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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

Gute Ideen, die leider vom, für mich nicht verständlichen Verhalten der Protagonistin untergraben wurde

Palace of Silk - Die Verräterin
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Mit „Palace of Silk – Die Verräterin“ hat die Autorin C.E.Bernard den zweiten Band der Trilogie der Palace-Saga vorgelegt. Die Geschichte schließt direkt an den ersten Teil an. Wir begleiten die Protagonistin ...

Mit „Palace of Silk – Die Verräterin“ hat die Autorin C.E.Bernard den zweiten Band der Trilogie der Palace-Saga vorgelegt. Die Geschichte schließt direkt an den ersten Teil an. Wir begleiten die Protagonistin Rea mit ihren neuen Freunden nach Paris, an den Hof der Farben, der einen starken Kontrast zu dem weißen Hof in England darstellt.

Rea trifft auf ihren Bruder Liam, der in Paris Musik studiert. Liam erhält einen stärkeren Part in diesem Teil der Geschichte, was mir persönlich sehr gefällt, denn er ist direkt und steht zu seiner Meinung. Etwas, was mir bei Rea fehlt. Obwohl Rea eine starke Persönlichkeit darstellt (darstellen soll) ist mir ihr Verhalten in Bezug auf den englischen Kronprinzen einfach zu unglaubwürdig. Einerseits freut sie sich, endlich ein offenes, freies und unabhängiges – ja, neues – Leben in Paris zu beginnen, aber andererseits schafft sie es nicht von Robin loszukommen. Sie benimmt sich wie ein abhängiges, hoffnungslos verliebtes, manipulierbares junges Mädel, welches andauernd die falschen Entscheidungen trifft. Zum Glück hat die Autorin noch eine Vielzahl weiterer Protagonisten, die den Plot in meinen Augen retten und gerade im letzten Teil wieder für eine hohe Dynamik und Spannung sorgt. Insbesondere zum Schluss gibt es eine dramatische Wendung, die zum dritten Band überleitet, der bereits Ende Juli 2018 auf den Markt kommt (sodass man nicht lange auf die Auflösung warten muss).

Mich persönlich hat das Hin- und Her um Rea und Robin „genervt“. Leider konnte der Rest des Plots dieses Defizit für mich nicht ausgleichen, sodass ich für den zweiten Band 3 von 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Eine wundervolle Fortsetzung, die gekonnt auch schwierige Konstellationen aufnimmt und löst

Summer Girls 3: Merit und das Glück im Sommerwind
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„Merit und das Glück im Sommerwind“ ist der dritte der Band der Reihe Summer Girls, der gemeinschaftlich von Martina Sahler und Heiko Wolz geschrieben wurde und im Carlsen Verlag erschienen ist.

In diesem ...

„Merit und das Glück im Sommerwind“ ist der dritte der Band der Reihe Summer Girls, der gemeinschaftlich von Martina Sahler und Heiko Wolz geschrieben wurde und im Carlsen Verlag erschienen ist.

In diesem Band geht es um die bisher eher zurückhaltende, pferdebegeisterte Merit, die ebenfalls auf dieser wunderschönen Nordseeinsel lebt und zum Quartett der Summer Girls Mathilda, Emmi und Josy gehört. Das wunderbare an den vier Mädels ist, dass sie so unterschiedlich sind und dabei fest zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen, aber auch mal die Meinung sagen – wie es echte Freunde auch tun sollten. Schön fand ich ebenfalls, dass der Plot nicht ausschließlich auf Merit einging, sondern dass die Geschichten der anderen drei Mädels ebenfalls weiterentwickelt und eingebunden wurden.

Merit hat das Pech, dass sie sich bei einem Ausritt am Strand den Fuß verletzt und dadurch für einige Tage gehandicapt ist. Eigentlich wird ihre ganze Unterstützung in der Pension, welche die Eltern unterhalten, benötigt. Dazu kommt noch, dass sie sich in Simon, einen der Besucher der Insel verliebt hat. Er ist so liebenswürdig und verständnisvoll, hat die gleichen Interessen und Vorlieben, scheint also auf genau der gleichen Wellenlänge wie sie zu schwimmen. Was für eine schöne Entwicklung für sie, da sie schon lange auf der Suche nach der großen Liebe war.

Das Buch richtet sich an eine Leserschaft ab ca. 12 Jahren. Das Autorenduo schafft es auch in diesem Band dieses wundervolle Sommergefühl zu transportieren. Am liebsten würde man auf dieser imaginären Insel – für mich eine Mischung aus Amrum, Föhr und Sylt – selbst Urlaub machen. Zu etwas Besonderem wird das Buch dadurch, dass die Gefühle der Protagonisten so real dargestellt sind und man sich in jede/n so gut hineinversetzten kann. Auch werden Themen, die für die Zielgruppe sehr relevant sind, wie z. B. Verliebtheit, Umgang mit Enttäuschungen und den daraus resultierenden Reaktionen, Streit mit Freunden sehr gut dargestellt und es werden positive Lösungsansätze angeboten ohne dabei eine Belehrung „raushängen“ zu lassen. Der Schreibstil ist auf Augenhöhe mit der Zielgruppe und dabei positiv wertschätzend und genau das macht das Besondere an dem Buch aus.

Einigen könnte das Ende, welches nicht zu einem explizitem Happy End führt, missfallen. Mir hat dieses eher offene Ende sehr gefallen und ich hoffe, dass Martina und Heiko noch einen vierten, abschließenden Band, der sich dann um Josy drehen wird, schreiben werden. Denn der Sommer ist noch nicht ganz vorüber und es gibt noch so einige offene Stränge, die verzurrt werden wollen. Dafür gibt es von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Gelungenes Debüt, welches nicht alltägliche Themen gefühlvoll in Szene setzt

Die Dinge, über die wir schweigen
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Mit „Die Dinge über die wir Schweigen“ ist der Autorin Lea Dittrich ein sehr einfühlsames und überzeugendes Debüt gelungen, welches im Südpol Verlag erschienen ist und mit einem wunderschönen Cover aufwartet.

Mimi ...

Mit „Die Dinge über die wir Schweigen“ ist der Autorin Lea Dittrich ein sehr einfühlsames und überzeugendes Debüt gelungen, welches im Südpol Verlag erschienen ist und mit einem wunderschönen Cover aufwartet.

Mimi ist auf der Suche nach ihrer Mutter. Laut ihrem Vater ist ihre Mutter bei der Geburt gestorben. Aber warum hat sie so viele Flashbacks, bei denen sie mit ihrer Mutter Situationen erlebt? Sie fühlt sich mit ihren Gefühlen allein gelassen und so ist sie auf der Suche nach „Vielleicht-Mütter“, sie verfolgt Frauen, die ihr irgendwie ähnlich sind und sammelt Informationen über diese. Aber das reicht ihr nicht mehr aus und so macht sie sich auf die Suche nach der Familie ihrer Mutter und reist zu ihrem Onkel nach Berlin. Diese spontane Reise wird viele neue Fragen aufwerfen aber auch Fragen beantworten. Nicht nur Mimi, sondern ihre ganze Familie wird sich entwickeln und den „Leichen im Keller“ stellen.

Es werden in diesem Buch viele tiefgreifende Themen angesprochen und behutsam und auf Augenhöhe der lesenden Zielgruppe transportiert. Das alles überlagernde Thema in diesem Buch ist für mich die fehlende Kommunikation zwischen Vater und Tochter. Der Vater traut sich nicht, offen mit Mimi zu sprechen und sich ihren Fragen zu stellen. Warum er das macht, wird zum ziemlich offen gestalteten Ende des Buches deutlich. Auch wenn ich sein Verhalten nicht gut finde, so kann ich es doch nachvollziehen.

Besonders gut finde ich das offen gehaltene Ende der Geschichte, die dem Leser die Chance gibt, sich vorzustellen, wie es weiter gehen könnte. Denn das Leben bietet kein Bonbonsüßes Happy End sondern die Bandbreite an möglichen Entwicklungen. Man konnte miterleben, wie die Protagonisten an dem Erlebten wuchsen und sich weiterentwickelten und genau das ist das Besondere an diesem Buch. Auch die Nebenplots sind gelungen in die Geschichte einflochten.

Für dieses gelungene Leseerlebnis vergebe ich 5 von 5 Sterne und freue mich, weitere Bücher der Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Gute Idee, die leider Schwächen aufweist – insbesondere in Bezug auf eine leicht zu beeinflussende Zielgruppe

Sternschnuppengeflüster
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Ich hatte mich schon sehr auf das neue Buch von Sofie Cramer „Strenschnuppengeflüster“ gefreut. Das Cover ist ein echter Hingucker, die Farben gut gewählt und die glitzernden Sterne ein echtes Highlight. ...

Ich hatte mich schon sehr auf das neue Buch von Sofie Cramer „Strenschnuppengeflüster“ gefreut. Das Cover ist ein echter Hingucker, die Farben gut gewählt und die glitzernden Sterne ein echtes Highlight. Die Geschichte fängt auch gut an und richtet sich an eine Zielgruppe (gemäß Verlag) ab 10 Jahren.

Wir lernen die drei 14jährigen Mädels Leni, Amelie und Paula kennen. Jede der drei befindet sich in einer Lebenssituation, die die Adressaten sehr gut nachvollziehen können. Eines der Mädchen fühlt sich nicht attraktiv genug und hat Selbstzweifel ihren Schwarm anzusprechen. Die zweite befürchtet, dass ich ihre Eltern scheiden lassen wollen und die Dritte möchte sich gerne verwirklichen/ihr Hobby stärker ausüben/einen bestimmten Beruf ergreifen, was die Eltern nicht fördern und unterstützen, sondern eher noch verbieten. Die Drei schreiben ihre Wünsche an eine „Wunsch-Erfüllungs-App“ über die sie sich „kennenlernen“ und so nimmt das Ganze seinen Lauf.

Soweit so gut – nun kommt das große „aber“ für mich in dieser Geschichte. Die Art wie die „Probleme“ und vor allem deren Lösungen präsentiert wurden gefällt mir nicht so sehr. Insbesondere, dass so sehr auf das Aussehen (Haare, geschminkt sein, Gewicht) rumgeritten wird und mit aller Macht versucht wird, dieses zu ändern und erst ganz zum Schluss auch dargestellt wird, dass es natürlich auch auf die inneren Werte ankommt, missfällt mir sehr. Weiterhin frage ich mich, wie die Beziehung der Drei zu ihren jeweiligen Eltern ist, da alle Drei es nicht als Lösung ansehen, mal mit ihren Eltern zu sprechen. Als sie dann auch noch – entgegen aller Vernunft – ein gemeinsames Treffen planen (sie leben in unterschiedlichen Städten), habe ich mich wirklich gefragt, ob das die richtige Lektüre für Kinder ab 10 Jahren ist. Ich habe den Eindruck, dass das Buch sich an eine ältere Zielgruppe richtet. Älteren kann man so etwas bedingt zutrauen. Dann wäre der Plot allerdings in meinen Augen etwas zu einfach. Des Weiteren frage ich mich wirklich, welche Eltern ihrer 14jährigen Tochter den Zugang zu so viel Geld geben, dass sie mal eben Hotelzimmer, Drei-Gänge-Menü und ähnliches bezahlen kann. Denn die Eltern werden nicht als die uninteressierten, abwesenden Millionäre dargestellt, denen es egal ist, was ihre Tochter macht.

Der Schreibstil und die Idee der Geschichte haben mir sehr gefallen. Auch das Ende ist schön, als klar wird, dass es halt nicht auf die vermeintlichen Äußerlichkeiten ankommt und die Drei merken, dass sie ihre Probleme mit anderen Mitteln angehen können. Allerdings werde ich das Buch nicht an meine Tochter weitereichen oder nur gemeinsam mit ihr lesen, da mir die positiven Aussagen viel zu spät kommen. Für dieses Buch vergebe ich daher 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.05.2018

eine unterhaltsame und gelungene Geschichte, die in Hamburg spielt

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann ist das erste Buch, welches ich von ihr lese und sie konnte mich mit ihrer gelungenen Geschichte überzeugen.
Anni, eine junge Lehrerin an einem ...

„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann ist das erste Buch, welches ich von ihr lese und sie konnte mich mit ihrer gelungenen Geschichte überzeugen.
Anni, eine junge Lehrerin an einem angesehenen und etablierten Gymnasium in Hamburgs Osten fehlt es an nichts, bis sich kurz vor den Ferien herausstellt, dass sie nach dem Sommer an einer Brennpunktschule unterrichtet wird. Sie hat darauf überhaupt keine Lust und hofft, dass sie schnell wieder an ihre alte Schule zurückversetzt wird. Aber nicht nur das beschäftigt sie. Sie trauert noch immer Tristan, ihrem alten Schwarm aus Schulzeiten nach. Und bei Sebastian ihrem kumpelhaften Nachbar weiß sie auch nicht so genau, woran sie ist…
Allerdings wachsen ihr ihre neuen Schüler sehr schnell ans Herz und sie ist mit Herzblut bei der Sache, denn sie initiiert eine Theater-AG, die ihr einfach mal die Augen öffnet und sie zum Überdenken ihres Standpunktes anregt.

Petra Hülsmann hat mich mit ihrem kurzweiligen Schreibstil und der – für mich realitätsnahen und dabei etwas überspitzen - Darstellung der Situationen und der Reaktionen der Charaktere überzeugt. Die meisten Location gibt es tatsächlich in Hamburg und natürlich nutzt die Autorin ihre schriftstellerische Freiheit, um dem Plot noch spannender zu gestalten. So überzeichnet sie Eigenschaften einiger Charaktere etwas, was das Lesen allerdings noch amüsanter macht.

Das Buch ist genau das Richtige für diese schöne Jahreszeit. Ein „Wohlfühl-Geschichte“ die mich sehr gut unterhalten hat, für die ich 4 von 5 Sterne vergebe und mich auf weitere Geschichten der Autorin freue.

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