Hatte durchaus viel Potenzial, das jedoch erst am Ende genutzt wird
Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
Klappentext
„Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ...
Klappentext
„Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ein exquisites Hotel werden.
Vom ersten Tag an ist Henriette die rechte Hand ihres Vaters und stürzt sich begeistert in die vielfältigen Aufgaben. Doch eines Morgens macht sie eine Beobachtung, die zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Tochter führt. Aufgelöst läuft die junge Frau davon und findet sich schließlich in Niendorf wieder, wo sich Ole, der Sohn eines Fischers, rührend um sie kümmert. Trotz des Standesunterschieds ist es Liebe auf den ersten Blick – Henriettes Vater hat allerdings längt ihre Verlobung mit einem anderen arrangiert …“
Gestaltung
Das Cover zeigt einem glücklichen Moment zweier Frauen, die an einem Strand entlanglaufen und dabei fröhlich lächeln und lachen. Durch die Kleidung und die eher beigen Farben deutet das Cover direkt an, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Mir gefallen die dunkelgrauen Figuren im Meer leider gar nicht, da diese einen zu starken Kontrast zum restlichen Motiv darstellen und da sie so aussehen als seien sie in das Meer hineinbearbeitet worden.
Meine Meinung
Ich wollte „Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont“ gerne lesen, da ich historische Familienromane bevorzugt lese und der Klappentext so klang, als würde es sich hierbei um eine solche Geschichte handeln. Es geht nämlich um Henriette, die mit ihrem Vater ein Hotel am Timmendorfer Strand führt. Sie verliebt sich in den Fischer Ole und darf aufgrund ihres Standes nicht mit ihm zusammen sein. Stattdessen muss sie sich in eine arrangierte Ehe fügen. Die Schicksalsschläge, die Henriette ausstehen muss, werden mit Beginn des ersten Weltkriegs beschwerlicher.
Die Autorin Anna Husen erzählt ihren Roman aus verschiedenen Perspektiven, was zu Beginn eines jeden Kapitels immer durch die Kapitelüberschrift deutlich wird. So findet man sich beim Lesen gut zurecht. Allerdings führten die unterschiedlichen Perspektiven meiner Meinung nach auch zu einigen Wiederholungen, da beispielsweise Ole erzählt, wie er Henriette getroffen hat und er ihre Erzählung mit denselben Worten wiederholt, die sie kurz zuvor geschildert hat. Natürlich erfährt man nun seine Sichtweise und was er in der Situation gedacht hat, aber es war trotzdem nur eine Wiederholung und dafür auch noch viel zu detailliert.
So ging die Geschichte auch gefühlt nur sehr langsam und schleppend voran, da die Wiederholungen Zeit einnehmen und einiges doppelt erzählt wird. Man hat dadurch das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt und es nicht weiter geht. Hierdurch wird das Lesen mühsam und anstrengend. Streckenweise musste ich mich durch das Buch quälen und mich bemühen, es weiter zu lesen. Die Handlung plätschert nur so vor sich hin. Außer am Ende, wo einige dramatische und überraschende Ereignisse passieren. Diese hätte man meiner Meinung nach mehr auf das gesamte Buch verteilen müssen und nicht alles ins Ende packen.
Dennoch muss ich auch sagen, dass mir die Idee der Geschichte gefallen hat und dass die Beziehungen der Charaktere untereinander für Spannung gesorgt haben. Die familiären Spannungen, die durch die damalige Zeit geprägt waren, empfand ich als authentisch. Besonders die Charaktere der Zwillinge fand ich gut dargestellt, weil ihre Unterschiedlichkeit gut rüber kam. Auch bietet das Buch Potenzial für einen eventuellen Nachfolger, in dem es beispielsweise um die Kinder der Familie gehen könnte.
Fazit
Insgesamt fand ich, dass „Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont“ viel Potenzial hatte, welches jedoch erst am Ende der Geschichte ausgeschöpft wurde. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, außer ihr Hang zu Wiederholungen. Durch die Perspektivwechsel wurden manche Situationen doppelt erzählt, wodurch die Handlung unnötig in die Länge gezogen wurde. Hierdurch plätscherte die Geschichte stellenweise vor sich hin, bis zum Schluss alles rausgeholt wurde. Ich denke, die noch recht junge Autorin wird sich mit der Zeit noch entwickeln und ich werde ihre zukünftigen Geschichten im Auge behalten.
3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Die Frauen der Villa Sommerwind – Das Glück am Horizont
2. ???