Schnüffelnd zum Erfolg!
Die SchnüfflerinNina sitzt mit Ricky in einem Berliner Restaurant, in dem sie ihm von den Folgen ihres One-Night-Stands berichten will. Aufgrund der Schwangerschaft ist ihr Richvermögen enorm gestiegen und so will sie ...
Nina sitzt mit Ricky in einem Berliner Restaurant, in dem sie ihm von den Folgen ihres One-Night-Stands berichten will. Aufgrund der Schwangerschaft ist ihr Richvermögen enorm gestiegen und so will sie die servierte Suppe nicht essen, da sie merkwürdig riecht. Ricky, der die Suppe isst, muss wie andere Gäste auch stark husten und bekommt Atemnot. Er und die anderen Gäste müssen ins Krankenhaus, einige Gäste sterben. Schnell wird sie von den Kommissaren Rieb und Koller als Hauptverdächtige festgenommen und vernommen.
Im Mittelpunkt dieses Krimis steht zum einen die schwangere Nina. Sie ist eine scheinbar unstete, an sich selbst zweifelnde Person ohne Ziele in ihrem Leben. Ihre Mutter lebt in Australien und nur alle paar Monate kommt es zu einem kurzen Telefonkontakt. Freunde hat sie keine bis auf Fanny. Und so kommt sie an Ricky, der offenbar ebenfalls nicht mit beiden Beinen im Leben steht. Neben Nina kommt Hauptkommissar Koller ins Spiel, ein erfahrener Ermittler mit merkwürdigem Verhalten und einem spezifischen Aussehen und Habitus. Koller hatte große Ermittlungserfolge mit seinem bei einem Polizeieinsatz getöteten Hund. Er erkennt sehr schnell die Schnüffelfähigkeiten von Nina und spannt sie abwechselnd als Verdächtige oder als ermittelnde Hilfsperson bei seinen Untersuchungen mit ein. Das Beste an diesem Krimi sind die Dialoge zwischen den beiden. Sie sind absolut erhellend und humorvoll und mit Sarkasmus gewürzt. Koller hat ein sehr interessantes Menschenbild: er teilt die Menschen in Hunderassen ein. Das ist sehr witzig und ein coole Idee. Weniger gut haben mir aber die Passsagen gefallen, in denen Nina über sich selbst und den Fall nachdachte, da diese nicht in meinem persönlichen Interesse standen. Der Krimi entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer besser und wurde zum Schluß auch spannend, die Auflösung war durchaus nachvollziehbar, wenngleich es aus meiner Sicht jedoch nicht sehr realistisch ist, dass Nina aufgrund ihrer Spürnase an den Ermittlungen beteiligt ist. Hier scheint sich aber dennoch ein interessantes Ermittlerduo zu bilden. Es gibt noch Luft nach oben, die Ansätze im Buch sind jedoch sehr gut.
Mit diesem ersten Krimi hat Anna von Vaszary auf jeden Fall ein gelungenes Krimidebüt hingelegt.
Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternen.