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Veröffentlicht am 14.03.2022

Die richtige Mischung macht es:)

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie, Band 1)
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Zur Info: Dies ist der erste, jedoch unabhängige, Band der „Alles“-Trilogie von Kyra Groh.

Schreibstil:
Schon nach ein paar Sätzen war ich total fasziniert von dem Schreibstil der Autorin. Kyra Groh schreibt ...

Zur Info: Dies ist der erste, jedoch unabhängige, Band der „Alles“-Trilogie von Kyra Groh.

Schreibstil:
Schon nach ein paar Sätzen war ich total fasziniert von dem Schreibstil der Autorin. Kyra Groh schreibt unheimlich locker und flockig und flott, aber nicht zu flott. Die Gedanken der Protagonistin werden dem Leser sehr keck vorgetragen und lockern damit immer wieder die Handlung auf. Dazu kommt eine ordentliche Portion Witz, der aber auch pausiert, wenn es an die ersten Situationen geht.
Gut fand ich zudem, dass die Gedanken der Protagonistin sehr instinktiv erschienen und uns Leser super mitgenommen haben. So waren dann doch einige Handlungen der Protagonistin besser verständlich.
Der Schreibstil war für mich auf jeden Fall ein Highlight dieses Buches. Er trägt einen sicher durch die Geschichte und wird auch bei euch die Seiten nur so vorbeifliegen lassen.

Zur Geschichte allgemein:
Der Einstieg in die Geschichte erfolgte relativ seicht. Zunächst liest man ein Kapitel, das im ersten Moment nicht ganz im Zusammenhang mit dem Rest der Geschichte zu stehen scheint. Es ist aber dennoch wichtig, denn als Einstieg legt es uns Annas Gefühlswelt, ihr Selbstwertgefühl und ihre Einstellung zum Leben dar. Die Thematik des Buches wird dadurch ebenfalls schnell deutlich: Schein ist nicht gleich Sein. Denn Anna für sich vom Leben gelernt, dass es über die Maßen wichtig ist, was andere von ihr denken. Das geht so weit, dass sie sich selbst verbiegt, um in das Bild zu passen, von dem sie denkt, sie müsse es erfüllen.
Deutlich wird das Extreme dieser Einstellung erst im Verlauf der Geschichte. Dazu später mehr.

Zunächst einmal erfolgt dann der Einstieg in die eigentliche Geschichte durch eine recht witzige Situation, die einen schon ein wenig erahnen lässt, was passieren könnte. Dadurch, dass die Geschichte sich jedoch Zeit lässt, habe ich diese Vorahnung noch ein paar Mal wieder verworfen, was ein ganz neues Spannungsgefühl entstehen ließ. Man wollte schon gerne, dass es endlich voran geht und dass etwas „Krasses“ passiert. Gleichzeitig habe ich mich mit der Geschichte aber auch nicht gelangweilt. Es blieb einfach Zeit, um Anna besser kennenzulernen, um zu verstehen, dass etwas Großes passieren muss, damit Anna aus ihrer Misere hinausfindet und auch, um die Welt, in der Anna lebt (sehr Social-Media nah) zu verstehen. Wenn man Anna verstehen will, dann funktioniert das durch das Geschriebene auch. Anders verhält es sich, wenn man nicht verstehen möchte oder es einem zu langsam geht. Dann nervt Anna schnell, denn sie zeiht schon einige echt krasse Dinge ab, die auf ihre Einstellung zurückgehen und nur verständlich werden, wenn man sich mit dieser beschäftigt.

Als Anna endlich ausbricht, könnte der Kontrast zwischen diesen beiden Welten nicht größer sein. Sie lernt unheimlich tolle Charaktere kennen, die mir sofort super sympathisch waren. Was sie von den Menschen in Annas Welt abhebt, ist nicht, dass sie die tollsten Menschen auf Erden sind, sondern, dass sie Anna zuhören und hören wollen. Man merkte sofort, wie diese neue Welt sie positiv bestärkte, während alles andere sie bisher herunter zog.
Gleichzeitig erschafft die Autorin für Anna kein „heile Welt-Szenario“, sondern flicht auch hier etwas ein, was die Welt realistisch macht: Tragik. Anna wird mit den Problemen des realen Lebens konfrontiert und beginnt nach und nach ihr Leben damit zu verbinden. Das ist ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung, der sich positiv darauf auswirkt, was einmal ihre Zukunft werden soll und sich durch die komplette Geschichte zieht.

Herausfordernd ist hier der „Surferboy“, der eine deutliche Grenze zwischen realem Leben und Social Media zieht. Letzteres verstößt er komplett, wodurch es Anna bei ihm anfangs nicht leicht hat. Die beiden prallen wortwörtlich aneinander und leben lange Zeit nach dem Motto: „Was sich liebt, das neckt sich“. Das sorgt natürlich dafür, dass sich die Geschichte auch auf dieser Ebene zieht. Mir persönlich wurde es aber nie langweilig, weil immer wieder etwas passierte oder es zumindest witzige Situationen gab, die die Wartezeit überbrückten. Zudem entsteht natürlich eine gewisse Spannung zwischen den beiden. Man fragt sich ein wenig, ob der Surferboy, Fynn, seine Abneigung überwinden und Anna als sie selbst betrachten kann. Manchmal bekommt man Hoffnung, manchmal wird diese auch wieder zerschlagen. So bleibt es durchweg spannend, wann und wie die beiden sich vertragen werden (dass sie sich „vertragen“ sollte bei einem Liebesroman selbstverständlich sein).

Fynn bringt zudem weitere Tiefe in die Geschichte, denn auch er hat eine Vergangenheit und ein Trauma, dass er überwinden muss. Die Thematik ist dabei die gleiche, jedoch stand er schon immer auf der anderen Seite: Social-Media hat sich durch seine Scheinwelt negativ auf sein Leben ausgewirkt und jetzt hält er diese Scheinwelt von seinem Leben fern.
Auch bei Fynn zeigt sich hinsichtlich dieser Thematik eine gut nachvollziehbare Entwicklung. Dadurch, dass Anna und er beide mit dieser verbunden sind, entwickelt sich die Geschichte natürlich mit Aufs und Abs, die davon abhängig sind, ob die beiden ungefähr gleich schnell voranschreiten. So könnt ihr euch sicher denken, dass ein Wendepunkt der Geschichte damit zu tun hat, dass der eine weiter ist als der andere:)

Wenn ich jetzt noch mehr schreiben würde, würde ich viel zu viel erzählen (vielleicht habe ich das schon). Fest steht aber, dass die Bearbeitung der Thematik hier sehr logisch, nachvollziehbar und in einer guten zeitlichen Ausdehnung erfolgt. Man muss sich hier einfach bewusst machen, dass man nicht sofort DAS Feuerwerk erwarten kann.
Mich hat das in keinster Weise gestört, sondern ich fand die Geschichte gut, so wie sie war.
Das Ende war übrigens nochmal ein kleines Spannungshighlight, bei dem ordnungsgemäß alle Fäden zusammengeführt und aufgelöst wurden.

Fazit:
Eine rundum sehr schöne Geschichte, die etwas Zeit braucht, um zu wachsen, dies aber mit einem sehr schönen Schreibstil zu überwinden weiß. Die Thematik der Geschichte ist super aktuell und gut bearbeitet und bringt zudem viel Tiefe in die Story. Weiter kann die Geschichte mit Witz und Lockerheit, aber auch mit viel Ernsthaftigkeit und Tragik aufwarten. Für mich ein Rundumpaket, das definitiv nicht das letzte gewesen sein wird, dass ich von der Autorin lese.

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Für mich ein gelungener zweiter Band

Grischa 2: Eisige Wellen
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Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Ihr solltet also zunächst Band 1 „Goldene Flammen“ lesen.

Klappentext:
Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Ihr solltet also zunächst Band 1 „Goldene Flammen“ lesen.

Klappentext:
Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.

Schreibstil:
Leigh Bardugo schreibt wundervoll. Bei ihr hatte ich genau das Fantasy-Gefühl, das ich mir bei jedem Buch dieses Genres wünschen würde. Was ich damit meine, ist, dass die Handlungsstränge super komplex sind, man als Leser aber keine Probleme hat, allem zu folgen. Super spannend erweckt die Autorin jedes Detail ihrer Welt zum Leben, pflicht welteigene Wörter in die Sprache ein und vermag es, ihre Hauptprotagonistin auch zweideutig erzählen zu lassen.

Zur Geschichte allgemein:
Zweiter Band, das Tief zwischen zwei Hochs, der Weg zum Finale. Meine Erwartungen an das Buch waren hoch, denn ich hatte viel von der Reihe gehört und Band eins hat mir sehr gut gefallen. Es wäre schade gewesen, wenn das hohe Level in diesem Band nicht erhalten geblieben wäre.
Zum Glück habe ich sofort wieder in die Geschichte hineingefunden. Nach dem Ende des ersten Bandes war es klar, dass sich die Protagonisten erst einmal in der Schwebe befinden würden. In diesem Buch ist diese Schwebe allerdings alles andere als undramatisch und langweilig. Es geht eigentlich sofort weiter mit der Haupthandlung. Die nächste Bedrohung steht vor der Tür und das eigentliche Problem, vor dem die Protagonisten stehen, wird schnell sichtbar.
Geliebt habe ich in diesem Buch die neu eingeführte Figur des „Sturmhond“s sowie die seiner Truppe. Solange der Dunkle quasi nicht alle Aufmerksamkeit des Lesers auf sich ziehen kann, haben wir Sturmhond und der bringt genau die Raffinesse, Schauspielerei und Überlegtheit in die Geschichte, die eine gute Fantasy-Geschichte für mich braucht. Zudem bringt er die Hauptprotagonistin Alina dazu, über neue Dinge nachzudenken und auch, sich zu entwickeln.

Wo Alina im ersten Band noch etwas hilflos und unerfahren auftrat, dies aber stets durch ihr gutes Herz wett machte, kommen nun andere Gedanken auf. Ihre Entwicklung innerhalb dieser Geschichte ist zwiespältig, denn Macht ist hier ein großes Thema und das verändert die Menschen. Dies zeigt sich auch an ihrer scheinbar unerschütterlichen Beziehung zu Maljen. Generell werden die Dynamiken zwischen den Figuren völlig neu aufgemischt, was mir sehr gut gefallen hat. So pendelte sich nichts ein und man blieb als Leser die ganze Zeit über nicht nur gespannt auf den Fortgang der Geschichte, sondern auch darauf, wer sich nun wem zuwenden wird.

Was ich einmal ganz hoch loben möchte, ist, dass der Großteil dieser Geschichte an einem Ort spielt und es trotzdem nicht langweilig wurde. In diesem Buch wird ein Krieg mit all seinen Tücken, Überlegungen, Erfindungen und Schlachtplänen, mit seinen Hoffnungen und Ängsten, Mitstreitern und Unterstützern geplant. Die Autorin nimmt einen dabei so mit, dass man als Leser selbst mitüberlegen, leiden und hoffen kann. Ich habe es geliebt!

Dazu noch ein Finale, das unverhofft und heftig über die Geschichte hineinbricht, Erzählstränge wieder aufgerissen hat und mich nun voller Spannung auf den nächsten Band zurücklässt. Das Potential für einen spannenden Abschluss der Reihe ist auf jeden Fall gegeben.

Fazit:
Wen die Geschichte nach Band eins noch nicht völlig eingenommen hat, der wird nach diesem Band keine Chance mehr haben, nicht weiterzulesen. Die Entwicklung der Hauptprotagonistin sowie der Ereignisse halten alles super spannend, nochmal ganz anders als im ersten Band und es gibt noch so viel Potential für mehr. Ich freue mich auf Band drei!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Das Autorenduo konnte mich überzeugen.

Forever and ever
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Schreibstil:
Der Schreibstil der beiden gefiel mir schonmal richtig gut. Es war locker und flockig geschrieben, die Szenen hatten immer genau die richtige Länge, dadurch wurde man super von der Geschichte ...

Schreibstil:
Der Schreibstil der beiden gefiel mir schonmal richtig gut. Es war locker und flockig geschrieben, die Szenen hatten immer genau die richtige Länge, dadurch wurde man super von der Geschichte mitgenommen, und die Charaktere haben stets sehr schlagfertig geantwortet, was die Story noch extra auflockerte und auch ein wenig Witz mit sich brachte.

Meine Meinung:
Die Idee des Buches fand ich ja schonmal gut. Für mich versprach der Klappentext definitiv eine sexy, spannende und gut lesbare Geschichte. Ich konnte mir aber auch vorstellen, dass die Vorgabe, aus der diese Situation hervorgeht, problematisch ist und Teil der Geschichte sein muss. Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt.

Aber erst einmal zu den Hauptprotagonisten. Wie bei vielen Büchern diesen Genres, wird die Geschichte aus der Perspektive beider Protas erzählt.
Wenn man überlegt, dass Parker sich einen Fake-Freund arrangieren muss, habe ich bei ihr mit einer Frau gerechnet, die besondere Gründe dafür hat, aber auf jeden Fall auch eher zu den zurückhaltenderen Personen gehören muss. Sonst würde sie ja einfach irgendeinen Kumpel fragen. Letztlich war es auch so, Parker hat mich aber dennoch mit ihrem Wesen überrascht. Sie ist der Typ Frau, der weiß, was er will, auf eigenen Beinen stehen will, sich nicht unterbuttern lässt und sich selten auf halbe Sachen einlässt. Mit ihren pfiffigen, schlagfertigen Antworten, mit denen sie beweist, dass der Kerl vor ihr noch so selbstbewusst und gutaussehend sein kann, dennoch aber keine Chance gegen sie hat, hat sie mich sofort von sich überzeugt. Rhys hat keine Chance, denn Parker ist erstaunlich gegensätzlich. Ich habe es wirklich geliebt, über sie zu lesen. Alles was sie tat, hatte Hand und Fuß. Sie machte sich nichts vor und Rhys ebenfalls nicht. Dadurch konnte mich die Geschichte oft mit offen ausgesprochenen Worten überraschen.

Rhys wirkt nach außen hin wohl wie ein harter Bad Boy. Ich als Leser habe davon aber so gut wie gar nichts mitbekommen. Es war einzig die Andeutung in Bezug auf andere Charaktere da, die gericht hat, um ihm diesen Charme zu verleihen. Und das genügte mir letztlich auch. Ich hatte meinen Bad Boy (ja ich habe eine Vorliebe für solche Protagonisten), ohne dass er das ganze Programm abspulen musste. Stattdessen bekommen wir es quasi gleich mit dem weichen Kern zu tun. Wie Parker ist Rhys sehr familiär geprägt, trägt dazu noch einen Haufen Verantwortung und stellt sich gerne selbst hinter andere zurück. Man merkte richtig, wie er mit seinen Gefühlen für Parker erstmals an sich dachte und das auf völlig zauberhafte Art. Denn auch er hat ein Faible für ehrliche Worte und so ergeben die beiden letztlich ein Paar, dass miteinander kommuniziert und keine Spielchen spielt.

In Bezug auf den Handlungsstrang Lovestory bedeutet das, dass längst nicht so viel Dramatik aufkommt, wie möglich wäre. Dazu gehört auch, dass sich die verzwickte Situation sehr schnell und seicht auflöst. Vielleicht schon für einige zu seicht. An anderen Stellen ist dies ebenfalls der Fall. Wenn man denkt: jetzt kracht es, schaffen es die beiden meist, das Schlimmste zu vermeiden. Einerseits empfand ich die Protas dadurch als recht erwachsen und ich war erleichtert, nicht genervt von ihnen sein zu müssen, andererseits verliert die Geschichte dadurch immer mal wieder ein wenig den Fokus auf die Liebesgeschichte. Beispielsweise hätte Parkers Vergangenheit etwas mehr angesprochen werden können. Aber das ist meckern auf hohem Niveau, denn ich denke, dass man mittlerweile schon an dieses ganze Drama gewöhnt ist und fast stutzig wird, wenn es nicht in Erscheinung tritt. Dazu gehört auch, dass der „Klassenunterschied“ zwischen den beiden zwar zum Thema wird, aber nicht wirklich zum Problem. Die beiden müssen anfangs einfach nur ihre Vorurteile ablegen, während alle anderen Protagonisten dieses Buches dies anscheinend schon getan haben.

Gleich von Anfang an spielt hier aber noch ein zweiter Handlungsstrang mit und der betrifft erstaunlicherweise hauptsächlich Rhys. Als ehemaliger Profiboxer zieht er in manchen Situationen mehr Aufmerksamkeit auf sich, als er will und von Parkers Seite aus auch soll. Parkers Chef ist nämlich sehr an ihm interessiert und auf einmal wird es geradezu kriminell. Da passieren echt noch einige Sachen, die ich nicht erwartet hatte und der Geschichte viel Ernsthaftigkeit verleihen. Zudem löst der Strang aber auch bei den Protagonisten Entwicklungen aus, die das Ende letztlich logisch und stimmig machen und auf eine gemeinsame Zukunft der Protas hoffen lässt. Mir hat es auf jeden Fall sehr gefallen, dass durch diesen Chef deutlich wurde, was für einige, speziell weibliche Angestellte auf dem Weg in Führungspositionen, leider Wirklichkeit ist. Man könnte jetzt sagen, dass beide Protas in diesem Buch für ihren Traum kämpfen, Parker kämpft aber wohl hauptsächlich darum, für sich allein anerkannt zu werden und dieser Weg ist ziemlich holprig, wird hier aber deutlich und ihre Entwicklung ist gut nachvollziehbar.

Was mir letztlich wohl ein wenig gefehlt hat, waren die wirklich tiefen Emotionen. Wie oben schon erwähnt, ging alles fast schon ein wenig zu einfach. Dadurch sind die Protagonisten natürlich auch nie gezwungen, wirklich füreinander zu kämpfen und machen sich über ihre Gefühle vielleicht nicht die Gedanken, die sich ein Paar macht, dass in tiefe Krisen verwickelt ist. Ich habe es den beiden aber dennoch abgenommen, dass ihre Gefühle echt und tief sind und fand es andererseits auch einfach mal schön, dass das Paar in diesem Buch gemeinsam gegen alles vorgeht und so einen viel längeren Weg vor Augen der Leser beschreitet.

Fazit:
Ich war durch und durch gefangen von der Story und konnte sie so weglesen. Die Protagonisten waren mir beide sehr sympathisch und es gab genug Handlungsmaterial in der Geschichte, um es zu Entwicklungen kommen zu lassen, die mich manchmal sogar überrascht haben. Kritisieren kann man, wenn man denn möchte, dass die Dramatik hier etwas zu seicht war. Es verlief nichts ins Leere, jedoch vieles recht schnell in eine Lösung. Vielleicht auch etwas ungewohnt in Bezug auf andere Bücher dieses Genres, aber es geht so auch ein wenig Tiefe verloren. Ich habe die Geschichte dennoch sehr sehr gerne gelesen und kann sie empfehlen:)

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Endlich wieder Spaß mit VI Keeland und Co

Park Avenue Player
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Schreibstil:
Der Schreibstil des Autorenduos hat mir dieses Mal auch in Kombination gut gefallen. Es war super locker und flüssig, sodass man das Buch wirklich sehr schnell durchlesen konnte. Dazu war ...

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autorenduos hat mir dieses Mal auch in Kombination gut gefallen. Es war super locker und flüssig, sodass man das Buch wirklich sehr schnell durchlesen konnte. Dazu war es oft ziemlich lustig. Anfangs fand ich vielleicht die Wechsel von einer Szene zur anderen etwas heftig, weil man manchmal nicht damit rechnete, dass nun schon wieder ein Szenenwechsel stattfindet.

Meine Meinung:
Zu Anfang musste ich mich erst einmal an Elodies Einstellung gewöhnen. Vor allem, weil ich ungefähr wusste, was mich bei diesem Autorenduo erwartet und die Protagonisten nunmal meist vor sexueller Anziehung leben. Elodie ist aber eine Figur, die gerade die Reduzierung einer Person auf ein Objekt der Begierde sozusagen ablehnt. Sie möchte als Mensch betrachtet werden, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, als jemand, der respektiert wird, ohne dass sie immer gleich auf ihr Äußeres reduziert wird. Das war erst einmal schön abwechslungsreich und hat zudem die Story gleich auf eine andere Ebene gehoben. Elodie hat immer wieder dafür gesorgt, dass Tiefe in die Beziehung zu Hollis kam, denn sie lenkt die Gespräche und Situationen gerade am Anfang immer wieder in eine andere Richtung. Manchmal war es vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben mit ihrer Angst vor Reduzierung. Sie hatte förmlich Angst, an Ort und Stelle begattet zu werden. Klar gibt es einige (in diesem Falle) Männer, die keinen Respekt vor Frauen haben und viele werden Frauen reduzieren, dennoch sind die meisten(!) ja keine Tiere, die an öffentlichen Orten vor ihren Kindern (da gibt es eine Situation) über Frauen herfallen, die „Nein“ sagen. Das war mir dann ein wenig zu viel Abneigung, weil sie ja grundsätzlich Männer nicht ablehnt.
Nun aber erst einmal zum Einstieg ins Buch. Der hat mir ganz gut gefallen, weil es gleich viel Action gab, es war aber auch nicht richtig neu. Erst der Autounfall, dann ist es ihr zukünftiger Chef. Ich denke mal, das hat jeder von uns schon einmal gelesen. Durch Elodies Einstellung und auch Hollis‘ Erfahrungen aus einer früheren Beziehung, änderte sich die Situation für mich aber sehr schnell. Dazu noch Hollis‘ Nichte. Die Beziehung der beiden bleibt dadurch an keiner Stelle oberflächlich, denn dieses: Wir schlafen miteinander und leben einfach im Moment, fällt einfach weg.

Hollis mochte ich genau wie Elodie sehr gerne. Entgegen meiner Erwartungen aufgrund des Titels, ist Hollis alles andere als ein Player. Stattdessen ist er sehr verantwortungsbewusst, hat das Herz am rechten Fleck und kann super Ratschläge annehmen. Ausnahmsweise also quasi kein Mann, den man erst formen muss, sondern der von sich aus schon viel mitbringt, dass Elodie genug Anlass gibt, sich eben auf dieser tieferen Ebene in ihn zu verlieben. Ich mochte es sehr, dass er nachdenkt, bevor er etwas tut.
Beide sind sich zudem stets ihrer Schwächen bewusst. Sie haben ihre Vorgeschichte und daraus gelernt und sind deshalb an manchen Stellen vorsichtig oder skeptisch, was auch durchaus verständlich ist. Elodie ist im Vergleich zu Carter vielleicht aber etwas nachgiebiger. Sie probiert mehr aus, lässt sich auf mehr ein und gibt Hollis seine Chancen, während Hollis manchmal etwas zu zögerlich ist, dafür aber immer wieder beweist, dass (so wie Elodie es will) er Elodie nicht auf ihr Aussehen reduziert. Technisch gesehen fand ich die Protagonisten somit sehr gut aufeinander abgestimmt. Man merkte richtig das Geben und Nehmen und konnte miterleben, wie sich die beiden entwickeln und Vertrauen zueinander fassen.

Das alles dann auf eine Art, die bei den beiden Autorinnen typisch ist. Es gibt viele Momente zum Schmunzeln oder auch Lachen (allein Huey der Papagei ist immer wieder einen Lacher wertXD Ich erinnere mich da gerne an die Ziege aus „One more Chance„), die Story bietet genug Spannung und die romantischen Szenen kommen nicht zu kurz, nehmen aber auch nicht überhand. Dazu gibt es viele tolle und süße Szenen mit der Nichte, die einfach das Bild einer Familie bestehend aus den dreien aufkommen lässt. Sowas mag ich ja immer ganz gerne, weil sich so zum einen beweist, wie erwachsen die Protagonisten sich verhalten können und auch, dass ihre Zukunft irgendwo schon geregelte Bahnen aufzeigt.

So, nun gibt es aber noch eine andere Storyline und die ergab sich für mich echt überraschend. Neben den beiden Hauptprotagonisten, gefielen mir die vorgestellten Nebenprotagonisten auch sehr gut. Beide, Hollis und Elodie, haben von ihnen Ratschläge angenommen und konnten somit beweisen, dass sie einen wichtigen Teil in ihrem Leben einnehmen. Sie waren also fest in die Handlung integriert. Und auch genau dort setzt dann der Handlungsstrang ein, der alles nochmal etwas verändert. Plötzlich komme ganz neue Herausforderungen auf die beiden zu und es fällt zusätzlich auf, dass sie mit ihrer Liebe vielleicht doch etwas schnell vorangeprescht sind (das erste „Ich liebe dich“ kam zum Beispiel für mich etwas ohne Zusammenhang daher). Man muss da als Leser so ein bisschen durchbeißen, denn auf einmal scheint alle Verliebtheit vergessen zu sein. Anderes ist einfach gerade wichtiger und das ist auch erst einmal verständlich. Irgendwann wird es dann problematisch, das fällt Elodie aber auch auf, weshalb die Problematisierung fein Teil der Geschichte wird. Das hat mir gut gefallen, ebenso wie, dass ihre Beziehung nicht gleich komplett zerbrochen ist und zum Drama wurde. Nicht selten ist das ja der Fall. Hier beweist sich aber einfach die schon früh angesetzte, tiefere Ebene, die eine feste Basis geschaffen hat. Und dennoch müssen die beiden um ihre Beziehung kämpfen, weil es eben dennoch durch die neuen Entwicklungen Bereiche gibt, in denen sie sich noch nicht ausgetauscht haben. Großes Plus für diese erwachsene Herangehensweise!

Was dieses Buch vielleicht für mich jedoch nicht zu einem 5 Sterne-Buch macht, ist, dass es sich zwar gut lesen ließ und auch gut spannend war, es mich aber nachträglich nicht geprägt hat. Es ließ sich schnell mal eben durchlesen und ich habe es genossen, dass mich nicht wirklich etwas gestört hat, es hat mich aber auch nichts wirklich richtig beeindruckt.

Fazit:
Ein super Buch für Zwischendurch, dass dahingehend keine Wünsche offen lässt. Spannend, sexy, schnell lesbar und dann sogar noch mit Tiefe und einer unerwarteten Wendung. Zudem mochte ich es, dass hier trotz einer klischeebehafteten Anfangssituation, mit vielen anderen Klischees aufgeräumt wurden bzw. versucht wurde, diese aktiv zu problematisieren.
Ein großer Pluspunkt ist zuletzt natürlich der Schreibstil, der locker und flüssig und mit viel Witz erzählt.

4 von 5 Sterne von mir. (Eher Tendenz nach oben)

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Wenn doch alles ganz anders kommt, freut man sich einen Keks.

Kaleidra - Wer die Seele berührt (Band 2)
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Schreibstil:
Kira Licht schreibt wunderbar flüssig, locker und kurzlebig, wenn man das so nennen kann. Man bekommt nie das Gefühl, Ewigkeiten auf der Stelle zu treten (oder vielmehr zu lesen). Stattdessen ...

Schreibstil:
Kira Licht schreibt wunderbar flüssig, locker und kurzlebig, wenn man das so nennen kann. Man bekommt nie das Gefühl, Ewigkeiten auf der Stelle zu treten (oder vielmehr zu lesen). Stattdessen treibt man nur so durch die Handlung und gelang von einer spannenden Szene zur nächsten.
Im Vergleich zu der Gold und Schatten-Dilogie fand ich zudem, dass der Stil hier etwas erwachsener ist, dabei seine Lockerheit aber nicht verliert.
Was mich wirklich gestört hat, was aber wohl eher am Lektorat liegt, waren die vielen Rechtschreibfehler. Es waren öfters mal Wörter zu viel oder zu wenig. Das fiel irgendwann einfach stark negativ auf.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir schonmal leicht, auch, wenn ich mich nicht mehr ganz an alle Details des letzten Bandes erinnern konnte. Es wurde aber an vieles direkt wieder angeschlossen, sodass die Erinnerungen gleich kamen. Und alles war gleich neu. Emilia ist da in etwas ganz Neues hineingerutscht, das es nun erst einmal zu erkunden galt. Dabei war ich beeindruckt, wie einfallsreich die Autorin in ihren Ideen war. Man hatte ja schon so leichte Ahnungen, die im ersten Band ausgelöst wurden, niemals hätte ich aber mit dem gerechnet, was hier, in diesem Band passiert. Und das zieht sich durchs ganze Buch. Wenn man dachte, man hätte jetzt so halb den Durchblick, wie es weitergehen könnte, verläuft alles letztlich doch ganz anders. Ich kann euch also garantieren, dass die Spannung konstant da ist und euch ans Buch fesseln wird.
Was ich nicht ganz so gut an dieser Spannung fand, war, dass die Wechsel hin zur nächsten spannenden Szene sehr schnell vonstatten gingen. Es greift alles ineinander, was an sich ja nicht schlecht ist, mir hat nur zwischendurch die Verschnaufspause gefehlt. Eine vielleicht etwas entschleunigte Szene, in der man sich nochmal alles durch den Kopf gehen lassen kann und in der, und das ist viel wichtiger, Emilia und Ben Zeit bekommen, sich über ihre Gefühle auszutauschen.

Wenn man auf Band eins zurückblickt, so ist der Umschwung in ihrer Beziehung hier schon ziemlich groß. Auf einmal scheinen ihre Gefühle füreinander ganz klar zu sein, dennoch befinden sie sich in der Schwebe, weil sie sich nie Zeit für sich nehmen. Sie wagen nicht so recht den Schritt nach vorn, dabei hätte es dafür Momente gegeben. Nur reißen sie dann die Geschehnisse doch schnell wieder auseinander und hinüber ins Ungeklärte. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Beziehung der beiden etwas mehr Platz bekommen hätte, weil es eben schon so in die Geschichte integriert ist: als Liebesgeschichte.

Was ich zudem noch bemängeln könnte, ist, dass vieles passiert, vieles dann aber auch etwas ungeklärt bleibt. Gerade bei Kleinigkeiten hatte ich das Gefühl, dass man sich das als Leser selbst erschließen muss. Mit meiner Buddyreadpartnerin war ich da aber schon oftmals am Rätseln, was nun dahintersteckt, was mir bewiesen hat, dass die Lösung nicht so ganz eindeutig treffbar ist.

So, das war jetzt relativ viel Gemecker für eine wundervolle Geschichte. Gerne liste ich nochmal auf, was mir einfach sehr gut gefallen hat:
Es war spannend bis zur letzten Seite, der Schreibstil locker flockig und super gut lesbar, die Ideen der Autorin grandios (ich wäre niemals auf so etwas gekommen und fand, dass es einfach perfekt zu Emilias Welt passt) und es macht definitiv Lust auf mehr. Man weiß jetzt so ungefähr, was noch alles möglich ist, möchte Fragen geklärt haben, freut sich auf Emilia und Ben und kann sich nach diesem Cliffhanger auf was gefasst machen. Ich habe das Lesen auf jeden Fall genossen!

Fazit:
Für mich ein sehr gelungener, hochspannender und interessanter zweiter Band, der mich oft überrascht hat und sich super lesen lässt. Abzüge in der B-Note gibt es für die etwas flach gehaltene Beziehung der beiden Protagonisten zueinander und die Geschwindigkeit der Handlung, da da doch etwas auf der Strecke bleibt. Ich kann den Band aber auf jeden Fall empfehlen und freue mich schon sehr auf Band drei!

4 von 5 Sterne von mir.

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