leicht gefallen eine konkrete Bewertung zu geben, denn es ist so ganz anders als gewohnt. Der Schreibstil hat mich zunächst verwirrt, ist aber total schön und perfekt für Cadence´ Geschichte.